SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Wie schon oft wiederholt, es war auch schon früher nicht unmöglich Arbeitskräfte im Ausland zu rekrutieren - nur hat man halt erstmal in der Schweiz gesucht, bevor man gleich die billigere Alternative im Ausland geholt hat.
Und wenn ein Unternehmen diese nicht finden konnte und es zu schwer war, Auslaender zu holen, musste man halt im Ausland expandieren. Jobs, die nicht geschaffen werden, vermisst man auch gar nicht. Klar aber, dass dies unserer Wirtschaft (und damit uns allen) schadete.
Aber auch da ist so eine Annahme... warum sind Leute aus dem EU Raum ploetzlich billige Alternativen? Qualifizierte Schweden, Englaender, oder Deutsche arbeiten auch nicht billig - da gibt es einen globalen Arbeitsmarkt. Ein Manager in Deutschland macht ja auch schnell mal ueber 100k Euronen.
Zudem gibt es in vielen Bereichen einfach zu wenig Schweizer um die Nachfrage zu decken. Gerade in Spitaelern z.B. klar ersichtlich - nicht jede/r moechte zum Krankenpfleger werden. Aber auch bei Lehrern klar ersichtlich - siehe Lehrermangel. Und selbst wenn wir genuegend Lehrer ausbilden koennten, gibt es wie ueberall eine Verteilung: wir waeren besser bedient, wenn wir nur die besten unserer Schulen einstellen wuerden und die besten aus dem Ausland rekrutieren.
Das ist nämlich das eigentliche Problem, das riesige Lohngefälle und der grosse Unterschied in den Sozialleistungen. Genau aus diesem Grund wird der Zustrom in die Schweiz noch lange enorm sein - für dich ja zwar kein Problem, Du lebst ja gerne im Hochhaus. Hauptsache das BIP steigt ewig weiter.
Die nominalen Einkommen spielen keine Rolle. Wenn man sich die Kaufkraft anschaut, sind unsere Loehne auch nicht mehr viel hoeher - schon gar nicht, wenn man die hohe durchschnittliche Bildung beachtet. Ich wuerde meinen unser allgemein schlanker und weitgehend effiziente Staat ist auch anziehend - wohl auch ein guter Punkt.
Nebenbei ist es ja nicht so, als ob die ganze Schweiz von Hochhaeusern zugepflastert sein muesste, um ein paar hunderttausend mehr Leute zu absorbieren. Hingegen ist es auch so, dass wir unattraktive Zonen haben, die man nun wirklich besser nutzen koennte. Solche Gebaeude koennen modern und ansprechend sein, und muessen die Altstadt auch nicht ersetzen.
Nebenbei: ein wachsendes BIP erlaubt es uns, in Infrastruktur und Bildung zu investieren. Irgendwoher muss das Geld dazu ja kommen. Das brauchen wir nicht nur wegen der steigenden Bevoelkerungszahl, sondern auch weil bestehende Infrastruktur gewartet und verbessert werden muss. Zudem stehen wir in einem globalen Wettbewerb... wir koennen es uns gar nicht leisten, gemuetlich und langsam vor uns her leben zu wollen.