Welchen Zeitraum nimmt man als Massstab? Was wenn die Römer ihr Reich zurückwollen? Was wenn die Erben Karthagos urplötzlich Spanien zurückfordern?Käppelijoch hat geschrieben:Alles Gebiete, die aufgrund von kriegerischen Auseinandersetungen das Land gewechselt haben. Wo zieht denn die Grenze, welches Gebiet "wem" gehört?
Ich habe auch absichtlich Gebiete genommen, welche ethisch gesäubert wurden. Ist der Anspruch auf ein Gebiet, das bis zur kriegerischen Auseinandersetzung teilweise Jahrhunderte zu einem Land gehörte nach einer ethischen Säuberung durch die neuen Machthaber, erloschen?
Das Gebiete in andere Staaten und Machbereiche übergehen ist schon so lange eine Tatsache, wie es Staaten und Machbereiche gibt. Es gibt für dieses Problem einfach keine Lösung, also belässt man es besser bei Status quo.
Ich würde hier sogar noch etwas weiter gehen:
Wenn ein Staat nicht fähig ist sein Staatsgebiet gegen einen Aggressor zu verteidigen, dann geht es eben über. Ich belächle in diesem Zusammengang gerne die Reichsdeutschen heutiger Tage, welche einen eigenen Staat ausrufen (und wenn's nur der Vorgarten ist) aber diesen Staat dann gerne unter der Rechststaatlichkeit der BRD geschützt wissen möchten. Rückt dann die GSG9 an, ist's schnell vorbei mit dem eigenen Vorgartenreich. Tja denke ich mir da immer, da hätte man halt sein Gebiet auch halten müssen.
Ein anderes Beispiel sind die Ureinwohner Amerikas. Heute machen Sie einen auf Einheit und wollen/haben bereits "Selbstverwaltungszonen", beklagen aber immer noch, die Einwanderer (Europäer) hätten Sie damals aus ihren Gebieten vertrieben. Dass die Ureinwohner aber einander gegenseitig über eine jahrtausend hinweg Gebiete "militärisch" abgenommen haben, daran können/wollen sie sich nicht mehr erinnern.
Die heutigen Staatsgebiete sind eben dieser geschichtliche Mix aus militärischer Eroberung, ethnischer Säuberung und gewollter Einheit. Dies wird auch weiterhin die Geschichte der Staaten und der Menschheit ingesamt begleiten. Meiner Meinung nach darf es gerne etwas weniger "Militär" dafür mehr "Verhandlungstisch" sein. Aber der Mensch an sich ist eine tentenziell kriegerische Rasse und so wird dieser fromme Wunsch wohl unerfüllt bleiben.