Taratonga hat geschrieben:Keine Ahnung wo Dein Problem ist. Habe mir die Sendung eben angeschaut und konnte kaum glauben, dass das heute in Deutschland passiert. Ergo wird das bei uns nicht anders zu und hergehen. Lebensmittel 5,6,8 und sogar 14 Tage über dem Verfallsdatum zum vollen Preis an den Kunden verkauft. Gammelware zum Neupreis, von mangelnder Hygiene, bzw gesundheitsgefährdend ganz zu schweigen. Eine masslose Schweinerei! Ich bin froh gibt es verdeckte Leute - nenn sie Schnüffler - die das aufecken
unwichtig hat geschrieben:Vor allem: die abgelaufene Ware wird den Kunden aktiv angeboten, sodass es verkauft wird.
Versteht mich nicht falsch, es aufzudecken finde ich natürlich gut, allerdings fand ich die Art und Weise und Aufmachung ziemlich schäbig.
- Sind es die Mitarbeitenden, die die gemachten Vorgaben nicht einhalten. Ich meine, da kleben Zeitangaben direkt über der Essenausgabe und die Paprika 30cm darunter bleibt 2 Tage da liegen. Gründe für das Verhalten wurden nur sehr selten erfragt, Antworten waren auch nicht eindeutig. Auf jeden Fall war zu keiner Zeit ein Chef zu sehen, der die Angestellten unter Druck setzte, die Regeln und Vorgaben zu brechen. Der Bericht versuchte aber genau das dem Zuschauer einzutrichtern. Ich würde jetzt genauso behaupten, den Mitarbeitenden ist es einfach scheissegal, so äussern sie sich ja auch des öfteren, ziemlich asslig. Aber ja, für 8 Euro die Stunde würde ich dort auch nicht arbeiten wollen. Vielleicht erhalten sie ja auch Umsatzbeteiligungen und versuchen deshalb selbstständig, Kosten zu sparen? Bezüglich den Zusatzverkäufen ist es ja auch so.
- Wie aktiv die abgelaufene Ware dem Kunden angeboten wird, ist nicht ersichtlich. Die Szenen sind stark zusammengeschnitten. Bockwürste sind beliebt und deshalb ist es naheliegend, dass so oder so vorallem diese als "Zusatzverkäufe" angeboten werden, abgelaufen hin oder her.
- 11 Überwachungskameras werden als viel angepriesen und es wird suggeriert, dass diese vorallem zur Mitarbeiterüberwachung verwendet werden. Ein Vergleich wird dabei nicht angestellt, wie viele Kameras gibt es in einem privaten Autohof? Wie viele in einem Supermarkt? 11 kommt mir nämlich für eine ganze Raststätte als nicht viel vor. Ob die Chefs die Mitarbeitenden wirklich überwachen wird auch nicht gezeigt oder getestet. Ich hätte da erwartet, dass die Undercover Journalistin im Sichtfeld der Kamera scheisse baut und dann schaut, ob die Chefs was bemerken. Aber so sind es einfach haltlose Behauptungen.
- Zusatzverkäufe werden als Werk des Teufels angepriesen und dramatisiert. Im Video sind es aber einfache Fragen die gestellt werden, die der Kunde ohne Zwang mit nein beantworten kann. Bis auf die Sauce zum Schnitzel, das ist dreist.
- Als Marge wird die Differenz von Verkaufspreis und Warenaufwand berechnet. Da fehlt meiner Meinung nach noch einiges was abgerechnet werden müsste an weiteren Ausgaben, wie Löhne, Miete, etc. Dies wird dem Zuschauer schön verschwiegen, im Gegenteil, es wird explizit als "Gewinnspanne" bezeichnet, was nun sogar def. eine Täuschung ist.
- Mit dem Insider Pächter wird dann versucht, die Zuschauer gegen Tank&Rast aufzustacheln. Kein Wort davon, dass bei zwei Wochen abgelaufenem Schinken im Lager oder systematischem neu belegen der Brötchen was verdammt schief läuft bei der gastronomischen Kalkulation. Da scheint man teilweise überhaupt keine Ahnung von Vorausrechnung und Einkauf zu haben.
- Das freiwillige zentrale Kassensystem wird ebenfalls verteufelt. Warum weiss keiner so genau.
- Wenn ich es richtig verstanden habe, wird dem Pächter alles zur Verfügung gestellt (Gebäude, etc.) und er muss dann einfach 25% an Tank&Rast abdrücken. Auch das wird einfach verteufelt und nicht verglichen. Es wird zwar ein Vergleich mit anderen Franchises gemacht, aber kein Wort ob da Gebäude etc. auch gestellt werden. Nicht bedacht wird, dass die Lage einer Raststätte top ist und dort eine garantierte Anzahl von Leuten vorbeikommt, was bei einem Subway in der Stadt nicht so ist.
- Preisunterschiede bei Raststätten, ich bin sicher die gibt es überall. Ein Coop Pronto an einer Raststätte ist massiv günstiger als ein BP Shop. Coop und Migros haben auch unterschiedliche Preise. Rewe und Marktkauf genauso.
- Tank und Rast wird kritisiert, weil man zwischen 4 privaten Autohöfen eine Raststätte hingebaut hat. Auf der Karte ist aber genau ersichtlich, dass dort eine Lücke war. Die Abstände zwischen Raststätte und Autohöfen ist genauso weit, wie zwischen den bereits existierenden Autohöfen. Zudem funktioniert da der Markt anscheinend hervorragend, die Raststätte ist leer, man kann den Autohöfen offenbar nicht viele Kunden abjagen. Trotzdem wird T&R für dies kritisiert.
- Die entsprechende Beschilderung wird kritisiert. Es wird erwähnt dass auf dem Schild der Raststätte nur die nächste Raststätte erwähnt ist, die Autohöfe aber nicht. Beiläufig in einem Nebensatz wird erwähnt, dass es umgekehrt (bei den Autohof Schildern) genauso ist.
- Steuergelder, ja das zieht natürlich dann endgültig bei den Zuschauern. Dem bösen Unternehmen mit den gierigen Managern wird mit Steuergeldern geholfen. Da braucht es auch gar keine Fakten mehr. Der Staat muss scheinbar für die LKW Parkplätze sorgen, Raststätte hin oder her. Und ob die Zustände bei einer Verstaatlichung besser wären, wer weiss. Dafür bringt Tank und Rast dem Staat Steuereinnahmen und 3% Abgaben, was bei einer Verstaatlichung nicht so wäre.
- Der Gipfel kommt danach, es wird mit der Zahl 130 Millionen Stimmung gemacht, mit dem Geld werden weitere Rastanlagen gebaut. Eine halbe Stunde später folgt in einer anderen Sendung ein Bericht, dass der Staat den Bau von Rastanlagen mit LKW Parkplätzen verschlampt hat und dies gefährlich ist...
Wie gesagt, alles möglichst dramatisiert dargestellt, die Fakten bleiben leider auf der Strecke. Aber ja, wer RTL schaut ist auch selber schuld
