Ja klar, es liegt an den Frauen selber, dass heute so wenig Fussball spielen.Basler Beobachter hat geschrieben: 16.11.2025, 20:15 Die Zuschauerzahlen in der höchsten CH-Liga sind 2025/26 gegenüber 2024/25 deutlich gestiegen. Aber nicht so stark, dass damit ein Profi-Betrieb eingeführt werden könnte. Vielleicht reicht es im Durschnitt für eine zusätzliche Profi-Spielerin pro Verein.
Wenn der Frauenfussball den gleichen Stellenwert haben soll wie der Männerfussball, dass muss bei den Frauen allgemein das Interesse an Frauenfussball so hoch werden wie das Interesse von Männern an Männerfussball. Das heisst, gleich viele Frauen wie Männer spielen Fussball, werden Schiedsrichterinnen, werden Fussball-Funktionärinnen und werden Frauenfussball-Zuschauerinnen. Aber das ist, ganz allgemein formuliert, in den Köpfen der holden Weiblichkeit in der Schweiz noch nicht angekommen, mit Ausnahme von Grossanlässen wie eine EM (und es auch eine WM wäre). Dabei leben mehr Frauen als Männer in der Schweiz.
Als ich Kind war und selber im Verein spielte, durfte meine Schwester, obwohl sie es wollte, nicht zum Fussball. Und das war nicht in den Fünfziger Jahren, sondern in den Neunzigern und meine Familie war bei weitem nicht der einzige Haushalt, wo der Junge praktisch zum Fussball getrieben wurde, aber dem Mädchen es vorenthalten blieb, weil das nichts für Frauen oder Mädchen sei.
Und meine Familie war jetzt nicht speziell konservativ oder so, es war einfach "normal". Der Zugang für Mädchen zum Fussball war bis vor wenigen Jahren sehr schwierig, da es gesellschaftlich noch nicht so akzeptiert wurde.
Das ist heute zum Glück anders und gerade die Frauen-EM leistet hier sicherlich einen wichtigen Beitrag, dass mehr Mädchen in den Breitensport wollen und auch können. Das wird jetzt aber noch ein paar Jahre dauern, bis das im Spitzensport Auswirkungen haben wird.