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Kehrtwende in der Zürcher Stadionfrage

Verfasst: 07.01.2005, 00:32
von _XP_

Arena auf dem Hardturmareal soll für die EM 2008 bereit sein
In der Frage um ein neues Fussballstadion in Zürich zeichnet sich eine Kehrtwende ab. Die Trägerschaft des Projekts auf dem Hardturmareal wird offenbar in den nächsten Tagen offiziell über die Wiederaufnahme der während Monaten auf Eis gelegten Planung und deren Umsetzung orientieren. Das Stadion soll nun doch noch rechtzeitig für die Fussball-Europameisterschaft 2008 fertig sein.


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kla. Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, um diese Floskel zu gebrauchen, wird es offenbar schon in den nächsten Tagen eine Kehrtwende in der zuletzt oft verwirrlichen Zürcher Stadionpolitik geben. Das Projekt Stadion Zürich kommt nach geheimen Sitzungen auf den obersten Ebenen von Crédit Suisse (mit Oswald J. Grübel), GC-Zentralvorstand (Swiss-Life-CEO Rolf Dörig) und Fifa (Präsident Sepp Blatter) sowie mit der wiedererweckten Planungsgruppe unter der Leitung des CS-Immobilienchefs Reinhard Giger schneller aufs Tapet als erwartet. Konkret und erstaunlicherweise mit dem klar formulierten Ziel der Fertigstellung bis zur Europameisterschaft 2008. Schon in der nächsten Woche sollen im Hardturmareal die Baugerüste aufgestellt werden, und im Grasshopper-Club wird bereits der Umzug noch in dieser Saison in den benachbarten Letzigrund ins Auge gefasst. Innert dreier Jahre soll möglich sein, was in anderen Ländern wesentlich weniger Zeit benötigt hatte - der Bau eines neuen Stadions. Ein Paukenschlag zum Jahresbeginn ohne Zweifel für den Zürcher Stadtrat wie für die Fussballenthusiasten.


Schneller Handlungsbedarf
Etwas mehr als einen Monat nach dem speditiv getroffenen Bundesgerichtsentscheid, die vom Verwaltungsgericht nach unten gesetzte jährliche Fahrtenzahl (2,2 Millionen) für die Fussballarena Zürich zugunsten der Promotoren zu korrigieren (2,7 Millionen), kommt nun wieder Leben in die Stadionpolitik der fussballerisch zuletzt landesweit belächelten Stadt. Das Prestige dieses Bauvorhabens war den Verantwortlichen offensichtlich gross genug, um nochmals über die Bücher zu gehen - und schnell zu handeln. Nicht wie geplant erst Mitte 2005, sondern schon kurz nach dem Jahreswechsel kommen die positive Reaktion und die neu aufgegleiste Planung. Die Hürde der Baubewilligung sollte - trotz Einsprachemöglichkeit - nach der Genehmigung des Gestaltungsplans ohnehin mehr oder weniger problemlos übersprungen werden.

Offenbar hat es die Grossbank auch geschafft, in Zürich Investoren zu finden. Es ist gut vorstellbar, dass mit einem Griff in die gefüllte Schatulle beispielsweise der Weltfussballverband mit Domizil Zürich Fluntern - nach dem pompösen Auftritt auf der Sechseläutenwiese - die eine oder andere zusätzliche Arbeitsschicht finanzieren hilft und im Kohlenwagen des CS-Zugs, möglicherweise am Jubiläumsabend, entsprechend Dampf gemacht hat. Die Vision vom eigenen Stadion ist Sepp Blatter schon lange eigen. Mit Sicherheit wird die Nachricht auch die Uefa und den Schweizer Fussballverband erfreuen, die sich zum Alternativprojekt des Hochbaudepartements im Letzigrund ohnehin nie begeistert geäussert hatten.

Von volkswirtschaftlicher Bedeutung
Die speditive Weiterbearbeitung des mit 350 Millionen Franken budgetierten und notabene von den Stimmberechtigten sanktionierten Projekts Stadion Zürich durch die alte Trägerschaft ist - wird sie in den nächsten Tagen bestätigt - als sehr wichtiger Schritt vorwärts zu werten. Investoren werden in einer schweren Zeit neu animiert, Zürich erhält Einnahmen in Millionenhöhe, der Bau hat grosse volkswirtschaftliche Bedeutung. Das Signal nach aussen, dass die private Realisierung eines Grossprojekts nicht wegen Umweltverträglichkeitsprüfungen und, wie im Falle der Stadion-Trägerschaft, durch die Mühlen der Gerichtsbarkeit dreier Instanzen schon auf der Startlinie sitzen bleibt, schafft neues Vertrauen. Ob nun zwei Projekte (Hardturm und Letzigrund) parallel laufen sollen, wird in den nächsten Wochen im Stadtrat diskutiert werden müssen. Leicht werden die Kehrtwende und der Retourweg über die Geleise mit Sicherheit auch den politisch Verantwortlichen nicht fallen. Dem neu entfachten Enthusiasmus auf dem Hardturm wird dies aber keinen Abbruch tun.

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So soll das neue Stadion von der Strasse her aussehen.
(Bild key)

Verfasst: 07.01.2005, 00:49
von Goofy
Und dann bitte eine Gruppe England, Niederlande, Polen und Ungarn evtl. als Ersatz ;) Deutschland... :p

Verfasst: 07.01.2005, 00:50
von Gizmo
[quote="Goofy"]Und dann bitte eine Gruppe England, Niederlande, Polen und Ungarn evtl. als Ersatz ]

Am beste e Zug voll Ängländer fürs Esther :rolleyes:

Verfasst: 07.01.2005, 01:00
von Keano
wurden alle gegner verhaftet und mit dem zug abgeführt??...

Verfasst: 07.01.2005, 01:35
von Tüllhuffe
Liis y das richtig uusen ass der Schmiirgäld-Sepp unter Umständ by der Finanzierig hilft und dä Klotz denn derfür "Fifa-Stadion" oder so haisst?

Verfasst: 07.01.2005, 02:01
von könig
bitte zwei stadien! das wär geil!

Verfasst: 07.01.2005, 07:21
von Mahatma
[quote="Goofy"]Und dann bitte eine Gruppe England, Niederlande, Polen und Ungarn evtl. als Ersatz ]

Türkei - Griechenland oder Serbien - Kroatien wäre doch auch ganz nett für Zürich. ;)

Verfasst: 07.01.2005, 07:28
von Gevatter Rhein
Follgeil - Kuestadt Zirü...

Verfasst: 07.01.2005, 08:53
von Dave
muahahahaha wer's glaubt wird selig.
das klappt nie, nie im läbe.

Verfasst: 07.01.2005, 12:12
von Dark Coyote
Der Tagi zerstört alle Hoffnungen wieder:


CS: Uefa-Limiten nicht erreichbar

Zwar will die Credit Suisse möglichst rasch eine Baubewilligung für das Stadion Zürich erhalten. Bei der Bank rechnet man aber - entgegen einem Artikel in der heutigen Ausgabe der NZZ - nicht mit einer rechtzeitigen Fertigstellung auf die EM 08.

Die CS ist derzeit daran, Gespräche mit möglichen Investoren für das neue Fussballstadion in Zürich zu führen. «Für die Zusage von Investoren brauchen wir eine Baubewilligung», sagte CS-Sprecher Matthias Friedli gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Deshalb würden die Arbeiten intensiv weitergeführt. Auf die Fussball-EM 2008 habe dies aber keinen Einfluss, sagte er zu einem Bericht der «Neuen Zürcher Zeitung». «Auch wenn wir relativ rasch eine Baubewilligung erhalten würden - die Limiten des europäischen Fussballverbands Uefa für die Fertigstellung für die EM erreichen wir nicht.» Momentan werde geprüft, ob der Gestaltungsplan noch geändert werden müsse.

Bei der Stadt Zürich zeigte man sich am Freitag erfreut über die Pläne der Credit Suisse. «Es ist gut, dass es mit dem Stadion Zürich schneller weitergeht», sagte Hochbaudepartements-Sprecher Urs Spinner auf Anfrage. Dies zeige, dass die Credit Suisse wirklich interessiert sei am Stadion. Für die Stadt ist aber ganz klar, dass die Spiele der Euro 2008 im Letzigrund stattfinden sollen. «Die Stadt braucht beide Stadien, für die Euro setzt der Stadtrat aber weiterhin klar auf den vorgezogenen Neubau des Stadions Letzigrund.»

Laut Spinner könnte sich das ganze Prozedere um das neue Stadion beim Hardturm dennoch lange hinziehen. Das Gesuch für eine Baubewilligung werde wohl noch im Januar eingereicht, der Gestaltungsplan müsse aber noch angepasst werden. Im Dezember 2004 hatte das Bundesgericht der CS und der Stadt teilweise Recht gegeben. Grund für den Streit zwischen den Anwohnern, dem VCS und der Trägerschaft war die Zahl der Fahrten. Die Rekurrenten befürchteten zuviel Mehrverkehr. Das Bundesgericht sprach sich dann zwar für mehr Fahrten aus als die Anwohner und Verbände wollten, weniger jedoch als die CS ursprünglich geplant hatte.

«Die Überarbeitung des Gestaltungsplans kann bis im Sommer dauern, erst dann kann die Baubewilligung in Kraft treten und dagegen kann wieder rekurriert werden», sagte Spinner. Das ganze «Rösslispiel» könnte dann wieder von vorne beginnen. Deshalb sei es fatal, wenn man jetzt auf das Stadion Zürich setzen würde für die Europameisterschaft.

ha doch dänkt die zürcher sind für nüd z gbruche :cool:

Verfasst: 07.01.2005, 12:28
von Ernesto
Dark Coyote hat geschrieben:«Auch wenn wir relativ rasch eine Baubewilligung erhalten würden - die Limiten des europäischen Fussballverbands Uefa für die Fertigstellung für die EM erreichen wir nicht.»

(...)

Für die Stadt ist aber ganz klar, dass die Spiele der Euro 2008 im Letzigrund stattfinden sollen. «Die Stadt braucht beide Stadien, für die Euro setzt der Stadtrat aber weiterhin klar auf den vorgezogenen Neubau des Stadions Letzigrund.»
Ganz tolle Logik - das bereits durch demokratischen Entscheid des Volkes und rechtlichen des Bundesgerichts legitimierte Projekt Hardturm kann unmöglich 'die Limiten des europäischen Fussballverbands Uefa' einhalten, währenddessen für das Projekt Letzigrund die nötige Volksabstimmung erst noch vorbereitet und angesetzt werden muss, die Legitimation ebenfalls bis vor Bundesgericht angezweifelt werden kann und gegen die irgendwann in ferner Zukunft erteilte Baubewilligung ebenso wieder Rekursmöglichkeiten bestehen.....

Herrgott nochmal, liebe Tagesanzeiger-Redaktion: Schaltet nach den fatal missglückten Kommentaren zu den Geschehnissen in Altstetten und jenem zur Asien-Reise der Aussenministerin endlich mal euer Hirn wieder ein - sofern in den Redaktionsstuben überhaupt (noch) vorhanden!!!

Verfasst: 07.01.2005, 12:31
von snake
Dark Coyote hat geschrieben: «Die Überarbeitung des Gestaltungsplans kann bis im Sommer dauern, erst dann kann die Baubewilligung in Kraft treten und dagegen kann wieder rekurriert werden», sagte Spinner. Das ganze «Rösslispiel» könnte dann wieder von vorne beginnen. Deshalb sei es fatal, wenn man jetzt auf das Stadion Zürich setzen würde für die Europameisterschaft.
Herrlich!

Ich denke mir, dass es an der Zeit ist, mal ein dickes Dankeschön nach Downtown Switzerland zu senden. Ganz grosses Cabaret, was die da veranstalten und erfreulicherweise ist bis auf weiteres auch kein Ende geplant!

Verfasst: 07.01.2005, 12:45
von Mahatma
Dark Coyote hat geschrieben:Der Tagi zerstört alle Hoffnungen wieder:


CS: Uefa-Limiten nicht erreichbar

Zwar will die Credit Suisse möglichst rasch eine Baubewilligung für das Stadion Zürich erhalten.
...
Die CS kommt sehr spät zur Einsicht, wahrscheinlich zu spät. Der Zürcher Stadtrat möchte (verständlicherweise) EM-Spiele in Zürich. Die Variante Letzigrund hat realistische Chance die UEFA-Vorgabe zu erfüllen.

Solange die Letzigrund-Möglichkeit intakt ist, dürfte der alte Hardturm kaum abgebrochen werden. Und das könnte dauern - bis ins Jahr 2007 ....

Verfasst: 07.01.2005, 12:57
von el presidente
Dark Coyote hat geschrieben:Der Tagi zerstört alle Hoffnungen wieder:

«Die Stadt braucht beide Stadien, für die Euro setzt der Stadtrat aber weiterhin klar auf den vorgezogenen Neubau des Stadions Letzigrund.»
Sagt mal, träumen die Zürcher? Jetzt wollen sie 2 neue Stadien bis 08....und wo spielen die Mannschaften während diese gebaut werden?

Verfasst: 07.01.2005, 12:58
von pluto
Ist aber auch gut möglich, dass die CS versucht, mit dieser Aussage die UEFA dazu zu bringen, den Termin für die Fertigstellung nach hinten zu verschieben. Für eine Fertigstellung im Frühjar 2008 könnte es ja reichen, wenns schnell geht.

Verfasst: 07.01.2005, 12:59
von pluto
el presidente hat geschrieben:Sagt mal, träumen die Zürcher? Jetzt wollen sie 2 neue Stadien bis 08....und wo spielen die Mannschaften während diese gebaut werden?
Nein, das heisst, dass der Hardturm dann hinten anstehen müsste und erst nach Fertigstellung des Letzis gebaut werden könnte.

Verfasst: 07.01.2005, 13:07
von örjan berg
die sölles doch eifach loh si, wenn si nit fähig sind und nit wüsse, wa si wänd.

Verfasst: 09.01.2005, 21:49
von Battle Axe
8. Januar 2005, 02:29, Neue Zürcher Zeitung


Verblüffung über das Zürcher Stadionprojekt

Der Hardturm ab 23. Mai 2005 nur noch eine Baustelle

Von offizieller Seite wird die Ankündigung, dass das Stadion Zürich auf dem Hardturmareal doch für die Fussball-Europameisterschaft 2008 gebaut werden soll, zwar dementiert. Es gibt aber klare Indizien für den auf oberster Ebene der Credit Suisse geplanten Kraftakt und die Kehrtwende in der Stadionfrage. Die Stadt Zürich versucht weiterhin, den neuen Letzigrund rechtzeitig zu erstellen.

kla. Die Trägerschaft des Stadionprojekts auf dem Hardturmareal ist offenbar durch die Berichterstattung zur Kehrtwende in der Stadionfrage in der NZZ vom Freitag überrumpelt worden. So flüchtete sie sich vorerst in Dementis, um sodann wenigstens ansatzweise oder hinter vorgehaltener Hand zu bestätigen, was zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesagt sein durfte: Das Hardturmstadion wird möglichst rasch gebaut. Als Falschmeldung, wie beispielsweise aus Kreisen der Task-Force im Grasshopper-Club formuliert - was hat diese Gruppe unmittelbar mit dem Stadion zu tun? -, oder «unseriös», wie im Hochbaudepartement der Stadt von offizieller Seite kritisiert, kann die Ankündigung der Kehrtwende sicher nicht bezeichnet werden. Das Schweigen bzw. die ablehnende Haltung auch auf der Credit Suisse durch deren offiziellen Sprecher Matthias Friedli hat vielmehr seinen guten Grund.

Mehrkosten von 50 Millionen Franken

Am 20. Dezember wurde unter der Federführung des CS-CEO Oswald J. Grübel die rasche Inangriffnahme des Stadionbaus beschlossen. «Subito», hiess es auf der obersten Etage. In der Folge wurde - von einem Tag auf den andern - damit begonnen, sowohl die Architektengruppe wie die CS-Stadion-Abteilung rasch neu zu formieren und aufzugleisen. Immerhin sind dort gesamthaft an die 100 Personen involviert. Auf die nächste Woche wurde erst einmal für die Öffentlichkeit die (offizielle) Information zur Baueingabe programmiert - am Montag oder Dienstag werden im Hardturm die ersten Gerüste stehen.

Ab 23. Mai, so die Planung, wird das alte Hardturmstadion unwiderruflich abgebrochen, paradoxerweise unmittelbar nach dem Besuch des FC Basel und seines Anhangs. So weit die Fixpunkte. Es ist natürlich die Absicht der Projektleitung, nicht nur möglichst rasch, sondern auch effizient loszulegen. Die Batigroup als Bauunternehmer will entsprechend mit einem doppelten Arbeitsvolumen, das heisst in zwei Schichten, das Stadion bauen - und diese Mehrkosten von rund 50 Millionen Franken harren im Moment noch der konkreten Finanzierung. Dafür wird bis Mitte Februar ein Investor gesucht. Und erst dann wollte die Trägerschaft offiziell informieren.

Die Reaktionen überraschen insofern überhaupt nicht, als die ganze Stadiongeschichte nun ein politisches Problem ist und in den nächsten Tagen noch in stärkerem Masse sein wird. Die unterschiedlichen Interessen der Stadt Zürich als Besitzerin des zum Ausbau vorgeschlagenen Letzigrunds und der privaten Trägerschaft des Projekts auf dem Hardturm sind durchaus verständlich. Einwände zum Gestaltungsplan können nach der Rechtsprechung durch das Bundesgericht zum heutigen Zeitpunkt jedoch nur noch marginal sein.

Dies bestätigt - im Gegensatz zum Sprecher des Hochbaudepartements, Urs Spinner - auch die Stadion AG durch ihren Verantwortlichen, Jürg Kränzlin. Er durfte im Übrigen - vielsagend - am Freitag nichts zur Ausgangslage sagen. Es ist aber anderseits plausibel, dass die Stadt Zürich weiterhin an der schnellen Realisierung des Letzigrund-Umbaus festhalten will, obwohl die Hürde der Volksabstimmung letztlich noch viel höher ist als jene der Baubewilligung für das neue Hardturmstadion. Die plötzliche Angst der Trägerschaft vor kurzfristigen Schikanen und Zwängereien seitens Dritter zum Aufschub des Baubeginns müsste in unserem Rechtsstaat eigentlich unbegründet sein.

Auch die Uefa unter Druck

Überrascht zeigte sich natürlich auch die Uefa am Hauptsitz in Nyon von der neuen Entwicklung. William Gaillard, der Kommunikationsdirektor und Verantwortliche für die Euro 2008, hielt zwar an den Zusagen für die EM-Partien im Letzigrund fest, zumal die Verträge schon zur Unterzeichnung bereitlägen, wollte aber eine mögliche Neubeurteilung der Lage nicht völlig ausschliessen. Im Moment heisst der EM-Ort 2008 für die Uefa «Stadion Letzigrund» mit der klaren Auflage, bis Juni 2007 bereit zu sein.

Wie allerdings das Zürcher Stimmvolk genau zwei Jahre zuvor sich zum Letzigrund entscheiden wird, wenn das neue Fussballstadion ennet der Geleise schon im Bau ist, bereitet auch der Uefa, die heute natürlich an ihren Abmachungen festhalten muss, spürbar Sorgen. Oder bleibt das neue Hardturmstadion 2008 paradoxerweise während des internationalen Fussball-Titelkampfs etwa «wegen Sommerferien geschlossen»? Und wo spielen die beiden A-Klubs übrigens während der möglichen Bauphase gleichzeitig in beiden Stadien? Baden? Winterthur? Kurzum: Die (Verbands-)Politik wird eine tragende Rolle spielen. Wetten, dass beispielsweise ein Anruf von Fifa- Präsident Sepp Blatter, dem der Letzigrund ohnehin eher ein Dorn im Auge ist, an seinen «Freund» und Vorsitzenden Lennart Johansson in der Uefa Dämme brechen liesse?

Stadt Zürich will für die EM 08 am Letzigrund festhalten

mbm. Neuer Letzigrund oder Stadion Zürich auf dem Hardturmareal? Die Frage, in welcher Stadtzürcher Spielstätte an der Fussball-Europameisterschaft 2008 der Ball rollen soll, bewegt die Gemüter mehr denn je. Auf der einen Seite soll es bei der Bauherrin des Stadions Zürich, bei der Credit Suisse, Kräfte geben, die alles daransetzen wollen, dass ihre Arena doch noch rechtzeitig fertig wird. Auf der anderen Seite sind aus der Bank zurückhaltendere Stimmen zu hören, welche die Fertigstellung des Stadions für kaum realistisch halten und sich davor hüten, eine Prognose abzugeben. Diese Leute bezeichnen die EM 08 im neuen Stadion als Wunsch-Szenario.

Stadtrat gegen Kehrtwendung

Zwischendrin befindet sich die Stadt Zürich, die sich darum bemüht, die EM-Spiele an der Limmat zu sichern. Dieses Ziel soll seit Mitte September 2004, als das Projekt Stadion Zürich ans Bundesgericht ging, über den vorgezogenen Neubau des Letzigrunds erreicht werden. Wie Urs Spinner, Mediensprecher des Hochbaudepartements, auf Anfrage sagte, hat sich daran nichts geändert. Er wisse, dass einige einflussreiche Personen, darunter angeblich Fifa-Präsident Sepp Blatter, über das Stadion Zürich gesprochen hätten und die Sache auf die EM hin durchziehen wollten. Der Stadtrat sei aber nach wie vor der Meinung, dass dies nicht gehe.

An eine Kehrtwendung sei nicht zu denken. Im Moment gebe es keinen Grund, warum der Stadtrat auf das Stadion Zürich setzen solle. Selbst wenn auf dem Hardturmareal unter Aufwendung von hohen Zusatzkosten im Akkord gearbeitet würde, sei die zur Verfügung stehende Zeit zu knapp. Ausserdem müsse damit gerechnet werden, dass die Anwohner, die schon gegen den Gestaltungsplan rechtlich vorgegangen seien, sich im Baubewilligungsverfahren wieder zu Wort melden würden. Im schlimmsten Fall droht laut Spinner wieder der Gang durch die Rechtsinstanzen: Regierungsrat, Verwaltungsgericht und Bundesgericht. Auch wenn das Projekt des Letzigrund- Neubaus noch mehr Hürden nehmen muss als das dasjenige des Stadions Zürich, gibt ihm Spinner mehr Chancen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es gegen den Letzigrund einen Rekurs gebe, sei bedeutend kleiner.

Letzigrund-Verträge vor Unterzeichnung

Spinner räumt aber ein, dass das Wiederaufkommen des Stadions Zürich im Hinblick auf die EM dem Letzigrund-Projekt nicht zuträglich sei. Dieses befindet sich gegenwärtig in der gemeinderätlichen Kommission, wo es jetzt wohl viele Fragen gebe. Gleichwohl werde Stadtpräsident Elmar Ledergerber in den nächsten Tagen die Verträge mit der Uefa über den Letzigrund als EM-Spielort unterzeichnen. Die offizielle Diktion bei der Credit Suisse zu diesem Thema lautet, dass die Situation unverändert sei. Man treibe das Projekt auf dem Hardturmareal zwar voran, die Zeitlimite für die EM könne aber nicht eingehalten werden, sagte Matthias Friedli. Mit Investoren werde erst gesprochen, wenn die Baubewilligung vorliege.

Verfasst: 12.01.2005, 13:06
von Zemdil
Zürich (sda) Im geplanten neuen Zürcher Letzigrundstadion sollen
drei Spiele der Fussball-EM 2008 ausgetragen werden - falls es denn
rechtzeitig gebaut ist. Der Zürcher Stadtrat hat am Mittwoch den
entsprechenden Vertrag unterzeichnet.

Der Vertrag mit der Europäischen Fussball-Verband Uefa und dem
Schweizerischen Fussballverband enthält den Vorbehalt, dass
Gemeinderat und Stimmberechtigte den Objektkredit für das Stadion
gutheissen, wie der Mediendienst des Stadtrates mitteilte. Für die
Stadien in Basel, Bern und Genf sind die entsprechende Verträge
bereits unterzeichnet.

Verfasst: 22.05.2005, 15:48
von Balisto
Stadion Zürich - Baubewilligung erteilt (20. Mai 2005)

Die Baubewilligung für das Fussball-Stadion Zürich ist erteilt, die Hochhausgenehmigung des Kantons eingetroffen. Seit Ende April ist der Gestaltungsplan für das Fussball-Stadion Zürich rechtskräftig. Auf dieser Grundlage hat die Bausektion des Stadtrates auf den erstmöglichen Termin die Baubewilligung erteilt. Gegen die Baubewilligung kann innert 30 Tagen nach Zustellung des Entscheides rekurriert werden.


(Quelle: http://www.stadion-zuerich.ch)

Verfasst: 23.05.2005, 14:38
von Falcão
[quote="Goofy"]Und dann bitte eine Gruppe England, Niederlande, Polen und Ungarn evtl. als Ersatz ]


Hyperhooligans! Legias vs. Fradis, abgeschmeckt mit Feyenoords und als Sahnehäubchen ein teutonischer haudrauf aus Dresden, und fertig ist Esthis Leibgericht... :D :D :D

Verfasst: 23.05.2005, 14:52
von sesap
Falcão hat geschrieben:Legias vs. Fradis
die ungaren sind wohl die einzigen, die mit den polen einigermassen auskommen.

Verfasst: 23.05.2005, 15:57
von Pioneer
sorry, abr jetzt chumi nüm ganz drus. in welem stadion wird jetzt vorussichtlich andr EM 08 gspielt? Im fünfeck ufm hardturmareal odr im neue letzigrund? merci für d'antworte..

Verfasst: 23.05.2005, 16:00
von sergipe
Letzi.

Gibt in 3 Wochen aber noch eine Abstimmung in Zürich.

Verfasst: 23.05.2005, 16:16
von Pioneer
sergipe hat geschrieben:Letzi.

Gibt in 3 Wochen aber noch eine Abstimmung in Zürich.
und um was geht's dort?

Verfasst: 23.05.2005, 16:41
von sergipe
Mit 116 : 0 Stimmen hat der Zürcher Gemeinderat dem Neubau Letzigrund zugestimmt. Gleichzeitig sprach er zusätzliche 11,3 Millionen Franken, damit das Mehrzweckstadion Letzigrund für die Fussball-Euro 2008 noch fit gemacht werden kann.


Kommt nun vors Stimmvolk.

Verfasst: 24.05.2005, 10:59
von sergipe
Abstimmungssvorlage

Am 5. Juni stimmen die Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher über zwei getrennte Vorlagen ab. Zum einen geht es um den Baukredit von 110 Millionen Franken, zum andern um gut 11 Millionen, um die Spiele der EM im Letzigrund durchführen zu können. Es geht um bauliche Anpassungen und die Beschleunigung des Bauablaufs. Werden die Kredite angenommen, wird die Bausektion des Stadtrats die Baubewilligung erteilen. Danach folgt die dreissigtägige Rekursfrist.

Verfasst: 24.05.2005, 12:20
von DerZensor
Frage, wenn GC im Letzi spielen muss nächste Saison... also... so ist der Stand der Dinge, wo stehen wir dann bei GC-FCB?

Verfasst: 24.05.2005, 12:37
von Pyramus
DerZensor hat geschrieben:Frage, wenn GC im Letzi spielen muss nächste Saison... also... so ist der Stand der Dinge, wo stehen wir dann bei GC-FCB?
die situation gabs schon mal vor nicht allzu langer zeit. gc-fcb im letzigrund. da sieht man nun, wer auch damals vor gigis-zeiten schon dabei war.... ;)

Verfasst: 24.05.2005, 12:51
von DerZensor
[quote="Pyramus"]die situation gabs schon mal vor nicht allzu langer zeit. gc-fcb im letzigrund. da sieht man nun, wer auch damals vor gigis-zeiten schon dabei war.... ]

ja es geht generell um diese sache - ich bin sicher der FCZ will weder euch noch seine Gäste (insbesondere uns) in der Südkurve