blauetomate hat geschrieben:… Ich verstehe die Aussage jetzt nicht - doppelte Verneinung ("nicht .... nicht" - ich bekomme es nicht ganz zusammen, worauf der Satz wirklich hinauslaufen möchte.
«Die Ärzte dort müssen nicht wegen einer diagnostizierten Scheinpandemie, bei der Triage den Faktor Überlebenschance höher gewichten, weil zu wenig Infrastruktur vorhanden ist.» Ist es so verständlicher?
blauetomate hat geschrieben:Deutschland hat (ca. - ich habe die genau Zahl grad verpasst, aber es ist sehr deutlich) relativ 3x soviel Betten bereit als Italien. Die Zustände in Italien können so kaum als Drohbild für Deutschland (und die Schweiz) herhalten.
Es geht nicht darum, das Italien-Szenario 1:1 auf D oder die CH zu übertragen. Es geht darum, dass spätestens seit dem Italien-Szeanrio klar sein sollte, dass die Bilder der Pandemie nicht ausschliesslich die Ängste der Menschen zeigen (Maskenträger, Hamsterkäufer, übervorsichtiges Personal, überfüllte Spitäler), sondern verzweifeltes und erschöpftes Personal, die etwas Reales zu behandeln haben, weil die Pandemie eine Tatsache ist. Es geht mir nicht darum, Panik zu schüren. Überhaupt nicht. Ich sehe die Ausgangslage für die Schweiz besser als für Italien, und Deutschland hätte noch eine bessere Ausgangslage. Aber dazu muss man akzeptieren, dass die Pandemie real und eine Bedrohung für unser System ist, sein Handeln verantwortungsvoll, ruhig und besonnen dem realen Umstand anzupassen, statt klein zu reden oder zu ignorieren.
blauetomate hat geschrieben:ANNEWILL. Alexander Kekulé, der schon im Januar strenge Massnahmen forderte (als wohl auch hier noch keiner darauf eingestiegen wäre), sagt heute aber auch klipp und klar: Die Massnahmen in Frankreich und Oesterreich, die das Spazieren im Park verbieten, sind absoluter Unsinn. Du kannst die Leute nicht ewig in die Bude einsperren - dort stecken sie sich noch eher an. In Italien nahmen sie es die erste Woche gelassen, sozusagen ein neues Experiment - offenbar beginnt die Stimmung aber schon zu kippen. Du kannst nicht Millionen von Menschen wochenlang einkerkern - irgendwann drehen die Menschen durch - oder rebellieren (= sabotieren die Ausgangssperre).
Ich bin da absolut seiner Meinung. Massnahmen sollen dem Durchhaltevermögen entsprechen. Eine zu harte Massnahme kann weniger lang aufrecht gehalten werden, als eine leichte. Eine kurze und harte Massnahme, kann aber den weiteren Verlauf besser verlangsamen, als eine mittlere mittellange Massnahme. Voraussetzung ist aber, dass man sich daran hält und sie konsequent umsetzt.
rhybrugg hat geschrieben:Das ist keine Glockenkurve.
Und all diese Zahlen sind plusminus Nutzlos ohne die Hintegrundinfos wie zb. Anzahl Tests, welche Gruppen getestet wurden, wo getestet wurde, ....
Die Anzahl Erkrankter zu einem bestimmten Zeitpunkt und die Anzahl erfasster Fälle total ergeben zwei verschiedene Graphen und entsprechen (voraussichtlich) der Dichtefunktion und Verteilungsfunktion der Normalverteilung. Die ursprünglich von D-Balkon erwähnten 800 neuen Fälle innert 24h können auf beide Zahlen angerechnet werden und somit auch Teil einer Glockenkurve sein.
Was den Wert der Zahlen betrifft, hast du teilweise recht. Man muss sie in den Kontext setzen können. Deine genannten Kriterien helfen. Noch wichtiger sind die Zeitpunkte der Umstellungen von Zählweisen oder Veränderung der Testindikation. Da der Virus aber überall der Gleiche ist und gleich wirkt, kann man eine grobe Einschätzung basierend auf dem Verhältnis von Fallzahlen zu Todesfällen und deren Wachstumsraten ziehen.
ayrton_michael_legends hat geschrieben:ist mir alles schon klar. der zitierte beitrag liest sich 2 wochen später wie spott und hohn.
wollte user zuffi nur zeigen, was der herr dr. wodarg vorher so verzapft hat. falls user zuffi neuere, etwas moderatere inhalte von ihm meinte.
es gibt aber schon punkte, die sehr interessant sind. vor allem die wirtschaflichen verflechtungen der institute.
dass dann dort oft für die eigene agenda agiert/informiert wird, liegt auf der hand.
auch inwiefern das zustande kommmen von zahlen/statistiken aus was für gründen teilweise sehr unterschiedlich sein kann etc.
asserdem hat wodarg in anderen medien mehrfach sehr interessante punkte aufgeworfen und einige sachen auch sehr gut erklärt.
es gibt auch hier nicht nur weiss und schwarz sondern auch vieles in der mitte.
PCRs sind extrem sensibel, es gibt berechtigte Kritik, dass gewisse diagnostische Befunde nicht zwingend zu einem klinischen Befund führen. Als Rechtfertigungsgrund wurden extrem lange (Jahre) Inkubationszeiten, etc. genannt. Auch die Interessensverflechtungen, welche du ansprichst, sollten zum Denken anregen … und das ist gut.
Aber wer seinen Verstand einsetzt, kann nicht nur erkennen, wenn ein Phänomen zur Pandemie hochstilisiert wurde, sondern auch, wenn die Gründe zur berechtigten Annahme einer effektive Pandemie überwiegen. Einfach mal hinterfragen, ob man Phänomene auch anders deuten könnte und ob das eigene Narrativ dadurch zusammenbricht oder nicht.
Würde es hier lediglich um die Umdeutung von klinischen Befunden gehen, um das Narrativ eines neuen diagnostischen Befundes zu stützen, würden doch die klinischen Befunde nicht derart zunehmen und zu einer Überlastung führen können? Weil dazu ja andere Diagnosen abnehmen müssten?