Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Der Rest...

Wie stimmst du ab?

Umfrage endete am 13.02.2022, 08:42

Ja zur Volksinitiative «Ja zum Tier und Menschenversuchsverbot»
13
8%
Nein zur Volksinitiative «Ja zum Tier und Menschenversuchsverbot»
29
18%
Ja zur Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»
35
22%
Nein zur Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»
6
4%
Ja zur Änderung des Bundesgesetzesüber die Stempelabgaben
11
7%
Nein zur Änderung des Bundesgesetzesüber die Stempelabgaben
25
16%
Ja zum Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
23
15%
Nein zum Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
15
10%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 157

händsche
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von händsche »

D-Balkon hat geschrieben: 14.01.2022, 08:39 Der Lohn eines "Normalverdiener" reicht heute nicht mehr für eine 4 köpfige Familie. Die Frau muss auch arbeiten.
Wobei die Frage auch ist, was ist ein Normalverdiener bei Dir.

Mal aussenvorgelassen, dass der Satz "die Frau muss auch arbeiten" etwas rückständig ist. Musst du auch die Lebenstandards vergleichen. Wie viele 4-Köpfige Familien konnten sich vor 30 Jahren eine 4.5 Zimmer 120m2 Wohnung/Haus, 2 Autos, 4 Smartphones inkl. Telefonverträge, 1-2 im Jahr Urlaub, etc mit einem Einkommen leisten? Wir haben unseren Konsum und unsere Bedürfnisse derart aufgebauscht, dass ein Einkommen für eine 4-Köpfige Familie nicht mehr ausreicht.

Nicht dass das nicht toll wäre aber deine Aussage greift halt ein bisschen zu kurz.

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Faniella Diwani
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

nidganzbache hat geschrieben: 14.01.2022, 08:26
Früher, bis ca. in die 80er, konnte sich ein alleinverdienender Handwerker mit Familie noch ein eigenes Haus leisten,
Viele Normalverdiener können sich Wohneigentum an akzeptabler Lage nicht mehr leisten.
Fakt ist, dass in einer Familie heute beide Elternteile arbeiten gehen müssen, amit du den Traum vom Eigenheim in der Provinz noch verwirklichen kannst.
Gibt es irgendwie einen Anspruch auf ein eigenes Haus, Wohneigentum et cetera oder wieso wird in dieser Diskussion immer wieder damit argumentiert?

Man könnte auch sagen, es ist ausreichend als «Normalverdienende» zu (günstigen!) Mieten in einem Mehrfamilienhaus zu leben. Oder soll jedes junge Paar mit einem Kleinkind auf 160 Quadratmetern mit Umschwung, Carport und Pool leben?

Ich sehe das eher als Argument gegen "selber sparen". Wozu sparen wenn das Wohneigentum als Sparziel nicht mehr erreichbar ist?
Das "eigene Haus" war der klassische Babyboomer-Bünzlitraum, dieser ist nicht mehr erreichbar. Was sagt das aus?

Feanor
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Feanor »

nidganzbache hat geschrieben: 14.01.2022, 08:26
Früher, bis ca. in die 80er, konnte sich ein alleinverdienender Handwerker mit Familie noch ein eigenes Haus leisten,
Viele Normalverdiener können sich Wohneigentum an akzeptabler Lage nicht mehr leisten.
Fakt ist, dass in einer Familie heute beide Elternteile arbeiten gehen müssen, amit du den Traum vom Eigenheim in der Provinz noch verwirklichen kannst.
Gibt es irgendwie einen Anspruch auf ein eigenes Haus, Wohneigentum et cetera oder wieso wird in dieser Diskussion immer wieder damit argumentiert?

Man könnte auch sagen, es ist ausreichend als «Normalverdienende» zu (günstigen!) Mieten in einem Mehrfamilienhaus zu leben. Oder soll jedes junge Paar mit einem Kleinkind auf 160 Quadratmetern mit Umschwung, Carport und Pool leben?



Es gibt natürlich kein Recht auf ein eigenes Haus/Wohneigentum. Das Problem aber: In den letzten 50 Jahren war das "Hüslibaue" sowohl gesellschaftlich hoch angesehen und drum für viele  das Ziel. Zweitens vor allem die Voraussetzung für den sozialen/finanziellen Aufstieg.

So wie sich die Immopreise und die Mietpreise verändert haben, ist es nun eben so, dass diejenigen, die sich das leisten können, langfristig davon profitieren, während die anderen in die Röhre gucken. Das beeinflusst dann auch die nächste Generation etc.

Sprich: dass sich viele nicht mehr Wohneigentum leisten können, ist vor allem ein sozialpolitisches Problem. Ein weiterer Ausdruck der sich öffnenden Arm-Reich-Schere.
 

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

Feanor hat geschrieben: 14.01.2022, 09:14Es gibt natürlich kein Recht auf ein eigenes Haus/Wohneigentum. Das Problem aber: In den letzten 50 Jahren war das "Hüslibaue" sowohl gesellschaftlich hoch angesehen und drum für viele  das Ziel. Zweitens vor allem die Voraussetzung für den sozialen/finanziellen Aufstieg.

So wie sich die Immopreise und die Mietpreise verändert haben, ist es nun eben so, dass diejenigen, die sich das leisten können, langfristig davon profitieren, während die anderen in die Röhre gucken. Das beeinflusst dann auch die nächste Generation etc.

Sprich: dass sich viele nicht mehr Wohneigentum leisten können, ist vor allem ein sozialpolitisches Problem. Ein weiterer Ausdruck der sich öffnenden Arm-Reich-Schere.

Ist so.
Ich hatte das Glück vor ~20 Jahren zu einem damals noch bezahlbaren Hüüsli zu kommen. Heute habe ich Platz und Garten und das für ~500.- Hypozins im Monat. Auf dem Mietmarkt wären das locker 2500.- wenn nicht deutlich mehr. Da liegen auch Nebenkosten, Unterhalt/Modernisierungen und Ammortisation locker drin. So ist das jährliche Befüllen des 3a gut möglich.

Heute sind die baugleichen Hüüsli der Siedlung selbst wenn sie seit 30-40 Jahren keine Renovation mehr gesehen haben für beinahe das Doppelte auf dem Markt. Und wir haben bei uns viel gemacht. Heizungsersatz (Wärmepumpe Erdsonde), Badezimmer komplett, Küche komplett, Estrichausbau. Die Rechnung war jedes Jahr im Schnitt 10'000.- reinzustecken. Auch wegen den Steuern....

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von nidganzbache »

Aber angenommen, die Schere schliesst sich wieder und Eigentum würde wieder günstiger zu erwerben - wo genau wäre dann der Platz für all diese Einfamilienhäuser mit Garten und Parkplatz?

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von nidganzbache »

Aber eigentlich müsste man diese Diskussion aus dem Abstimmungs-Thread verlagern da Offtopic

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BaslerBasilisk
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von BaslerBasilisk »

nidganzbache hat geschrieben: 14.01.2022, 10:08 Aber angenommen, die Schere schliesst sich wieder und Eigentum würde wieder günstiger zu erwerben - wo genau wäre dann der Platz für all diese Einfamilienhäuser mit Garten und Parkplatz?
Abreisen, neu bauen. Passiert bei mir in der Wohngemeinde gerade sehr häufig.
 
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nidganzbache
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von nidganzbache »

Und das ist sinnvoll, also dass dann auf der gleichen Fläche statt 8 Parteien auf mehreren Stöcken nachher 2 Erwachsene mit einem Kleinkind wohnen?

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Faniella Diwani
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

nidganzbache hat geschrieben: 14.01.2022, 10:08 Aber angenommen, die Schere schliesst sich wieder und Eigentum würde wieder günstiger zu erwerben - wo genau wäre dann der Platz für all diese Einfamilienhäuser mit Garten und Parkplatz?

Ich denke auch dass der Preisanstieg seine Grenzen hat. In den nächsten Jahren kommt einiges von den Babyboomer-Häuschen durch Erbgang auf den Markt. Gebaut in den 1970-1980gern. Recht häufig 30 Jahre mit nur minimalen Investitionen in Unterhalt und Sanierung. Aber doch meist näher am Zentrum und am ÖV als alles was nach 1990 gebaut wurde.

Für Neubauten wird es eng. So weit aufs Land raus will niemand.

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

nidganzbache hat geschrieben: 14.01.2022, 10:16 Und das ist sinnvoll, also dass dann auf der gleichen Fläche statt 8 Parteien auf mehreren Stöcken nachher 2 Erwachsene mit einem Kleinkind wohnen?

Bei uns (Vorortgemeinde) versuchen sie eher das Hüüsli mit viel Land platt zu machen und einen Zinsblock drauf zu stellen.

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Feanor »

nidganzbache hat geschrieben: 14.01.2022, 10:08 Aber angenommen, die Schere schliesst sich wieder und Eigentum würde wieder günstiger zu erwerben - wo genau wäre dann der Platz für all diese Einfamilienhäuser mit Garten und Parkplatz?
Damit sprichst du das Problem der Zersiedelung an. Klar, in diesem Sinne ist es heikel, wenn alle Wohneigentum möchten.

Grundsätzlich haben viele zu viel Raum für sich gepachtet.

Meine Replik an dich bezog sich auf die sozialen Auswirkungen dieser Ungleichheit. Wenn Wohneigentum und Miet"eigentum" finanziell plusminus auf das gleiche hinauskämen, würde das einiges an Entlastung bringen.
 

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Fredy H.
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Fredy H. »

guter Überblick über die Medien-Abstimmung: 
Wer vom neuen Medienförderungsgesetz am meisten profitiert (watson.ch)

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »

Tsunami hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 13.01.2022, 21:38
Tsunami hat geschrieben:


Also gut. Ich antworte mal auf die unangenehme Frage. 

Teuerung:
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/

oder die Konsumentenpreise:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... ltate.html

Dazu die Lohnentwicklung im 2020:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... klung.html

und alles auf einen Blick:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... eihen.html

Auch deine Statistik weist von 2008 - 2018 eine Lohnerhöhung von 7% aus. Zugegeben, das ist nicht sehr viel. Aber immer noch deutlich höher als es die Teuerung in diesem Zeitraum war.



Ich werde mir die Zahlen evtl. später noch genauer anschauen.
Kannst du mir aber zustimmen, dass die durschnittlichen Reallöhne nicht sonderlich gestiegen sind?

Die Inflationsrate sagt aus, wie stark das Preisniveau innerhalb eines Jahres gestiegen oder gesunken ist. Das Preis niveau wird aufgrund eines Warenkorbs berechnet, der den regelmässigen Konsum eines durchschnittlichen Schweizer Haushalts abbildet.

Die Konsumentenpreise betragen also +/- 1% gemäss deiner Statistik (Daten ab 2012)

Nehmen wir doch einmal die wichtigsten Güter einer Durschnittsfamilie, dann sehen die Zahlen anders aus.

Transport GA: (1* pro Haushalt)
2022: CHF 3860.00
2000: CHF 3350.00
+ 9%

Miete:

Mietpreisindex 2000 - 2019:
+ 45%

https://www.republik.ch/2020/01/27/wie- ... -gestiegen
Schwierig, über einen längeren Zeitraum Daten zu finden.

KK * 2 (Kinder lasse ich mal weg)

2020: Grundvers (∅) : CHF 316.50
2000: Ca. CHF 150
+ 53%

https://www.google.com/amp/s/amp.tagesa ... 6204961774

Allg. Preisentwicklung Schweiz
https://www.bfs.admin.ch/asset/de/je-d-05.01.01

Es ist traurig, dass bei einem Wirtschaftswachstum von 12% (BIP 2010 - 2020) , die Reallöhne nicht wirklich gestiegen sind. Aufgrund meiner Beispiele, ist der Reallohn womöglich sogar noch tiefer oder fühlt sich zumindest einiges tiefer an.
Wenn ich mir die Statistik des bfs mit einem Blick so anschaue, kommt das aber so ungefähr hin. Ich werde auch diese Statistik noch genauer betrachten. Ich habe z.Zt. nur ein Smartphone. Und das kann ziemlich mühsam werden. Es sind auch nur immer die Veränderungen ggü dem Vorjahr aufgefürt, d.h. tabellarisch.

Hier noch die Entwicklung des BIP:
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/
Also, hier nochmals die Teuerungsstatistik:
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/

Die Zahlen zusammengezählt, ergibt eine Inflation von - 0.5%. Die Reallöhne stiegen um 7%, ergibt also ein Saldo von + 7.5%.

Mietpreise:
Damit wir nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, bleiben wir doch bei der Statistik der letzten 10 Jahren, also ab 2010. Hier siehst du, dass die Mietpreise von 2010 - 2020 insgesamt um 4% stiegen, von 2010 bis Ende 2021 um 5.6%. Übrigens sind die Wohn- und Energiekosten mit 27 % im Warenkorb berücksichtigt:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... nkorb.html

Konsumentenpreise:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... ltate.html
Gemäss dieser Statistik sieht es so aus, als ob die Preise zwischen 2012 und 2020 fielen.

@ BaslerBasilisk: Ja, die Teuerungen beziehen sich jeweils auf das Vorjahr.
 
Ja, es wurde nicht immer der gleiche Zeitraum verglichen. Die Beispiele sollen ja auch eher «das gefühlte widerspiegeln.
Wenn du die Leute fragst, sagen dir 10/10, dass das Leben in den vergangenen 20 Jahren massiv teurer wurde. Diesen Eindruck habe ich auch. Man muss auch aufpassen, dass man sich nicht zu stark auf Statistiken beruht. Ich denke, ein Durschnittseinkommen mit rund 80'000 CHF ist doch ziemlich hoch angesetzt. Nimm jetzt eine Familie mit Doppeleinkommen = 100'000 und schau dir mal nur die KK Prämien an. Das sind pro Monat ca. 1000 CHF mehr pro Familie als ggü. vor 30 Jahren. Das schenkt natürlich schon brutal ein. Ja, es gibt Ergänzungsleistungen, die wir Steuerzahler wieder berappen.
Dann darf man das Bevôlkerungswachstum nicht ausser Acht lassen.
Deshalb wäre es auch interessanter, zumindest für mich, zwischen Generationen zu vergleichen. In den 80ern waren wir noch bei ca. 6 Mio E. Ich werde versuchen, die Zahlen über die letzten 30 Jahren zusammenzustellen. Und dann natürlich über einen immer identischen Zeitraum. Auch noch ein wichtiger Punkt ist die berufliche Qualifizierung. Diese ist nämlich in den letzten Jahren gestiegen. Meine Ausbildung ist höher zu werten als die meines Vaters. Trotzdem kann ich mir kein eigenes Haus an gleicher Lage leisten (ja, ich möchte gar kein eigenes Haus, es dient mir nur als Vergleich).
Es gibt ja Ökonomen oder zumindest einen, die zum gleichen Schluss kommen wie ich (oder natürlich umgekehrt, Ôkonomie ist sicher nicht mein Gebiet). Sofern man wirklich alle Parameter in die Statistiken einfliessen lässt (und das ist die grosse Kunst), geht es der Mittelschicht trotz immensem Wachstum nicht besser.

Was sind die wichtigsten Gütter?
Wirklich essentiell sind wohnen, Gesundheit, Transport.

Gefühlt billiger sind Nahrungsmittel, Kleider, Ferien. Bis auf Nahrung also relativ bedeutungslose Güter.


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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »

nidganzbache hat geschrieben:
Früher, bis ca. in die 80er, konnte sich ein alleinverdienender Handwerker mit Familie noch ein eigenes Haus leisten,
Viele Normalverdiener können sich Wohneigentum an akzeptabler Lage nicht mehr leisten.
Fakt ist, dass in einer Familie heute beide Elternteile arbeiten gehen müssen, amit du den Traum vom Eigenheim in der Provinz noch verwirklichen kannst.
Gibt es irgendwie einen Anspruch auf ein eigenes Haus, Wohneigentum et cetera oder wieso wird in dieser Diskussion immer wieder damit argumentiert?

Man könnte auch sagen, es ist ausreichend als «Normalverdienende» zu (günstigen!) Mieten in einem Mehrfamilienhaus zu leben. Oder soll jedes junge Paar mit einem Kleinkind auf 160 Quadratmetern mit Umschwung, Carport und Pool leben?
Wie schon geschrieben, das Haus dient mir als Vergleich. Aber du hast Recht. Es ist ein Luxus und führt vermehrt zur Zersiedlung.

Aber

Es soll uns allen Dank Wirtachaftswachstum besser gehen. Dann sollte man aber nicht zurückbuchstabieren müssen. Dann müsste theoretisch auch ein Maler, Koch oder Verkäufer sich ein Haus leisten können.

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BaslerBasilisk
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von BaslerBasilisk »

Aficionado hat geschrieben: 14.01.2022, 12:11 Diesen Eindruck habe ich auch. Man muss auch aufpassen, dass man sich nicht zu stark auf Statistiken beruht. Ich denke, ein Durschnittseinkommen mit rund 80'000 CHF ist doch ziemlich hoch angesetzt. Nimm jetzt eine Familie mit Doppeleinkommen = 100'000 und schau dir mal nur die KK Prämien an. Das sind pro Monat ca. 1000 CHF mehr pro Familie als ggü. vor 30 Jahren. Das schenkt natürlich schon brutal ein. Ja, es gibt Ergänzungsleistungen, die wir Steuerzahler wieder berappen.
...
Glaube der Durschnitt mit 80'000 kommt schon hin.

Woher nimmst du die 1'000.- mehr als vor 30 Jahren? Ich zahle für meine Familie (1 Kind) nicht mal 800.- KK Prämien. :confused:
 
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »



händsche hat geschrieben:
D-Balkon hat geschrieben: 14.01.2022, 08:39 Der Lohn eines "Normalverdiener" reicht heute nicht mehr für eine 4 köpfige Familie. Die Frau muss auch arbeiten.
Wobei die Frage auch ist, was ist ein Normalverdiener bei Dir.

Mal aussenvorgelassen, dass der Satz "die Frau muss auch arbeiten" etwas rückständig ist. Musst du auch die Lebenstandards vergleichen. Wie viele 4-Köpfige Familien konnten sich vor 30 Jahren eine 4.5 Zimmer 120m2 Wohnung/Haus, 2 Autos, 4 Smartphones inkl. Telefonverträge, 1-2 im Jahr Urlaub, etc mit einem Einkommen leisten? Wir haben unseren Konsum und unsere Bedürfnisse derart aufgebauscht, dass ein Einkommen für eine 4-Köpfige Familie nicht mehr ausreicht.

Nicht dass das nicht toll wäre aber deine Aussage greift halt ein bisschen zu kurz.

Jo, früher (vor 40 Jahren) gingen halt noch lange nicht alle Frauen arbeiten im Vergleich zu heute. Die übernahmen dann halt oft die sehr anspruchsvolle Erziehung der Kinder inkl. Nachhilfeunterricht und halfen bei den Schulaufgaben.

Für mich nicht abwertend, ganz ehrlich.

Ja, Lebensqaulität ist halt relativ. Die Sachen die du hier aufzählst sind halt mittlerweile schon fast «state of the art» und zählen zum Existenzminumum.
Für mich unwichtig. Wenn beide in der Pampa arbeiten gehen müssen brauchen die halt fast zwei Autos.




Zuletzt geändert von Aficionado am 14.01.2022, 12:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »

BaslerBasilisk hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 14.01.2022, 12:11 Diesen Eindruck habe ich auch. Man muss auch aufpassen, dass man sich nicht zu stark auf Statistiken beruht. Ich denke, ein Durschnittseinkommen mit rund 80'000 CHF ist doch ziemlich hoch angesetzt. Nimm jetzt eine Familie mit Doppeleinkommen = 100'000 und schau dir mal nur die KK Prämien an. Das sind pro Monat ca. 1000 CHF mehr pro Familie als ggü. vor 30 Jahren. Das schenkt natürlich schon brutal ein. Ja, es gibt Ergänzungsleistungen, die wir Steuerzahler wieder berappen.
...
Glaube der Durschnitt mit 80'000 kommt schon hin.

Woher nimmst du die 1'000.- mehr als vor 30 Jahren? Ich zahle für meine Familie (1 Kind) nicht mal 800.- KK Prämien. :confused:
 
Das ist doch relativ (Franchise) ich habe doch einen KK Link gepostet. Die Durschnittsprämie im 95 waren ca. CHF 100. Heute 316.50. Dann noch zwei Kinder. Zusatzversicherung brauchst dann auch noch. Aber gut, 1000 sind etwas hoch gegriffen.
Beim Tranport ging ich bewusst bom billigsten aus. Zwei GAs kosten dann auch fast 8000 CHF.
Das hohe Durchnittseinkommen kommt ja nur durch die Extrem-Reichen zustande. Der Median wäre interessanter und entpricht auch mehr der Realität.

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »


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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »

Die Arena hat nun mein Gefühl noch untermauert. Bei den Statistiken muss man einfach schon auch vorsichtig sein beim Interpretieren. Das hat ja wieder einmal das Beispiel von Badran gezeigt. Auch die anderen beiden Ôkonomen haben bestätigt, dass das Leben massiv teurer wird und auch wurde. Für untere Budgets macht sich die Inflation noch stärker negativ bemerkbar. Die Reaktion der Bürgerlichen war lächerlich. Aushängeschild sind jetzt auf einmal die Start Ups.Und wenn man keine Argumente mehr findet, versucht man es halt mit Polemik und falschen Anschuldigungen (Badran die Marxistin, Kampfrhetorik,... .
Zuletzt geändert von Aficionado am 17.01.2022, 09:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »

Eine Ökonomen Battle zwischen Strahm und Eichenberger wäre einmal sehr Wünschenswert. Aber bei vielem sind sich die Beiden ja einig.

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

Aficionado hat geschrieben: 17.01.2022, 09:28 Und wenn man keine Argumente mehr findet, versucht man es halt mit Polemik und falschen Anschuldigungen (Badran die Marxistin Bild.

Löhne von denen man leben kann sind Marxismus. Sieh das doch mal ein!

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »

Wenn man die Start Ups fördert, indem man ihnen den Zugang zum Startkapital erleichtert, wäre ihnen mehr geholfen, als die Stempelsteuerabgabe von 1% zu streichen. Die Banken haben ja eh ein Problem mit zuviel Cash. Geld parken kostet ja auch (Negativzinse).

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »

Faniella Diwani hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 17.01.2022, 09:28 Und wenn man keine Argumente mehr findet, versucht man es halt mit Polemik und falschen Anschuldigungen (Badran die Marxistin Bild.

Löhne von denen man leben kann sind Marxismus. Sieh das doch mal ein!
Ja, ist leider Realität.


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Tsunami
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Tsunami »

Interessantes zum Massnahmenpaket zugunsten der Medien:

Der «K-Tipp» durchleuchtet das Medien-Paket und lehnt es ab
Mehr Meinungsfreiheit und -vielfalt: ­Damit werben die Zeitungs­verleger für ein Ja zum Medienpaket. ­ Dabei liefern sie immer mehr Einheitsbrei. Die drei grössten Verlage kauften in den letzten Jahren zahlreiche Zeitungen auf und legten Redaktionen zusammen.

Auszüge aus dem Artikel:
…Berechnungen des K-Tipp mit Zahlen des Bundesamts für Kommunikation zeigen: Mit 17,3 Millionen würde pro Jahr der Grossverlag Tamedia vom Gesetz profitieren, der zurzeit 22 Zeitungen und Zeitschriften herausgibt. Allein die Porti für den «Tages-Anzeiger» würden mit 2,7 Millionen subventioniert.
… Nötig hätten die drei grossen Verlagshäuser die Subventionen nicht. Von 2011 bis 2020 erzielten sie Betriebsgewinne von total 3,3 Milliarden vor Steuern und Abschreibungen.
… Auch die kleineren Verlage erzielten in den letzten zehn Jahren fast durchwegs Gewinne.
… Die grossen Verlagshäuser wurden in den vergangenen Jahren immer mächtiger. Sie kauften zahlreiche Zeitungen auf, legten Redaktionen zusammen und strichen Stellen. Gemäss Studien der Uni Zürich kommen Tamedia, CH-Media und Ringier im Pressemarkt auf einen Marktanteil von 80 Prozent.
… Jeder vierte Artikel erscheint heute in mehr als einer Zeitung. Beispiel: Am 22. November 2021 erschien in zehn Tamedia-Zeitungen ein identisches Interview mit Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren,
Auch der K-Tipp würde von einem Ja profitieren. Und sagt NEIN.
Ein Ja zum Medienpaket würde die Postzustellung des K-Tipp pro Exemplar um 8 Rappen vergünstigen, pro Jahr um Fr. 1.60. Der Verlag Konsumenten­info, der den K-Tipp her­ausgibt, würde für alle deutsch- und französischsprachigen Zeitschriften zusätzlich rund 600 000 Franken Portosubven­tionen pro Jahr erhalten. Er lehnt das Gesetz trotzdem ab: Für die Kosten der Zeitungen sollen nicht die Steuerzahler aufkommen müssen. Zudem sieht er die Unabhängigkeit der Medien durch staatliche Subventionen tenden­ziell gefährdet.
 

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BaslerBasilisk
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von BaslerBasilisk »

So würden dann kleinere Verlage noch schneller aufgekauft, weil sie keine Subventionen erhalten um Kosteneffizient zu arbeiten, oder les ich das falsch?
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Tsunami
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Tsunami »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 17.01.2022, 15:54 So würden dann kleinere Verlage noch schneller aufgekauft, weil sie keine Subventionen erhalten um Kosteneffizient zu arbeiten, oder les ich das falsch?
Dies steht im zitierten Bericht so nicht drin. Viel mehr geht es darum, dass die drei grossen Verlagshäuser einen grossen Teil der neu ausgeschütteten Subventionen erhalten, obwohl diese in den letzten 10 Jahren fette Gewinne erwirtschafteten. 
 

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BaslerBasilisk
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von BaslerBasilisk »

Tsunami hat geschrieben: 17.01.2022, 16:08
BaslerBasilisk hat geschrieben: 17.01.2022, 15:54 So würden dann kleinere Verlage noch schneller aufgekauft, weil sie keine Subventionen erhalten um Kosteneffizient zu arbeiten, oder les ich das falsch?
Dies steht im zitierten Bericht so nicht drin. Viel mehr geht es darum, dass die drei grossen Verlagshäuser einen grossen Teil der neu ausgeschütteten Subventionen erhalten, obwohl diese in den letzten 10 Jahren fette Gewinne erwirtschafteten. 

Ja das verstehe ich ja. Aber dadurch, dass die kleinen dann keine Subventionen mehr erhalten, würden diese doch wieder eher aufgekauft und die grossen drei Verlage noch grösser, währenddessen die Medienvielfalt kleiner wird.
 
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Tsunami
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Tsunami »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 18.01.2022, 08:05
Tsunami hat geschrieben: 17.01.2022, 16:08
BaslerBasilisk hat geschrieben: 17.01.2022, 15:54 So würden dann kleinere Verlage noch schneller aufgekauft, weil sie keine Subventionen erhalten um Kosteneffizient zu arbeiten, oder les ich das falsch?
Dies steht im zitierten Bericht so nicht drin. Viel mehr geht es darum, dass die drei grossen Verlagshäuser einen grossen Teil der neu ausgeschütteten Subventionen erhalten, obwohl diese in den letzten 10 Jahren fette Gewinne erwirtschafteten. 
Ja das verstehe ich ja. Aber dadurch, dass die kleinen dann keine Subventionen mehr erhalten, würden diese doch wieder eher aufgekauft und die grossen drei Verlage noch grösser, währenddessen die Medienvielfalt kleiner wird.

Mit oder ohne höhere Subventionen: Ein Verkauf kleinerer Medienunternehmen war und wird auch in Zukunft immer möglich sein. Offenbar kamen bisher auch die kleinen Verlagshäuser gut über die Runden:
… Auch die kleineren Verlage erzielten in den letzten zehn Jahren fast durchwegs Gewinne

Zudem profitieren nur die Gebührenpflichtigen Medien Subventionen, nicht aber Gratiszeitungen wie z.B. die Gundeldinger Zeitung: https://www.gundeldingen.ch/index.php .

Wenn also selbst einige Medienhäuser (nicht nur der K-Tipp, auch z.B. die NZZ) gegen höhere Subventionen, von welchen diese selbst profitieren würden, kann mit dieser Vorlage etwas nicht stimmen.

 

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von BaslerBasilisk »

Tsunami hat geschrieben: 18.01.2022, 08:48
BaslerBasilisk hat geschrieben: 18.01.2022, 08:05  
...

Zudem profitieren nur die Gebührenpflichtigen Medien Subventionen, nicht aber Gratiszeitungen wie z.B. die Gundeldinger Zeitung: https://www.gundeldingen.ch/index.php .

Wenn also selbst einige Medienhäuser (nicht nur der K-Tipp, auch z.B. die NZZ) gegen höhere Subventionen, von welchen diese selbst profitieren würden, kann mit dieser Vorlage etwas nicht stimmen.


Also würde ja 20min keine Subventionen erhalten, welches wiederum zu den grössten Verlage der Schweiz zählt ;)
Die Frage wieso Medienhäuser dagegen sind kann einfach beantwortet sein: Der Schreiberling ist gegen die Vorlage ;)
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