Corona Virus

Der Rest...
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andreas
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Beitrag von andreas »

Käppelijoch hat geschrieben:Geschmacklos finde ich Grüne und Linke, welche jetzt versuchen politisch Kapital zu schlagen und wieder mit der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens kommen und Unterschriften sammeln. (Notabene wuchtig verworfen durch das Stimmvolk).
Viel mehr Polemik kannst du ja fast nicht mehr bringen.

Die Bürgerlichen haben Spitäler zugrunde gespart und teils schliessen lassen. Die Schweiz hat
weniger Betten und Intensivplätze pro Einwohner als viele Länder dieser Welt, einschliesslich
einige arme Länder. Die Quittung kommt nun vielleicht, ich hoffe es nicht...

Alles andere als ein gnadenloses Umdenken in der Politik wäre ein Hohn. Schau mal nach
Südkorea, die haben nach der Sars-Krise umgekrempelt und haben die aktuelle Pandemie
recht gut im Griff. Dasselbe gilt für Länder wie Singapur, Hongkong und weitere.

Das Grundeinkommen ist unabhängig von dieser Situation eine gute Sache. In Hongkong
bekamen die Einwohner bereits Geld. Sogar in den USA soll jeder Einwohner Geld bekommen.
In der Schweiz diskutieren wir vermutlich ein halbes Jahr darüber, wie das Geld verteilt
werden soll. Die "Volkspartei" wird sich speziell dann wieder wehren, wollen wir wetten?
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andreas
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Beitrag von andreas »

Käppelijoch hat geschrieben:Das Bethestaspital beantragt Kurzarbeit. Also an der Kapazitätsgrenze sind unsere Spitäler definitiv nicht. Und dank der Schliessung der Skigebiete sind in den Bergregionen massig Plätze auf der Chirurgie/Ortho frei geworden.
Es gibt hier zwei Probleme:

Erstens kann dieses Spital vermutlich gar nicht viele Corona-Patienten betreuen, da die Infrastruktur fehlt.
Das gleiche gilt ja für das Militärspital in Einsiedeln. Wäre eine Super-Sache, wenn es denn für anderes
als für verwundete Soldaten gebaut wurde...

Zweitens haben wir nachwievor einen exponentiellen Anstieg von Kranken. Wenn wir nicht aufpassen,
dann sind wir in 10 Tagen gleich weit wie Spanien oder Italien. Dann sind alle Spitäler in der ganzen
Schweiz komplett überflutet. Bereits heute gibt es in Mulhouse die Triage (alle über 70 werden nicht
mehr behandelt und dürfen selber schauen). Lokal haben sie in der Schweiz auch schon Probleme,
es lässt sich einzig durch Verschiebungen noch irgendwie managen.
Wenn also das Spital heute Kurzarbeit beantragt, heisst das nicht, dass in einer Wuche keine Arbeit
da ist...

Am schlimmsten an der Situation ist der Fakt, dass die heutigen Massnahmen erst in einer Woche
greifen werden. Wir werden am 25.03.2020, kannst mich gerne zitieren, in der Schweiz etwa 10'000
Fälle haben. Erst dann wird die Zunahme hoffentlich etwas abflachen, da der Lockdown-Light
Wirkung zeigen könnte. Wenn ich mir allerdings die heutigen Bilder aus Zürich anschaue, dann
rechne ich mit einer Ausgangssperre ab Freitag.
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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:@nobilissa, warum so angriffig?

es ist bedenklich/gefährlich, dass gerade teilweise auch mediziner (wie du?) immer noch den eindruck erwecken (wollen) alles sei nicht so schlimm und unter kontrolle.

obwohl ich unter umständen auf der intensiv landen könnte, bin aller wahrscheinlichkeit nach nicht ich es, der keinen sauerstoff mehr erhält. sondern die älteren und die mit komplizierteren vorerkrankungen bei denen einem positiven weiteren verlauf weniger chancen eingeräumt werden.

und obendrauf: falls ich betroffen wäre ist es halt so. kann man nichts machen. mehr als vorsichtsmassnahmen zu treffen kann ich nicht.

sorgen mache ich mir nicht vorrangig um mich sondern um die ganze gesellschaft, jeden einzelnen der aus irgendeinem schweren grund in der nächsten zeit ins spital muss (hirnschlag, herzprobleme, autounfall etc.) und auch um alle fachkräfte im gesundheitswesen, die in den spitälern arbeiten.

edit: es geht mir einfach insgesamt gewaltig auf den sack, wie "halbernst" teilweise immer noch mit der situation umgegangen wird.
Nobilissa war nicht angriffig. Sie hat dir deine Fragen beantwortet und sorgt sich um dich.

Die Sache ist ernst und sie ist schlimm. Aber Angst ist nicht die richtige Reaktion, wenn man einer ernsten oder schlimmen Sache begegnet. Man muss sich darauf einstellen. Achte lieber auf deine Möglichkeiten, was kannst du wie tun oder ändern, wer könnte dir helfen, wie kannst du dich vernetzen, etc. dich mit den realen Möglichkeiten auseinandersetzen.

Wenn deine Gedanken um Dinge kreisen, die in der Vergangenheit schief liefen oder die gar nicht vorhanden sind, bringt dir genauso wenig, wie wenn du dir ein Szenario ausmalst, in dem du dich hilflos der Situation ausgesetzt siehst.

Die Sache ernst, statt nur «halbernst» nehmen heisst eben, sich darauf einzustellen. Sich mit den vorhandenen Möglichkeiten und Ressourcen auf das, was auf uns zu kommt vorbereiten. Alles, was den Verlauf der Pandemie oder die bevorstehenden Massnahmen erträglicher macht, in die Wege leiten. Du musst Gewohnheiten ablegen, dir Dinge neu überlegen, dich anpassen, lösungsorientiert denken. So begegnet man der ernsten und schlimmen Situation richtig.
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Baslerbueb
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Beitrag von Baslerbueb »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Was mich noch interessieren würde.

Wirtschaftet man als Selbstständiger (z.B. Bar-, Restaurant- oder Fitness-Geschäftsführer) tatsächlich derart am Limit, dass man nach 1-2 Wochen bereits nahe dem Ruin und dem Ende seiner Existenz steht?
Wie kommt das? Zahlt man sich in den guten Zeiten zuviel Lohn aus anstatt das Firmen-Vermögen zu vergrössern bzw. Reserve aufzubauen? Oder ist das Geschäft tatsächlich überall so hart und knapp berechnet?
Viele werde wohl wirklich am Limit geschäften und nicht sehr viel auf der hohen Kante haben.
Betriebe mit viel Reserven haben es dank der Negativzinsen nicht mehr auf der Bank sonder irgendwo investiert.

ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

nobilissa hat geschrieben:Ich will nicht bagatellisieren, aber mir gehen Panikmache auf den Geist und die dauernden Vorwürfe. Es kümmern sich alle involvierten Fachleute um die Problematik, arbeiten so gut und lang sie können und bereiten sich weiter bestmöglich vor. Die negative Grundeinstellung, die ihnen entgegenschwappt, ist unfair und unangebracht.
kann ich sehr gut verstehen und nachvollziehen.

alle involvierten fachleute, die in den spitälern arbeiten, leisten am meisten für die bekämpfung der pandemie und werden gleichzeitig auch am schwersten betroffen. (ansteckungsgefahr/unzählige überstunden/gefahr der ansteckung der familie, diese dann evt nicht mehr sehen zu können etc.)

gleichzeitig muss man festhalten, dass die infrastruktur sowie die personellen gegebenheiten wie auch die situation der verringerten kapazitäten der armee aus wirtschaftlichen und politischen gründen so sind wie sie sind. demzufolge sind kritische fragen und feststellungen zu diesen themen nie ein angriff oder vorwurf an die medizinischen fachleute.

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andreas
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Beitrag von andreas »

Baslerbueb hat geschrieben:Viele werde wohl wirklich am Limit geschäften und nicht sehr viel auf der hohen Kante haben.
Betriebe mit viel Reserven haben es dank der Negativzinsen nicht mehr auf der Bank sonder irgendwo investiert.
Das Problem dürfte wohl sein, dass in vielen betroffenen Betrieben (z. B. Verkauf oder einfache Dienstleistungen) die Margen
extrem klein sind. Da kannst du lange sparen, bis du ein solches Event wettmachen kannst...
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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Käppelijoch hat geschrieben:… Geschmacklos finde ich Grüne und Linke, welche jetzt versuchen politisch Kapital zu schlagen und wieder mit der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens kommen und Unterschriften sammeln. (Notabene wuchtig verworfen durch das Stimmvolk).
Für Wahlkampfthemen ist jetzt keine Zeit. Aber ich habe mir auch schon überlegt, ob ein vorübergehendes Grundeinkommen die grössten existenziellen Ängste abfangen könnte, welche die Massnahmen mit sich bringt. Somit wäre das bedingungslose Grundeinkommen eine Massnahme, die Wirkung zeigen könnte. Ich würde sogar noch weiter gehen und das Fristenwesen für die Dauer der Massnahmen aussetzen (Antrags-, Verjährungs-, Einsprache-, etc. Fristen), mit dieser Massnahme könnte man den Zeitdruck eindämmen und das System weiter entschleunigen. Die aktuelle Situation erfordert kreative Lösungen, welche uns in dieser Zeit helfen können. Im Anschluss an die Krise oder deren Folgen sollten sie die Gültigkeit verlieren und könnten dann wieder Teil einer Debatte werden. Genau wie Grenzschliessungen und Einreisebeschränkungen auch nur vorübergehend sind.
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Baslerbueb
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Beitrag von Baslerbueb »

Nach der neusten Entwicklung aus Deutschland stellt sich schon die Frage ob die Damen und Herren mit dem wissen von heute die Fasnacht und andere Events nicht besser auch früher gecancelt hätten. Ob die Massnahmen bei uns vor der Basler Fasnacht doch nicht so falsch wahren.

ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

@lällekönig

in zukunft werde ich auf solche beiträge von dir nicht mehr eingehen.

1. kann nobilissa sehr gut selber für sich sprechen/schreiben.
2. sind deine aufgeführten punkte zwar alle richtig, nur weiss das ein halbwegs intelligenter mensch auch selber ;)
3. zweitens hiess übersetzt: auf gute ratschläge dieser art würde ich gerne verzichten.
4. kannst du gerne aufhören, immer alles auf die persönliche ebene zu hieven. wir diskutieren hier in 1. linie über die corona pandemie.
5. manchmal ist weniger mehr.

verbindlichsten dank im voraus :D

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Zuffi
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Beitrag von Zuffi »

andreas hat geschrieben:Es gibt hier zwei Probleme:

Erstens kann dieses Spital vermutlich gar nicht viele Corona-Patienten betreuen, da die Infrastruktur fehlt.
Das gleiche gilt ja für das Militärspital in Einsiedeln. Wäre eine Super-Sache, wenn es denn für anderes
als für verwundete Soldaten gebaut wurde...

Zweitens haben wir nachwievor einen exponentiellen Anstieg von Kranken. Wenn wir nicht aufpassen,
dann sind wir in 10 Tagen gleich weit wie Spanien oder Italien. Dann sind alle Spitäler in der ganzen
Schweiz komplett überflutet. Bereits heute gibt es in Mulhouse die Triage (alle über 70 werden nicht
mehr behandelt und dürfen selber schauen). Lokal haben sie in der Schweiz auch schon Probleme,
es lässt sich einzig durch Verschiebungen noch irgendwie managen.
Wenn also das Spital heute Kurzarbeit beantragt, heisst das nicht, dass in einer Wuche keine Arbeit
da ist...

Am schlimmsten an der Situation ist der Fakt, dass die heutigen Massnahmen erst in einer Woche
greifen werden. Wir werden am 25.03.2020, kannst mich gerne zitieren, in der Schweiz etwa 10'000
Fälle haben
. Erst dann wird die Zunahme hoffentlich etwas abflachen, da der Lockdown-Light
Wirkung zeigen könnte. Wenn ich mir allerdings die heutigen Bilder aus Zürich anschaue, dann
rechne ich mit einer Ausgangssperre ab Freitag.
Warum nennen wir eigentlich immer wieder die Anzahl Fälle? Diese sind doch eh nicht mehr zu stoppen und gar kein Indiz für das Ausmass der Katastrophe. Gemäss diesem Artikel (https://www.20min.ch/wissen/gesundheit/ ... n-29168870) wissen 86% nicht mal etwas von ihrem Pech. Und gemäss diversen Quellen werden schon seit Tagen nur noch Risikigruppen getestet. Also haben wir doch eh das x-fache an Fällen als die offizielle "Anzahl Fälle". Im Umkehrschluss würde das auch heissen, dass die Todesrate einiges tiefer ist, als das was offiziell ausgewiesen wird. Oder sehe ich das falsch?

Wichtig wäre zu wissen, wieviele schwere Krankheitsverläufe wir haben. Dazu finde ich kaum Angaben? Und natürlich die Todesrate. Da sind wir derzeit noch gut davon gekommen, wenn man die heutigen Zahlen aus Italien, Spanien und Frankreich sieht. Wenn das auf uns zukommt, dann gut-Nacht.

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

andreas hat geschrieben:Viel mehr Polemik kannst du ja fast nicht mehr bringen.

Die Bürgerlichen haben Spitäler zugrunde gespart und teils schliessen lassen.
Informiere Dich bitte einmal zur Thematik Fallzahlen, Behandlungsqualität und Operationsqualitäten anhand von Fallzahlen. Erst dann führen wir eine Diskussion auf Augenhöhe. Hat nichts mit Bürgerlich zu tun, sondern mit evidenzbasierten, wissenschaftlich erhobenen Zahlen/Studien.

Dass die Linke diese Zusammenhänge negiert, also nicht auf die Wissenschaft hört, wie sie es aber beim Klima gerne fordert, haben wir beim Fusionsabstimmungskampf sehr gut gesehen.
Heusler.

Alla sätt är bra utom de dåliga.

"Zürich ist doppelt so gross wie der Wiener Zentralfriedhof - aber nur halb so lustig."

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:@lällekönig

in zukunft werde ich auf solche beiträge von dir nicht mehr eingehen.

1. kann nobilissa sehr gut selber für sich sprechen/schreiben.
2. sind deine aufgeführten punkte zwar alle richtig, nur weiss das ein halbwegs intelligenter mensch auch selber ;)
3. zweitens hiess übersetzt: auf gute ratschläge dieser art würde ich gerne verzichten.
4. kannst du gerne aufhören, immer alles auf die persönliche ebene zu hieven. wir diskutieren hier in 1. linie über die corona pandemie.
5. manchmal ist weniger mehr.

verbindlichsten dank im voraus :D
Schade, aber ich erwarte auch nicht, dass du dich dazu äusserst. Aber es wäre schön, wenn du sie verstehen würdest.
  1. Das stimmt.
  2. Das stimmt auch.
  3. Den Eindruck erwecken deine Aussagen aber nicht.
  4. Das beste Mittel, der Pandemie zu begegnen ist, sich gegenseitig zu helfen. Daher hat es sehr wohl mit der Pandemie zu tun.
  5. Wenn es sich in wenigen Worten verständlich ausdrücken lässt, ja.
Bitte, gern geschehen.
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fcbblog.ch
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Beitrag von fcbblog.ch »

Zuffi hat geschrieben:Warum nennen wir eigentlich immer wieder die Anzahl Fälle? Diese sind doch eh nicht mehr zu stoppen und gar kein Indiz für das Ausmass der Katastrophe. Gemäss diesem Artikel (https://www.20min.ch/wissen/gesundheit/ ... n-29168870) wissen 86% nicht mal etwas von ihrem Pech. Und gemäss diversen Quellen werden schon seit Tagen nur noch Risikigruppen getestet. Also haben wir doch eh das x-fache an Fällen als die offizielle "Anzahl Fälle". Im Umkehrschluss würde das auch heissen, dass die Todesrate einiges tiefer ist, als das was offiziell ausgewiesen wird. Oder sehe ich das falsch?

Wichtig wäre zu wissen, wieviele schwere Krankheitsverläufe wir haben. Dazu finde ich kaum Angaben? Und natürlich die Todesrate. Da sind wir derzeit noch gut davon gekommen, wenn man die heutigen Zahlen aus Italien, Spanien und Frankreich sieht. Wenn das auf uns zukommt, dann gut-Nacht.
Die Todesrate ist davon abhängig ob man die schwierigen Fälle versorgen kann. Intensivbetten, Personal Beatmungsgeräte.

Wir werden eine ähnlicheSituation haben wie Italien, dass lässt sich eigtl. Kaum mehr verhindern, da die Menschen erst jetzt so krank werden, und in den nächsten Tagen in den Intensivstationen eintreffen werden. Da sich der Virus bereits exponentiell verbreitet hat, wird das sprunghaft zunehmen.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Käppelijoch hat geschrieben:Informiere Dich bitte einmal zur Thematik Fallzahlen, Behandlungsqualität und Operationsqualitäten anhand von Fallzahlen. Erst dann führen wir eine Diskussion auf Augenhöhe. Hat nichts mit Bürgerlich zu tun, sondern mit evidenzbasierten, wissenschaftlich erhobenen Zahlen/Studien.

Dass die Linke diese Zusammenhänge negiert, also nicht auf die Wissenschaft hört, wie sie es aber beim Klima gerne fordert, haben wir beim Fusionsabstimmungskampf sehr gut gesehen.
Ist doch egal, von welcher Seite das kam.

Fakt ist, dass die Gesundheitskosten steigen, aber der Druck auf das Personal zunimmt, weil auf ihrem Rücken die Sparlast zu liegen kommt. Wo geht das Geld hin? Muss das Gesundheitsystem dazu verpflichtet sein, wirtschaftlich zu sein? Müssen wir uns nicht überlegen, wieviel Gesundheit wir uns als Gesellschaft erlauben wollen? Ist es uns als Gesellschaft das Wert, weiterhin in eine Richtung zu gehen, die Millionenbeträge für die Gen-Therapie eines Einzelnen kostet und dafür das Gesundheitsersonal abbauen, um es noch finanzieren zu können? Ich glaube, dass diese Krise uns wirklich Fragen aufzeigt, die wir danach erörtern müssen. Weil Ressourcen begrenzt sind und wir uns um ihre Verteilung bemühen Gedanken machen müssen.
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Zuffi
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Beitrag von Zuffi »

fcbblog.ch hat geschrieben:Die Todesrate ist davon abhängig ob man die schwierigen Fälle versorgen kann. Intensivbetten, Personal Beatmungsgeräte.

Wir werden eine ähnlicheSituation haben wie Italien, dass lässt sich eigtl. Kaum mehr verhindern, da die Menschen erst jetzt so krank werden, und in den nächsten Tagen in den Intensivstationen eintreffen werden. Da sich der Virus bereits exponentiell verbreitet hat, wird das sprunghaft zunehmen.
Aber wird haben doch Events sehr früh abgesagt und auch andere Massnahmen frühzeitiger ergriffen als Italien die Chance hatte. Sollte das nicht ein Vorteil sein?

Ausserdem sind die Todeszahlen in der Schweiz (ohne Tessin) und Deutschland noch sehr gering. Warum? Spanien und Frankreich haben da Italien viel schneller aufgeholt. Warum?

ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

fcbblog.ch hat geschrieben:Die Todesrate ist davon abhängig ob man die schwierigen Fälle versorgen kann. Intensivbetten, Personal Beatmungsgeräte.

Wir werden eine ähnlicheSituation haben wie Italien, dass lässt sich eigtl. Kaum mehr verhindern, da die Menschen erst jetzt so krank werden, und in den nächsten Tagen in den Intensivstationen eintreffen werden. Da sich der Virus bereits exponentiell verbreitet hat, wird das sprunghaft zunehmen.
genau aus diesem grund ist es so wichtig, dass:

a) sich alle älteren menschen endlich bewusst werden, wie gefährlich es für sie ist angesteckt zu werden und tägliche plausch einkäufe, gemütliches beisammensein ohne abstand draussen etc. per sofort einstellen.

b) sich auch sekundäre risikogruppen (30-65/einfache vorerkrankungen/blutdruck/übergewicht/raucher) möglichst wenigen möglichkeiten zur ansteckung aussetzen, weil diese dann im fall einer triage den älteren schweren fällen den sauerstoff wegnehmen und somit die todesrate noch mehr ansteigt.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Zuffi hat geschrieben:Warum nennen wir eigentlich immer wieder die Anzahl Fälle? Diese sind doch eh nicht mehr zu stoppen und gar kein Indiz für das Ausmass der Katastrophe.
Die Anzahl sagt aber nicht aus, wieviele Personen wirklich infiziert sind, da hast du Recht. Die Anzahl Fälle gibt aber bei konstanter Testparameter einen Hinweis auf den Verlauf der Pandemie (an welchem Ort der Kurve befinden wir uns? Wie verkürzt oder verlängert sich der Zeitraum bis zu einer Verdoppelung? , etc.). Daher ist es wichtig, diese Zahlen zu erheben. Kommuniziert man sie breit, hilft diese Information global mehr Experten. Diese ziehen schon die richtigen Rückschlüsse und wissen, wie sie die Zahlen zu lesen haben. Bei der Bevölkerung werden sie aber nicht immer verstanden. Die Medien sollten die Zahlen daher nicht unbedingt aufgreifen, aber sie nehmen halt, was sie an Informationen finden.
Zuffi hat geschrieben:Gemäss diesem Artikel (https://www.20min.ch/wissen/gesundheit/ ... n-29168870) wissen 86% nicht mal etwas von ihrem Pech. Und gemäss diversen Quellen werden schon seit Tagen nur noch Risikigruppen getestet. Also haben wir doch eh das x-fache an Fällen als die offizielle "Anzahl Fälle".
Ja, die Änderung des Testregimes wurde auch offiziell in der PK bekannt gegeben.

Zuffi hat geschrieben:Im Umkehrschluss würde das auch heissen, dass die Todesrate einiges tiefer ist, als das was offiziell ausgewiesen wird. Oder sehe ich das falsch?
Nein. Die Todesfälle haben eine zeitliche Verzögerung zur Nachweisbarkeit des Virus.
Zuffi hat geschrieben:Wichtig wäre zu wissen, wieviele schwere Krankheitsverläufe wir haben. Dazu finde ich kaum Angaben? Und natürlich die Todesrate. Da sind wir derzeit noch gut davon gekommen, wenn man die heutigen Zahlen aus Italien, Spanien und Frankreich sieht. Wenn das auf uns zukommt, dann gut-Nacht.
Ja, jede Differenzierung der Zahlen gibt auch ein differenzierteres Verständnis für den Virus. Für die Verhängung und Überprüfung der Massnahmen ist der Kurvenverlauf sehr wichtig und reicht als für vieles als Behelfsmittel aus. Auch das Gesundheitswesen kann z.B. daraus ableiten, ob die aktuelle Anzahl an Patienten sich in einer oder zwei Wochen verdoppeln wird. Die Anzahl aktueller Patienten ist ihnen ja bekannt.
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Rey2
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Beitrag von Rey2 »

nobilissa hat geschrieben:Ich will nicht bagatellisieren, aber mir gehen Panikmache auf den Geist und die dauernden Vorwürfe. Es kümmern sich alle involvierten Fachleute um die Problematik, arbeiten so gut und lang sie können und bereiten sich weiter bestmöglich vor. Die negative Grundeinstellung, die ihnen entgegenschwappt, ist unfair und unangebracht.
Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.

Ich denke noch immer, das kommt aus einem falschen Sicherheitsgefühl. Sobald unsere Ordnung mal aus den Fugen gerät, wird vom Volk mit dem Finger auf die bundes- und kantonalen Behörden gezeigt. Die sollen doch irgendwas machen und so.

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Beitrag von Lällekönig »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:genau aus diesem grund ist es so wichtig, dass:

a) sich alle älteren menschen endlich bewusst werden, wie gefährlich es für sie ist angesteckt zu werden und tägliche plausch einkäufe, gemütliches beisammensein ohne abstand draussen etc. per sofort einstellten.

b) sich auch sekundäre risikogruppen (30-65/einfache vorerkrankungen/blutdruck/übergewicht/raucher) möglichst wenigen möglichkeiten zur ansteckung aussetzen, weil diese dann im fall einer triage den älteren schweren fällen den sauerstoff wegnehmen und somit die todesrate steigt.
Genau. Diese Gruppen vor allem, aber jeder einzelne kann dazu beitragen. Diese Leute müssen aufgeweckt werden. Aus ihrem Default Modus geholt werden. Die verdrängen die Situation noch oder erkennen sie nicht. Das muss sich ändern. Und alle sollten diese (mit gebührendem Ab- und Anstand) den Ernst der Lage klar machen. Aber nur soweit, dass sie endlich reagieren, ohne in Panik zu verfallen. Denn dann hätten wir ein anderes Problem.
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Rey2
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Beitrag von Rey2 »

Käppelijoch hat geschrieben:Das Bethestaspital beantragt Kurzarbeit. Also an der Kapazitätsgrenze sind unsere Spitäler definitiv nicht. Und dank der Schliessung der Skigebiete sind in den Bergregionen massig Plätze auf der Chirurgie/Ortho frei geworden.

Geschmacklos finde ich Grüne und Linke, welche jetzt versuchen politisch Kapital zu schlagen und wieder mit der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens kommen und Unterschriften sammeln. (Notabene wuchtig verworfen durch das Stimmvolk).
Ich finde generell Menschen geschmacklos, die jetzt mit Politik kommen. Das sind Krisensituationen die gemeinsam gemeistert werden müssen und nicht instrumentell genutzt werden dürfen.

Und das Bethesda erwägt ja das Gesuch um Kurzarbeit nur deswegen, weil sie in manchen Bereichen nicht mehr arbeiten dürfen. Vielleicht werden diese Leute aber so oder so bald dringend gebraucht, wie auch pensionierte Ärzte usw.

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Basilius
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Beitrag von Basilius »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:genau aus diesem grund ist es so wichtig, dass:

a) sich alle älteren menschen endlich bewusst werden, wie gefährlich es für sie ist angesteckt zu werden und tägliche plausch einkäufe, gemütliches beisammensein ohne abstand draussen etc. per sofort einstellen.

b) sich auch sekundäre risikogruppen (30-65/einfache vorerkrankungen/blutdruck/übergewicht/raucher) möglichst wenigen möglichkeiten zur ansteckung aussetzen, weil diese dann im fall einer triage den älteren schweren fällen den sauerstoff wegnehmen und somit die todesrate noch mehr ansteigt.
Und:

c) sich alle jüngeren Menschen endlich bewusst werden, wie gefährlich es auch für sie sein kann, angesteckt zu werden. Tägliches Fussballspielen auf Basels Schulhöfen, Rheinboardchillen oder in der Stadt rumhängen etc. sollte per sofort eingestellt werden. Denn jede und jeder der Jugendlichen ist in direktem oder indirektem Kontakt mit Personen, welche zur Risikogruppe gehören. Auch wenn sie selbst glimpflich davon kommen, besteht die Gefahr, dass sie das Virus nach Hause mitbringen und weiter geben. Ihre berufstätigen Familienmitglieder nehmen ihn dann zur Arbeit mit und die Spirale dreht sich weiter.

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Beitrag von Lällekönig »

Taratonga hat geschrieben:Interessant die Anfänge dieses Threads zu lesen...
Ja. Da sind diverse Wandlungen festzustellen. Ich habe zu Beginn vor allem die Widersprüche aus medialer Kommunikation, Kommunikation der Regierung und Massnahmen wahrgenommen.

Aus dem anfänglichen «Wir müssen unsere Gesundheit schützen», habe ich die Informationen danach gefiltert, wie COVID-19 mich selbst bedroht. Mein Schluss war, dass es mich und einen Grossteil der Bevölkerung kaum schwer bedroht.

Danach wandelte die Kommunikation zu «Wir müssen die Alten und Risikogruppen schützen». Als ich die Massnahmen anschaute, sah ich, dass es effizientere Varianten dazu gäbe.

Erst als die Kommunikation zu «Wir müssen unser Gesundheitssystem schützen» wechselte, verstand ich, was auf dem Spiel steht. Daher habe ich ja die Widersprüche von Kommunikation und Massnahme so stark kritisiert. Weil viel wertvolle Zeit verloren ging, das Ausmass dieser Pandemie zu verstehen. Wenn das Gesundheitssystem kollabiert, geht Vertrauen in unsere Institutionen verloren. Das könnte (muss nicht) verheerende Folgen für die Gesellschaft haben. Dies gilt es zu verhindern.
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Beitrag von Mundharmonika »

Ich möchte hier einmal eine Lanze für User ayrton_michael_legends brechen. Für viele hier drin gilt er als Panikmacher, weil er das Gefühl hat, dass immer noch nicht genug gemacht wird. Ich glaube nicht, dass er damit diejenigen meint, die sich im Moment in den Spitälern den Arsch aufreissen und rund um die Uhr arbeiten, um diesen Virus und den damit verbunden Ansturm in den Griff zu kriegen, sondern er meint damit die Behörden.

Ich teile in vielen Punkten seine Meinung, aber offenbar ist es zurzeit nicht en vogue, Entscheidungen unserer Regierung in Frage zu stellen, sonst wird man gleich einmal als Miesepeter abgestempelt. Im Moment sind Lobhudeleien angebracht. Ich bin trotzdem gleicher Meinung wie ayrton_michael_legends und meine, dass gewisse Massnahmen einfach zu spät verkündet wurden, dies auch, weil man auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung zählte. Aber was am Montag verkündet wurde, hätte man bereits am letzten Freitag verkünden können oder sogar müssen und vermutlich wird man in den nächsten Tagen auch noch eine Art Ausgangssperre anordnen, weil sich die Leute sonst einfach nicht daran halten, eine Massnahme, die man ebenfalls schon am Montag resp. eben schon am letzten Freitag hätte verkünden müssen.

Und dass ein Land wie die Schweiz, wo einige der wichtigsten Pharma-Unternehmen der Welt zuhause sind, nicht genügend Schutzmasken zur Verfügung hat und nur eine beschränkte Anzahl Corona-Tests pro Tag durchführen kann, sollte man schon hinterfragen dürfen, ohne dass man gerade als Landesverräter angesehen wird.

Es gibt aber durchaus auch erwähnenswerte positive Punkte wie z.B. die Informationspolitik der Regierung. Die Bundesräte und das BAG verstecken sich nicht, informieren fast täglich, stehen für Fragen Red und Antwort und übernehmen Verantwortung. Das muss man ihnen auf jeden Fall hoch anrechnen. Auch ihr unermüdlicher Einsatz während dieser Corona-Krise und das rasche und für Schweizer Verhältnisse unkomplizierte Handeln bei Beschlüssen, die KMUs und die arbeitende Bevölkerung unterstützen und schützen sollen. Ich bin zwar nicht immer einverstanden, mit dem was Daniel Koch vom BAG beschliesst oder sagt, aber auch ihn muss man für seinen Einsatz loben und dass er selbst bei unangenehmen Fragen der Presse nicht seine Contenance verliert und immer den Anstand und die Ruhe bewahrt.

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Fredy H.
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Beitrag von Fredy H. »

andreas hat geschrieben:E Bereits heute gibt es in Mulhouse die Triage (alle über 70 werden nicht
mehr behandelt und dürfen selber schauen).
Hast du dafür eine Quelle, dass ü70 abgewiesen werden?
[CENTER]Nur ich bleibe - wie Unkraut. Ich und Scott Chipperfield (VS 2011)[/CENTER]

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Beitrag von Käppelijoch »

Mundharmonika hat geschrieben: Und dass ein Land wie die Schweiz, wo einige der wichtigsten Pharma-Unternehmen der Welt zuhause sind, nicht genügend Schutzmasken zur Verfügung hat und nur eine beschränkte Anzahl Corona-Tests pro Tag durchführen kann, sollte man schon hinterfragen dürfen, ohne dass man gerade als Landesverräter angesehen wird.
Naja, da sind wir teilweise selber Schuld. Es hat sich eingebürgert, dass man die Gesundheitskosten einseitig über die Medikamentenpreise versucht zu senken. Das geht bis zu einem gewissen Grad gut, irgendwann nicht mehr. Und diesen Punkt haben wir längstens überschritten.

Was ich meine:
- Die Medikamente machen an den gestiegenen Gesundheitskosten einen einstelligen Prozentbereich aus.
- Beispiele:
20 Tabletten Paracetamol 500mg der Firma Mepha kosten CHF 2.40. Dafalgan 16 Tabletten CHF 2.45. Ein lächerlicher Preis. Vor 8 Jahren lag er noch bei CHF 3.-!
So senkte das BAG immer mehr Preise. Und das teilweise mit krassen Folgen:
-> Weitere Verlagerung der Hwerstellungsprozesse in Billigstlohnländern.
-> Aufgabe der Herstelung der Grundwirkstoffe, v.a. bei Antibiotika. Folge: Herstellungsmonopole einzelner Firmen in China und Indien. Fällt jedoch ort die Fabrik zusammen etc. dann gibt es einen weltweiten Lieferengpass
-> Medikamente gehen in der Schweiz ausser Handel, weil der vom BAG verordnete Preis knapp die Produktionskosten deckt. Krass war der Fall des Kinderantibiotikums-Sirup Nopil, welcher nur noch die Firma Mepha anbot. Das BAG senkte den Preis auf ziemlich genau die Produktionskosten, Mepha zog de Sirup daraufhin aus dem Handel, da sich die Herstellung nicht mehr rentierte. Während einem Jahr musste man entweder für die KInder Alternativen suchen oder das Zeugs halblegal aus dem Ausland importieren, zum doppelten Preis natürlich, wie VOR der Preissenkung. Erst nach dem Einlenken seitens des BAGs und einem doppelt so hohen Preis wie vor der Preissenkung, führte Mepha den Sirup wieder ins Sortiment ein für die Schweiz.

Klar, man kann an der Kostenschraube mittels v.a. Senkungen bei den Medikamentenpreisen und Preise für Hilfsmittel wie Masken etc. beliebig runterdrehen. Nur die Folgen, deren müssen wir uns bewusst sein und diese erleben wir nun hautnah.

Auch noch interessant: https://www.nzz.ch/visuals/coronavirus- ... ld.1546758
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Zuffi
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Beitrag von Zuffi »

Zuffi hat geschrieben:Aber wird haben doch Events sehr früh abgesagt und auch andere Massnahmen frühzeitiger ergriffen als Italien die Chance hatte. Sollte das nicht ein Vorteil sein?

Ausserdem sind die Todeszahlen in der Schweiz (ohne Tessin) und Deutschland noch sehr gering. Warum? Spanien und Frankreich haben da Italien viel schneller aufgeholt. Warum?
Bitte diese Fragen beantworten. Hat niemand mehr die Hoffnung, dass wir nicht auf italienische Verhältnisse zusteuern?

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Heavy
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Beitrag von Heavy »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:genau aus diesem grund ist es so wichtig, dass:

a) sich alle älteren menschen endlich bewusst werden, wie gefährlich es für sie ist angesteckt zu werden und tägliche plausch einkäufe, gemütliches beisammensein ohne abstand draussen etc. per sofort einstellen.

b) sich auch sekundäre risikogruppen (30-65/einfache vorerkrankungen/blutdruck/übergewicht/raucher) möglichst wenigen möglichkeiten zur ansteckung aussetzen, weil diese dann im fall einer triage den älteren schweren fällen den sauerstoff wegnehmen und somit die todesrate noch mehr ansteigt.
Mir fiel auf, dass sich gestern vorwiegend alte Leute und sagen wir mal... eher die untere Bildungsschicht auf den Strassen bewegt haben.
Ich meine damit nicht vor dem Altersheim alleine eine kurze Runde drehen, sondern geselliges Beisammensein und schwätzchen halten. Nicht wenige Familienclans 0 bis 100 waren gemeinsam unterwegs.

Manchmal komm ich mir dann echt doof vor, Kundenkontakt minimieren, alles Hochsteril, alleine unterwegs etc. etc. und dann das.
Auch dass die Polizei die Nutten im Stundentakt heimschickt im Minderen deutet für mich darauf hin, dass es ohne Ausgangssperre ncih geht, oder allenfalls ewigs lang andauern wird.

Ich war jedenfalls schockiert, wieviele Leute farlässig unterwegs sind und sich dem Ernst der Lange nicht bewusst sind.

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Was wir auch bedenken sollten: Wie gehen wir mit den Medikamentenvertriebskanäle um? Wenn man v.a. auf Versandapotheken und Auslandsapotheken setzt, muss man sich bewusst sein, dass dafür Apotheken schliessen werden. Und mit jeder geschlossenen Apotheke geht ein Labor verloren, welches im Notfall viele Medikamente selbst herstellen kann. Eine Onlineapotheke kann dies nicht und tut es auch nicht. Und ins Ausland kann man nicht, weil die Grenzen dicht. Und in einer Arztpraxis fehlt das Wissen und die Einrichtungen, um solche Herstellungen zu machen. Wir sollten uns diese Gedanken schon auch machen in der ganzen Situation.
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Lusti
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Beitrag von Lusti »

Zuffi hat geschrieben:Aber wird haben doch Events sehr früh abgesagt und auch andere Massnahmen frühzeitiger ergriffen als Italien die Chance hatte. Sollte das nicht ein Vorteil sein?
Ausserdem sind die Todeszahlen in der Schweiz (ohne Tessin) und Deutschland noch sehr gering. Warum? Spanien und Frankreich haben da Italien viel schneller aufgeholt. Warum?
Die Massnahmen von heute sind die Resultate von Morgen. Erkrankungen von heute liegen in 7-10 Tagen in unseren Spitälern. Zusätzlich gilt es, nicht flächendeckend auf Corona zu testen sondern diese Tests den Risikogruppen bereit zu stellen.

Und so sind die aktuellen Erkrankungzahlen aller Länder einfach mal Zahlen. Im diese korrekt zu interpretieren müsste man z.B. wissen wie viele Prozent der Bevölkerung als Risikopatienten gelten und wie viele davon getestet, geheilt oder bereits Tod sind. Das ist kaum zu bewältigen. Uns so bleibt es dabei, die Ansteckungskurve flach zu halten. Im Endeffekt werden 2/3 der Bevölkerung am Virus erkrankt gewesen sein. Ein Prozentsatz davon wird akute Probleme haben und Intensivpflege benötigen. Diese Fallzahlen gilt es über einen zeitlich möglichst langen Raum zu dehnen, damit in einer Zeitperiode immer nur eine dedizierte Anzahl Betroffene vorhanden sind.

Welche Masnahmen hier jetzt am besten gewirkt haben wird sich wohl erst nach der Krise sagen lassen. Und dann wäre es an der Zeit auch ein paar schwierige Fragen zu stellen und zu beantworten z.B. jene Frage der medizinischen Grundversorgung der Bevölkerung vs. der Wirtschaftlichkeit und Privatisierung dieser Grundversorgung.
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ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

Mundharmonika hat geschrieben:Ich möchte hier einmal eine Lanze für User ayrton_michael_legends brechen. Für viele hier drin gilt er als Panikmacher, weil er das Gefühl hat, dass immer noch nicht genug gemacht wird. Ich glaube nicht, dass er damit diejenigen meint, die sich im Moment in den Spitälern den Arsch aufreissen und rund um die Uhr arbeiten, um diesen Virus und den damit verbunden Ansturm in den Griff zu kriegen, sondern er meint damit die Behörden.
vielen dank. es ist eine wechselwirkung zwischen behördlichen vorgaben und deren umsetzung resp. nicht umsetzung von teilen der bevölkerung.

der bund und das BAG haben anfangs sehr gut reagiert, besser als viele andere länder in europa. die massnahmen wurden damals von den meisten scharf kritisiert und als übertrieben bewertet. nur in sachen striktere abgrenzung im tessin (z.b. schon früher nur noch grenzgänger/warenverkehr einlassen) war ich damals anderer meinung.

in der folge aber, bereits bei den nächsten massnahmen hätten eventuell andere rückschlüsse gezogen werden können.

es hat sich bereits dann gezeigt, dass die bevölkerung und auch die kantone und die wirtschaft zu einem beträchtlichen teil nicht in der lage waren, die weisungen entsprechend und sinnvoll umzusetzen. dieses muster hat sich bis heute bei jeder weiteren verschärfung wiederholt.

mittlererweile stellt sich definitiv auch die frage, inwiefern ein teil der älteren bevölkerung sowie der gemischt-sprachlichen bevölkerung überhaupt gut genug informiert sind oder die massnahmen schlicht nicht verstanden haben. anders kann ich mir das immer noch sorglose verhalten eines teils der bevölkerung in den letzten tagen nicht mehr erklären.

unbedingt möchte ich auch noch anmerken wie schwierig die ganze sache auch für den bund und das BAG ist.
den grad der akzeptanz/umsetzung der massnahmen in der bevölkerung im voraus einzuschätzen ist unmöglich.

alle beteiligten geben ihr bestes, davon bin ich vollends überzeugt. nichts desto trotz wird es leider nicht ohne rigorose verschärfungen/verbote gehen.

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