Jimmy war ein Söldner. Er kam und ging als Söldner. Was wäre der FCB ohne seine Söldner? Als Söldner hat er unsere Farben leidenschaftlich vertreten, jetzt macht er es für seinen nächsten Herrn, wie er schon vorher für einen anderen gekämpft hatte (haben wir ihn nicht Lugano auch über Nacht+Nebel weggekauft?).
Er hätte auch einen kitschigen Abgang inszenieren können, aber schnörkellos, wie er seine Tore erzielt hat, schiesst er sie jetzt kompromisslos in Frankreich.
Jimmy war nicht da, unsere Ideale von Liebe und Vertrauen zu erfüllen, sondern für seinen Job.
Er hat ihn sensationell erledigt.
Bei aller Enttäuschung: Wer ihn nicht in Erinnerung ehrt, soll nicht von Charakter reden.
In dem Fall muss ich mich wahrscheinlich dafür schämen, dass ich der Illusion eines treuen Fussballers aufgesessen bin. Jimmy war für mich eines der Gegenstücke zum 100 prozentigen Kommerz. Ich habe ihm die Zufriedenheit in Basel, die 'ich möchte hier bleiben und meine Karriere beenden' - Tour lange abgekauft und ich habe ihm den Anstand eines Vernünftigen Abschieds zugetraut. Ich trauere nun seinen Leistungen nach - und trotzdem überwiegt die Enttäuschung und Ernüchterung. Ein enttäuschend abtretender Held bleibt dem Zuschauer eben nicht immer als solcher in Erinnerung - Charakter des Betrachters hin oder her. "Ehren" werde ich einen Menschen nur seiner gesamtleistung wegen - und da wiegt das Ende in meinen Augen schwer. Ich sehe nicht ein, weswegen diese Betrachtungsweise charakterlos sein sollte.
@ Pluto: Wie stehst du denn persönlich zu Söldnern? Hast du dich vollends mit dem herz- und treulosen Geschäft Fussball abgefunden?