Interview Quennoz
Verfasst: 03.11.2005, 15:41
falls es scho postet worde isch lösch ichs natürlig.
aber y find, dass dä scho eh eigene thread verdient het:
Lieber einmal Belgrad als zehnmal Aarau
ALEXANDRE QUENNOZ VOR DEM HEUTIGEN UEFA-CUP-SPIEL IN BELGRAD (17.00 UHR/TELEBASEL LIVE)
Zoom Alexandre Quennoz. «Ich wollte den FCB schon zweimal verlassen.» Doch er ist immer noch da. Foto Hans-Jürgen Siegert
florian raz, Belgrad
Der FCB will gegen Roter Stern seine Chance wahren, im Uefa-Cup zu überwintern. Und wie so häufig, wenn auf den FCB ein wichtiges internationales Spiel wartet, steht plötzlich einer in der Startformation, der sonst die undankbare Rolle des Ersatzmannes gibt: Alexandre Quennoz.
Das Leben schreibt merkwürdige Geschichten. Und es scheint Wiederholungen zu lieben; zumindest im Fall von Alexandre Quennoz. Wie oft ist der Walliser schon in der Versenkung der komfortablen Basler Ersatzsessel verschwunden, nur, um umso überraschender vor wichtigen Europacuppartien wieder aufzutauchen. Er war da, als Murat Yakin 2003 in der Champions-League in La Coruña mit Grippe fehlte. Er vertrat den FCB-Captain im selben Jahr auch im Uefa-Cup gegen Newcastle; stand danach ein Jahr später bereit, als es galt, in Budapest und gegen Feyenoord den verletzten Boris Smiljanic zu ersetzen. In der laufenden Saison waren es die Champions-League-Qualifikationsspiele gegen Bremen - und jetzt eben die wichtige Begegnung in Belgrad, in der er den rot-gesperrten Patrick Müller ersetzt.
Auch wenn der FCB längst nicht alle diese Matches erfolgreich bestritt, eines war ihnen gemeinsam: Alexandre Quennoz spielte jeweils praktisch ohne Matchpraxis eine grundsolide Partie. Und das, sagt der 27-Jährige, «hat mich selber am meisten überrascht». Inzwischen meinten viele, glaubt er, er könne «praktisch aus dem Stand» gute Leistungen abrufen: «Aber das kann ich nicht garantieren.»
Immerhin, für heute Abend glaubt sich der Innenverteidiger «ziemlich fit». So fit er eben sein kann, nach Einsätzen im Cup gegen den regionalen Zweitligisten Old Boys und in einem Test gegen den Strassburger Nachwuchs als Vorbereitung auf das Duell mit den Klassestürmern Nikola Zigic und Milan Purovic. Dem Treffen mit den Riesen - Zigic ist 2,02 Meter gross, Purovic 1,93 - sieht Quennoz mit stoischer Ruhe entgegen: «Wir können sie ja nicht schrumpfen lassen, oder? Dafür können wir sehen, dass sie nicht zu viele Flanken erhalten.»
Es findet sich noch eine Parallele in all den unverhofften Auftritten Quennoz’» auf europäischer Ebene: Ebenso schnell wie der Verteidiger für seinen Einsatz fit sein musste, war er danach wieder Ersatz. Eine Tatsache, an die er sich unterdessen gewöhnt hat: «Es gibt eine Hierarchie. Ich kann nichts machen, ausser, das zu akzeptieren.» Nicht, dass Quennoz sich stets in sein Schicksal als Ergänzungsspieler geschickt hätte: «Zweimal wollte ich den Club verlassen.» Dazu hätte der FCB den Spieler einmal gerne ausgeliehen. Ironischerweise war das im Sommer 2001, just vor jener Saison, in der Quennoz 31 Ligaspiele absolvierte; so viele wie danach nie mehr. Zustande gekommen ist keiner der angestrebten Wechsel. Obwohl Quennoz in diesem Sommer nach einer Spielzeit mit nur drei (!) Super-League-Einsätzen gerne nach Lausanne gegangen wäre. Nach dem «Nein» der Clubleitung sei er «enttäuscht» gewesen, sagt Quennoz in seiner ruhigen Art, die es schwer macht, ihn sich einmal wütend vorzustellen.
Wird Vertrag verlängert? Tatsächlich fühlt sich Quennoz derzeit wohler als in der Vorbereitung. Was nicht nur damit zu tun hat, dass er bereits heute zwei Super-League-Einsätze mehr hat als in der gesamten letzten Saison. Sondern auch damit, dass sein Vertrag Ende Jahr ausläuft: «Ich bin froh, dass ich bald frei bin. Dass ich mich nach meinen Gefühlen entscheiden kann und nicht von anderen Dingen abhängig bin.» Die Furcht von FCB-Vizepräsidentin Gigi Oeri, Quennoz könne eine Vertragsverlängerung ablehnen, scheint auf alle Fälle nicht unbegründet. Auch wenn es bisher noch zu keinen Gesprächen gekommen ist und der Spieler sagt, er werde sich «sicher nicht zu früh» entscheiden. Aber Illusionen über seine Position beim FCB macht sich Alexandre Quennoz keine mehr: «Nach sieben Jahren weiss ich, wie das in Basel abläuft.»
Nur zu bewusst ist er sich, dass ein Platz in der Startformation wie heute in Belgrad für ihn nur drin ist, wenn andere ausfallen: «Aber ehrlich gesagt, ist mir ein Spiel gegen Roter Stern lieber als zehn gegen Aarau.» >
quelle: baz
free Quennoz!
aber y find, dass dä scho eh eigene thread verdient het:
Lieber einmal Belgrad als zehnmal Aarau
ALEXANDRE QUENNOZ VOR DEM HEUTIGEN UEFA-CUP-SPIEL IN BELGRAD (17.00 UHR/TELEBASEL LIVE)
Zoom Alexandre Quennoz. «Ich wollte den FCB schon zweimal verlassen.» Doch er ist immer noch da. Foto Hans-Jürgen Siegert
florian raz, Belgrad
Der FCB will gegen Roter Stern seine Chance wahren, im Uefa-Cup zu überwintern. Und wie so häufig, wenn auf den FCB ein wichtiges internationales Spiel wartet, steht plötzlich einer in der Startformation, der sonst die undankbare Rolle des Ersatzmannes gibt: Alexandre Quennoz.
Das Leben schreibt merkwürdige Geschichten. Und es scheint Wiederholungen zu lieben; zumindest im Fall von Alexandre Quennoz. Wie oft ist der Walliser schon in der Versenkung der komfortablen Basler Ersatzsessel verschwunden, nur, um umso überraschender vor wichtigen Europacuppartien wieder aufzutauchen. Er war da, als Murat Yakin 2003 in der Champions-League in La Coruña mit Grippe fehlte. Er vertrat den FCB-Captain im selben Jahr auch im Uefa-Cup gegen Newcastle; stand danach ein Jahr später bereit, als es galt, in Budapest und gegen Feyenoord den verletzten Boris Smiljanic zu ersetzen. In der laufenden Saison waren es die Champions-League-Qualifikationsspiele gegen Bremen - und jetzt eben die wichtige Begegnung in Belgrad, in der er den rot-gesperrten Patrick Müller ersetzt.
Auch wenn der FCB längst nicht alle diese Matches erfolgreich bestritt, eines war ihnen gemeinsam: Alexandre Quennoz spielte jeweils praktisch ohne Matchpraxis eine grundsolide Partie. Und das, sagt der 27-Jährige, «hat mich selber am meisten überrascht». Inzwischen meinten viele, glaubt er, er könne «praktisch aus dem Stand» gute Leistungen abrufen: «Aber das kann ich nicht garantieren.»
Immerhin, für heute Abend glaubt sich der Innenverteidiger «ziemlich fit». So fit er eben sein kann, nach Einsätzen im Cup gegen den regionalen Zweitligisten Old Boys und in einem Test gegen den Strassburger Nachwuchs als Vorbereitung auf das Duell mit den Klassestürmern Nikola Zigic und Milan Purovic. Dem Treffen mit den Riesen - Zigic ist 2,02 Meter gross, Purovic 1,93 - sieht Quennoz mit stoischer Ruhe entgegen: «Wir können sie ja nicht schrumpfen lassen, oder? Dafür können wir sehen, dass sie nicht zu viele Flanken erhalten.»
Es findet sich noch eine Parallele in all den unverhofften Auftritten Quennoz’» auf europäischer Ebene: Ebenso schnell wie der Verteidiger für seinen Einsatz fit sein musste, war er danach wieder Ersatz. Eine Tatsache, an die er sich unterdessen gewöhnt hat: «Es gibt eine Hierarchie. Ich kann nichts machen, ausser, das zu akzeptieren.» Nicht, dass Quennoz sich stets in sein Schicksal als Ergänzungsspieler geschickt hätte: «Zweimal wollte ich den Club verlassen.» Dazu hätte der FCB den Spieler einmal gerne ausgeliehen. Ironischerweise war das im Sommer 2001, just vor jener Saison, in der Quennoz 31 Ligaspiele absolvierte; so viele wie danach nie mehr. Zustande gekommen ist keiner der angestrebten Wechsel. Obwohl Quennoz in diesem Sommer nach einer Spielzeit mit nur drei (!) Super-League-Einsätzen gerne nach Lausanne gegangen wäre. Nach dem «Nein» der Clubleitung sei er «enttäuscht» gewesen, sagt Quennoz in seiner ruhigen Art, die es schwer macht, ihn sich einmal wütend vorzustellen.
Wird Vertrag verlängert? Tatsächlich fühlt sich Quennoz derzeit wohler als in der Vorbereitung. Was nicht nur damit zu tun hat, dass er bereits heute zwei Super-League-Einsätze mehr hat als in der gesamten letzten Saison. Sondern auch damit, dass sein Vertrag Ende Jahr ausläuft: «Ich bin froh, dass ich bald frei bin. Dass ich mich nach meinen Gefühlen entscheiden kann und nicht von anderen Dingen abhängig bin.» Die Furcht von FCB-Vizepräsidentin Gigi Oeri, Quennoz könne eine Vertragsverlängerung ablehnen, scheint auf alle Fälle nicht unbegründet. Auch wenn es bisher noch zu keinen Gesprächen gekommen ist und der Spieler sagt, er werde sich «sicher nicht zu früh» entscheiden. Aber Illusionen über seine Position beim FCB macht sich Alexandre Quennoz keine mehr: «Nach sieben Jahren weiss ich, wie das in Basel abläuft.»
Nur zu bewusst ist er sich, dass ein Platz in der Startformation wie heute in Belgrad für ihn nur drin ist, wenn andere ausfallen: «Aber ehrlich gesagt, ist mir ein Spiel gegen Roter Stern lieber als zehn gegen Aarau.» >
quelle: baz
free Quennoz!