Sollen Burgener, Heri, von Büren, Odermatt und Ceccaroni zurücktreten?

Diskussionen rund um den FCB.

Sollen Burgener, Heri, von Büren, Odermatt und Ceccaroni zurücktreten?

Umfrage endete am 27.06.2020, 20:14

JA!
100
63%
NEIN!
47
30%
IST MIR EGAL!
11
7%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 158

Grumpf
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Beitrag von Grumpf »

Dear Onkel Tom.

Das ist theoretisches Blabla. Du unterschätzt die faktische Macht der Fans. Hier geht es nicht darum, wer was kann oder darf.

Ich denke eher, gewisse Fans überschätzen ihren Einfluss.

Gerne noch einmal meine persönliche Einschätzung:

Die aktuelle Covid-Situation beweist weiter, dass für die reine operative Durchführung eines Fussballspiels das Publikum nicht zwingend notwendig ist.

Natürlich hat die Summe der (quersubventionierten) verkauften MK-Tickets einen Einfluss auf das Betriebsresultat des Vereins.

Jedoch hat 2007 jemand mit Fussball und Ökonomie-Sachverstand in einem schwachen Moment Tacheles gesprochen.

Zitat Uli:

"Was glaubt ihr eigentlich, wer euch alle finanziert? All die Leute in der VIP-Loge, denen wir das Geld aus der Tasche ziehen."

Vielleicht nicht 1/1 übertragbar, aber in der Quintessenz nicht von der Hand zu weisen.
Schreibfehler? Volle Absicht. Da meine Beiträge aus Prinzip langweilig sind, habe ich für alle Korrigierer für Spannung gesorgt.

Felipe
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Sollen Burgener, Heri, von Büren, Odermatt und Ceccaroni zurücktreten?

Beitrag von Felipe »

Grumpf hat mehr recht als mir lieb ist.

Trotzdem sind die Fans nicht machtlos. Zwar braucht sie kurzfristig für die Durchführung eines Fussballspiels nicht. Langfristig aber schon, Zuschauereinnahmen und so. Es bleibt aber zu bezweifeln, ob sich die Fans genügend dafür organisieren können (ich rede hier nicht von der Muttenzerkurve, die ist ausgenommen)

Edit: Der Mittelteil war ein bisschen wirr, ist korrigiert

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Grumpf hat geschrieben:Mahlzeit.

Kurz mal mein unpopulärer Gedanke / Meinung.

Der FCB ist keine öffentliche / staatliche Institution! Er ist eine privat finanzierte Firma.
Die ausgesprochenen Forderungen sind emotional nachvollziehbar aber die Anspruchshaltung bezüglich Rücktrittforderungen / Mitspracherecht ist lächerlich.

Jeder Fan hat sich freiwillig mehr oder weniger physisch / emotional dem Club verpflichtet. Es besteht kein rationaler Grund oder Zwang sich dem Club verbunden zu fühlen, noch entstehen den Fans wirtschaftliche, politische oder bildungstechnische Nachteile durch Entscheidungen, welche durch die Vereinsführung getroffen werden.

Emotionale Bewegründe rechtfertigen keinen Anspruch.

Die aktuelle Covid-Situation beweist weiter, dass für die reine operative Durchführung eines Fussballspiels das Publikum nicht zwingend notwendig ist.

Selbstredend sind Fans der Punkt, der aus einem Spiel und dem Event eine «runde» Sache machen.

Wie in der Privatwirtschaft üblich, obliegt es den «Kunden» durch Erwerb oder nicht Erwerb eines Produktes / Dienstleistung direkten Einfluss zu nehmen. Dies ist ein mächtiger «Trigger» In der angespannten finanziellen Lage des FCB könnte das Wegbrechen dieser Mittel jedoch gravierende Konsequenzen haben, welche in einem Desaster enden könnten.

Ich persönlich werde weiterhin den finanziellen Beitrag leisten, ohne die Anspruchshaltung effektiv mitreden zu wollen / können, obwohl ich (wie alle) alles besser kann (die Firma führen, die Mannschaft trainieren und jeder meiner Schüsse ein Tor wäre). Ich werde mich über die von anderen erbrachten Leistungen oder Nichtleistungen freuen oder ärgern. Aber der FCB ist für mich «nur» eine schöne, temporäre Nebensächlichkeit mit einem Extraspritzer Emotion und Irrationalität. Diese «Dienstleistung» erhalte ich garantiert in der einen oder anderen Form bei jedem Spiel, unabhängig ob an der Spitze der Liga oder sonst wo.

Auch wenn aktuell der Trend sich leicht gegen Masochismus neigt, das ist die irrationale Komponente.

Eimol FCB immer FCB.
Ich finde deine Gedanken und Meinung nicht unpopulär. Sondern eine äusserst nüchterne und sachliche Betrachtung der Lage, für viele bestimmt zu nüchtern und sachlich.

Du sprichst ja auch den wunden Punkt an, die Möglichkeiten der Einflussnahme. Indem du sie auf ein Änderung des Konsumverhalten beschränkst, lässt du aber einige Punkte aus.

Du anerkennst die Tatsache, dass deine Möglichkeit der Einflussnahme sich auf eine Konsumumstellung beschränkt. Dies ist etwas, dass beispielsweise die MK unter keinen Umständen akzeptieren will. Denn ihre Einflussnahme wurde bisher nicht durch eine Umstellung des Konsums ausgeübt, sondern durch die direkte Prägung des öffentlichen Images des Vereins, welches sich auch auf die finanzielle Situation des Vereins auswirken kann. Ob das nun mit legalen oder illegalen Mitteln erreicht wurde, spielt die weniger grosse Rolle. Fakt ist, dass Stimmungsboykotte, Banner, Randale und öffentliche Communiqués dem Image des Vereins schaden können (in Bezug auf politischen Goodwill, Sponsoren) oder das Produkt Fussball finanziell direkt beeinflussen (Sicherheitskosten, Zunahme/Rückgang von Zuschauerzahlen).

Die Covid Lage beraubt der MK gerade der Einflussnahme im Stadion, weshalb sie sich um alternative Wege des Ausdrucks bemüht. Diese fand sie in der Rücktrittsforderung. Selbstverständlich ist diese Anspruchshaltung lächerlich. Aber es ist auch ein Fakt, dass sie sich davon nicht abschrecken liess. Sie haben kein Recht auf diese Form der Einflussnahme. Aber sie nehmen sich dieses Recht heraus und sorgen so für mehr Schaden, um ihren Einfluss geltend zu machen. Das finde ich bedenklich.

Dein Augenmerk auf die Tatsache, dass die emotionalen Beweggründe nicht ausreichen, dass man zwar emotional im FCB-Fansein gefangen ist, aber nüchtern betrachtet eigentlich frei wäre, finde ich gut. Denn die Rechtfertigung dieses zerstörerischen Aktes durch das Argument, sich in einer ausweglosen Situation zu befinden, dass es die einzig verbleibende Form der Einflussnahme, die einzige Art der Bewahrung des FCBs vor dem Untergang sei, ist schlicht falsch.

Edit
Oder wenn ich eine Form der Quintessenz ziehen darf: Die MK kann mehr Einfluss ausüben, als man ihr allgemein hin anerkennen würde. Wenn man diesen Einfluss nicht anerkennt, schreckt sie nicht davor zurück, ihn geltend zu machen. Da ihr das Recht dazu nie gegeben wurde, nimmt sie es sich. Im Ringen um dieses Recht, gehen Dinge zu Bruch.
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footbâle
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Beitrag von footbâle »

2/3 für einen Rücktritt der genannten Vereinsexponenten.. meine Fresse.
Rücktritt des Eigentümers bedeutet de facto Verkauf des Vereins. 2/3 der Strategen hier wollen also, dass der FCB verkauft wird, egal an wen. OMG.
Unser Hauptproblem im Jahr 2020 ist weder die Führung noch die Mannschaft. Unser Hauptproblem sind die Fans, und alle, von denen viele nur glauben, Fans zu sein.

Obwohl man fairerweise sagen muss, dass gerade BB, PvB, Karli und Cecca im Spiel gegen Luzern äusserst blass waren. Keine vernünftigen Zuspiele, keine gewonnenen Zweikämpfe, keine Torschüsse.. rein gar nichts.

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Nachtrag: Heri vergessen. Aber eher unbewusst ;)

Felipe
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Sollen Burgener, Heri, von Büren, Odermatt und Ceccaroni zurücktreten?

Beitrag von Felipe »

footbâle hat geschrieben:2/3 für einen Rücktritt der genannten Vereinsexponenten.. meine Fresse.
Rücktritt des Eigentümers bedeutet de facto Verkauf des Vereins. 2/3 der Strategen hier wollen also, dass der FCB verkauft wird, egal an wen. OMG.
Unser Hauptproblem im Jahr 2020 ist weder die Führung noch die Mannschaft. Unser Hauptproblem sind die Fans, und alle, von denen viele nur glauben, Fans zu sein.

Obwohl man fairerweise sagen muss, dass gerade BB, PvB, Karli und Cecca im Spiel gegen Luzern äusserst blass waren. Keine vernünftigen Zuspiele, keine gewonnenen Zweikämpfe, keine Torschüsse.. rein gar nichts.
Naja ich denke nicht, dass die 2/3 an alle und jeden Interessenten verkaufen würden wollen. Aber 2/3 wären nicht traurig wenn ein anderer passabler Käufer gefunden werden könnte. Wer das sein könnte, ist aber eine sehr subjektive Entscheidung.

Wo ich dir recht gebe ist, dass BB weg nur über einen Verkauf läuft. Wer das nicht checkt, hat wohl zu wenig Kontakt mit Unternehmensführung zu tun gehabt.

Die Fans haben Ansprüche, ja. Aber es mir auf die Fans zu schieben, erscheint mir doch als ein bisschen zu simpel, sorry.

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Felipe, ich schiebe nicht alles auf die Fans. Schon gar nicht auf alle.
Ich denke nur, dass das Verhalten sehr vieler Fans im Moment nicht wirklich zur Bewältigung unserer Herausforderungen beiträgt. Sondern schlicht zu gar nichts.

Das ist eine Frage der Grundhaltung. Man kann sich primär damit auseinander setzen, was man nicht will. Diese Haltung ist das Privileg jener, die keine Verantwortung tragen. Oder man kann sich überlegen, was man will. Dann wird der Dialog konstruktiv statt destruktiv.

Sacchi1
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Beitrag von Sacchi1 »

[/QUOTE]Das ist eine Frage der Grundhaltung. Man kann sich primär damit auseinander setzen, was man nicht will. Diese Haltung ist das Privileg jener, die keine Verantwortung tragen. Oder man kann sich überlegen, was man will. Dann wird der Dialog konstruktiv statt destruktiv.[/QUOTE]

Monsieur Louis de Funès. Das nenn ich 'mal eine gelungene, kurze Zusammenfassung der Situation mit den Fans. Da kann man nichts mehr beifügen.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Klar würden einige der 2/3 auch noch gerne mitbestimmen wollen, wer den der Käufer sein soll …
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass dieser Wunsch noch absurder, als die Rücktrittsforderung per se schon ist.

Vermutlich waren damals die absurden Ansprüche der Fans*, die Heusler zu einem Verkauf an «egal wen» bewegten. Doch das interessierte damals nicht, Heusler wollte nur weg und die Fans* feierten «Für immer Rotblau». Jetzt, wo die Fans* mit diesem «egal wen» unzufrieden sind, muss der nächste «egal wen» her. Gerne will man beim Aussuchen mitbestimmen dürfen und einen «wen» daraus machen, falls sich das irgendwie einrichten lässt. Aber das ist sekundär, primär gilt, dass der alte «egal wen» weg muss. Man hat auch schon eine Vorstellung, wie das ablaufen soll …

Ich weiss, es lässt sich nicht alles auf «die Fans*» schieben. Aber waren es nicht bereits die Ansprüche, die uns in diese Lage brachten? Und weisen diese Ansprüche auch nur den geringsten Ansatz von Eigenverantwortung auf? Man kann schon seine Ansprüche durchsetzten, indem man sich stur gibt und Ansehen, Vertrauen, Reputation, etc. des Vereins aufs Spiel setzt oder gar zerstört. Ich zweifle nur daran, dass die Durchsetzung der eigenen Ansprüche der richtige Weg ist.

*Es kann sich jeweils um unterschiedliche oder die gleichen Fans handeln. Weiss ja jeder selber, wo er sich angesprochen fühlen darf und wo nicht.
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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Lälle, ich habe zwar nicht 100% verstanden, was du sagen willst, aber es liest sich so weit gut, und ich werde auch zum FCB stehen, wenn wir absteigen. Und wenn sich die Bauernvereine über uns totlachen, so what. Ich hätte nur Mühe mit einem Szenario der Fremdkontrolle. Leute, die sich über den FCB im Internet schlau gemacht haben und glauben, es wäre ganz OK, hier ein paar Milliönchen zu parken.

Abgesehen von diesem Szenario nervt es mich wirklich nur extrem, dass Basler Stürmer wie Schürpf und Itten nicht bei uns unter Vertrag stehen sondern in der Provinz. Das ist sehr, sehr übel. Damit kann ich schlecht umgehen. Buona notte.

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

footbâle hat geschrieben: Abgesehen von diesem Szenario nervt es mich wirklich nur extrem, dass Basler Stürmer wie Schürpf und Itten nicht bei uns unter Vertrag stehen sondern in der Provinz. Das ist sehr, sehr übel. Damit kann ich schlecht umgehen. Buona notte.
Geht mir absolut gleich.
Heusler.

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Grumpf
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Beitrag von Grumpf »

Lällekönig hat geschrieben:Klar würden einige der 2/3 auch noch gerne mitbestimmen wollen, wer den der Käufer sein soll …
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass dieser Wunsch noch absurder, als die Rücktrittsforderung per se schon ist.
Ich würde hier gerne noch deine Argumente aufnehmen, welche ich so unterschreiben kann und mit den folgen Fragen / Anmerkungen ergänzen.

Die Motivation dieser Ansprüche ist klar (über die Legitimation müssen wir jetzt nicht weiter streiten). Alle wollen das Beste für den FCB.
Doch damit hat man aus meiner Sicht schon den kleinsten gemeinsamen Nenner gefunden. Eine vermeintliche (weil laut) Mehrheit sieht in Herrn Burgener die Wurzel allen Übels, aber eben nicht alle oder aus den gleichen Gründen. Dies bedeutet, dass schon auf dieser Stufe kein Konsens mehr besteht. Je tiefer man in die Personalebene eintaucht, desto grösser die Diversität an Meinungen / Lösungen.

Bleiben wir jedoch auf Stufe eins.
Ich habe (auf der Basis diversen Kommentar) ein fiktives Anforderungsprofil (nicht abschliessend) erstellt, welches ein/e potenzieller Investor/in vorweisen müsste, um Akzeptanz zu erfahren.
Nachweislich solvent (würde helfen)
Genügend kurzfristig verfügbare Mittel um je nach Situation auf dem Transfermarkt oder andere Personelle Wünsche (Trainer-Lohnfortzahlungen) aufgrund der Forderungen der Fans entsprechen zu können.
Bereitschaft die Investition mittel bis langfristig als à fonds perdu zu betrachten.
Bereitschaft Status quo der Peripherie des FCB auf Stand 2000-2015 zu belassen, besser noch ausbauen.
Aus der Region oder zumindest einen Bezug zum FCB haben.
Bereitschaft den persönlichen Einsatz als karitatives Engagement zu betrachten (Die Ehre als Präsident zu fungieren sollte Ausgleich genug sein)
Bitte hier ergänzen.

Der anatomische Fachbegriff für diese Spezies ist Eierlegendewollmilchsau.
(Alles bewusst überspitzt formuliert)
Hat jemand eine Personalie zur Hand, welche nur zwei der oben genannten Kriterien erfüllt und auch erfüllen will?
Ein konkreter Vorschlag wäre schon ein erfrischendes Novum.
Es ist einfach Forderungen zu stellen, ohne ein persönliches wirtschaftliches / existentielles Risiko einzugehen.
Wenn sich hier nun eine ausreichend grosse Gruppen findet, die ihre Altersvorsorge auflösen möchte und eine AG gründet, um Worten Taten folgen zu lassen, dann haben diese nicht nur Eier, sondern meinen vollen Respekt.
Schreibfehler? Volle Absicht. Da meine Beiträge aus Prinzip langweilig sind, habe ich für alle Korrigierer für Spannung gesorgt.

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*13*
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Beitrag von *13* »

footbâle hat geschrieben:Lälle, ich habe zwar nicht 100% verstanden, was du sagen willst, aber es liest sich so weit gut, und ich werde auch zum FCB stehen, wenn wir absteigen. Und wenn sich die Bauernvereine über uns totlachen, so what. Ich hätte nur Mühe mit einem Szenario der Fremdkontrolle. Leute, die sich über den FCB im Internet schlau gemacht haben und glauben, es wäre ganz OK, hier ein paar Milliönchen zu parken.

Abgesehen von diesem Szenario nervt es mich wirklich nur extrem, dass Basler Stürmer wie Schürpf und Itten nicht bei uns unter Vertrag stehen sondern in der Provinz. Das ist sehr, sehr übel. Damit kann ich schlecht umgehen. Buona notte.
Genau an dieser Hochnäsigkeit sind wir gescheitert. Bauer, Provinz, Fischer falscher Dialekt, Vorsprung gross,....

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

*13* hat geschrieben:Genau an dieser Hochnäsigkeit sind wir gescheitert. Bauer, Provinz, Fischer falscher Dialekt, Vorsprung gross,....
Das wird Mistah ein wenig anders sehen.
Heusler.

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Torres
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Beitrag von Torres »

Lällekönig hat geschrieben:Man kann schon seine Ansprüche durchsetzten, indem man sich stur gibt und Ansehen, Vertrauen, Reputation, etc. des Vereins aufs Spiel setzt oder gar zerstört. Ich zweifle nur daran, dass die Durchsetzung der eigenen Ansprüche der richtige Weg ist.[/I]
So wie ich das sehe, werden "Ansehen, Vertrauen, Reputation, etc. des Vereins" aktuell von zwei Parteien "aufs Spiel setzt oder gar zerstört". Einerseits sind es schon nimmersatte Fans (ist englisch und gilt for beide Geschlechter), die unrealistische Forderungen stellen. Andererseits ist aber die Führung um Herrn Burgener im Moment wohl die weit grössere Bedrohung für "Ansehen, Vertrauen, Reputation, etc. des Vereins". Der richtet mit seinem selbstherrlichen, uneinsichtigen Gebaren den grössten Schaden an, a) indem er - wahrscheinlich ohne das zu merken alle - Spieler, Fans, Mitglieder ... - gegen sich und gegeneinander aufbringt und die Stimmung so tief fallen lässt, dass es bald niemandem mehr Freude macht dabei zu sein und dazu zu gehören, und b) indem er den Verein mit seinen unsinnigen Entscheiden finanziell aushöhlt und ruiniert.

Ja, jetzt ist halt die Frage, wie weiter? Auf den Putz hauen und versuchen, das ganze Konstrukt einstürzen zu lassen (schnelles Ende mit Schrecken und Neuaufbau, so lange noch nicht alles kaputt ist) oder Herrn Burgener nicht in die Enge treiben und hoffen, dass er es irgendwann einmal einsieht und sich das Problem auf irgendeine dubiose Weise von selbst löst (langer Schrecken mit unbestimmtem Ende). Keine dieser beiden Alternativen tönt wirklich attraktiv für mich. Bis vor kurzem fand ich den ersten Ansatz erfolgsversprechender, im Moment bin ich ratlos.

lpforlive
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Beitrag von lpforlive »

footbâle hat geschrieben:Lälle, ich habe zwar nicht 100% verstanden, was du sagen willst, aber es liest sich so weit gut, und ich werde auch zum FCB stehen, wenn wir absteigen. Und wenn sich die Bauernvereine über uns totlachen, so what. Ich hätte nur Mühe mit einem Szenario der Fremdkontrolle. Leute, die sich über den FCB im Internet schlau gemacht haben und glauben, es wäre ganz OK, hier ein paar Milliönchen zu parken.

Abgesehen von diesem Szenario nervt es mich wirklich nur extrem, dass Basler Stürmer wie Schürpf und Itten nicht bei uns unter Vertrag stehen sondern in der Provinz. Das ist sehr, sehr übel. Damit kann ich schlecht umgehen. Buona notte.
Bauern? Provinz? Genau mit dieser Einstellung hat man auch das Gefühl, dass unsere Spieler so in ein normales MS-Spiel gehen. Wie auch gegen Luzern, obwohl jeder wissen würde wenn er den Gegner analysiert hätte und auch das letzte Spiel gegeneinander angeschaut hätte. Kommt mal vom hohen Ross runter inkl ein paar Forum User Bild

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B.Richterstatter
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Beitrag von B.Richterstatter »

Nur so zur Erinnerung: Die Zeiten haben sich geändert. Mittlerweile sind auch WIR die Bauern. Die Provinz. Das fussballerische Mittelmass. Einer von vielen Vereinen der Gurkenliga. Wir dominieren diese nicht mehr. Wir spielen nicht einmal mehr um den Titel. Wir haben auch keine magischen Nächte mehr in der Champions League. Ligakrösus sind wir auch nicht mehr. Tempi passati.

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Nervenbündel
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Beitrag von Nervenbündel »

Mit dem Kader gewinnt man imho auch keinen Blumentopf mehr. Das Vereinsziel sollte ab jetzt lauten (TOP 4). Mehr liegt einfach nicht drin mit dieser Breite.
Unter Sousa waren die Spieler vielleicht weniger verletzt.
Aber sie spielten so, dass man hätte glauben können, sie wären verletzt.

-footbâle 20.06.2015

Felipe
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Beitrag von Felipe »

footbâle hat geschrieben:Felipe, ich schiebe nicht alles auf die Fans. Schon gar nicht auf alle.
Ich denke nur, dass das Verhalten sehr vieler Fans im Moment nicht wirklich zur Bewältigung unserer Herausforderungen beiträgt. Sondern schlicht zu gar nichts.

Das ist eine Frage der Grundhaltung. Man kann sich primär damit auseinander setzen, was man nicht will. Diese Haltung ist das Privileg jener, die keine Verantwortung tragen. Oder man kann sich überlegen, was man will. Dann wird der Dialog konstruktiv statt destruktiv.
ich stimme mit dir überein, dass die Unruhen nicht wirklich weiterhelfen. Andererseits muss mMn auch erwähnt werden, dass die meisten Unruhen nicht von Fanseite sondern von der Vereinsführung selbst stammen. Und wenn die MK von einer Verweigerung des konstruktiven Dialogs schreibt, dann glaube ich eher der MK als BB und co.

Die nennst die Grundhaltung des Denkens. Meiner Meinung nach sind beide von dir genannten Denkweisen verhandelt. In den meisten Kontra-Statements wurde auch ein Pro für etwas impliziert. So erkenne ich, dass mehrere sich
1. einen finanziell stabilen FCB
2. mit sportlichem Erfolg und
3. authentischer Kommunikation wünschen.

Zurzeit ist kein Punkt erfüllt. So ist das Leben, man kann nicht immer gewinnen. Jedoch, so denke ich, dass viele Fans enttäuscht sind, dass BB nicht die in ihren Augen nötigen Vorkehrungen trifft.

Beispielsweise leistete BB mit seinem Privatvermögen nie eine nötige Anschubfinanzierung soweit bekannt. Auch ich bin der Meinung, dass diese sinnvoll wäre, bis die gewünschten Strukturen herrschen. Stattdessen werden jetzt finanzielle Investitionen nicht getätigt, welche rentabler wären (Zhegrova, evtl Cabral), welche grundsätzlich rentabel wären.
Es ist aber nicht an mir, dies einzufordern sondern voll und ganz BB überlassen - ist ja sein Geld!

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Grumpf hat geschrieben:Ich würde hier gerne noch deine Argumente aufnehmen, welche ich so unterschreiben kann und mit den folgen Fragen / Anmerkungen ergänzen.

Die Motivation dieser Ansprüche ist klar (über die Legitimation müssen wir jetzt nicht weiter streiten). Alle wollen das Beste für den FCB.
Doch damit hat man aus meiner Sicht schon den kleinsten gemeinsamen Nenner gefunden. Eine vermeintliche (weil laut) Mehrheit sieht in Herrn Burgener die Wurzel allen Übels, aber eben nicht alle oder aus den gleichen Gründen. Dies bedeutet, dass schon auf dieser Stufe kein Konsens mehr besteht. Je tiefer man in die Personalebene eintaucht, desto grösser die Diversität an Meinungen / Lösungen.

Bleiben wir jedoch auf Stufe eins.
Ich habe (auf der Basis diversen Kommentar) ein fiktives Anforderungsprofil (nicht abschliessend) erstellt, welches ein/e potenzieller Investor/in vorweisen müsste, um Akzeptanz zu erfahren.
Nachweislich solvent (würde helfen)
Genügend kurzfristig verfügbare Mittel um je nach Situation auf dem Transfermarkt oder andere Personelle Wünsche (Trainer-Lohnfortzahlungen) aufgrund der Forderungen der Fans entsprechen zu können.
Bereitschaft die Investition mittel bis langfristig als à fonds perdu zu betrachten.
Bereitschaft Status quo der Peripherie des FCB auf Stand 2000-2015 zu belassen, besser noch ausbauen.
Aus der Region oder zumindest einen Bezug zum FCB haben.
Bereitschaft den persönlichen Einsatz als karitatives Engagement zu betrachten (Die Ehre als Präsident zu fungieren sollte Ausgleich genug sein)
Bitte hier ergänzen.

Der anatomische Fachbegriff für diese Spezies ist Eierlegendewollmilchsau.
(Alles bewusst überspitzt formuliert)
Hat jemand eine Personalie zur Hand, welche nur zwei der oben genannten Kriterien erfüllt und auch erfüllen will?
Ein konkreter Vorschlag wäre schon ein erfrischendes Novum.
Es ist einfach Forderungen zu stellen, ohne ein persönliches wirtschaftliches / existentielles Risiko einzugehen.
Wenn sich hier nun eine ausreichend grosse Gruppen findet, die ihre Altersvorsorge auflösen möchte und eine AG gründet, um Worten Taten folgen zu lassen, dann haben diese nicht nur Eier, sondern meinen vollen Respekt.
Ich stimme dir insofern zu, dass die Forderungen derart absurd sind, dass man sich eigentlich eine neue Gigi Oeri wünscht oder dass Burgener einen auf Oeri macht.

Jedoch liesse sich das Problem holistischer betrachten:

Alle wollen das Beste für den FCB. Diesen kleinsten gemeinsamen Nenner kann man nun schwammig stehen lassen und zum nächsten Punkt übergehen oder sich die Arbeit machen und ihn definieren. Ich würde mal behaupten, dass sich dieses Beste noch weiter ausformulieren liesse, ohne dass sich irgendjemand all zu sehr dagegen sträuben würde. Wir wollen einen Club der uns selbst, die Region und die Stadt repräsentiert, auf den wir Stolz sind, mit dem wir uns identifizieren können, der uns Heimat darstellt, der wie eine Einheit ist, in dem jeder für jeden kämpft, auf den Rängen, auf dem Rasen, auf der Geschäftsstelle, in der Politik, im Alltag, mit dem man durch dick und dünn geht, der uns über Geschichte und Geschichten verbindet, der Legenden hervorbringt, der das erste Ziel für den Nachwuchs ist, etc.

Somit komme ich zu einer anderen Stufe eins. Der einfachste Weg zu diesen Zielen wäre doch, die eigenen Ansprüche anzupassen? Die Probleme entstehen doch erst ab dem Zeitpunkt, da man die Definition von das Beste in der Annahme überspringt, dass man sich nicht auf etwas einigen könnte. So bleibt der Punkt undefiniert und jeder hegt den Anspruch, dass seine Definition davon zu gelten habe. Das macht die Ansprüche unerfüllbar.

Das führt dann unter anderem auch zu dem Anspruch, dass der Präsident dafür verantwortlich wäre, all diese verschiedenen, teils widersprüchlichen Ideen von das Beste für den FCB umzusetzen. Klammert die Eigenverantwortung, nämlich den Austausch über die Definition und die Anpassung der eigenen Ansprüche aus. Witzigerweise habe ich kürzlich den Begriff eierlegende Wollmilchsau nicht für einen Präsidenten, sondern für den mangels Definition aufgeblähten Anspruch der Fans verwendet. Aber wir meinen das Gleiche. Man strebt nach etwas, das allen gerecht werden soll. Aber es gibt zwei Ansätze, das zu erreichen. Entweder wird man bescheidener und präziser in den Anforderungen oder man muss sehr lange suchen und sehr viel Glück haben, dass es diese allerfüllende Grösse überhaupt gibt.

Erst dann landen wir bei der von dir beschriebenen Ausgangslage. Weil die Widersprüche schon in der Definition von das Beste bestehen und die Erfüllung dieser Ansprüche auf die Führung abgeschoben werden, entsteht ein kaum erfüllbares Anforderungsprofil an einen Präsidenten. Dass dann dieses ein schier auswegloses Dilemma kreiert, ist nicht weiter verwunderlich. Dass man daran festhält, hat vor allem damit zu tun, dass wir dieses ausserordentliche Glück hatten, als eine barmherzige Gigi Oeri sich damals dem FCB annahm und ihn dem sehr fähigen Heusler anvertraute, der sich damals den FCB nie und nimmer hätte leisten können, aber schlicht der geeignetste Kandidat war.

Wer die Seltenheit dieses Glücksfalls nicht anerkennt und ihn darum für beliebig hält, der kann auch daran glauben, dass er sich beliebig oft wieder ereignen wird. Dass der FCB nur genug leiden müsse, bis der/die nächste Retter*in am Horizont auftaucht.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

*13* hat geschrieben:Genau an dieser Hochnäsigkeit sind wir gescheitert. Bauer, Provinz, Fischer falscher Dialekt, Vorsprung gross,....
Ich würde das differenzieren.

Wir sind ein Stadt-Kanton, sind das Zentrum einer trinationalen Metropolregion, sind mit einem Dialekt aufgewachsen, den wir darum äusserst schön finden und pflegen und hatten einen Vorsprung. Eine gewisse Hochnäsigkeit ist die Basis für gesunden Stolz und diesen finde gut, wenn er sich auf das bezieht, was wir haben.

Das Problem entsteht dann, wenn aus dieser Hochnäsigkeit Ansprüche erwachsen, die wir nicht haben oder nicht erfüllen können oder diese Hochnäsigkeit dazu führt, dass wir den Respekt vor den anderen verlieren. Das kann zu gefährlichem oder falschem Stolz führen. Wenn wir also den Respekt vor weiten Teilen unserer Region, vor den Mannschaften und Fans anderer Kantonen oder vor der guten Arbeit bei der Konkurrenz verlieren, wenn der Dialekt oder die Vergangenheit zum Ausschlusskriterium für einen Trainer wird, erwachsen Probleme. Sobald wir den Boden unter unseren Füssen aus den Augen verlieren oder abheben, droht Sturzgefahr.

Weder wie Bücklinge mit Blick nach unten, noch wie ein Hans-Guck-in-die-Luft ohne Realitätsbezug. Die Nase soll so hoch gehalten werden, dass wir aufrechten Ganges gehen.

Ich glaube nicht, dass Footbâle die Bodenhaftung verloren hat, weil ihm Mühe bereitet, dass Schürpf und Itten in der Provinz, statt für ihre Heimat spielen. Da halten sich Bescheidenheit (in Bezug auf die Spieler) und Überheblichkeit (in Bezug auf die Provinz) in gesundem Masse die Waage. Dieses gesunde Mass ist die Basis für einen gesunden Stolz.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

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Beitrag von Lällekönig »

Torres hat geschrieben:So wie ich das sehe, werden "Ansehen, Vertrauen, Reputation, etc. des Vereins" aktuell von zwei Parteien "aufs Spiel setzt oder gar zerstört". Einerseits sind es schon nimmersatte Fans (ist englisch und gilt for beide Geschlechter), die unrealistische Forderungen stellen. Andererseits ist aber die Führung um Herrn Burgener im Moment wohl die weit grössere Bedrohung für "Ansehen, Vertrauen, Reputation, etc. des Vereins". Der richtet mit seinem selbstherrlichen, uneinsichtigen Gebaren den grössten Schaden an, a) indem er - wahrscheinlich ohne das zu merken alle - Spieler, Fans, Mitglieder ... - gegen sich und gegeneinander aufbringt und die Stimmung so tief fallen lässt, dass es bald niemandem mehr Freude macht dabei zu sein und dazu zu gehören, und b) indem er den Verein mit seinen unsinnigen Entscheiden finanziell aushöhlt und ruiniert.

Ja, jetzt ist halt die Frage, wie weiter? Auf den Putz hauen und versuchen, das ganze Konstrukt einstürzen zu lassen (schnelles Ende mit Schrecken und Neuaufbau, so lange noch nicht alles kaputt ist) oder Herrn Burgener nicht in die Enge treiben und hoffen, dass er es irgendwann einmal einsieht und sich das Problem auf irgendeine dubiose Weise von selbst löst (langer Schrecken mit unbestimmtem Ende). Keine dieser beiden Alternativen tönt wirklich attraktiv für mich. Bis vor kurzem fand ich den ersten Ansatz erfolgsversprechender, im Moment bin ich ratlos.
Richtig, auch Burgener trägt seinen Anteil dazu bei. Worauf ich hinaus wollte ist, was war zuerst da? Die Ansprüche von Burgener, FCB Präsident zu werden oder die teils unrealistischen Ansprüche der Fans? Was führte zum anderen? Für mich sind die Beschädigung von Ansehen, Vertrauen und Reputation des Vereins eben keine Antriebe oder Ursachen, sondern Folgen.

a) Indem du sagst, dass er alle gegeneinander und gegen sich aufbringt, degradierst du Spieler, Fans, Mitglieder zu Objekten. Sie sind nicht mehr handelnde Subjekte, somit kannst du Burgener als einzig verbleibendes Subjekt die Schuld zuschieben. Aber schon nur, wenn du den Satz umformulieren würdest, dass Burgener es nicht schafft, dass Spieler, Fans und Mitglieder zueinander und das Verständnis für ihn zu finden, tragen sie einen gewissen Anteil zu der Situation mit bei.

b) Auch hier scheint deine Formulierung zu einseitig zu und zu fest auf deine Position zurecht geschnitten zu sein. Das strukturelle Defizit, also die «Aushöhlung», bestand schon vor Burgener. Ja, er konnte es nicht erfolgreich verkleinern und es droht nun einzustürzen. Das macht Burgener zwar nicht fähiger, aber es lastet ihm nicht sämtliche Schuld an.

Zerstört wurde vieles bereits durch den Verkauf. Weil ein Verwalter eine ganz andere moralische Verpflichtung gegenüber dem FCB trägt, als ein Käufer. Diesen Makel korrigiert auch ein Umsturz und Weiterverkauf nicht, ausser dass eine Gigi Oeri sich erneut dem FCB erbarmt. Ohne eine derartige Lichtgestalt in Aussicht zu haben, ist der Umsturz riskant.

In der eigenen Ecke verweilen bringt mit Sicherheit nichts, da stimme ich dir zu und das haben wir bisher gesehen. Mit Drohgebärden auf ihn zugehen und Burgener in die Ecke treiben, bringt meiner Ansicht nach aber auch nichts, obwohl einige darin die einzige Alternative zu Nichtstun sehen.

Aber es gibt noch weitere Optionen. Ich finde, dass man mit offenen Armen und vertrauenserweckenden Gesten auf ihn zugehen sollte. Versuchen ihn zu verstehen, auch wenn es schwierig ist und an der eigenen Sprache feilen, bis er einem verstehen kann. Dass man nicht gegen ihn, sondern für die gleiche Sache ist. Erst dann kann er die Ratschläge und Ansichten annehmen, statt sie als Bedrängnis und Bedrohung zu verstehen. Wenn du im Präsidenten das schwächste Glied der FCB-Familie ausmachst, dann müsstest du ihm doch helfen? Aber statt zu helfen, ziehen es viele leider vor, ihn nicht mehr zur FCB-Familie zu zählen, damit sie ihn bedrängen, angreifen und verstossen können. Alles im Namen des Familien-Wohls … Zählst du den aktuellen Präsidenten noch als Teil der FCB-Familie oder bereits als Gegner? Wie wird wohl künftig mit einem Präsidenten verfahren werden, der gerade nicht passt, wenn die Position Präsident als Fremdkörper betrachtet werden darf?

Ich sage nie, dass man Mitglieder der FCB-Familie nicht kritisieren darf. Aber man sollte dies immer mit dem Respekt tun, den man auch einem Familienmitglied entgegenbringt. Also durchaus harsch und im Klartext, aber niemals verstossend. Wer das nicht kann, soll den Begriff FCB-Familie nicht verwenden.
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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Felipe hat geschrieben:ich stimme mit dir überein, dass die Unruhen nicht wirklich weiterhelfen. Andererseits muss mMn auch erwähnt werden, dass die meisten Unruhen nicht von Fanseite sondern von der Vereinsführung selbst stammen. Und wenn die MK von einer Verweigerung des konstruktiven Dialogs schreibt, dann glaube ich eher der MK als BB und co.
Ich glaube der MK, dass sie mit der Führung bisher keinen konstruktiven Dialog zu Stande gebracht hat. Ich glaube auch, dass die Führung weiterhin offen für einen konstruktiven Dialog ist. Ich glaube nicht, dass die Führung einen konstruktiven Dialog verweigert. Aber das behauptet nicht mal die MK oder du hast ein anderes Communiqué gelesen als ich.
Felipe hat geschrieben:Die nennst die Grundhaltung des Denkens. Meiner Meinung nach sind beide von dir genannten Denkweisen verhandelt. In den meisten Kontra-Statements wurde auch ein Pro für etwas impliziert. So erkenne ich, dass mehrere sich
1. einen finanziell stabilen FCB
2. mit sportlichem Erfolg und
3. authentischer Kommunikation wünschen.

Zurzeit ist kein Punkt erfüllt. So ist das Leben, man kann nicht immer gewinnen. Jedoch, so denke ich, dass viele Fans enttäuscht sind, dass BB nicht die in ihren Augen nötigen Vorkehrungen trifft.
Sind das die wirklichen Anliegen? Oder handelt es sich hier nur um das, was im Moment zur eigenen Zufriedenheit gerade zu fehlen scheint? Und wenn das Leben auch aus Verlieren und Enttäuschungen besteht, warum sollen die Fans davon ausgenommen sein? Welche Verantwortung trägt denn Burgener für das Wohl der Fans?
Felipe hat geschrieben:Beispielsweise leistete BB mit seinem Privatvermögen nie eine nötige Anschubfinanzierung soweit bekannt. Auch ich bin der Meinung, dass diese sinnvoll wäre, bis die gewünschten Strukturen herrschen. Stattdessen werden jetzt finanzielle Investitionen nicht getätigt, welche rentabler wären (Zhegrova, evtl Cabral), welche grundsätzlich rentabel wären.
Es ist aber nicht an mir, dies einzufordern sondern voll und ganz BB überlassen - ist ja sein Geld!
Burgener hat schon bei seiner Vorstellung gesagt, dass er sich nicht als Mäzen sieht sondern als Investor. Seine Pläne sahen keinerlei Anschubfinanzierung vor. Warum hat man dann einem Verkauf zugestimmt, wenn man etwas anderes erwartete? Hat man einfach vorausgesetzt, dass Burgener reich ist und das einfach so tun würde? Wäre dann der Fehler nicht die eigene Erwartung oder mangelnde Rückversicherung gewesen?

Ernsthaft. Hat sich Burgener für CHF 15-20 Millionen die hochheilige Pflicht erkauft, die Fans bei Laune zu halten?
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Beitrag von *13* »

Lällekönig hat geschrieben:Ich würde das differenzieren.

Wir sind ein Stadt-Kanton, sind das Zentrum einer trinationalen Metropolregion, sind mit einem Dialekt aufgewachsen, den wir darum äusserst schön finden und pflegen und hatten einen Vorsprung. Eine gewisse Hochnäsigkeit ist die Basis für gesunden Stolz und diesen finde gut, wenn er sich auf das bezieht, was wir haben.

Das Problem entsteht dann, wenn aus dieser Hochnäsigkeit Ansprüche erwachsen, die wir nicht haben oder nicht erfüllen können oder diese Hochnäsigkeit dazu führt, dass wir den Respekt vor den anderen verlieren. Das kann zu gefährlichem oder falschem Stolz führen. Wenn wir also den Respekt vor weiten Teilen unserer Region, vor den Mannschaften und Fans anderer Kantonen oder vor der guten Arbeit bei der Konkurrenz verlieren, wenn der Dialekt oder die Vergangenheit zum Ausschlusskriterium für einen Trainer wird, erwachsen Probleme. Sobald wir den Boden unter unseren Füssen aus den Augen verlieren oder abheben, droht Sturzgefahr.

Weder wie Bücklinge mit Blick nach unten, noch wie ein Hans-Guck-in-die-Luft ohne Realitätsbezug. Die Nase soll so hoch gehalten werden, dass wir aufrechten Ganges gehen.

Ich glaube nicht, dass Footbâle die Bodenhaftung verloren hat, weil ihm Mühe bereitet, dass Schürpf und Itten in der Provinz, statt für ihre Heimat spielen. Da halten sich Bescheidenheit (in Bezug auf die Spieler) und Überheblichkeit (in Bezug auf die Provinz) in gesundem Masse die Waage. Dieses gesunde Mass ist die Basis für einen gesunden Stolz.
Schön geschrieben!
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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Nervenbündel hat geschrieben:Mit dem Kader gewinnt man imho auch keinen Blumentopf mehr.
Da gibt es leider nicht mehr viel anzufügen... :o

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Beitrag von *13* »

Lällekönig hat geschrieben:Ich glaube der MK, dass sie mit der Führung bisher keinen konstruktiven Dialog zu Stande gebracht hat. Ich glaube auch, dass die Führung weiterhin offen für einen konstruktiven Dialog ist. Ich glaube nicht, dass die Führung einen konstruktiven Dialog verweigert. Aber das behauptet nicht mal die MK oder du hast ein anderes Communiqué gelesen als ich.
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Sind das die wirklichen Anliegen? Oder handelt es sich hier nur um das, was im Moment zur eigenen Zufriedenheit gerade zu fehlen scheint? Und wenn das Leben auch aus Verlieren und Enttäuschungen besteht, warum sollen die Fans davon ausgenommen sein? Welche Verantwortung trägt denn Burgener für das Wohl der Fans?


Burgener hat schon bei seiner Vorstellung gesagt, dass er sich nicht als Mäzen sieht sondern als Investor. Seine Pläne sahen keinerlei Anschubfinanzierung vor. Warum hat man dann einem Verkauf zugestimmt, wenn man etwas anderes erwartete? Hat man einfach vorausgesetzt, dass Burgener reich ist und das einfach so tun würde? Wäre dann der Fehler nicht die eigene Erwartung oder mangelnde Rückversicherung gewesen?

Ernsthaft. Hat sich Burgener für CHF 15-20 Millionen die hochheilige Pflicht erkauft, die Fans bei Laune zu halten?
Ja als Investor und möchte Geld verdienen.
Kann ich wirklich Geld verdienen in dem ich die Leistung und Attraktivität zurück schraube?
Glaube kaum.
Er hat sich da verspekuliert, respektive die Verantwortung in die falschen Hände gelegt.
Er hat auch gesagt er kümmere sich nicht um Details sondern vertraue den Verantwortlichen. Verein, Filme, Marmor etc. könnte er ja sonst auch nicht alles managen.
Ich glaube er ist nicht unbedingt das Übel, sondern die restliche Bande taugt einfach nichts.
Geld gibt es mit Erfolg und nur mit Erfolg. Mit irgendwelchen Junioren aus der Region irgendwo im Mittelfeld rumtümpeln gibt zu 100% kein Profit.

-Du bist nicht interessant für Talente
-Weniger Zuschauereinnahmen
-Fanartikel, Catering geht zurück
-Internationales Interesse sinkt, somit sinken Transferchancen und Ablösesummen.

Irgendwann ist man dann halt auf Niveau der Bauernvereine mit all den Konsequenzen.

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Felipe
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Beitrag von Felipe »

Lällekönig hat geschrieben: Ich glaube der MK, dass sie mit der Führung bisher keinen konstruktiven Dialog zu Stande gebracht hat. Ich glaube auch, dass die Führung weiterhin offen für einen konstruktiven Dialog ist. Ich glaube nicht, dass die Führung einen konstruktiven Dialog verweigert. Aber das behauptet nicht mal die MK oder du hast ein anderes Communiqué gelesen als ich.
Muttenzerkurve hat geschrieben: .... dies haben wir gegenüber der Führung immer wieder thematisiert, ohne dass ein spürbarer Lerneffekt wahrzunehmen gewesen wäre. Meistens fehlte es gar an Einsicht in die begangenen Fehler.
Gut stimmt, das habe ich so reininterpretiert, im Stile von, wenn man etwas 5x sagt und der andere hört nicht zu, handle es sich auch um eine Art indirekte Diskussionsverweigerung. Ich versuche es daher besser zu formulieren: Der Führung fehlt es eventuell an einer gesunden Selbstreflexion. Besser?
Lällekönig hat geschrieben: Sind das die wirklichen Anliegen? Oder handelt es sich hier nur um das, was im Moment zur eigenen Zufriedenheit gerade zu fehlen scheint? Und wenn das Leben auch aus Verlieren und Enttäuschungen besteht, warum sollen die Fans davon ausgenommen sein? Welche Verantwortung trägt denn Burgener für das Wohl der Fans?
Ich kann hier nicht für alle sprechen. Jedoch nehme ich das schon bewusst oder unbewusst so wahr. Klar, wünsche auch ich mir das, keine Frage.
Da ich nur für mich sprechen will: Zumindest ich nerve mich einfach darüber, dass man zwar gute Intentionen hatte (Re-Dimensionierung), diese aber schlecht ausgeführt hat und nachher kommunikationstechnisch aus Scheisse Gold machen will.
Da finde ich, sollte man die neuen Realitäten doch auch so kommunizieren. Da erwarte ich von einem Heri oder Burgener, dass er die Eier hat und hinsteht und sagt, hey, in den nächsten paar Jahren wirds ein bisschen holprig, aber dann kommts wieder gut. Aber nein, man kommuniziert auf dem schlechtesten Weg - gar nicht. Das einzige was man tut ist reagieren statt agieren. Nenn es Ehrlichkeit oder Transparenz oder sonst wie. Die fehlt mir. Und du kannst hier Fussballfans auch nicht mit Migros-Ice-Tea-Kunden vergleichen. Ich vermute, viele Fussballfans insbesondere in Basel haben eine starke emotionale Verbindung zum FCB. Diese wird aber mMn meist ignoriert, ausser falls diese kommerziell nutzbar ist...
Lällekönig hat geschrieben: Burgener hat schon bei seiner Vorstellung gesagt, dass er sich nicht als Mäzen sieht sondern als Investor. Seine Pläne sahen keinerlei Anschubfinanzierung vor. Warum hat man dann einem Verkauf zugestimmt, wenn man etwas anderes erwartete? Hat man einfach vorausgesetzt, dass Burgener reich ist und das einfach so tun würde? Wäre dann der Fehler nicht die eigene Erwartung oder mangelnde Rückversicherung gewesen?
Richtig, das habe ich ja auch geschrieben. Diese Diskussion wurde bereits zu genüge geführt, ich fasse dies mal mit fehlenden Alternativen, Vertrauen in BH, welcher BB empfohlen hatte (wenn ich mich richtig erinnere) und einem grundsätzlich guten Konzept (quasi das bisherige) zusammen.
Und wegen der Anschubfinanzierung: Klar, als Mäzen muss er das nicht. Aber es wäre in seinem eigenen Interesse gewesen dies zu tun. Damit hätte er schlussendlich den Unternehmenswert steigern können, so verfällt er aber ins Bodenlose.
Lällekönig hat geschrieben: Ernsthaft. Hat sich Burgener für CHF 15-20 Millionen die hochheilige Pflicht erkauft, die Fans bei Laune zu halten?
Ja. Die Fans bei Laune zu halten gehört halt zum alltäglichen Fussball-Business dazu.

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Beitrag von Lällekönig »

*13* hat geschrieben:Ja als Investor und möchte Geld verdienen.
Kann ich wirklich Geld verdienen in dem ich die Leistung und Attraktivität zurück schraube?
Glaube kaum.
Er hat sich da verspekuliert, respektive die Verantwortung in die falschen Hände gelegt.
Er hat auch gesagt er kümmere sich nicht um Details sondern vertraue den Verantwortlichen. Verein, Filme, Marmor etc. könnte er ja sonst auch nicht alles managen.
Ich glaube er ist nicht unbedingt das Übel, sondern die restliche Bande taugt einfach nichts.
Geld gibt es mit Erfolg und nur mit Erfolg. Mit irgendwelchen Junioren aus der Region irgendwo im Mittelfeld rumtümpeln gibt zu 100% kein Profit.

-Du bist nicht interessant für Talente
-Weniger Zuschauereinnahmen
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Irgendwann ist man dann halt auf Niveau der Bauernvereine mit all den Konsequenzen.

Fürs Finanzielle gilt, Erfolg ist alles im Leben.
Das sehe ich auch so. Er führt den FCB nicht wirklich gut und hat bei der Auswahl seiner Verbündeten entweder zu viel auf deren Kompetenzen vertraut oder ihnen zu wenig Vertrauen entgegengebracht. Ich tippe auf eine Kombination. Ich gehe auch davon aus, dass er Mühe hat, die Bedürfnisse der Fans, Spieler, Mitarbeiter zu verstehen oder ihnen seine Ansichten oder Fragen zu vermitteln. Dass er es noch nicht nicht geschafft, das strukturelle Defizit zu verkleinern und gleichzeitig weniger Gewinne einfährt, ist leider eine traurige Tatsache, die dem FCB gefährlich werden kann. Da könnten vielleicht auch noch die Fesseln des Konzepts oder seine Liebe für den FCB zusätzliche Erschwernisse bilden. Fakt ist, dass keiner wirklich zufrieden scheint, wie es läuft.

Ich vertraue weiterhin seiner Integrität, auch wenn ich das Vertrauen in gewisse Schlüsselfähigkeiten, welche ich für diese Position als Voraussetzung betrachte, verloren habe. Ich gehe nicht davon aus, dass Burgener im FCB ein gewinnbringendes Geschäft sieht. Der unmittelbare finanzielle Erfolg scheint den geringeren Stellenwert einzunehmen, als die langfristige Kostensenkung. Die Absicht rechne ich ihm hoch an, an der Ausführung happert's aber gewaltig.

Es gab Gründe, wieso ein Käufer gesucht wurde. Und wahrscheinlich gab es auch Gründe, wieso sich nur einer finden liess. Es gab sogar die Möglichkeit, den Verkauf zu verhindern. Aber ihm wurde der FCB verkauft und er hat gutes Geld dafür bezahlt. Jetzt können wir ihm anraten, ihm helfe oder ihn bitten, aber fordern können wir nichts. Das ist die bittere und schmerzhafte Wahrheit.
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Beitrag von Lällekönig »

Felipe hat geschrieben:Gut stimmt, das habe ich so reininterpretiert, im Stile von, wenn man etwas 5x sagt und der andere hört nicht zu, handle es sich auch um eine Art indirekte Diskussionsverweigerung. Ich versuche es daher besser zu formulieren: Der Führung fehlt es eventuell an einer gesunden Selbstreflexion. Besser?
Ich glaube nicht, dass die Führung ihren Job für gut beurteilt oder den Zustand der Krise nicht erkennt. Natürlich kann ich mangelnde Selbstreflexion nicht ausschliessen, aber mir scheint schlechte Kommunikation (wahrscheinlich nicht nur extern) oder mangelndes Verständnis die viel näherliegende Erklärung zu sein. Aber dies ist mein subjektiver Eindruck.
Felipe hat geschrieben:Ich kann hier nicht für alle sprechen. Jedoch nehme ich das schon bewusst oder unbewusst so wahr. Klar, wünsche auch ich mir das, keine Frage.
Da ich nur für mich sprechen will: Zumindest ich nerve mich einfach darüber, dass man zwar gute Intentionen hatte (Re-Dimensionierung), diese aber schlecht ausgeführt hat und nachher kommunikationstechnisch aus Scheisse Gold machen will.
Sehe ich ähnlich. Absicht gut, Umsetzung mangelhaft. Ich hatte aber nie den Eindruck, dass kommunikationstechnisch der Versuch unternommen wurde, Scheisse zu Gold zu machen. Klar, wenn man auf einen negativen Punkt angesprochen wurde, lenkte man mit dem Verweis auf einen positiven Punkt ab und versuchte, dem Artikel/Interview/Bericht einen positiven Spin zu verpassen. Eigentlich Business as usual. Leider merkte man gerade Burgener das Unwohlsein bei einer kritischen Frage jeweils an. Indem er den negativen Punkt kaum ansprach und harsch auf den positiven verwies, blieb der Gesamteindruck schlecht (Ausweichen/Ablenken). Eine bessere Reaktion wäre gewesen, jeweils gelassen zu bleiben und den negativen Punkt sachlich zu erklären, bevor man Begeisterung für den positiven Punkt weckt (Abschwächen/Hervorheben). Auch hier, Absicht gut, Umsetzung mangelhaft.
Felipe hat geschrieben:Da finde ich, sollte man die neuen Realitäten doch auch so kommunizieren. Da erwarte ich von einem Heri oder Burgener, dass er die Eier hat und hinsteht und sagt, hey, in den nächsten paar Jahren wirds ein bisschen holprig, aber dann kommts wieder gut.
Eigentlich hätte man von Anfang an anders auftreten müssen. Die Überschätzung des Vorsprungs und die Erwartungshaltung, dass der FCB den Meistertitel eh auf Jahrzehnte hinaus gebucht hat, egal wer der Trainer ist oder wer den Club führt, hätten aber bereits Eier aus Stahl für diese Botschaft gefordert. Auch später wurde es auch nicht einfacher, als eine Baustelle nach der anderen aufging und man von den Medien, Fans, Mitarbeitern, Spielern, etc. kritisiert oder angegriffen wurde. Der beste Zeitpunkt wurde verpasst, es wurde zunehmend schwieriger und dringlicher. Ja. Diese Botschaft ist immer noch überfällig.
Felipe hat geschrieben:Aber nein, man kommuniziert auf dem schlechtesten Weg - gar nicht. Das einzige was man tut ist reagieren statt agieren. Nenn es Ehrlichkeit oder Transparenz oder sonst wie. Die fehlt mir. Und du kannst hier Fussballfans auch nicht mit Migros-Ice-Tea-Kunden vergleichen. Ich vermute, viele Fussballfans insbesondere in Basel haben eine starke emotionale Verbindung zum FCB. Diese wird aber mMn meist ignoriert, ausser falls diese kommerziell nutzbar ist...
Dass die Kommunikation schlecht ist, sehe ich gleich. Dass die emotionale Bindung ignoriert wird, würde ich nicht sagen. Dass die daraus erwachsenden Anliegen kaum verstanden werden und einen geringeren Stellenwert geniessen, als unter Heusler, unterschreibe ich hingegen sofort.
Felipe hat geschrieben:Richtig, das habe ich ja auch geschrieben. Diese Diskussion wurde bereits zu genüge geführt, ich fasse dies mal mit fehlenden Alternativen, Vertrauen in BH, welcher BB empfohlen hatte (wenn ich mich richtig erinnere) und einem grundsätzlich guten Konzept (quasi das bisherige) zusammen.
Da liegt der Hase begraben.
Felipe hat geschrieben:Und wegen der Anschubfinanzierung: Klar, als Mäzen muss er das nicht. Aber es wäre in seinem eigenen Interesse gewesen dies zu tun. Damit hätte er schlussendlich den Unternehmenswert steigern können, so verfällt er aber ins Bodenlose.
Ich glaube, dass es auch ohne Anschubfinanzierung möglich gewesen wäre. Aber einfach gemächlicher, als mit einer von lauter Anfängern in ihrem Metier ausgeführten Hauruckübung. Wenn es ohne Anschubfinanzierung ein so offensichtlich schlechter Ansatz gewesen wäre, hätte man kein Konzept durchwinken dürfen, das keine vorsah. Selbst wenn eine Anschubfinanzierung für Burgener vorteilhaft gewesen wäre, so ist es seine mögliche Wertsteigerung, die ihm entgeht.
Felipe hat geschrieben:Ja. Die Fans bei Laune zu halten gehört halt zum alltäglichen Fussball-Business dazu.
Nur weil es im Interesse des Besitzers wäre, die Fans bei Laune zu halten, wird daraus noch keine Pflicht. Bulat Tschagajew ist wegen fehlendem Geld und ungetreuer Geschäftsbesorgung gescheitert, nicht wegen schlecht gelaunter Fans.
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Lällekönig hat geschrieben:Das sehe ich auch so. Er führt den FCB nicht wirklich gut und hat bei der Auswahl seiner Verbündeten entweder zu viel auf deren Kompetenzen vertraut oder ihnen zu wenig Vertrauen entgegengebracht. Ich tippe auf eine Kombination. Ich gehe auch davon aus, dass er Mühe hat, die Bedürfnisse der Fans, Spieler, Mitarbeiter zu verstehen oder ihnen seine Ansichten oder Fragen zu vermitteln. Dass er es noch nicht nicht geschafft, das strukturelle Defizit zu verkleinern und gleichzeitig weniger Gewinne einfährt, ist leider eine traurige Tatsache, die dem FCB gefährlich werden kann. Da könnten vielleicht auch noch die Fesseln des Konzepts oder seine Liebe für den FCB zusätzliche Erschwernisse bilden. Fakt ist, dass keiner wirklich zufrieden scheint, wie es läuft.

Ich vertraue weiterhin seiner Integrität, auch wenn ich das Vertrauen in gewisse Schlüsselfähigkeiten, welche ich für diese Position als Voraussetzung betrachte, verloren habe. Ich gehe nicht davon aus, dass Burgener im FCB ein gewinnbringendes Geschäft sieht. Der unmittelbare finanzielle Erfolg scheint den geringeren Stellenwert einzunehmen, als die langfristige Kostensenkung. Die Absicht rechne ich ihm hoch an, an der Ausführung happert's aber gewaltig.

Es gab Gründe, wieso ein Käufer gesucht wurde. Und wahrscheinlich gab es auch Gründe, wieso sich nur einer finden liess. Es gab sogar die Möglichkeit, den Verkauf zu verhindern. Aber ihm wurde der FCB verkauft und er hat gutes Geld dafür bezahlt. Jetzt können wir ihm anraten, ihm helfe oder ihn bitten, aber fordern können wir nichts. Das ist die bittere und schmerzhafte Wahrheit.
Fordern ist schwierig, aber hoffe er macht sich wenigstens Gedanken über seine Mitarbeiter und handelt..
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