Bewältigung des Flüchtlingstroms
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Gibt es nun auch eine klare Aufklärung der Umstände? Dürfen die Familienmitglieder auch in der Nähe sein und bekommen psychologische Hilfe? Hat man schon Staatschefs gehört die mit gespielter Betroffenheit ihr Beileid bekunden? Wen wird Maischberger als Experten zur Sendung einladen? Lanz hat schon die Creme de la Creme am Start. Oder denken sich nicht wieder viele im Stillen: gut sind die Neger abgekratzt, dann können sie bei uns kein Asyl beantragen...
Nein, ich möchte nicht den Zyniker spielen und dann mit dem "was solls, in Afrika verhungern täglich hunderttausende" kommen. Im Gegenteil. Vor unserer Haustüre krepieren fast täglich hunderte von Menschen und eigentlich gehts allen am Arsch vorbei.
Nein, ich möchte nicht den Zyniker spielen und dann mit dem "was solls, in Afrika verhungern täglich hunderttausende" kommen. Im Gegenteil. Vor unserer Haustüre krepieren fast täglich hunderte von Menschen und eigentlich gehts allen am Arsch vorbei.
Klar doch. Schliesslich sollen ja auch keine Rettungsversuche unternommen werden, damit man nicht Anreize schafft, dass noch mehr kommen. Aber wer so verzweifelt ist und aus einem Kriegsgebiet fluechtet, der macht das im Wissen, ertrinken zu koennen. England stoppt RettungshilfenSubComandante hat geschrieben:Oder denken sich nicht wieder viele im Stillen: gut sind die Neger abgekratzt, dann können sie bei uns kein Asyl beantragen...
150,000 Rettungen in einem Jahr. Heute gibt es mehr Fluechtlinge und weniger Hilfe. Die Zahl der Toten im Mittelmeer wird schnell und massiv ansteigen.Britain will not support any future search and rescue operations to prevent migrants and refugees drowning in the Mediterranean, claiming they simply encourage more people to attempt the dangerous sea crossing, Foreign Office ministers have quietly announced.
The British refusal comes as the official Italian sea and rescue operation, Mare Nostrum, is due to end this week after contributing over the past 12 months to the rescue of an estimated 150,000 people since the Lampedusa tragedies in which 500 migrants died in October 2013.
The Italian operation will now end without a similar European search and rescue operation to replace it. The Italian authorities have said their operation, which involves a significant part of the Italian navy, is unsustainable. Despite its best efforts, more than 2,500 people are known to have drowned or gone missing in the Mediterranean since the start of the year.
- SubComandante
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Einmal mehr eine absolute Tragödie und unsere Sesselfurzer aka Politiker schauen einmal mehr nur zu.
Die EU könnte doch mit eigenen Schiffen eine sichere Überfahrt garantieren?
Unter der Bedingung dass man gleich auf der anderen Seite des Meeres entscheidet, wer Anrecht auf Asyl hat.
So könnte man viele Probleme auf einen Schlag lösen:
- Es müssen keine Menschen mehr ertrinken
- Europa wäre mit der Betreuung der Flüchtlinge nicht mehr überfordert (zur Erinnerung, mind. 75% der Ankommenden haben kein Anrecht auf Asyl)
- damit zusammenhängend könnte man mehr Menschen helfen, die Hilfe wirklich benötigen und könnte diese somit auch besser integrieren
- Europa hätte weniger Probleme mit denen die untertauchen (zur Erinnerung, 25-50% der abgelehnten Bewerber tauchen unter und leben somit illegal in Europa)
- eine Mutmassung von mir, die meisten Gewalt- und Drogendealerprobleme mit Asylbewerbern würden verschwinden, da diese durch die Abgelehnten Asylbewerber entstehen
Aber nein, das Asylwesen macht in meiner Wahrnehmung seit Jahren einfach keine Fortschritte, 0 nada rein gar nichts...
Zudem wärs vielleicht mal an der Zeit, dass Entwicklungshilfe nicht nur Geld hinschicken bedeutet. Geld dass dann vorallem in Korruption untergeht. Vielleicht wärs mal an der Zeit, dass Europa Berater, Experten und Staatschefs in afrikanischen Ländern installiert.
Wobei die grosse Gefahr besteht, dass diese dann auch ihre Macht ausnutzen und nur für die eigene Tasche arbeiten. Ist man sich ja von Politikern bereits hier gewohnt, warum soll sich was ändern wenn sie dort wären?
Fakt ist, das Asylwesen, Entwicklungshilfe und die Weiterentwicklung von Afrika ist ein Tunnel ohne Ende...
Die EU könnte doch mit eigenen Schiffen eine sichere Überfahrt garantieren?
Unter der Bedingung dass man gleich auf der anderen Seite des Meeres entscheidet, wer Anrecht auf Asyl hat.
So könnte man viele Probleme auf einen Schlag lösen:
- Es müssen keine Menschen mehr ertrinken
- Europa wäre mit der Betreuung der Flüchtlinge nicht mehr überfordert (zur Erinnerung, mind. 75% der Ankommenden haben kein Anrecht auf Asyl)
- damit zusammenhängend könnte man mehr Menschen helfen, die Hilfe wirklich benötigen und könnte diese somit auch besser integrieren
- Europa hätte weniger Probleme mit denen die untertauchen (zur Erinnerung, 25-50% der abgelehnten Bewerber tauchen unter und leben somit illegal in Europa)
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Aber nein, das Asylwesen macht in meiner Wahrnehmung seit Jahren einfach keine Fortschritte, 0 nada rein gar nichts...
Zudem wärs vielleicht mal an der Zeit, dass Entwicklungshilfe nicht nur Geld hinschicken bedeutet. Geld dass dann vorallem in Korruption untergeht. Vielleicht wärs mal an der Zeit, dass Europa Berater, Experten und Staatschefs in afrikanischen Ländern installiert.
Wobei die grosse Gefahr besteht, dass diese dann auch ihre Macht ausnutzen und nur für die eigene Tasche arbeiten. Ist man sich ja von Politikern bereits hier gewohnt, warum soll sich was ändern wenn sie dort wären?
Fakt ist, das Asylwesen, Entwicklungshilfe und die Weiterentwicklung von Afrika ist ein Tunnel ohne Ende...
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!
Neues Flüchtlingsdrama im Mittelmeer, schon wieder ein Schiff mit 300 Menschen in Seenot
http://www.blick.ch/news/ausland/neues- ... 71033.html
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- Käppelijoch
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Hörenswertes Tagesgespräch dazu heute auf SRF1: http://www.srf.ch/sendungen/tagesgespra ... ne-loesung
Selbst wenn es durch Europa finanziert würde, aber ein Zentrum für Westafrikaner in einem arabischen Land ist nur schwer vorstellbar. Die würden dort aufgefangen und richtig diskriminiert werden, nicht so wie in Europa.Käppelijoch hat geschrieben:Ich hatte auch schon die Idee, dass man ein grosses Asylzentrum z.B. in Marokko baut. Könnte ganz viele Dramen verhindern.
Die Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit bleibt trotzdem.Käppelijoch hat geschrieben:Ich hatte auch schon die Idee, dass man ein grosses Asylzentrum z.B. in Marokko baut. Könnte ganz viele Dramen verhindern.
Sinnvoller wäre es, wenn die reichen Staaten aufhören würden, den armen ihre letzten Ressourcen zu nehmen. Oder wenn z.B. die westl. Länder aufhören würden, subventionierte Lebensmittel zu Dumpingpreisen in Afrika zu verkaufen und somit die Lebensgrundlage unzähliger lokaler Bauern zerstören. Solange ausgebeutet und unser Überschuss dort billigst verkauft wird, werden die Migrationsbewegungen mit Sicherheit nicht aufhören.
Als Sofortmassnahme müsste die Schweiz (wie auch die gesamte EU) das Botschaftsasyl wieder einführen. Das wäre zumindest sinnvolle Hilfe vor Ort für diejenigen, die sie benötigen!
- Bierathlet
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Kuwait, Bahrein und Saudiarabien z.B haben gleichviele Flüchtlinge aufgenommen: Null. Keinen einzigen MenschenBierathlet hat geschrieben:Die Golfstaaten dürften ruhig auch ein paar Flüchtlinge aufnehmen. Wenn sie schon Terrorismus subventionieren.
Wobei man Saudiarabien in Schutz nehmen muss: sie haben weder die finanziellen Mittel, noch haben sie genügend Platz in ihrem Kleinststaat
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Ich weiss ja auch nicht, ob es so sinnvoll ist, Flüchtlinge in ein Land zu schicken, in dem die Sharia herrscht und dem man nachsagt, die IS finanziell zu unterstützen.Taratonga hat geschrieben:Kuwait, Bahrein und Saudiarabien z.B haben gleichviele Flüchtlinge aufgenommen: Null. Keinen einzigen Menschen
Wobei man Saudiarabien in Schutz nehmen muss: sie haben weder die finanziellen Mittel, noch haben sie genügend Platz in ihrem Kleinststaat
ich dachte die syrischen Flüchtlinge würden Saudiarabien wegen ihres Glaubens meiden (Sunniten), aber die Saudis sind ja ebenfalls Sunniten, bzw Wahabiten. Wären sie Schiiten, so wäre dies für mich ein triftiger Grund in SA nicht um Asyl zu bitten, aber ich wusste nicht, dass es dort so etwas wie Asyl gar nicht gibt, in keiner Form.SubComandante hat geschrieben:Ich weiss ja auch nicht, ob es so sinnvoll ist, Flüchtlinge in ein Land zu schicken, in dem die Sharia herrscht und dem man nachsagt, die IS finanziell zu unterstützen.
Egal, aber dennoch würde ich gerne den Grund kennen lernen, weshalb niemand in dieser Region Hilfe sucht, schliesslich geht es hier um Leben und Tod. Was genau treibt diese Menschen auf die überfüllten Boote mit geringer Überlebenschance, wenn es doch andere Länder gäbe, die viel leichter zu erreichen wären?
Und: bei allen Syrern weiss man, dass sie KEINE Wirtschaftsflüchtlnge sind, die fliehen effektiv alle nur um ihr nacktes Überleben zu retten
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Weil die Boote die einzige Möglichkeit bieten. Über die Türkei geht wohl nicht. Im Norden und Osten herrscht die IS. Die Türkei gewährt aber immerhin den Kurden nun eine Fluchtmöglichkeit. Inzwischen über 130'000. Dazu 700'000 Syrer, je nach Quelle. Die UN vergleicht die Syrische Situation mit der schlimmsten seit Ruanda. Regierung, Opposition, IS, Kurden und andere Gruppen haben ihre eigene Gebiete. Die IS hat fast die Hälfte der Fläche von Syrien unter sich.Taratonga hat geschrieben:ich dachte die syrischen Flüchtlinge würden Saudiarabien wegen ihres Glaubens meiden (Sunniten), aber die Saudis sind ja ebenfalls Sunniten, bzw Wahabiten. Wären sie Schiiten, so wäre dies für mich ein triftiger Grund in SA nicht um Asyl zu bitten, aber ich wusste nicht, dass es dort so etwas wie Asyl gar nicht gibt, in keiner Form.
Egal, aber dennoch würde ich gerne den Grund kennen lernen, weshalb niemand in dieser Region Hilfe sucht, schliesslich geht es hier um Leben und Tod. Was genau treibt diese Menschen auf die überfüllten Boote mit geringer Überlebenschance, wenn es doch andere Länder gäbe, die viel leichter zu erreichen wären?
Und: bei allen Syrern weiss man, dass sie KEINE Wirtschaftsflüchtlnge sind, die fliehen effektiv alle nur um ihr nacktes Überleben zu retten
Die Türkei ist wohl die Pufferzone zwischen Europa und dem absoluten Wahnsinn...
Zum ersten Punkt: alle, bei denen das Asylgesuch abgelent wuerde, wuerden weiterhin mit dem Boot die Ueberfahrt versuchen. Die Kriegslage und Not ist so gross, dass auch eine Flucht mit nur geringen Ueberlebenschancen immerhin eine Moeglichkeit auf ein besseres Leben bietet. Natuerlich versuchen die Leute das weiterhin und werden auch illegal in Europa untertauchen. Ist doch ganz logisch... wuerden wir alle nicht anders machen, wenn unsere Toechter auf dem Weg zur Toilette vergewaltigt wuerden und/oder das Risiko besteht, dass sie in die Sexsklaverei verkauft werden.Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: - Europa wäre mit der Betreuung der Flüchtlinge nicht mehr überfordert (zur Erinnerung, mind. 75% der Ankommenden haben kein Anrecht auf Asyl)
[...]
- Europa hätte weniger Probleme mit denen die untertauchen (zur Erinnerung, 25-50% der abgelehnten Bewerber tauchen unter und leben somit illegal in Europa)
- eine Mutmassung von mir, die meisten Gewalt- und Drogendealerprobleme mit Asylbewerbern würden verschwinden, da diese durch die Abgelehnten Asylbewerber entstehen
Bezueglich den Gewalt- und Drogenproblemen: du machst es dir zu leicht, wenn du Asylbewerber in "gute" und "schlechte" einteilst. Nur weil jemandem nicht Asyl gewaehrt wird, heisst es noch lange nicht, dass diese Person keinen Grund zur Flucht hatte. Wirtschaftsfluechtlinge sind oft auch bedroht und wenn man massivster Gewalt und Zerstoerung ausgesetzt ist, diese aber aus irgend einem Grund nicht zum Asyl genuegt, ist das auch nicht besser.
Hier wird einfach Stimmung gegen die Schwaechsten gemacht. Ist bei den Dienstverweigerern aus Eritrea auch nicht anders: wie viele Leute, die glauben, man sollte diese nicht mehr aufnehmen, wissen auch nur wo Eritrea auf der Weltkarte zu finden ist? Geschweige denn, wie die dortige politische Lage ist...
Ein Blick auf den Wikipedia Eingang zur Operation Mare Nostrum sagt alles, was man wissen muss: die Hilfeleistung auf hoher See wurde Ende 2014 eingestellt und die Schiffe sind nun naeher an der Kueste, um illegale Einwanderer abzufangen. Weil man weniger weit raus geht, versauffen die Leute, bevor man Hilfe leisten muss. Die Todeszahlen sind seither um das 10 fache gestiegen. Jetzt sind nochmals 1,000 Leute tot, was noch nichts ist: im letzten Jahr sind 150,000 Leute angekommen; viele davon ueberlebten nur dank Rettungshilfe. Die werden in diesem Jahr zum grossen Teil sterben -- und da die Krisen weiter eskalieren, werden wohl trotzdem noch viel mehr kommen.
Die Frage ist einfach, wen es kuemmert. Das tragisch zu empfinden und zu bedauern kostet nichts. Die Rettungsaktionen wurden schliesslich ganz bewusst eingestellt, in vollem Wissen, dass dies die Folge ist. Die Schwarzen Einwanderer will man eben doch nicht haben...
Die Frage ist einfach, wen es kuemmert. Das tragisch zu empfinden und zu bedauern kostet nichts. Die Rettungsaktionen wurden schliesslich ganz bewusst eingestellt, in vollem Wissen, dass dies die Folge ist. Die Schwarzen Einwanderer will man eben doch nicht haben...
- SubComandante
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Momentan geschehen auf Europäischer Seite unglaubliche Dinge. Die Einstellung von Hilfeleistung auf hoher See. Die Troika und was sie mit Griechenland getan hat. Was auch in Länder wie Portugal geschieht.
Folgendes sollte bezüglich dem südlichen Kontinent sofort geschehen:
- Es dürfen keine Nahrungsmittel aus Europa zu Spottpreisen in Afrika mehr verkauft werden, wenn das Land diese selber herstellen kann.
- Spekulation auf Grundnahrungsmittel und Wasser muss weltweit verboten werden. Es ist indirekt eine Spekulation auf Menschenleben.
- Keine militärischen Interventionen mit Zerschlagung eines Regimes mehr bei Vielvölkerstaaten. Dies führt zu Chaos und Not.
- Frontex muss gestoppt werden. Mare Nostrum sollte wiederaufgenommen werden und von allen EU Staaten gleichmässig finanziert werden bis eine Lösung gefunden wird. Dazu gehört auch eine Unterstützung der Italienischen Marine.
- Die totale Bekämpfung der IS. Mit Schwerpunkt von Unterstützung der lokalen Gegner. Bombardierung hilft hier gar nichts. IS ist der Feind von jeglichem Frieden und Menschenrechten.
- Diplomatische Verhandlungen mit Syrien für eine Befriedung. Klingt sehr schwer, aber man muss einen Anfang machen.
- Es kann nicht sein, dass Länder wie England viel weniger Leute aufnimmt als Deutschland. Hier sollte solidarisch jedes EU Land mitmachen. Ist das Land in ein paar Jahren wieder in Ordnung die Möglichkeit schaffen zur Rückreise nach Syrien.
Der Begriff Wirtschaftsflüchtling wird zu oft missbraucht. Jemand, der am verhungern ist, flüchtet genauso aus Not wie ein Kriegsflüchtling.
Folgendes sollte bezüglich dem südlichen Kontinent sofort geschehen:
- Es dürfen keine Nahrungsmittel aus Europa zu Spottpreisen in Afrika mehr verkauft werden, wenn das Land diese selber herstellen kann.
- Spekulation auf Grundnahrungsmittel und Wasser muss weltweit verboten werden. Es ist indirekt eine Spekulation auf Menschenleben.
- Keine militärischen Interventionen mit Zerschlagung eines Regimes mehr bei Vielvölkerstaaten. Dies führt zu Chaos und Not.
- Frontex muss gestoppt werden. Mare Nostrum sollte wiederaufgenommen werden und von allen EU Staaten gleichmässig finanziert werden bis eine Lösung gefunden wird. Dazu gehört auch eine Unterstützung der Italienischen Marine.
- Die totale Bekämpfung der IS. Mit Schwerpunkt von Unterstützung der lokalen Gegner. Bombardierung hilft hier gar nichts. IS ist der Feind von jeglichem Frieden und Menschenrechten.
- Diplomatische Verhandlungen mit Syrien für eine Befriedung. Klingt sehr schwer, aber man muss einen Anfang machen.
- Es kann nicht sein, dass Länder wie England viel weniger Leute aufnimmt als Deutschland. Hier sollte solidarisch jedes EU Land mitmachen. Ist das Land in ein paar Jahren wieder in Ordnung die Möglichkeit schaffen zur Rückreise nach Syrien.
Der Begriff Wirtschaftsflüchtling wird zu oft missbraucht. Jemand, der am verhungern ist, flüchtet genauso aus Not wie ein Kriegsflüchtling.
Unterschreibe das weitgehend, mit Ausnahme von diesem Punkt. Was als "Spekulation" verteufelt wird ist nichts anderes als hedging. Jemand, der Nahrungsmittel produziert, muss mindestens auf ein Jahr hinaus planen koennen. Wenn er Geld in seine Saat investiert, und eventuell Kredite fuer Duenger und Infrastruktur braucht, dann muss er wissen, wie viel er fuer die Ernte bekommt. Er verkauft die Ernte also ueber einen futures Vertrag auf einem Markt. Die Kaeufer sind die "Spekulanten" -- sie produzieren selber nichts, wetten aber darauf, dass der Preis steigt. Aber: ohne diese Spekulanten gibt es keine futures fuer den Bauern.SubComandante hat geschrieben: - Spekulation auf Grundnahrungsmittel und Wasser muss weltweit verboten werden. Es ist indirekt eine Spekulation auf Menschenleben.
Jetzt handelt ein Bauer in einem Entwicklungsland natuerlich nicht mit futures. Aber das System funktioniert genau wegen diesem Handel so gut. Preisschwankungen bei denen Lebensmittel ploetzlich doppelt so viel kosten gibt es nur deswegen nicht, weil der Markt ueber Vertraege mit zukuenftigem Lieferdatum absichern kann und die Preise so nicht taeglichen Schwankungen ausgesetzt sind.
Hier schadet man mit einem Verbot eindeutig genau den Leuten, die sich diese Schwankungen nicht leisten koennen. Preisstabilitaet ist enorm wichtig.
- PadrePio
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Länder wie Polen, Finnland, Estland, Island etc. dürfen auch ein paar Leute aufnehmen.SubComandante hat geschrieben: - Es kann nicht sein, dass Länder wie England viel weniger Leute aufnimmt als Deutschland. Hier sollte solidarisch jedes EU Land mitmachen. Ist das Land in ein paar Jahren wieder in Ordnung die Möglichkeit schaffen zur Rückreise nach Syrien.
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- Käppelijoch
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Ich glaube, die Esten schwatzen sich bei dieser Sache mit ihrem hohen Anteil an Russen raus.
Aber grundsätzlich hast Du recht. Die Verteilung ist enorm einseitig. Darum:
Ein Asylzentrum in Marokko und/oder Tunesien schaffen, dort die Anträge bearbeiten und die Entscheide fällen. Danach die Leute anhand der Bevölkerungszahl paritätisch verteilen. Wer nicht mitmachen will, fliegt aus Schengen/Dublin raus.
Aber grundsätzlich hast Du recht. Die Verteilung ist enorm einseitig. Darum:
Ein Asylzentrum in Marokko und/oder Tunesien schaffen, dort die Anträge bearbeiten und die Entscheide fällen. Danach die Leute anhand der Bevölkerungszahl paritätisch verteilen. Wer nicht mitmachen will, fliegt aus Schengen/Dublin raus.
Wie auch Griechenland.Käsebrot hat geschrieben:Bulgarien hat die Grenzen total dicht gemacht. D.h. bis an die EU-Aussengrenze kommt man vielleicht noch, dann wird's fast unmöglich.
Kurzfristig sollte man die Mittel der EU-Rettungsmission wieder auf mind. 10 Mio. EUR pro Monat (wie Mare Nostrum, das von den Italienern finanziert wurde) erhöhen. Bis vorgestern war man bei 3 Mio., nun bei 6 Mio. EUR pro Monat - mMn immernoch zu wenig.
Langfristig muss man den Wirtschaftsflüchtlingen schon vor Abreise klarmachen, dass sie hier keine Chance auf Asyl haben. Evtl. mit Auffanglagern in Nordafrika. Gleichzeitig kann man sie dort unten aber nicht verhungern lassen, weshalb man die aufgeführten Punkte von SubComandante umsetzen muss - insbesondere die krasse Subventionierung der europäischen Landwirtschaft und das Leerfischen der afrikanischen Gewässer durch Europäer und Amerikaner muss gestoppt werden!
- auslandbasler
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stimmt so nicht ganz. es wird in der tat heute für spekulation verwendet, alleine die etf's auf lebensmittel beweisen das ja. allerdings ist der einfluss der spekulation auf nahrungsmittelpreise sehr umstritten und ich bin mir selber noch immer nicht sicher, was ich davon halten soll. schlimmer scheint, dass bei einem anstieg der preise die staaten anfangen zu horten oder ausfuhren zu verbieten.Soriak hat geschrieben:Unterschreibe das weitgehend, mit Ausnahme von diesem Punkt. Was als "Spekulation" verteufelt wird ist nichts anderes als hedging. Jemand, der Nahrungsmittel produziert, muss mindestens auf ein Jahr hinaus planen koennen. Wenn er Geld in seine Saat investiert, und eventuell Kredite fuer Duenger und Infrastruktur braucht, dann muss er wissen, wie viel er fuer die Ernte bekommt. Er verkauft die Ernte also ueber einen futures Vertrag auf einem Markt. Die Kaeufer sind die "Spekulanten" -- sie produzieren selber nichts, wetten aber darauf, dass der Preis steigt. Aber: ohne diese Spekulanten gibt es keine futures fuer den Bauern.
Jetzt handelt ein Bauer in einem Entwicklungsland natuerlich nicht mit futures. Aber das System funktioniert genau wegen diesem Handel so gut. Preisschwankungen bei denen Lebensmittel ploetzlich doppelt so viel kosten gibt es nur deswegen nicht, weil der Markt ueber Vertraege mit zukuenftigem Lieferdatum absichern kann und die Preise so nicht taeglichen Schwankungen ausgesetzt sind.
Hier schadet man mit einem Verbot eindeutig genau den Leuten, die sich diese Schwankungen nicht leisten koennen. Preisstabilitaet ist enorm wichtig.
definitv viel schlimmer ist allerdings das horten von lebensmitteln in lagerhäusern, das rafinieren zu treibstoffen oder vergären zu gas, sowie das wegwerfen von lebensmitteln. DAS tötet leute. da gibt es auch nicht zwei meinungen.
- auslandbasler
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es ist schon traurig, was man hier zum teil lesen muss. von meiner seite einfach noch ein paar einwürfe.
es sterben alleine bei der flucht hunderte und tausende flüchtlinge, weil wir nicht wollen. wir könnten das zu einem grossen teil verhindern. also machen wir uns schuldig.
wir haben in vielen staaten die kleinbauern, die das fundament der lokalen mikrowirtschaft bilden, zerstört in dem wir nahrungsmittel subventionieren und mit exporten (z.b. von gefügelteilen, weil wir ja nur die brust essen) die preise total in den keller gedrückt haben. das ist kurzfristig für die konsumenten dort gut, langfristig fehlt aber eben dieses fundament.
ein grosses problem ist die freiheit des kapitals, grenzen zu überwinden, ohne kontrollen. das heisst, alle firmen können ständig überall hin, auch die möglichkeit haben, kurzfristig leute und länder auszubeuten und gleichzeitig steuern zu umgehen, was die staatlichen strukturen zusätzlich schwächt. wir in der schweiz profitieren enorm davon, sei es durch banken, aber auch durch rohstofffirmen und ähnliches. gleichzeitig ist die personenfreizügigkeit sehr eingeschränkt, das heisst, die firmen können überall hin, die arbeiter aber nicht. das gibt zwangsläufig probleme.
firmen wie syngenta und monsanto wollen den kleinbauern zum verschwinden bringen und zerstören so die lebensgrundlage von millionen. und zerstören nebenbei die umwelt.
rohstofffirmen beuten rohstoffe aus, zahlen auch bewusst schmiergelder, zahlen aber nicht die steuern, die sie eigentlich müssten.
wir kaufen rosen aus kenia, die viehbauern dürfen deshalb, weil jede einzelne rosenblüte 5 liter wasser braucht, ihr rind nicht mehr tränken. profitieren können insbesondere reiche, die in der politik hocken. die automatisierten rosenzuchten brauchen kaum arbeitskräfte.
wie schon geschrieben, wir beuten auch die fischgründe aus und wehren uns gegen effiziente kontrollen der fangflotten.
und was mich am meisten nervt, das wir angeblich nicht mehr flüchtlinge aufnehmen können. weit über 90% der flüchtlinge sind in bitterarmen staaten rund um die konfliktländer oder innerhalb der grenzen. DIE haben ein "volles boot". wir schwelgen derweil im luxus und verschwenden lebensmittel. alleine die aussage ist zum kotzen.
und ich gebe hier zu, wenn ich nicht wüsste, wie ich meine kinder ernähren soll, würde ich auch versuchen, das gelobte land zu erreichen. wirtschaftsflüchtlinge, das ich nicht lache. habt ihr kinder? was würdet ihr alles unternehmen, damit die dicken bäuche wegen mangelernährung verschwinden würde. ich würde mein leben riskieren und durch die sahara gehen und übers mittelmeer schwimmen, wenn ich eine chance sähe, dass ich nahrung fände. also verdammt nochmal hört auf hungerflüchtlinge als wirtschaftsflüchtlinge zu betiteln. das ist ja sowas von daneben.
es sterben alleine bei der flucht hunderte und tausende flüchtlinge, weil wir nicht wollen. wir könnten das zu einem grossen teil verhindern. also machen wir uns schuldig.
wir haben in vielen staaten die kleinbauern, die das fundament der lokalen mikrowirtschaft bilden, zerstört in dem wir nahrungsmittel subventionieren und mit exporten (z.b. von gefügelteilen, weil wir ja nur die brust essen) die preise total in den keller gedrückt haben. das ist kurzfristig für die konsumenten dort gut, langfristig fehlt aber eben dieses fundament.
ein grosses problem ist die freiheit des kapitals, grenzen zu überwinden, ohne kontrollen. das heisst, alle firmen können ständig überall hin, auch die möglichkeit haben, kurzfristig leute und länder auszubeuten und gleichzeitig steuern zu umgehen, was die staatlichen strukturen zusätzlich schwächt. wir in der schweiz profitieren enorm davon, sei es durch banken, aber auch durch rohstofffirmen und ähnliches. gleichzeitig ist die personenfreizügigkeit sehr eingeschränkt, das heisst, die firmen können überall hin, die arbeiter aber nicht. das gibt zwangsläufig probleme.
firmen wie syngenta und monsanto wollen den kleinbauern zum verschwinden bringen und zerstören so die lebensgrundlage von millionen. und zerstören nebenbei die umwelt.
rohstofffirmen beuten rohstoffe aus, zahlen auch bewusst schmiergelder, zahlen aber nicht die steuern, die sie eigentlich müssten.
wir kaufen rosen aus kenia, die viehbauern dürfen deshalb, weil jede einzelne rosenblüte 5 liter wasser braucht, ihr rind nicht mehr tränken. profitieren können insbesondere reiche, die in der politik hocken. die automatisierten rosenzuchten brauchen kaum arbeitskräfte.
wie schon geschrieben, wir beuten auch die fischgründe aus und wehren uns gegen effiziente kontrollen der fangflotten.
und was mich am meisten nervt, das wir angeblich nicht mehr flüchtlinge aufnehmen können. weit über 90% der flüchtlinge sind in bitterarmen staaten rund um die konfliktländer oder innerhalb der grenzen. DIE haben ein "volles boot". wir schwelgen derweil im luxus und verschwenden lebensmittel. alleine die aussage ist zum kotzen.
und ich gebe hier zu, wenn ich nicht wüsste, wie ich meine kinder ernähren soll, würde ich auch versuchen, das gelobte land zu erreichen. wirtschaftsflüchtlinge, das ich nicht lache. habt ihr kinder? was würdet ihr alles unternehmen, damit die dicken bäuche wegen mangelernährung verschwinden würde. ich würde mein leben riskieren und durch die sahara gehen und übers mittelmeer schwimmen, wenn ich eine chance sähe, dass ich nahrung fände. also verdammt nochmal hört auf hungerflüchtlinge als wirtschaftsflüchtlinge zu betiteln. das ist ja sowas von daneben.
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Danke auslandbasler für diese wahren Worte. Wäre heute morgen auch wieder fast durch die Decke, als es um den Flüchtlingsstrom aus diesen Krisengebieten ginge bei meinen Arbeitskollegen. Musste aus dem Raum und gab nur als Antwort, dass ich mir diese Scheisse nicht mehr anhören könnte, da es sich keiner vorstellen kann, wie die Umstände in solch einem Krisengebiet sind.auslandbasler hat geschrieben:es ist schon traurig, was man hier zum teil lesen muss. von meiner seite einfach noch ein paar einwürfe.
es sterben alleine bei der flucht hunderte und tausende flüchtlinge, weil wir nicht wollen. wir könnten das zu einem grossen teil verhindern. also machen wir uns schuldig.
wir haben in vielen staaten die kleinbauern, die das fundament der lokalen mikrowirtschaft bilden, zerstört in dem wir nahrungsmittel subventionieren und mit exporten (z.b. von gefügelteilen, weil wir ja nur die brust essen) die preise total in den keller gedrückt haben. das ist kurzfristig für die konsumenten dort gut, langfristig fehlt aber eben dieses fundament.
ein grosses problem ist die freiheit des kapitals, grenzen zu überwinden, ohne kontrollen. das heisst, alle firmen können ständig überall hin, auch die möglichkeit haben, kurzfristig leute und länder auszubeuten und gleichzeitig steuern zu umgehen, was die staatlichen strukturen zusätzlich schwächt. wir in der schweiz profitieren enorm davon, sei es durch banken, aber auch durch rohstofffirmen und ähnliches. gleichzeitig ist die personenfreizügigkeit sehr eingeschränkt, das heisst, die firmen können überall hin, die arbeiter aber nicht. das gibt zwangsläufig probleme.
firmen wie syngenta und monsanto wollen den kleinbauern zum verschwinden bringen und zerstören so die lebensgrundlage von millionen. und zerstören nebenbei die umwelt.
rohstofffirmen beuten rohstoffe aus, zahlen auch bewusst schmiergelder, zahlen aber nicht die steuern, die sie eigentlich müssten.
wir kaufen rosen aus kenia, die viehbauern dürfen deshalb, weil jede einzelne rosenblüte 5 liter wasser braucht, ihr rind nicht mehr tränken. profitieren können insbesondere reiche, die in der politik hocken. die automatisierten rosenzuchten brauchen kaum arbeitskräfte.
wie schon geschrieben, wir beuten auch die fischgründe aus und wehren uns gegen effiziente kontrollen der fangflotten.
und was mich am meisten nervt, das wir angeblich nicht mehr flüchtlinge aufnehmen können. weit über 90% der flüchtlinge sind in bitterarmen staaten rund um die konfliktländer oder innerhalb der grenzen. DIE haben ein "volles boot". wir schwelgen derweil im luxus und verschwenden lebensmittel. alleine die aussage ist zum kotzen.
und ich gebe hier zu, wenn ich nicht wüsste, wie ich meine kinder ernähren soll, würde ich auch versuchen, das gelobte land zu erreichen. wirtschaftsflüchtlinge, das ich nicht lache. habt ihr kinder? was würdet ihr alles unternehmen, damit die dicken bäuche wegen mangelernährung verschwinden würde. ich würde mein leben riskieren und durch die sahara gehen und übers mittelmeer schwimmen, wenn ich eine chance sähe, dass ich nahrung fände. also verdammt nochmal hört auf hungerflüchtlinge als wirtschaftsflüchtlinge zu betiteln. das ist ja sowas von daneben.

Falcão hat geschrieben: "Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, es ist die Weitergabe des Feuers!"