Zu lange gezögert bei Lustrinelli
Verfasst: 15.12.2005, 20:32
Zu lange gezögert bei Lustrinelli
Mauro Lustrinelli wollte seinen auslaufenden Vertrag beim FC Thun eigentlich gerne verlängern. Doch die Thun-Verantwortlichen zögerten zu lange. Das Resultat: Der Stürmer wird die Oberländer wohl verlassen.
Lustrinelli wollte seinen Vertrag mit Thun verlängern / Andreas Blatter
In der letzten Saison erzielte er 20 Tore für den FC Thun. Und auch in dieser Spielzeit führt Mauro Lustrinelli nach der Vorrunde die Skorerliste der Oberländer mit 10 Treffern und 7 Assists deutlich an. Aber mit dieser Herrlichkeit dürfte es bald vorbei sein: Im Sommer wird der Publikumsliebling Thun wohl verlassen u2013 ohne Ablösesumme, denn sein Vertrag läuft Ende Saison aus. «Diverse Vereine aus der Schweiz und aus dem Ausland sind an ihm interessiert», sagt Ivan Reich, der Berater des treffsicheren Stürmers. Bitter: Der FC Thun hat es verpasst, den Neo-nationalspieler zwei weitere Jahre an sich zu binden. Denn «Lustrigol» wollte seinen Kontrakt bis 2008 verlängern. Doch die Thun-Verantwortlichen liessen die Offerte unbeantwortet. «Unsere Forderungen waren sicher nicht überrissen», sagt Reich.
Ein paar Wochen später die Wende: Auf einmal hatten die Mitglieder des Thuner Transferausschusses doch das Gefühl, die Forderungen Lustrinellis seien angemessen. Doch Lustrinelli hat nun keine Lust mehr, die Vertragsverlängerung zu unterzeichnen. Er lässt sich Zeit. «Wir schauen uns jetzt einmal um und prüfen allfällige Angebote», sagt Berater Reich. Der FC Thun hat eine einmalige Chance verspielt: Zu solchen Konditionen wie vor ein paar Wochen ist Lustrinellis Unterschrift unter einen Vertrag sicher nicht mehr zu haben.
Mit Schürmann verhandelt
Thun-Sportchef Werner Gerber nahm sich gestern keine Zeit, den Fall Lustrinelli zu kommentieren. Und auch zu den neusten Wendungen betreffend der Personalie des Trainers Urs Schönenberger sagte er nichts. Dies an einem Tag, an dem der «Blick» publik machte, dass der Thun-Vorstand bereits mit einem potentiellen Nachfolger Schönenbergers am Verhandlungstisch sass: Mit Pierre-André Schürmann, dem Trainer der Schweizer U18-Nationalmannschaft.
Präsident Kurt Weder bestreitet nicht, dass Gespräche mit verschiedenen Trainerkandidaten stattgefunden hätten. Nach dem offensichtlichen Flirt von Schönenberger mit anderen Klubs wollte man beim FC Thun gewappnet sein für den Fall, dass Schönenberger den Verein im Winter von sich aus verlässt. Im Thun hat man den letzten Winter nicht vergessen: Damals hatte Hanspeter Latour Knall auf Fall zu den Grasshoppers gewechselt und im Umfeld des Klubs für Aufregung gesorgt.
Schönenberger zu Arsenal?
Der Fussballlehrer lässt sich nicht in die Karten schauen und sagt weiterhin: «Ich gedenke, meinen bis Ende Saison laufenden Vertrag zu erfüllen.» Entweder als Trainer oder als arbeitsloser Lohnempfänger. «Wenn ich freigestellt werden sollte, lerne ich Sprachen oder mache ein Praktikum bei Arsenal-Coach Arsène Wenger.»
Doch das Gerücht, Schönenberger verhandle mit einem Klub aus dem Ausland, hält sich hartnäckig. Und auch der FC Sion soll an einer Verpflichtung des Thun-Coaches interessiert sein. «Wenn das so viele Leute erzählen, ist wohl etwas dran», sagt Schönenberger schmunzelnd. Ein Dementi jedenfalls hört sich anders an.
Berner Zeitung, Tobias Habegger [15.12.05]
Mauro Lustrinelli wollte seinen auslaufenden Vertrag beim FC Thun eigentlich gerne verlängern. Doch die Thun-Verantwortlichen zögerten zu lange. Das Resultat: Der Stürmer wird die Oberländer wohl verlassen.
Lustrinelli wollte seinen Vertrag mit Thun verlängern / Andreas Blatter
In der letzten Saison erzielte er 20 Tore für den FC Thun. Und auch in dieser Spielzeit führt Mauro Lustrinelli nach der Vorrunde die Skorerliste der Oberländer mit 10 Treffern und 7 Assists deutlich an. Aber mit dieser Herrlichkeit dürfte es bald vorbei sein: Im Sommer wird der Publikumsliebling Thun wohl verlassen u2013 ohne Ablösesumme, denn sein Vertrag läuft Ende Saison aus. «Diverse Vereine aus der Schweiz und aus dem Ausland sind an ihm interessiert», sagt Ivan Reich, der Berater des treffsicheren Stürmers. Bitter: Der FC Thun hat es verpasst, den Neo-nationalspieler zwei weitere Jahre an sich zu binden. Denn «Lustrigol» wollte seinen Kontrakt bis 2008 verlängern. Doch die Thun-Verantwortlichen liessen die Offerte unbeantwortet. «Unsere Forderungen waren sicher nicht überrissen», sagt Reich.
Ein paar Wochen später die Wende: Auf einmal hatten die Mitglieder des Thuner Transferausschusses doch das Gefühl, die Forderungen Lustrinellis seien angemessen. Doch Lustrinelli hat nun keine Lust mehr, die Vertragsverlängerung zu unterzeichnen. Er lässt sich Zeit. «Wir schauen uns jetzt einmal um und prüfen allfällige Angebote», sagt Berater Reich. Der FC Thun hat eine einmalige Chance verspielt: Zu solchen Konditionen wie vor ein paar Wochen ist Lustrinellis Unterschrift unter einen Vertrag sicher nicht mehr zu haben.
Mit Schürmann verhandelt
Thun-Sportchef Werner Gerber nahm sich gestern keine Zeit, den Fall Lustrinelli zu kommentieren. Und auch zu den neusten Wendungen betreffend der Personalie des Trainers Urs Schönenberger sagte er nichts. Dies an einem Tag, an dem der «Blick» publik machte, dass der Thun-Vorstand bereits mit einem potentiellen Nachfolger Schönenbergers am Verhandlungstisch sass: Mit Pierre-André Schürmann, dem Trainer der Schweizer U18-Nationalmannschaft.
Präsident Kurt Weder bestreitet nicht, dass Gespräche mit verschiedenen Trainerkandidaten stattgefunden hätten. Nach dem offensichtlichen Flirt von Schönenberger mit anderen Klubs wollte man beim FC Thun gewappnet sein für den Fall, dass Schönenberger den Verein im Winter von sich aus verlässt. Im Thun hat man den letzten Winter nicht vergessen: Damals hatte Hanspeter Latour Knall auf Fall zu den Grasshoppers gewechselt und im Umfeld des Klubs für Aufregung gesorgt.
Schönenberger zu Arsenal?
Der Fussballlehrer lässt sich nicht in die Karten schauen und sagt weiterhin: «Ich gedenke, meinen bis Ende Saison laufenden Vertrag zu erfüllen.» Entweder als Trainer oder als arbeitsloser Lohnempfänger. «Wenn ich freigestellt werden sollte, lerne ich Sprachen oder mache ein Praktikum bei Arsenal-Coach Arsène Wenger.»
Doch das Gerücht, Schönenberger verhandle mit einem Klub aus dem Ausland, hält sich hartnäckig. Und auch der FC Sion soll an einer Verpflichtung des Thun-Coaches interessiert sein. «Wenn das so viele Leute erzählen, ist wohl etwas dran», sagt Schönenberger schmunzelnd. Ein Dementi jedenfalls hört sich anders an.
Berner Zeitung, Tobias Habegger [15.12.05]