Eidgenössische Wahlen vom 18. Oktober 2015

Der Rest...
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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

footbâle hat geschrieben:Und was bitte sind aus der Sicht der Sozialisten 'anständige' Löhne? Wer bestimmt das aufgrund welcher Kriterien? Im letzten Kaufkraftindex, den ich gesehen habe, belegte die CH in Europa hinter Lichtenstein Rang 2, also Rang 1 unter den ernst zu nehmenden Volkswirtschaften. Vor diesem Hintergrund ist es geradezu grotesk, das Lohnniveau in der Schweiz zu thematisieren. Das ist 100% linke Polemik und entbehrt jeder Grundlage.

Den Schweizern geht es zu gut, nicht zu schlecht. Nur deshalb kann man hierzulande mit schwachsinnigen Themen wie Minaretten, Burkas und "Dichtestress" Massen mobilisieren.
Sozialisten? Wo sind in der Schweiz Sozialisten am Werk? Das Lohnniveau ist ein Durchschnittswert. Ich kenne doch jemand ... sie verdient mit Arbeit weniger als mit Sozialhilfe. Sie tut es trotzdem. Klar, es betrifft keine Mehrheit. Aber es gibt Leute, denen würde der Lohn nicht reichen. Also muss der Staat der Grossteil der Krankenkasse bezahlen. Anstatt das Unternehmen genügend bezahlt, muss der Staat, also wir alle, unter die Arme greifen. Eigentlich etwas seltsam für ein solch reiches Land. Aber ja, es ist kein Hauptproblem. Aber es existiert.

Und bezüglich Minarette, Burkas und Dichtestress ... das ist schon etwas Wohlstandsverwahrlosung.

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

SubComandante hat geschrieben:Sozialisten? Wo sind in der Schweiz Sozialisten am Werk? Das Lohnniveau ist ein Durchschnittswert. Ich kenne doch jemand ... sie verdient mit Arbeit weniger als mit Sozialhilfe. Sie tut es trotzdem. Klar, es betrifft keine Mehrheit. Aber es gibt Leute, denen würde der Lohn nicht reichen. Also muss der Staat der Grossteil der Krankenkasse bezahlen. Anstatt das Unternehmen genügend bezahlt, muss der Staat, also wir alle, unter die Arme greifen. Eigentlich etwas seltsam für ein solch reiches Land. Aber ja, es ist kein Hauptproblem. Aber es existiert.
1. Die Sozialisten sind die welche du weiter oben mit 'ohne Sonne im Logo' beschrieben hast.
2. Ich spreche nicht vom Lohnniveau, sondern von der Kaufkraft. Löhne isoliert zu betrachten macht wenig Sinn.
3. Ja, man misst hier Durchschnittswerte. Ich kenne keine bessere Methode. Natürlich gibt es Ausreisser in beide Richtungen. Die können aber nicht der Massstab sein, um die Lohnpolitik des Landes insgesamt als 'anständig' oder eben 'unanständig' zu beurteilen.

Bei dem von dir zitierten Beispiel wäre es ausserdem interessant, die Art und Entlöhnung der Arbeit, das Pensum, den Qualifikationsgrad und die weiteren Lebensumstände der betroffenen Person zu kennen. Kannst du damit aufwarten? Sollte kein Problem sein - die Person bleibt ja anonym. Im übrigen ist die Formel 'Arbeit oder Sozialhilfe' falsch. Es gibt auch beides. Wer mit Erwerbsarbeit seinen Grundbedarf nicht decken kann ist anspruchsberechtigt.

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

1. Nein, das sind Sozialdemokraten. Ansonsten bietet Wikipedia gerne mehr Infos über die Definition von Sozialismus ;)
2. Kaufkraft isoliert betrachten mit dem Niveau der realen Kosten auch? Oder verstehe ich da was falsch?
3. Na, ein Ausreisser mit 10 Mio. Einkommen wird wohl einige auf der anderen Seite "kompensieren" :)

100% Job, Qualifikation niedrig. Mein Punkt ist halt: mit 100% Arbeit muss zwingend jemand über die Runden kommen in einem reichen Land wie der Schweiz. Und mit "über die Runden" kommen meine ich genau das. Und wenn jemand anspruchsberechtigt ist, dann muss die Allgemeinheit dafür zahlen, dass ein Unternehmen zu tiefe Löhne bezahlt. Indirekt muss die Allgemeinheit für das gewollte Versagen eines Unternehmens bezahlen. Und das ist nicht in Ordnung. Punkt.

Fulehung
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Beitrag von Fulehung »

SubComandante hat geschrieben:Was hat es wohltätig sein zu tun, wenn man seinen Angestellten anständige Löhne zahlt?
Auf dem Bau ist der Mindestlohn 6000 Franken (x13). Die Linken schreien dennoch jedes Jahr MEHR MEHR MEHR und wollen streiken, damit es 7000 Franken werden. Aber dann wieder jammern, wenn es nirgends mehr bezahlbare Wohnungen gibt. Sehen die Linken eigentlich nicht, dass jede Lohnerhöhung auch erst erwirtschaftet werden muss?

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Asmodeus
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Beitrag von Asmodeus »

Fulehung hat geschrieben:Auf dem Bau ist der Mindestlohn 6000 Franken (x13).
Damit verdient man aber bereits recht gut. Vergleich mal mit den Löhnen von Kassierern, Serviceangestellte, Friseuren, Gärtnern oder 0815-Kvlern. Die können oft froh sein 4000 CHF zu verdienen.
Ganz zu Schweigen von den Leuten die, aus verschiedenen Gründen, nur 50-80% arbeiten können.

Ich kenne Fälle die erhalten IV. Gerade genug für Miete und überleben. Sie würden gerne zu 20-30% arbeiten um wenigstens auch etwas Geld für sich zu haben. Aber die IV VERBIETET es ihnen. Wenn sie sich einen Job suchen verlieren sie den Anspruch auf IV.
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

Beliebte Spieler ohne Ahnung in den Vorstand hiefen und gleichzeitig das komplette Prinzip des Vereins umkrempeln? Da kann ja nur der goldene Lack abblättern und Rost zum Vorschein kommen.
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Konter
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Beitrag von Konter »

Fulehung hat geschrieben:Auf dem Bau ist der Mindestlohn 6000 Franken (x13). Die Linken schreien dennoch jedes Jahr MEHR MEHR MEHR und wollen streiken, damit es 7000 Franken werden. Aber dann wieder jammern, wenn es nirgends mehr bezahlbare Wohnungen gibt. Sehen die Linken eigentlich nicht, dass jede Lohnerhöhung auch erst erwirtschaftet werden muss?
Wenn man bedenkt, wieviel in der Schweiz pro Jahr erwirtschaftet wird, ist es absolut lächerlich und eigentlich nicht hinnehmbar, dass man nicht jedem mind. 5000-6000.- pro Monat zum Leben geben kann.
Ich weiss, dass es in gewissen Branchen für Gewerbetreibende schwierig ist, höhere Löhne als 3000-4000.- zu zu zahlen, aber ingesamt wäre in der Schweiz absolut genug Geld vorhanden, dies auszuzahlen. Eine Lösung wäre daher das bedingslose Grundeinkommen von 2500.-.
Sowohl für die arbeitende Bevölkerung im Niedriglohnsektor, wie auch für die Arbeitslosen wäre dies eine Verbesserung. Wenn einer unter 4000.- verdient, dann wirkt sich dies enorm aus.
Finanzierbar wäre es mit ein bisschen politischem Willen allemal. Aber für die fundamentalen Anhänger des heiligen Marktes ist natürlich solcher Eingriff in den Markt ein Sakrileg (Die religiösen Begrifffe sind natürlich durchaus beabsichtigt ;) ).
Und das hat nichts mit Neid oder Missgunst zu tun. Selbst wenn man den Superreichen etwas abzwacken müsste für die Finanzierung des BGE, könnten die nach wie vor in Saus und Braus leben. Man will ihnen ja nicht ihren Luxus nehmen, sondern das, was sie für den Luxus nicht brauchen ;) .
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

Fulehung
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Beitrag von Fulehung »

Asmodeus hat geschrieben:Damit verdient man aber bereits recht gut. Vergleich mal mit den Löhnen von Kassierern, Serviceangestellte, Friseuren, Gärtnern oder 0815-Kvlern. Die können oft froh sein 4000 CHF zu verdienen.
Ganz zu Schweigen von den Leuten die, aus verschiedenen Gründen, nur 50-80% arbeiten können.
Die Linken haben halt entweder den Mut oder die Ausdauer nicht, um sich mit grossen Gegenspieler (Modeketten, Restaurantketten etc.) anzulegen. Weder für Schuhverkäuferinnen, noch für Journalisten gibt es überhaupt einen Mindestlohn, obwohl deren Chefs stets expandieren. Aber die Handwerk-KMU nimmt man jeden Herbst im Visier. Bestes Beispiel das aktuelle Work: Auf der Titelseite ist nicht etwa ein Aufruf, den SVP-Triumph zu verhindern, sondern eine Kampfansage an die KMU vom Bau. Und sich dann wundern, wieso eine Minder-Initiative klar angenommen wird, Gewerkschaftsinitiativen aber jedes Mal deutlich scheitern.

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Asmodeus
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Beitrag von Asmodeus »

Fulehung hat geschrieben:Die Linken... blablablabla
Gibt es für Dich noch etwas Anderes als "die Linken?"

Ohne Gewerkschaften (die ja aus Deiner Sicht links zu sein scheinen) gäbe es keine Feiertage, keine Mindestlöhne, keine Ferien und keinen Kündigungsschutz.
Ohne "die Linke" gäbe es keine AHV, keine ALV, keine IV und keine Krankenkassen.

Du könntest auch hier nicht schreiben, weil du 18 Stunden am Tag zu einem Hungerlohn arbeiten müsstest der knapp zum überleben reicht.


Oder kurz gesagt. Ohne Gewerkschaften und Linke hätten wir hier den wunderbarsten Manchesterkapitalismus. Etwas auf das die SVP massiv hinarbeitet. Und das mit der grosszügen Hilfe der arbeitenden Bevölkerung die die Lügenmärchen glauben, dass "die bösen Linken" ihr Land kaputt machen würden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Manchesterkapitalismus
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Konter hat geschrieben:Wenn man bedenkt, wieviel in der Schweiz pro Jahr erwirtschaftet wird, ist es absolut lächerlich und eigentlich nicht hinnehmbar, dass man nicht jedem mind. 5000-6000.- pro Monat zum Leben geben kann.
Ich weiss, dass es in gewissen Branchen für Gewerbetreibende schwierig ist, höhere Löhne als 3000-4000.- zu zu zahlen, aber ingesamt wäre in der Schweiz absolut genug Geld vorhanden, dies auszuzahlen. Eine Lösung wäre daher das bedingslose Grundeinkommen von 2500.-.
Sowohl für die arbeitende Bevölkerung im Niedriglohnsektor, wie auch für die Arbeitslosen wäre dies eine Verbesserung. Wenn einer unter 4000.- verdient, dann wirkt sich dies enorm aus.
Finanzierbar wäre es mit ein bisschen politischem Willen allemal. Aber für die fundamentalen Anhänger des heiligen Marktes ist natürlich solcher Eingriff in den Markt ein Sakrileg (Die religiösen Begrifffe sind natürlich durchaus beabsichtigt ;) ).
Und das hat nichts mit Neid oder Missgunst zu tun. Selbst wenn man den Superreichen etwas abzwacken müsste für die Finanzierung des BGE, könnten die nach wie vor in Saus und Braus leben. Man will ihnen ja nicht ihren Luxus nehmen, sondern das, was sie für den Luxus nicht brauchen ;) .
Du musst aber auch Bedenken, dass bei einem Mindestlohn von 5-6'000 ALLE Löhne steigen (werden/müssen/sollen)

Ich habe nämlich keine Lust gleich viel wie eine Kassiererin zu verdienen, die den ganzen Tag Artikel übers Band zieht.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

SubComandante hat geschrieben:1. Nein, das sind Sozialdemokraten. Ansonsten bietet Wikipedia gerne mehr Infos über die Definition von Sozialismus ;)
2. Kaufkraft isoliert betrachten mit dem Niveau der realen Kosten auch? Oder verstehe ich da was falsch?
3. Na, ein Ausreisser mit 10 Mio. Einkommen wird wohl einige auf der anderen Seite "kompensieren" :)

100% Job, Qualifikation niedrig. Mein Punkt ist halt: mit 100% Arbeit muss zwingend jemand über die Runden kommen in einem reichen Land wie der Schweiz. Und mit "über die Runden" kommen meine ich genau das. Und wenn jemand anspruchsberechtigt ist, dann muss die Allgemeinheit dafür zahlen, dass ein Unternehmen zu tiefe Löhne bezahlt. Indirekt muss die Allgemeinheit für das gewollte Versagen eines Unternehmens bezahlen. Und das ist nicht in Ordnung. Punkt.
Was heisst denn über die Runden kommen?

Alle 2 Jahre das neue iPhone kaufen? Ein Flat-Handyabo haben? Zu Hause eine 100Mbit Leitung mit SwisscomTV haben? Seine 5 Wochen Ferien im Ausland auf Städte-/Badereisen zu verbringen? Auswärts zu essen? Sich teuren Fastfood reinzuziehen anstatt gesund und günstig selber zu kochen? Eine 5 köpfige Familie zu gründen (ein beliebtes Argument um Einkäufe in DE zu rechtfertigen)? Usw.

Aber grundsätzlich bin ich mit deiner Aussage einverstanden, eine Coiffeuse z.B. sollte mehr verdienen.
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

footbâle hat geschrieben:Und was bitte sind aus der Sicht der Sozialisten 'anständige' Löhne? Wer bestimmt das aufgrund welcher Kriterien? Im letzten Kaufkraftindex, den ich gesehen habe, belegte die CH in Europa hinter Lichtenstein Rang 2, also Rang 1 unter den ernst zu nehmenden Volkswirtschaften. Vor diesem Hintergrund ist es geradezu grotesk, das Lohnniveau in der Schweiz zu thematisieren. Das ist 100% linke Polemik und entbehrt jeder Grundlage.

Den Schweizern geht es zu gut, nicht zu schlecht. Nur deshalb kann man hierzulande mit schwachsinnigen Themen wie Minaretten, Burkas und "Dichtestress" Massen mobilisieren.
Stark wie viel Inhalt man in so kurze Zeilen verfassen kann :) Gratuliere!
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Asmodeus
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Beitrag von Asmodeus »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Ich habe nämlich keine Lust gleich viel wie eine Kassiererin zu verdienen, die den ganzen Tag Artikel übers Band zieht.
Das hat aber eher mit Dir selber zu tun.


Ich habe mich die letzten Wochen mit dem Gedanken an ein BGE ausseinander gesetzt und je länger ich das tue, desto weniger doof finde ich die Idee.

Es gibt in der Schweiz einige "Drecksjobs" die die Leute nur deswegen machen, weil sie nichts besseres finden und über die Runden kommen müssen. Zum Beispiel Studenten die sich das Studium nur mit Jobs finanzieren können weil sie keine reichen Eltern haben.

Bei einem Grundeinkommen von 2,500 wären die nicht mehr auf solche Jobs angewiesen. Ganz besonders in Jobs mit miesen Arbeitsbedingungen (hohen Stress, wenig Sicherheit, unfreundliche Chefs etc.) stünde man in einer stärkeren Verhandlungsposition.

Wieso sollte eine alleinerziehende Mutter noch bei Aldi an die Kasse sitzen und sich vom Chef überwachen/anschnauzen lassen, wenn sie, dank BGE, nicht mehr darauf angewiesen ist?
Entweder würden sich die Löhne/Arbeitsbedingungen verbessern oder gewisse Arbeitgeber hätten das Problem, dass ihnen die Mitarbeiter ausgehen.

Und bei nem BGE von 2000-2500 hört niemand einfach so auf zu arbeiten. Dafür gibt es zuviel, dass man sich gerne leisten würde (Handy, Auto, Partner etc.)
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Beitrag von PadrePio »

Asmodeus hat geschrieben:Damit verdient man aber bereits recht gut. Vergleich mal mit den Löhnen von Kassierern, Serviceangestellte, Friseuren, Gärtnern oder 0815-Kvlern. Die können oft froh sein 4000 CHF zu verdienen.
Ganz zu Schweigen von den Leuten die, aus verschiedenen Gründen, nur 50-80% arbeiten können.
Das sehe ich genau so. Zudem können sie beim Bau nicht nur mind. 6'000 einsacken sondern auch noch früher in Pension. Jammern ist da fehl am Platz!

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Asmodeus hat geschrieben:Das hat aber eher mit Dir selber zu tun.
Moment jetzt, hier gibst du also mir die Schuld? Und gleichzeitig soll man sich aber für den Verdienst der anderen einsetzen? Dann können sie sich ja auch um höhere Löhne kümmern, wenn ich das auch selbst tun soll.
...BGE...
Da hakts für mich halt an allen Ecken. Was gibst du da für Richtlinien? Wirds auch ins Ausland bezahlt? Super, dann künde ich heute und lebe ab morgen mit 2500 Stutz in Thailand. Wirds nicht ins Ausland bezahlt? Was ist mit Studenten im Auslandsemester?

Wie soll man das bezahlen?

Aldi Schweiz hat übrigens einen Mindestlohn von 4200 Franken. Wie soll nun das BGE von 2500 Franken eine stärkere Verhandlungsposition sein?

Was genau hat der Hinweis betreffend überwachen/anschnauzen mit dem Thema zu tun? Auch bei Leuten mit durchschnittlichen Löhnen gibt es Assi-Chefs. Wer hilft denen?
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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Was heisst denn über die Runden kommen?

Alle 2 Jahre das neue iPhone kaufen? Ein Flat-Handyabo haben? Zu Hause eine 100Mbit Leitung mit SwisscomTV haben? Seine 5 Wochen Ferien im Ausland auf Städte-/Badereisen zu verbringen? Auswärts zu essen? Sich teuren Fastfood reinzuziehen anstatt gesund und günstig selber zu kochen? Eine 5 köpfige Familie zu gründen (ein beliebtes Argument um Einkäufe in DE zu rechtfertigen)? Usw.

Aber grundsätzlich bin ich mit deiner Aussage einverstanden, eine Coiffeuse z.B. sollte mehr verdienen.
Über die Runden kommen: Genug Geld, um fürs Essen nicht dauernd nach Deutschland rennen zu müssen. Dach überm Kopf. Internet-Anschluss (gehört heute dazu). Soziale Teilhabe. Selber die Krankenkasse bezahlen können. 2mal wöchentlich Koks und Nutt.... nein das nicht :)

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*13*
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Beitrag von *13* »

Wieso gibt nicht einfach jeder SP Wähler alles was er über 6000.- verdient ab. Vermögend zu sein ist ja anscheinend verpöhnt. So könnte man Mindestlöhne etablieren. Das ist doch was alle wollen unter dem Strich oder nicht?

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

SubComandante hat geschrieben:Über die Runden kommen: Genug Geld, um fürs Essen nicht dauernd nach Deutschland rennen zu müssen. Dach überm Kopf. Internet-Anschluss (gehört heute dazu). Soziale Teilhabe. Selber die Krankenkasse bezahlen können. 2mal wöchentlich Koks und Nutt.... nein das nicht :)
Einverstanden, wobei es eben im Detail steckt. Einen Internetanschluss gibts für 20 Franken oder für 100 Franken, Handyabo auch. Da sollte man sich auch mit dem Kleinen zufrieden geben, aber ich geb dir recht, es gehört dazu.

Von was reden wir also in der Schweiz? 4000? Ja das sollte man wirklich allen geben können für einen 100% Job. Wer aus nicht-freiwilligen Gründen nicht 100% arbeiten kann müsste halt sonst eine staatliche Unterstützung erhalten können...
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Beitrag von Asmodeus »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Aldi Schweiz hat übrigens einen Mindestlohn von 4200 Franken. Wie soll nun das BGE von 2500 Franken eine stärkere Verhandlungsposition sein?

Was genau hat der Hinweis betreffend überwachen/anschnauzen mit dem Thema zu tun? Auch bei Leuten mit durchschnittlichen Löhnen gibt es Assi-Chefs. Wer hilft denen?
Ok gehen wir durch. Das BGE (was noch bei Weitem nicht komplett ausgearbeitet wurde, das muss ich zugeben) plant 2000-2500 CHF pro Erwachsenen Einwohner der Schweiz, sowie 1000 CHF pro Kind. Monatlich. Ich persönlich definiere in diesem Fall "Einwohner der Schweiz" als jemand der in der Schweiz seinen festen Wohnsitz hat.
Dies schliesst Asylbewerber genauso aus wie Auslandschweizer. Ein Auslandssemester eines Studenten wäre eine andere Angelegenheit, da dieser in dieser Zeit in der Schweiz gemeldet bleiben würde.

Aber zurück zum Thema Lohnverhandlungen.
Eine alleinerziehende Mutter mit 1 Kind, würde also vom Staat 3500 CHF erhalten. Der Aldi müsste ihr quasi nur noch einen Lohn zahlen von 700 CHF im Monat.
Wieso sollte sie sich das antun?

Bei 2 Kindern verdient sie bereits mehr, als sie vom Aldi kriegen würde und hätte sogar noch Zeit auf ihre Kinder aufzupassen anstatt eine teure Kita zu bezahlen.

(Respektive. Da der Aldi immer noch 1700 CHF im Monat bezahlen würde, hätte sie im Monat bei 1 Kind 5200 CHF zur Verfügung und bei zwei Kindern 6200 CHF.)

Der Grund wieso ich die Assi-Chefs erwähne ist simpel. Wenn weniger Leute solche mies bezahlten Jobs machen, steigt die Konkurrenz unter den Arbeitgebern. Entweder muss man die Konkurrenz mit dem Lohn oder mit dem sozialen Umfeld ausstechen.
Wieso sollte ich mich als Arbeitnehmer herumschikanieren lassen, wenn ich nicht mehr auf den Job angewiesen bin um zu überleben? Selbst ohne Kinder würde mir Aldi im Monat nur 1700 CHF bezahlen. Da gehe ich lieber zu Coop/Migros und habe angenehmere Arbeitsbedingungen und verdiene halt 100 CHF weniger im Monat. Oder zu Lidl die Aufgrund der neuen Bedigungen plötzlich 2500 CHF bezahlen.

Das BGE hätte den Effekt, dass besonders im Niedriglohnbereich die Verhandlungsposition gestärkt würde. Und gerade die SVP heult ja dauernd rum, dass Frauen an den Herd und Kinder gebären sollen. Mit dem BGE würde dazu ein Anreiz geschaffen. Man könnte sich wieder Kinder leisten.

Niedrigere Lohnkosten bedeuten ebenfalls höhere Gewinne, niedrigere Lebenshaltungskosten (Essen, Trinken etc.)

Natürlich ist das Alles absolute Theorie. Niemand kann 100% sagen wie es funktioniert. Ich glaube jedoch, dass ein BGE unterm Strich für eine höhere Bildung, bessere Arbeitsbedingungen, einen Bürokratieabbau und mehr Kinder sorgen würde.
Man müsste aber, natürlich, auch Wege finden, dass nicht Hinz und Kunz aus anderen Ländern in die Schweiz strömen um davon zu profitieren.
Im Falle von Asylbewerbern also erst wenn der Asylstatus anerkannt wurde.
Im Falle von ausländischen Mitarbeitern wäre es an die Aufenthaltsgenehmigung gekoppelt, die wir ja bereits jetzt haben.
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

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Beitrag von SubComandante »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Einverstanden, wobei es eben im Detail steckt. Einen Internetanschluss gibts für 20 Franken oder für 100 Franken, Handyabo auch. Da sollte man sich auch mit dem Kleinen zufrieden geben, aber ich geb dir recht, es gehört dazu.

Von was reden wir also in der Schweiz? 4000? Ja das sollte man wirklich allen geben können für einen 100% Job. Wer aus nicht-freiwilligen Gründen nicht 100% arbeiten kann müsste halt sonst eine staatliche Unterstützung erhalten können...
Na, ein 20 Franken Anschluss ist auch in Ordnung, solange er Flat ist. Die 200mbit Anschlüsse sind meistens eh nicht mehr als Marketing. Ja, 4000 als Vorschlag. Und wenn die mehr Geld haben - sie geben es ja wieder aus. Und wenn sie nicht dauernd nach Deutschland rennen müssen, tun sie es vielleicht sogar hier :)

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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Asmodeus hat geschrieben:Aber zurück zum Thema Lohnverhandlungen.
Eine alleinerziehende Mutter mit 1 Kind, würde also vom Staat 3500 CHF erhalten. Der Aldi müsste ihr quasi nur noch einen Lohn zahlen von 700 CHF im Monat.
Wieso sollte sie sich das antun?
Weil 700x12 = 8400 Franken im Jahr! Das gibt schöne Ferien und Ausflüge für zwei Personen...
Bei 2 Kindern verdient sie bereits mehr, als sie vom Aldi kriegen würde und hätte sogar noch Zeit auf ihre Kinder aufzupassen anstatt eine teure Kita zu bezahlen.
hm, aus welchem Grund sollte einer Person die Erziehung der Kindern komplett vom Staat bezahlt werden?
Der Grund wieso ich die Assi-Chefs erwähne ist simpel. Wenn weniger Leute solche mies bezahlten Jobs machen, steigt die Konkurrenz unter den Arbeitgebern. Entweder muss man die Konkurrenz mit dem Lohn oder mit dem sozialen Umfeld ausstechen.
Wieso sollte ich mich als Arbeitnehmer herumschikanieren lassen, wenn ich nicht mehr auf den Job angewiesen bin um zu überleben? Selbst ohne Kinder würde mir Aldi im Monat nur 1700 CHF bezahlen. Da gehe ich lieber zu Coop/Migros und habe angenehmere Arbeitsbedingungen und verdiene halt 100 CHF weniger im Monat. Oder zu Lidl die Aufgrund der neuen Bedigungen plötzlich 2500 CHF bezahlen.
Warum solltest du das tun, hm, weil 4200 besser ist als 2500? :) Überleben heisst nicht toll sein. Wenn das dein Einziges Druckmittel ist, wird sich Aldi vermutlich sagen, viel Spass mit den 2500 Franken. Aufgrund der speziellen Lage der Schweiz wird Aldi vermutlich immer Leute finden, die für 4200 Franken arbeiten möchten. Frag mal deutsche Kassiererinnen. Es steht dir ja auch frei ohne BGE zu Coop/Migros zu wechseln, weil diese die besseren Chefs haben.
Das BGE hätte den Effekt, dass besonders im Niedriglohnbereich die Verhandlungsposition gestärkt würde. Und gerade die SVP heult ja dauernd rum, dass Frauen an den Herd und Kinder gebären sollen. Mit dem BGE würde dazu ein Anreiz geschaffen. Man könnte sich wieder Kinder leisten.
Es braucht also das BGE um sich Kinder zu leisten? Das finde ich aber einen sehr schlechten Ansatz... Genau das gleiche regt mich bei der Diskussion um Einkaufstourismus immer auf. "Ich kann halt nicht mehr in der Schweiz einkaufen für meine 5 köpfige Familie" Menno, wer hat gesagt man muss 3 Kinder machen? Warum macht man Kinder wenn man es sich nicht leisten kann? Man weiss doch was Kinder in etwa kosten. Wenn nun also ein Coiffeur und eine Coiffeuse heiraten reichts halt eben nicht für 3 Kinder.
Natürlich ist das Alles absolute Theorie. Niemand kann 100% sagen wie es funktioniert. Ich glaube jedoch, dass ein BGE unterm Strich für eine höhere Bildung, bessere Arbeitsbedingungen, einen Bürokratieabbau und mehr Kinder sorgen würde.
Man müsste aber, natürlich, auch Wege finden, dass nicht Hinz und Kunz aus anderen Ländern in die Schweiz strömen um davon zu profitieren.
Im Falle von Asylbewerbern also erst wenn der Asylstatus anerkannt wurde.
Nun versuchst du dies mal im Ausland bekannt zu machen. :) Es ist bekannt, dass Asylbewerber aus dem Balkan in Deutschland eine Ablehnungsquote von fast 100% haben. Trotzdem sind knapp 60% der Asylbewerber die in DE ankommen aus dem Balkan. Man probierts eben trotzdem.
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SubComandante hat geschrieben:Na, ein 20 Franken Anschluss ist auch in Ordnung, solange er Flat ist. Die 200mbit Anschlüsse sind meistens eh nicht mehr als Marketing. Ja, 4000 als Vorschlag. Und wenn die mehr Geld haben - sie geben es ja wieder aus. Und wenn sie nicht dauernd nach Deutschland rennen müssen, tun sie es vielleicht sogar hier :)
Wobei es beim Einkaufen in DE halt eben wieder für ein neues iPhone all zwei Jahre reicht ;) Aber das ist ein anderes Thema. Einkaufen in der CH hängt nicht vom Preis ab, sondern vom Kaufverhalten und von Prioritäten die man setzt.

Eine interessante Frage wäre nun, warum ist überhaupt ein staatlicher Eingriff nötig, um dies für alle zu schaffen?

Warum verdienen Coiffeusen keine 4'000 Franken? Auch bei Jobs und Löhnen herrscht in einer freien Marktwirtschaft Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage nach Coiffeusen ist da, jeder muss sich die Haare schneiden lassen, also brauchts Coiffeusen. Ist schlicht das Angebot zu hoch? Und sind somit Löhne unter 4'000 Franken eine normale und "richtige" Reaktion?
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Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Weil 700x12 = 8400 Franken im Jahr! Das gibt schöne Ferien und Ausflüge für zwei Personen...
Ist es. Aber ich könnte stattdessen auch ein Studium besuchen (welches ich mir nun leisten kann) und mir danach einen Job suchen bei dem ich entschieden mehr verdiene.

Ich behaupte beim BGE würde kaum jemand aufhören zu arbeiten, ausser um sich um die Kinder zu kümmern, aber die Leute wären kritischer bei der Wahl ihres Arbeitgebers.
Beispiel von mir selber. Ich verdiene ganz gut (um die 80 000 im Jahr), habe aber eine Frau welche nicht arbeiten kann(lange Geschichte). Ich habe bei einem Arbeitgeber gearbeitet, der seine Mitarbeiter körperlich und geistig krank gemacht hat. In meinem Fall war es kreisrunder Haarausfall, andere hat es noch schlimmer getroffen.
Ich konnte den Job aber nicht einfach hinschmeissen. Die monatlichen Verpflichtungen für beide zusammen (+ weitere die hier nicht hingehören) wären zu hoch gewesen um auch nur 1 Monat auf ein Einkommen zu verzichten. Und wenn man selbst kündigt drückt einem das RAV halt mal einige Tage/Wochen Sperrfrist auf.
Ich war also gezwungen so lange in diesem Job zu sitzen, bis ich einen Ersatz gefunden hatte.

Mit dem BGE, hätten meine Frau und ich per se 5000 im Monat zur Verfügung gehabt. Ungeachtet dessen ob ich arbeite oder nicht. Ich hätte dem Saftladen sofort kündigen können, ohne Angst haben zu müssen wie ich meine Familie ernähre.
Die Firma wäre so unter grösserem Zugzwang gestanden die Arbeitsbedingungen für ALLE zu erhöhen, weil die Chance einfach grösser wäre, dass Leute auch ohne einen neuen Job gefunden zu haben abhauen. Und die Firma hatte schon eine Abwanderungsrate von 35% pro Jahr.
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

Beliebte Spieler ohne Ahnung in den Vorstand hiefen und gleichzeitig das komplette Prinzip des Vereins umkrempeln? Da kann ja nur der goldene Lack abblättern und Rost zum Vorschein kommen.
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Beitrag von SubComandante »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Wobei es beim Einkaufen in DE halt eben wieder für ein neues iPhone all zwei Jahre reicht ;) Aber das ist ein anderes Thema. Einkaufen in der CH hängt nicht vom Preis ab, sondern vom Kaufverhalten und von Prioritäten die man setzt.

Eine interessante Frage wäre nun, warum ist überhaupt ein staatlicher Eingriff nötig, um dies für alle zu schaffen?

Warum verdienen Coiffeusen keine 4'000 Franken? Auch bei Jobs und Löhnen herrscht in einer freien Marktwirtschaft Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage nach Coiffeusen ist da, jeder muss sich die Haare schneiden lassen, also brauchts Coiffeusen. Ist schlicht das Angebot zu hoch? Und sind somit Löhne unter 4'000 Franken eine normale und "richtige" Reaktion?
Nun, weil es Billig-Betriebe gibt, welche die Geiz-ist-geil-Klientel bedienen muss. Ich zahle gerne etwas mehr. Bei Geiz-ist-geil ist immer jemand am Schluss das Arschloch.

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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Asmodeus hat geschrieben:Ist es. Aber ich könnte stattdessen auch ein Studium besuchen (welches ich mir nun leisten kann) und mir danach einen Job suchen bei dem ich entschieden mehr verdiene.
Das hättest du ja auch ohne BGE tun können. Vielleicht nicht mehr jetzt wo du schon ein Kind hast, aber wo du noch jung gewesen bist. Damals hast du dich vermutlich aus Gewissensgründen (faul, keine Lust zum Studieren -> lieber bereits anpacken und arbeiten) gegen das Studium entschieden. Oder es hat aufgrund deiner Bildung einfach nicht gereicht für ein Studium. Somit könntest / würdest du auch jetzt mit dem BGE nicht mehr studieren.

Ich glaube das Studium ist grundsätzlich nicht vom Geld abhängig. Es gibt bereits heute genug Möglichkeiten sich ein Studium zu finanzieren.
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

SubComandante hat geschrieben:Nun, weil es Billig-Betriebe gibt, welche die Geiz-ist-geil-Klientel bedienen muss. Ich zahle gerne etwas mehr. Bei Geiz-ist-geil ist immer jemand am Schluss das Arschloch.
Womit wir bei den täglichen Entscheidungen des Konsumenten wären, das hatten wir ja bereits im Flüchtlingsthread :) Nur scheint es Konsumenten einfach nicht zu interessieren, wie die Waren ins Verkaufsregal kommen und welche Auswirkungen dies hat. Am Können wirds nicht liegen, jeder kann sich über Produkte, Herstellung und Herkunft informieren wenn er Lust hat.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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Asmodeus
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Beitrag von Asmodeus »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Ich glaube das Studium ist grundsätzlich nicht vom Geld abhängig. Es gibt bereits heute genug Möglichkeiten sich ein Studium zu finanzieren.
Glaub es oder nicht. Aber ein Studium ist Schweineteuer. Wenn man keine reichen Eltern hat die die Finanzierung übernehmen, ist man nebenbei auf einen Job angewiesen.
Teilweise erfüllt auch nicht jeder die schulischen Anforderungen für ein Studium/Fachhochschule und muss sich diese erst erarbeiten.

Du vertrittst offensichtlich die Ansicht, dass Menschen keine zweite Chance verdient haben und gefälligst selbst für ihren Erfolg verantwortlich sind. Wer keinen Erfolg im Leben hat, hat halt Pech gehabt. Du hast Dir auch alles selbst erarbeitet.

Ich kenne Leute die hätten gerne studiert. Hatten aber Unfälle oder Krankheiten die sie Jahre zurück geworfen haben. Eine Familie die dringend Geld brauchte um über die Runden zu kommen. Ja auch hier in der Schweiz ist dies möglich.

Aber anstatt hier lange darüber zu reden verlinke ich auf einen Comic der es besser erklärt, als ich es je könnte.

https://philebersole.wordpress.com/2015 ... -anything/
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Asmodeus hat geschrieben:Glaub es oder nicht. Aber ein Studium ist Schweineteuer. Wenn man keine reichen Eltern hat die die Finanzierung übernehmen, ist man nebenbei auf einen Job angewiesen.
Teilweise erfüllt auch nicht jeder die schulischen Anforderungen für ein Studium/Fachhochschule und muss sich diese erst erarbeiten.
Heutzutage gibt es so viele Möglichkeiten zu studieren. Stipendien, berufsbegleitend, arbeiten neben dem Studium. Ich behaupte weiterhin dass dies keine Geldfrage ist.
Du vertrittst offensichtlich die Ansicht, dass Menschen keine zweite Chance verdient haben und gefälligst selbst für ihren Erfolg verantwortlich sind. Wer keinen Erfolg im Leben hat, hat halt Pech gehabt. Du hast Dir auch alles selbst erarbeitet.
Ja diese Ansicht vertrete ich grundsätzlich.
Ich kenne Leute die hätten gerne studiert. Hatten aber Unfälle oder Krankheiten die sie Jahre zurück geworfen haben.
Und genau hier vertrete ich diese Ansicht nicht! Nur sind dies Spezialfälle, welche natürlich häufiger oder weniger häufig auftreten können. Aber deswegen sollte man nicht gleich das grundsätzliche System auf diese Spezialfälle aufbauen. Was nicht heisst, dass diese Spezialfälle keine Unterstützung bekommen sollten, ganz im Gegenteil, es sollte in einem "System" niemandem schlecht gehen. Und das klappt offenbar nicht, wie z.B. dein Beispiel des Bekannten mit der IV aufgezeigt hat. Oder wie gewisse tiefe Löhne aufzeigen. Oder das steigen der Ergänzungsleistungen für Krankenkassenprämien.

Das BGE erachte ich aus diesen Gründen aber nicht als die richtige / gute Lösung.
Eine Familie die dringend Geld brauchte um über die Runden zu kommen. Ja auch hier in der Schweiz ist dies möglich.
Da kommt es eben auf die Gründe an. Es gibt für mich nicht schwarz/weiss.
Unfall? Krankheit? Jobverlust? Tiefe Löhne und trotzdem 3 Kinder gezeugt?
Aber anstatt hier lange darüber zu reden verlinke ich auf einen Comic der es besser erklärt, als ich es je könnte.
https://philebersole.wordpress.com/2015 ... -anything/
Schwierig hier was zu sagen. Immer wieder gibt es doch Geschichten und Beispiele von Leuten die aus den Ghettos / armen Verhältnissen kommen und was aus sich gemacht haben. Das zeigt doch, das es möglich ist. Und die Verhältnisse keine Gründe sind zu "scheitern" bzw. kriminell zu werden ("er hatte doch so eine schlimme Kindheit")
Warum gibt es Leute, die es schaffen 60 Kilo abzunehmen und gewisse schaffen es einfach nicht? Nicht wegen den Umständen, sondern wegen Motivation, Durchhaltevermögen, Interesse, usw.
Aber wie gesagt, schwierig hier was generelles zu sagen. Gründe und Menschen sind zu individuell. Der eine war vielleicht einfach "nur" mausarm, der andere wurde vielleicht misshandelt. Ich möchte wirklich nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen und sagen, der ist jetzt wirklich selber schuld...
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

Balotelli
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Beitrag von Balotelli »

Liste 3

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*13*
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Beitrag von *13* »

Wieder einer dieser widerlichen braunen Sauce

http://www.blick.ch/news/politik/mehr-l ... 46317.html

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rethabile
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Beitrag von rethabile »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Du musst aber auch Bedenken, dass bei einem Mindestlohn von 5-6'000 ALLE Löhne steigen (werden/müssen/sollen)

Ich habe nämlich keine Lust gleich viel wie eine Kassiererin zu verdienen, die den ganzen Tag Artikel übers Band zieht.
Woher denn der Neid auf besagte Kassiererin? Kannst dich ja selber an die Kasse setzen für acht Stunden pro Tag, wenn dir das reizvoller erscheint als deine jetzige Tätigkeit....
[CENTER]"mir müend ufpasse, dass mir nid immer s schwizerische wasserglas als ozean düend betrachte..." Peter V. Kunz[/CENTER]

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