Russland

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Re: Russland

Beitrag von fcbblog.ch »

händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 11:00
Lusti hat geschrieben: 25.03.2022, 10:41 Das ist doch exakt das Problem der sozialen Gerechtigkeit: Die Mittel diese erreichen zu wollen.
Gerechtigkeit schliesst doch bereits alles mit ein, auch die Gerechtigkeit im sozialen Bereich. Will man Gerechtigkeit schaffen indem man nur eine Teilsumme des Problems angeht und als isoliert betrachtet, so kann Gerechtigkeit im Grossen und Ganzen ja gar nicht entstehen.

Lusti hat geschrieben: 25.03.2022, 10:19 Das musst du die Wähler der USA fragen. Chancengleichheit ist nicht Resultatgleichheit. Es ist per Gesetz nicht untersagt dass eine Frau kandidieren darf. Das ist alles was für mich zählt, der Rest ist der Wille des Wählers.

interessant, dass du genau das am Beispiel von Präsidentinnen machst. Du betrachtest lediglich die rechltichen Aspekte ohne beispielsweise die gesellschaftlichen Strukturen.

Lusti hat geschrieben: 25.03.2022, 10:41 Quoten sind doch per Definition das Gegenteil von Chancengleichheit. Sie sind nicht unbeholfen, sie sind ungerecht.

en contraire. Es ist eben der Beweis, dass wir keine Chancengleichheit haben.

Hätten wir Chancengleichheit, d.h. alle Menschen in der Schweiz hätten den selben Zugang zu Chancen unabhängig von Sozialer Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, etc... dann könntest du eine Quote einführen und niemand würde es merken. Weil es - mit einer gewissen statistischen Abweichung - ein Abbild der Gesellschaft wäre.

Hmm, was wenn Frauen einfach weniger gerne in die Politik wollen? Unabhängig von gesellschaftlicher Chancengleichheit?

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Faniella Diwani
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Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

fcbblog.ch hat geschrieben: 25.03.2022, 11:14 Hmm, was wenn Frauen einfach weniger gerne in die Politik wollen? Unabhängig von gesellschaftlicher Chancengleichheit?

Nüt isch! Die haben zu wollen! Gfelligscht!

Dieselbe Diskussion hab ich auch gerne mit all den Familienfrauen mit ihrem, vom Haupteinkommen quersubventionierten, selbstverwirklichenden Nebenjöbbli in diesem ach so sauwichtigen eigenen Kunsthandwerkmodeschmucklädeli.

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Re: Russland

Beitrag von händsche »

fcbblog.ch hat geschrieben: 25.03.2022, 11:14 Hmm, was wenn Frauen einfach weniger gerne in die Politik wollen? Unabhängig von gesellschaftlicher Chancengleichheit?

Das könnte natürlich sein. Es könnte auch sein, dass mehr Michaels in Dax Vorstände wollen als Frauen und wir gar keinen strukturellen Sexismus haben.

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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 11:00interessant, dass du genau das am Beispiel von Präsidentinnen machst. Du betrachtest lediglich die rechltichen Aspekte ohne beispielsweise die gesellschaftlichen Strukturen.
Die da wären? Nein ehrlich, erklär mir, warum gerade Clinton nicht gewählt wurde. Welche gesellschaftliche Struktur/Strukturen waren dafür verantwortlich? Und warum wurde Biden gewählt, oder Obama? Und könnten eventuell andere Faktoren entscheidend sein. Ich weiss es nicht, aber da du hier offensichtlich mehr weisst als ich, höre ich mir die Argumente gerne an.

händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 11:00en contraire. Es ist eben der Beweis, dass wir keine Chancengleichheit haben.

Hätten wir Chancengleichheit, d.h. alle Menschen in der Schweiz hätten den selben Zugang zu Chancen unabhängig von Sozialer Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, etc... dann könntest du eine Quote einführen und niemand würde es merken. Weil es - mit einer gewissen statistischen Abweichung - ein Abbild der Gesellschaft wäre.
Ist das so. So ist der Ausschluss von 50% der wählbaren Bevölkerung für den Posten des BR also eine Schritt Richtung Chancengleichheit?

Ein Beispiel: Schweden ist wohl eines der Länder, die weltweit am meisten für die Chancengleichheit getan haben. Das Ziel war die gesellschaftlichen Faktoren z.B. bei der Berufswahl zu minimieren. So wurden dediziert darauf geachtet, dass in der Schulbildung Frauen in technischen Bereichen mehr gefördert wurden und vergleichsweise Männer in sozialen Bereichen. Das Resultat ist folgendes: Im Ländervergleich haben sich die geschlechtsspezifischen Berufswahlen mehr ausgeprägt, erwartet wurde aber das Gegenteil. Die Begründung ist eigentlich Recht simpel. Es gibt 2 Faktoren für die Berufswahl: Gesellschaftlicher Einfluss und Geschlechterpräferenz. Minimiert man den einen Faktor, maximiert man den anderen.

Du kannst nicht Chancengleichheit haben und gleichzeitig Resultatgleichheit. Du hast entweder das eine oder das andere.

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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

Nun, es ist tatsächlich schwieriger, die Frauen für die Basisarbeit (in den Kommunen und Jungparteien) zu begeistern/mobilisieren. Ich finde, dass man zuerst unten die Sporen abverdienen sollte - völlig unabhängig davon, ob Berufspolitiker oder nicht. So weit ich weiss, hat dies ein Wermuth (der ja permanent in der Kritik steht), getan.

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Re: Russland

Beitrag von händsche »

Lusti hat geschrieben: 25.03.2022, 11:30 Die da wären? Nein ehrlich, erklär mir, warum gerade Clinton nicht gewählt wurde. Welche gesellschaftliche Struktur/Strukturen waren dafür verantwortlich? Und warum wurde Biden gewählt, oder Obama? Und könnten eventuell andere Faktoren entscheidend sein. Ich weiss es nicht, aber da du hier offensichtlich mehr weisst als ich, höre ich mir die Argumente gerne an.

Das hat doch nur ganz am Rande was mit Clinton zu tun. Die Präsdientschaftskandidatinnen werden nicht von Wählern beeinflusst eine 2 Minütige Google suche sagt mir, dass lediglich Clinton (und Victoria Woodhull) Präsidentin werden wollten.

Das kann natürlich daran liegen, dass Frauen in all den Jahren einfach nicht Präsidentin werden wollten. Die für das Amt notwendige Bildung, finanziellen Mittel, etc. wären den Frauen ja im gleichen Masse zur Verfügung gestanden, denn in Amerika herrscht bekanntlich Chancengleichheit.

Lusti hat geschrieben: 25.03.2022, 11:30 Ist das so. So ist der Ausschluss von 50% der wählbaren Bevölkerung für den Posten des BR also eine Schritt Richtung Chancengleichheit?

Ein Strohmann-Argument (auch Strohmann-Trugschluss, von straw man fallacy oder straw man argument) ist in der Rhetorik und im Speziellen in der Eristik eine Form des sophistischen Schein-Argumentes (Red Herring), die auf einem informellen Fehlschluss beruht. Hierbei wird der Eindruck erweckt, das Argument eines Gegners zu widerlegen, während tatsächlich ein Argument (unterstellt) zurückgewiesen wird, das vom Gegner gar nicht vorgetragen wurde.
Zuletzt geändert von händsche am 25.03.2022, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Konter
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Re: Russland

Beitrag von Konter »

Lusti hat geschrieben: 25.03.2022, 10:19 e sind schon lange genug, ohne dass ich jeweils jegliche Variante eines Themas beleuchte. Nur weil ich etwas nicht erwähne impliziert dies nicht, dass ich die Tatsache dieser Existenz ausschliessen.


Du hast die IP hervorgebracht um zu zeigen, dass Links-Rechts keine Linie ist sondern ein Kreis. Du wolltest mit der IP eine Nähe zwischen Rechts und Links suggerieren. 

Das hast du geschrieben:
Die extreme Rechte macht Identitäspolitik mit der Rassen, die extreme Linke macht Identitätspolitik mit Reichtum, gesellschaftlichem Status und neuerdings auch mit Geschlecht. Die Methoden sind austauschbar. Einzig ist der Rechtsextreme leichter zu erkennen, da er Rassenideologie arbeitet. Bei den Linksextreme ist die Linie nicht so klar ersichtlich, die Grenzen zwischen "gut gemeint" und "Identitäspolitik" sind teilweise schwach ausgeprägt.
Die Methoden sind also austauschbar, da sie beide IP betreiben, aber du stimmst mir zu, dass alle Parteien IP betreiben, also sind alle Methoden austauschbar??
Zuletzt geändert von Konter am 25.03.2022, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Bierathlet
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Re: Russland

Beitrag von Bierathlet »

So viel tl;dr. Was hat das alles mit dem Ukraine-Krieg zu tun?

händsche
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Re: Russland

Beitrag von händsche »

Bierathlet hat geschrieben: 25.03.2022, 11:47 So viel tl;dr. Was hat das alles mit dem Ukraine-Krieg zu tun?
Chancengleichheit. Jedes Land sollte die Chance erhalten ein anderes anzugreifen.

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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 11:45 Das hat doch nur ganz am Rande was mit Clinton zu tun. Die Präsdientschaftskandidatinnen werden nicht von Wählern beeinflusst eine 2 Minütige Google suche sagt mir, dass lediglich Clinton (und Victoria Woodhull) Präsidentin werden wollten.

Das kann natürlich daran liegen, dass Frauen in all den Jahren einfach nicht Präsidentin werden wollten. Die für das Amt notwendige Bildung, finanziellen Mittel, etc. wären den Frauen ja im gleichen Masse zur Verfügung gestanden, denn in Amerika herrscht bekanntlich Chancengleichheit.
- notwendige Bildung
- finanzielle Mittel
=> könnte daran liegen dass ein Grossteil der amerikanischen Bevölkerung keinen Zugang zur Bildung und den notwendigen Geldtöpfen für Bildung und Wahl hat. Dieses Problem betrifft aber wohl mehr als nur die amerikanische Frau oder?

händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 11:45 Ein Strohmann-Argument (auch Strohmann-Trugschluss, von straw man fallacy oder straw man argument) ist in der Rhetorik und im Speziellen in der Eristik eine Form des sophistischen Schein-Argumentes (Red Herring), die auf einem informellen Fehlschluss beruht. Hierbei wird der Eindruck erweckt, das Argument eines Gegners zu widerlegen, während tatsächlich ein Argument (unterstellt) zurückgewiesen wird, das vom Gegner gar nicht vorgetragen wurde.
Tiptop, wirst du auch noch auf mein Argument zum Thema Schweden eingehen, oder hat es sich mit dem kopieren von Wikipedia-Inhalten für dich erledigt ...

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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

Konter hat geschrieben: 25.03.2022, 11:45
Du hast die IP hervorgebracht um zu zeigen, dass Links-Rechts keine Linie ist sondern ein Kreis. Du wolltest mit der IP eine Nähe zwischen Rechts und Links suggerieren. 

Das hast du geschrieben:
Die extreme Rechte macht Identitäspolitik mit der Rassen, die extreme Linke macht Identitätspolitik mit Reichtum, gesellschaftlichem Status und neuerdings auch mit Geschlecht. Die Methoden sind austauschbar. Einzig ist der Rechtsextreme leichter zu erkennen, da er Rassenideologie arbeitet. Bei den Linksextreme ist die Linie nicht so klar ersichtlich, die Grenzen zwischen "gut gemeint" und "Identitäspolitik" sind teilweise schwach ausgeprägt.
Die Methoden sind also austauschbar, da sie beide IP betreiben, aber du stimmst mir zu, dass alle Parteien IP betreiben, also sind alle Methoden austauschbar??
Ich war so frei, das Zitat von mir für dich nochmal in den wichtigen Punkten hervor zu heben. Alle Parteien betreiben Interessenspolitik und ich werde mich nicht mit dir über Verfehlungen der FDP von 1959 unterhalten. Aber ich beschreibe gerne den aktuellen Zustand:
Das Problem der extremen Flügeln ist, dass hier IP betrieben wird, um die Gesellschaft zu spalten. Das Endziel ist schlussendlich die Einführung eines neuen Systems, sein es Faschismus oder Sozialismus. Beide Systeme haben bewiesen, dass sie den Menschen die in diesen Systemen leben müssen grundsätzlich schaden zufügen.
Ich bin ein Verfechter des Individualismus und des Liberalismus. Wir erlauben, was nicht dediziert verboten gehört. Und wir streben die Chancengleichheits des Invidiuums an, mit dem wissen darum, dass diese Chancengleichheit nie vollständig erreicht wird. Du kannst noch so eine gute Schulbildung anbieten. Wenn ein Kind Zuhause den Wert von Bildung (den Sinn von Bildung) nicht vermittelt bekommt, so ist das vermitteln von Bildung auch bei bester Schulbildung schwieriger, das Kind wird einen Nachteil haben und nicht völlständige Chancengleichheit erfahren.
Die Frage ist nun: Wie viel Einfluss kann eine Gesellschaft nehmen, wie viel soll sie nehmen. Einfach Ansätze sind: Bildung muss gratis sein, Bildung muss flächendeckend angeboten werden, der Zugang zu Bildung darf nicht beschränkt werden. Aber auch Grundlegende Sachen wie z.B. das ein Kind gratis mit dem ÖV oder Schulbus zur Bildungsstätte kommt. Betreibst du aber IP so bestimmst du Beispiel per Quote, dass ein Schüler mit schlechterem Abschluss aus sozial benachteiligten Gesellschaftschichten trotzdem an die Uni darf, auf kosten eines anderen Schüler der bessere Noten hätte aber aus sozial besser gestellten Schichten kommt. Was anfänglich den Anschein sozialer Gerechtigkeit hat, ist für das Individuum das nicht Studieren darf aber eine Ungerechtigkeit.

Und exakt dass ist das Problem: Du kannst eine existierende Chancenungleichheit welche nicht der Fehler einer Gesellschaft ist, nicht auf dem Rücken des Inviduums korrigieren. Und genau das macht IP und genau das ist der grosse Fehler.

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Aficionado
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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

Bierathlet hat geschrieben:So viel tl;dr. Was hat das alles mit dem Ukraine-Krieg zu tun?
Kapitalismus, Kommunismus, Sozialismus, Chancengleichheit. Hat indirekt schon mit dem Krieg zu tun. Man kann ja auch nicht immer gleich einen eigenen Thread eröffnen. Infos zum Krieg gibt es zu genüge in den News und im Netz. Finde das abdriften ja gerade spannend und man kann auch hin und wieder etwas dazulernen.

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Re: Russland

Beitrag von händsche »

Lusti hat geschrieben: 25.03.2022, 11:59 - notwendige Bildung
- finanzielle Mittel
=> könnte daran liegen dass ein Grossteil der amerikanischen Bevölkerung keinen Zugang zur Bildung und den notwendigen Geldtöpfen für Bildung und Wahl hat. Dieses Problem betrifft aber wohl mehr als nur die amerikanische Frau oder?
Absolut. Aber es betrifft unter anderem auch die amerikanische Frau und deshalb bin ich ja nicht deiner Meinung, dass Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern beim Bekleiden des Präsidentschaftsamts in Amerika besteht.

 
Lusti hat geschrieben: 25.03.2022, 11:59 Tiptop, wirst du auch noch auf mein Argument zum Thema Schweden eingehen, oder hat es sich mit dem kopieren von Wikipedia-Inhalten für dich erledigt ...

 Ich bin faul. Wenn ich es vermeiden kann selber Beiträge zu schreiben, dann tue ich das auch ;)

Schweden, ein interessantes Beispiel. Hier eine Studie, die die Auswirkung einer Geschlechterquote nicht nur hinsichtlich der Anzahl sondern auch der Qualität in der Politik in Schweden zeigt: https://blogs.lse.ac.uk/businessreview/ ... iocre-man/

Ich sage nicht, dass Quoten das Allheilmittel sind. Wenn es bessere Möglichkeiten gibt, umso besser. Mein einziger Punkt war und ist immernoch, dass ich nicht deiner Meinung bin, dass wir Chancengleichheit nur damit haben, dass per Gesetz die Möglichkeit besteht.

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Faniella Diwani
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Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

Ich finde solche Gender-Gap-Diskussionen immer interessant.
Aber um näher zum Thema zurückzukommen. Warum regt man sich eigentlich nur ganz fest auf wenn Frauen und Kinder in einem Krieg sterben? Bzw. darüber das Frauen und Kinder fliehen müssen und nicht darüber das Männer nicht fliehen dürfen?

Warum kotzt niemand auf den Tisch wenn solche Aussagen wie "Solche Krisen betreffen Frauen überproportional.“ fallen?
Oder wenn Frauen zu den Hauptopfern von Kriegen erklärt werden weil sie dadurch ihre Männer, Brüder und Söhne verlieren?
Was ist das für eine sexistische Kackscheisse? Ist es normal das sich Männer abmetzeln lassen müssen und erst wenn es Frauen und Kinder betrifft dann darf man sich aufregen?

händsche
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Re: Russland

Beitrag von händsche »

Das reggt mi au hart uf. Au wenni feschtstelle muess, wie verbreitet die Ihstellig in unserer Gsellschaft no isch, dasses offebar völlig normal isch, dass dr Maa s Land verteidigt (verteidige muess).

Und denn no die "dasmol sinds Fraue und Kinder wo flüchte" Ussage. Wahnsinn, dass mr do nonig witter sind.

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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 14:25 Absolut. Aber es betrifft unter anderem auch die amerikanische Frau und deshalb bin ich ja nicht deiner Meinung, dass Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern beim Bekleiden des Präsidentschaftsamts in Amerika besteht.
Dem widerspricht die Statistik. Bereits 1986 war der Anteil an Master-Absolventen in den USA bei den Frauen grösser.
Jahr 2018-19: 326'190 Männer | 507'520 Frauen Quelle
Im Unterhaus dienen aktuell 27% Frauen, im Senat 24% Quelle
Das Durschnittsalter bei Frauen im 117th Kongress ist 58.2 im Unterhaus und 64.7 im Senat. Quelle
Nimmt man an, dass man in den USA mit 30 den Master macht, so sind die Frauen aus den Geburtsjahren 1956 die ersten, die Überproportional Master-Abschlüsse gemacht haben. Das ist plus-minus in dem Zeitrahmen als die Mehrheit der Master-Abschlüsse gedreht haben. Die Bildung kanns tendentiell also nicht sein.
 
händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 14:25  Ich bin faul. Wenn ich es vermeiden kann selber Beiträge zu schreiben, dann tue ich das auch ;)
So notiert ;)

händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 14:25Schweden, ein interessantes Beispiel. Hier eine Studie, die die Auswirkung einer Geschlechterquote nicht nur hinsichtlich der Anzahl sondern auch der Qualität in der Politik in Schweden zeigt: https://blogs.lse.ac.uk/businessreview/ ... iocre-man/

Ich sage nicht, dass Quoten das Allheilmittel sind. Wenn es bessere Möglichkeiten gibt, umso besser. Mein einziger Punkt war und ist immernoch, dass ich nicht deiner Meinung bin, dass wir Chancengleichheit nur damit haben, dass per Gesetz die Möglichkeit besteht.
Als Basis für "schlechte Männer" welche durch die Quote ausgesiebt werden, dient der Lohnvergleich. Hier ein treffender Punkt dazu aus den Kommentaren:

Income (controlled by occupation, education, and age) as a proxy for general ability (traditionally referred to as “g” in psychometric circles) is not necessarily completely inappropriate, since these do generally correlate.

General ability as a proxy for specific competence in political office is also not completely inappropriate, though we are now dealing with a very indirect measure.

However, given that income itself plays a role in (especially early-career) politicians’ career trajectory, and is also typically linked to class factors (i.e., family background) in addition to general ability, with class-based social connections also frequently playing a role in (especially early-career) politicians’ career trajectory, I am very dubious that the proxy is appropriate in the context.

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Tsunami
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Re: Russland

Beitrag von Tsunami »

händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 15:04
Und denn no die "dasmol sinds Fraue und Kinder wo flüchte" Ussage. Wahnsinn, dass mr do nonig witter sind.


Das ist doch ein Fakt, oder nicht? Was ist daran verwerflich? Aus Afrika sind es doch zum grossenTeil junge Männer. Sehe das Problem nicht.
 

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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

Faniella Diwani hat geschrieben:Ich finde solche Gender-Gap-Diskussionen immer interessant.
Aber um näher zum Thema zurückzukommen. Warum regt man sich eigentlich nur ganz fest auf wenn Frauen und Kinder in einem Krieg sterben? Bzw. darüber das Frauen und Kinder fliehen müssen und nicht darüber das Männer nicht fliehen dürfen?

Warum kotzt niemand auf den Tisch wenn solche Aussagen wie "Solche Krisen betreffen Frauen überproportional.“ fallen?
Oder wenn Frauen zu den Hauptopfern von Kriegen erklärt werden weil sie dadurch ihre Männer, Brüder und Söhne verlieren?
Was ist das für eine sexistische Kackscheisse? Ist es normal das sich Männer abmetzeln lassen müssen und erst wenn es Frauen und Kinder betrifft dann darf man sich aufregen?
Sind ja nicht selten männergemachte Probleme. Diese machtgeilen Idioten sind ja streng genommen bei der Entwicklung im Sandkastenalter stehengeblieben. Soviel zur Verteidigung der Frauen und Kinder.

Wie es wäre, wenn vermehrt die Frauen das Sagen hätten, sei dagingestellt.

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Somnium
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Re: Russland

Beitrag von Somnium »

14. April: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Marina_ ... Engagement

(Am 25. März 2022 wurde sie wegen angeblicher „Diskreditierung” der Armee angeklagt. Laut Internetseite des zuständigen Gerichts muss sich Owsjannikowa wegen Verstoßes gegen Artikel 20.3.3 verantworten. Es handelt sich dabei um ein im März 2022 in Kraft getretenes Gesetz gegen „Falschnachrichten“.)
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

Faniella Diwani hat geschrieben: 25.03.2022, 14:50 Ich finde solche Gender-Gap-Diskussionen immer interessant.
Aber um näher zum Thema zurückzukommen. Warum regt man sich eigentlich nur ganz fest auf wenn Frauen und Kinder in einem Krieg sterben? Bzw. darüber das Frauen und Kinder fliehen müssen und nicht darüber das Männer nicht fliehen dürfen?

Warum kotzt niemand auf den Tisch wenn solche Aussagen wie "Solche Krisen betreffen Frauen überproportional.“ fallen?
Oder wenn Frauen zu den Hauptopfern von Kriegen erklärt werden weil sie dadurch ihre Männer, Brüder und Söhne verlieren? <- Hillary Clinton by the way
Was ist das für eine sexistische Kackscheisse? Ist es normal das sich Männer abmetzeln lassen müssen und erst wenn es Frauen und Kinder betrifft dann darf man sich aufregen?
Ich kann nicht sagen, warum man sich darüber aufregt, ich kann aber den Sinn erklären, warum Männer Krieg führen:
- Männer sind physisch kräftiger, ausdauernder und haben ein höheres Aggressionspotential als Frauen. All dies sind "Fähigkeiten" die im Krieg von nutzen sind.
- Kinder können alleine nicht überleben. Obwohl Männer einen wichtigen Anteil an der Entwicklung von Kindern haben, so ist es naturgemäss die Mutter welche die Erstversorgnung der Kinder übernimmt. In Kombination mit dem physischen Nachteil den Frauen im Kampf haben macht es demzufolge sind, das Mütter mit ihren Kindern flüchten.
- Im Krieg wird gestorben. Sie man sich die Alterspyramiden nach Konfliken an, dann ist die die 18-50 Jahre-Delle bei den Männern. Bei grossen Gesellschaften uns Zivilisation macht das nicht unbedingt etwas aus. Während der Zeit des Tribalismus (Stammesvölker) war aber eine Delle bei der weiblichen Population das Ende des Stammes. Es mag etwas gar praktisch anmuten, aber ein Mann kann 10 Frauen schwängern, aber eine Frau trägt nicht 10 Kinder gleichzeitig aus. Und so ist es eine Nebenerscheinung des Evolutionsdrucks, dass Stämme die ihre Frauen ins Gefecht geschickt haben aus dem Genpool verschwunden sind.

Die Debatte wer jetzt mehr leidet ist völlig deplatziert. Jeder leidet im Krieg und um "leiden" zu vergleichen, müsste man es zuerst Quantifizieren können. Dass z.B. Mrs. Clinton sich zu obenstehender Aussage hat inspirieren lassen liegt wohl auch daran, dass dies an einer Versammlung von Gold-Star Familien geschehen ist. Das sind Familien die einen Angehörigen im Kampf verloren haben. Da wollte wohl jemand mit Gefühlen ein paar Punkte machen.

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Konter
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Re: Russland

Beitrag von Konter »

Tsunami hat geschrieben: 25.03.2022, 15:16
händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 15:04
Und denn no die "dasmol sinds Fraue und Kinder wo flüchte" Ussage. Wahnsinn, dass mr do nonig witter sind.


Das ist doch ein Fakt, oder nicht? Was ist daran verwerflich? Aus Afrika sind es doch zum grossenTeil junge Männer. Sehe das Problem nicht.


Es geht nicht darum, dass nicht Fakt ist, es geht darum, dass männlichen Flüchtlingen sehr wenig Empathie entgegengebracht wird. 

Grotesk wird es dann bei Sprüchen wie "kein Wunder geht es diesen Ländern schlecht, wenn ihre Männer lieber flüchten, als das Land zu verbessern". 

 

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Re: Russland

Beitrag von Tsunami »

Konter hat geschrieben: 25.03.2022, 15:50
Tsunami hat geschrieben: 25.03.2022, 15:16
händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 15:04
Und denn no die "dasmol sinds Fraue und Kinder wo flüchte" Ussage. Wahnsinn, dass mr do nonig witter sind.


Das ist doch ein Fakt, oder nicht? Was ist daran verwerflich? Aus Afrika sind es doch zum grossenTeil junge Männer. Sehe das Problem nicht.

Es geht nicht darum, dass nicht Fakt ist, es geht darum, dass männlichen Flüchtlingen sehr wenig Empathie entgegengebracht wird. 

Grotesk wird es dann bei Sprüchen wie "kein Wunder geht es diesen Ländern schlecht, wenn ihre Männer lieber flüchten, als das Land zu verbessern". 


Einverstanden. Aber dann hätte er anders formulieren sollen.

Etwas anderes: wie werden eigentlich die russischen Flüchtlinge in Europa aufgenommen? Ich meine, jene, welche vor dem Putin-Regime flüchten? Gibt man diesen auch die Chance zu bleiben, zu studieren und zu arbeiten? Werden sie wie alle anderen Flüchtlinge behandelt?
Was bekannt ist, dass sich tausende Russen mit dem Zug nach Finnland absetzen. Was passiert dann mit ihnen?  
 

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

@Lusti
Gut formulierte Antwort auf die Frage, woher die höhere Akzeptanz für männliche Gewaltopfer (zB durch Krieg) rührt, als für weibliche. Hätte was ähnliches schreiben wollen, aber so brauche ich dir nur zuzustimmen und kann ich mich auch mal wie händsche zurücklehnen. :D

BSL>ZRH
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Re: Russland

Beitrag von BSL>ZRH »

Konter hat geschrieben: 25.03.2022, 15:50
Tsunami hat geschrieben: 25.03.2022, 15:16
händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 15:04
Und denn no die "dasmol sinds Fraue und Kinder wo flüchte" Ussage. Wahnsinn, dass mr do nonig witter sind.


Das ist doch ein Fakt, oder nicht? Was ist daran verwerflich? Aus Afrika sind es doch zum grossenTeil junge Männer. Sehe das Problem nicht.


Es geht nicht darum, dass nicht Fakt ist, es geht darum, dass männlichen Flüchtlingen sehr wenig Empathie entgegengebracht wird. 

Grotesk wird es dann bei Sprüchen wie "kein Wunder geht es diesen Ländern schlecht, wenn ihre Männer lieber flüchten, als das Land zu verbessern". 

 

Als Mann hat man zu Kämpfen und keine feige Sau zu sein. Wo wären wir heute, hätten unsere Grossväter nicht gegen Dölfi gekämpft? Wo wären nun all die Staaten des Südens, hätten nicht nicht viele unermüdlich für die Eigenständigkei gekämpft. Wäre die Sklaverei jemals abgeschafft worden, hätten die Amis nicht den Kampf gegen die Südstaaten angnommen?

Ab und zu kann man nicht weglaufen. Lernt man auf dem Pausenplatz. Darum meinen grössten Repekt an die Ukrainer. Und genau darum habe ich kein Mittleid mit den Afghanen. Sorry, vor den schlecht bewaffneten Taliban dvonzulaufen ist echt eine Schande. Wenn man nicht für sein Lanf kämpft hat es keine Existenzberechtigung. Die Taliban, so grösse Arschlöcher sie auch sind, haben das erkannt. Wie lange dauert es wohl, bis diese Erkenntnis zu den "schwachen Linken" durchdringt?

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Konter
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Re: Russland

Beitrag von Konter »

BSL>ZRH hat geschrieben: 25.03.2022, 17:59
Als Mann hat man zu Kämpfen und keine feige Sau zu sein. Wo wären wir heute, hätten unsere Grossväter nicht gegen Dölfi gekämpft? Wo wären nun all die Staaten des Südens, hätten nicht nicht viele unermüdlich für die Eigenständigkei gekämpft. Wäre die Sklaverei jemals abgeschafft worden, hätten die Amis nicht den Kampf gegen die Südstaaten angnommen?

Ab und zu kann man nicht weglaufen. Lernt man auf dem Pausenplatz. Darum meinen grössten Repekt an die Ukrainer. Und genau darum habe ich kein Mittleid mit den Afghanen. Sorry, vor den schlecht bewaffneten Taliban dvonzulaufen ist echt eine Schande. Wenn man nicht für sein Lanf kämpft hat es keine Existenzberechtigung. Die Taliban, so grösse Arschlöcher sie auch sind, haben das erkannt. Wie lange dauert es wohl, bis diese Erkenntnis zu den "schwachen Linken" durchdringt?

Ich hoff schwer, de hesch di scho freiwillig dr internationale Brigade ahgschlosse. Alles anderi isch hohli Phrasedreschrei und macht die no viel Schwächer, als wenn de so Müll gar nid erst uselosch. 

Dr einzig in mim Alter und us mim erwiterte Umfäld wo schomol ime Krieg kämpft het, isch übrigens sone "schwache Linke", wo zämme mit de Kurde gege dr IS kämpft het.... 

BSL>ZRH
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Re: Russland

Beitrag von BSL>ZRH »

Konter hat geschrieben: 25.03.2022, 18:18
BSL>ZRH hat geschrieben: 25.03.2022, 17:59
Als Mann hat man zu Kämpfen und keine feige Sau zu sein. Wo wären wir heute, hätten unsere Grossväter nicht gegen Dölfi gekämpft? Wo wären nun all die Staaten des Südens, hätten nicht nicht viele unermüdlich für die Eigenständigkei gekämpft. Wäre die Sklaverei jemals abgeschafft worden, hätten die Amis nicht den Kampf gegen die Südstaaten angnommen?

Ab und zu kann man nicht weglaufen. Lernt man auf dem Pausenplatz. Darum meinen grössten Repekt an die Ukrainer. Und genau darum habe ich kein Mittleid mit den Afghanen. Sorry, vor den schlecht bewaffneten Taliban dvonzulaufen ist echt eine Schande. Wenn man nicht für sein Lanf kämpft hat es keine Existenzberechtigung. Die Taliban, so grösse Arschlöcher sie auch sind, haben das erkannt. Wie lange dauert es wohl, bis diese Erkenntnis zu den "schwachen Linken" durchdringt?

Ich hoff schwer, de hesch di scho freiwillig dr internationale Brigade ahgschlosse. Alles anderi isch hohli Phrasedreschrei und macht die no viel Schwächer, als wenn de so Müll gar nid erst uselosch. 

Dr einzig in mim Alter und us mim erwiterte Umfäld wo schomol ime Krieg kämpft het, isch übrigens sone "schwache Linke", wo zämme mit de Kurde gege dr IS kämpft het.... 

Warum sollte ich für die Ukrine kämpfen? Mir ist das Land völlig fremd, auch wenn ich es bereist habe. Ich würde nur für MEIN LAND, die Schweiz, kämpfen. Man muss grundsätzlich militärisch nur für sein Land kämpfen, und nicht um des Kampfes willen. Nennt sich Verteidigung. Ich bin kein freund von Angriffskriegen. Die Sache an sich und die Motivation sind schon entscheident. Merkt man aktuell auch gut in der Ukrine. Putler hat dies übrigens auch arg unterschätzt.

Wenn man einfch nur kämpfen und töten will, dann ist man ein Soziopath und Arschloch. Viele dieser Leute schliessen sich Söldnerteuppen an und leben dort ihren Sadismus aus. Ich hatte mal so einen im Millitär, echt ein furchtbarer Zeitgenossen und niemand den man in seinem Zug haben will.

Darum ist übrigens auch der Afghanistan und Vietnam Krieg aus westlicher Sicht in die Hose und zwar von Anfang an. Die Bevölkerung beider Länder wollte nicht für ihr Land (das vom Westen aufgezwungene Staatsgebilde?) kämpfen. Für ein anderes Land zu kämpfen, da ist die Motivation bei vielen geringer, sowohl bei der Zivilbevölkerung, wie auch bei den Soldaten selbst. Irgendwann zieht sich der Westen zurück und aus die Maus. Ich hoffe, dass der Westen aufhört solche dummen Kriege zu führen. Dies schadet nicht nur der Reputation, sondern ist auch von vornhinein zum Scheitern verurteilt. Putler's Ukraineinvasion ist dies übrigens auch. Ihm wird es nicht gelingen die Bevölkerung permanent zu unterjochen.

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Lällekönig
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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

BSL>ZRH hat geschrieben: 25.03.2022, 17:59 Als Mann hat man zu Kämpfen und keine feige Sau zu sein. Wo wären wir heute, hätten unsere Grossväter nicht gegen Dölfi gekämpft? Wo wären nun all die Staaten des Südens, hätten nicht nicht viele unermüdlich für die Eigenständigkei gekämpft. Wäre die Sklaverei jemals abgeschafft worden, hätten die Amis nicht den Kampf gegen die Südstaaten angnommen?

Ab und zu kann man nicht weglaufen. Lernt man auf dem Pausenplatz. Darum meinen grössten Repekt an die Ukrainer. Und genau darum habe ich kein Mittleid mit den Afghanen. Sorry, vor den schlecht bewaffneten Taliban dvonzulaufen ist echt eine Schande. Wenn man nicht für sein Lanf kämpft hat es keine Existenzberechtigung. Die Taliban, so grösse Arschlöcher sie auch sind, haben das erkannt. Wie lange dauert es wohl, bis diese Erkenntnis zu den "schwachen Linken" durchdringt?

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die ewigen Stellvertreterkriege, von vermeintlichen Alliierten wenns passt unterstützt und wenn nicht wieder fallengelassen zu werden und keine ernstzunehmende Aussicht auf Verbesserung im durch Geografie und durch Clans geteilten Land ziemlich an der Motivation nagen. Wenn das Land keine geeinte Vision hat, für die es sich zu kämpfen lohnt und wenn äussere Mächte in eigenem Interesse zur Destabilisierung beitragen, schwindet mit der Hoffnung auch der Kampfeswille.

Die Ukraine war vor dem Krieg mehr oder weniger geeint und die ständigen Interventionen Russlands bis hin zur Invasion schweisste die Mehrheit noch enger zusammen. Vom Westen erfuhren die Ukraine vor allem Unterstützung. Daher kann ich ihren Kampfeswillen absolut verstehen.

Aber den direkten Vergleich mit Afghanistan finde ich nicht wirklich fair. Die Afghanen haben bestimmt noch in Erinnerung, dass eben diese Taliban aus den von der USA gegen die Russen ausgerüsteten und ausgebildeten Mudschahedin hervorgingen. Sollte die Ukraine vom Westen fallengelassen werden und sich über Jahrzehnte zu einem Spielball der erweiterten Aussenpolitik von EU/NATO bzw. Russland entwickeln, dann würde mich eine schwindende Moral auch nicht überraschen.

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Re: Russland

Beitrag von Bierathlet »

War leider zu erwarten, dass Aserbaidschan die Situation ausnützt und den Karabach-Konflikt wieder anheizt. Konsequenzen wird es natürlich keine geben, man kann ja nicht noch einen Rohstofflieferanten sanktionieren.

Eskalation im Schatten der Ukraine: In Nagorni Karabach flammen die Kämpfe wieder auf [NZZ]

Zusammenhang mit Russland: Russland hat dort Soldaten stationiert, die über den Waffenstillstands wachen. Diese Truppe ist jedoch reduziert worden.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Bierathlet hat geschrieben: 28.03.2022, 18:41 War leider zu erwarten, dass Aserbaidschan die Situation ausnützt und den Karabach-Konflikt wieder anheizt. Konsequenzen wird es natürlich keine geben, man kann ja nicht noch einen Rohstofflieferanten sanktionieren.

Eskalation im Schatten der Ukraine: In Nagorni Karabach flammen die Kämpfe wieder auf [NZZ]

Zusammenhang mit Russland: Russland hat dort Soldaten stationiert, die über den Waffenstillstands wachen. Diese Truppe ist jedoch reduziert worden.
Der Konflikt um Bergkarabach begann noch zu Zeiten, als Aserbaidschan und Armenien zum Russischen Reich gehörten. Er wurde nie wirklich gelöst. Eine interessante Parallele zum Russland-Ukraine Konflikt liegt in der Sowjetzeit. Die Sowjetunion hat das vormals Armenische Bergkarabach dem Aserbaidschan und die vormals Russische Krim der Ukraine zugeteilt.

Ich bin nicht sicher, aber ich meinte, dass im Gegensatz zur Anerkennung der Territorialen Integrität der Ukraine durch Russland, die Situation um Bergkarabach während der Souveränität der beiden Staaten stets umstritten blieb.

Man könnte also höchstens die Aufhebung des Waffenstillstandes sanktionieren, da der Konflikt stets ungelöst blieb und nur als eingefroren galt. Im Vergleich dazu hat Russland mit der Annexion der Krim einen vormals anerkannten Zustand wieder in Frage gestellt und somit einen geklärten Konflikt neu entfacht.

Dass die Invasion der Ukraine eine komplett andere Situation darstellt, als wenn es bei der Krim-Frage geblieben wäre, versteht sich von selbst.

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Aficionado
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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

Russische Soldaten waren tagelang in Tschernobyl ungeschützt den Strahlen ausgesetzt und wussten von nichts. Passt alles. Bei einer solchen Husoführung hätte ich schon lange desertiert.

Quelle: 20Min

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