Ein ehrliches Interview bzw. ein ehrlicher, offener Bericht.
Ich vermute mal, dass es die meisten Fans ähnlich sehen. Ob das Aussenstehende auch nachvollziehen können, keine Ahnung (mit Fans meine ich regelmässige Stadionbesucher, egal wo).
Der wichtigste Teil steht am Ende:
Nur, wie soll das funktionieren? Der FCB steht zu seiner jungen Fanszene, er will Emotionen und bis zu einem gewissen Grad auch das Wilde. Und nimmt so das Restrisiko, dass Grenzen überschritten werden, in Kauf. Auf der anderen Seite will der FCB Teil der Uefa-Show sein, will dort an sportlichem Prestige zulegen und viel Geld verdienen. Eine Patt-Situation – ein Ausweg ist nicht zu erkennen.
Genau das ist die Krux. Langfristig glaube ich, dass sich (leider?) die Position, in der es um mehr Geld geht, durchsetzen wird. Und das wird je länger je mehr die UEFA sein und nicht die Zuschauer im Stadion.
Ich sehe kaum eine Möglichkeit, wie die UEFA von diesem Prinzip abweichen soll (es funktioniert ja, sie haben das Geld und können bestimmen was sie wollen, egal wie unsinnig oder dumm das ist). Solange damit mehr Geld gemacht wird ist alles in Ordnung.
Mir widerstrebt dies extrem und ich bin unglaublich froh, dass der FCB ein gewisses Verständnis für meine Art von Fussball hat, bzw. in Basel um diese Wichtigkeit weiss. Vielen (neueren) Fans ist dies leider auch schon ein wenig abhanden gegangen. Gleichzeitig realisiere ich, dass dies langfristig aufgrund von Druck von ausserhalb immer mehr verschwindet oder verschwinden wird.
Wieso sich nicht einfach jetzt schon beugen, wieso etwas auf trotzige Art herauszögern, wenn den meisten eh klar ist, dass man das auf Dauer kaum halten kann? Naja eine solche Art von Fussballliebe ist halt schwer zu erklären, aber kampflos aufzugeben kaum eine (persönlich, emotional) Lösung. Natürlich wäre ich danach auch noch sowas wie "Fan" vom FCB oder zumindest einer, der das Geschehen verfolgt. Es würde mir aber auch einen grosser Teil genommen werden, der nur noch in Erinnerungen weiterlebt und den ich für immer vermissen würde. So etwa, wie wenn halt von einem auf den anderen Tag aus Austria Salzburg der Werbeverein Red Bull als Mittel zum Zweck daraus wird.
Ich glaube es wird in meinem Leben kaum etwas geben (ausser vllt. Vater werden), was mich emotional mehr mitreissen, mitfühlen oder mitleiden wird als das, was ich mit dem FCB erlebt habe. Und das soll man aufgeben? Nein danke.
Und kommt jetzt bitte keiner mit "es geht doch auch ohne x, y und z": natürlich geht es, aber nicht so wie gerade beschrieben. sondern etwa so, wie wenn ich an der WM ein länderspiel schaue.