Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Aldi Schweiz hat übrigens einen Mindestlohn von 4200 Franken. Wie soll nun das BGE von 2500 Franken eine stärkere Verhandlungsposition sein?
Was genau hat der Hinweis betreffend überwachen/anschnauzen mit dem Thema zu tun? Auch bei Leuten mit durchschnittlichen Löhnen gibt es Assi-Chefs. Wer hilft denen?
Ok gehen wir durch. Das BGE (was noch bei Weitem nicht komplett ausgearbeitet wurde, das muss ich zugeben) plant 2000-2500 CHF pro Erwachsenen Einwohner der Schweiz, sowie 1000 CHF pro Kind. Monatlich. Ich persönlich definiere in diesem Fall "Einwohner der Schweiz" als jemand der in der Schweiz seinen festen Wohnsitz hat.
Dies schliesst Asylbewerber genauso aus wie Auslandschweizer. Ein Auslandssemester eines Studenten wäre eine andere Angelegenheit, da dieser in dieser Zeit in der Schweiz gemeldet bleiben würde.
Aber zurück zum Thema Lohnverhandlungen.
Eine alleinerziehende Mutter mit 1 Kind, würde also vom Staat 3500 CHF erhalten. Der Aldi müsste ihr quasi nur noch einen Lohn zahlen von 700 CHF im Monat.
Wieso sollte sie sich das antun?
Bei 2 Kindern verdient sie bereits mehr, als sie vom Aldi kriegen würde und hätte sogar noch Zeit auf ihre Kinder aufzupassen anstatt eine teure Kita zu bezahlen.
(Respektive. Da der Aldi immer noch 1700 CHF im Monat bezahlen würde, hätte sie im Monat bei 1 Kind 5200 CHF zur Verfügung und bei zwei Kindern 6200 CHF.)
Der Grund wieso ich die Assi-Chefs erwähne ist simpel. Wenn weniger Leute solche mies bezahlten Jobs machen, steigt die Konkurrenz unter den Arbeitgebern. Entweder muss man die Konkurrenz mit dem Lohn oder mit dem sozialen Umfeld ausstechen.
Wieso sollte ich mich als Arbeitnehmer herumschikanieren lassen, wenn ich nicht mehr auf den Job angewiesen bin um zu überleben? Selbst ohne Kinder würde mir Aldi im Monat nur 1700 CHF bezahlen. Da gehe ich lieber zu Coop/Migros und habe angenehmere Arbeitsbedingungen und verdiene halt 100 CHF weniger im Monat. Oder zu Lidl die Aufgrund der neuen Bedigungen plötzlich 2500 CHF bezahlen.
Das BGE hätte den Effekt, dass besonders im Niedriglohnbereich die Verhandlungsposition gestärkt würde. Und gerade die SVP heult ja dauernd rum, dass Frauen an den Herd und Kinder gebären sollen. Mit dem BGE würde dazu ein Anreiz geschaffen. Man könnte sich wieder Kinder leisten.
Niedrigere Lohnkosten bedeuten ebenfalls höhere Gewinne, niedrigere Lebenshaltungskosten (Essen, Trinken etc.)
Natürlich ist das Alles absolute Theorie. Niemand kann 100% sagen wie es funktioniert. Ich glaube jedoch, dass ein BGE unterm Strich für eine höhere Bildung, bessere Arbeitsbedingungen, einen Bürokratieabbau und mehr Kinder sorgen würde.
Man müsste aber, natürlich, auch Wege finden, dass nicht Hinz und Kunz aus anderen Ländern in die Schweiz strömen um davon zu profitieren.
Im Falle von Asylbewerbern also erst wenn der Asylstatus anerkannt wurde.
Im Falle von ausländischen Mitarbeitern wäre es an die Aufenthaltsgenehmigung gekoppelt, die wir ja bereits jetzt haben.