Verfasst: 16.12.2005, 08:18
Do no en Bricht vo LCD vs. Plasma
Durch das künftige hochauflösende Fernsehen (HDTV) sind neue Fernsehgeräte bereits heute ein Thema. Die bis zu fünfmal bessere Auflösung, mit 2 Millionen statt 400 000 Bildpunkten, bedeutet einen qualitativen Quantensprung. Und der soll ja u2013 mit HDready-Geräten u2013 auch sichtbar gemacht werden, da bereits die ersten HDTV-Sendungen über Privatkanäle ausgestrahlt werden (via Satellit) und im Lauf des nächsten Jahres auch die ersten Player für Filme (Blu-ray Disc oder HD-DVD) erhältlich sein sollen.
Diese schärfere und kontrastreichere Bilddarstellung bringt nun den definitiven Durchbruch des 16:9-Breitbildes und der Flachbildschirme. Die für dieses Jahr hochgerechneten Zahlen belegen diesen Wandel deutlich: Der Anteil der Röhrengeräte ist im steilen Fall auf unter die Hälfte gesunken und dürfte schon bald von LCD-Monitoren überholt werden (derzeit gut ein Drittel), während sich Plasma-Schirme bei knapp 10 Prozent eingependelt haben. Der beste Beweis für die rasch steigende Popularität der neuen Flachen sind die ersten LCD-Billigangebote, die etwa Aldi verscherbelt.
Viele Konsumenten sind aber auch bereit, für die Flats mehr Geld auszugeben, da diese durchaus das Zeug zu Designstücken haben: Mit der Möglichkeit, die Schirme an die Wand zu hängen, sind sie quasi vom Möbel zum Gemälde avanciert. Allein, mit einem Gewicht von 25 bis 30 kg für einen 37-Zöller sind sie zwar nur noch halb so schwer wie vergleichbare Röhrenschirme, aber eben doch noch sperrig u2013 ein Grund wohl, weshalb laut Firmenangaben doch nur etwa 15 Prozent der Geräte für Wandmontage geliefert werden. Wer sich aber einmal für einen «elektronischen Bilderrahmen» entscheidet, sollte darauf achten, dass er auch wirklich nur einen solchen erwirbt u2013 mit externem Tuner, der bei den übrigen Geräten aufgestellt werden kann.
LCD holt gegenüber Plasma auf
Dass LCD-Geräte volumenmässig die Führung übernehmen, hat zwei Hauptgründe. Erstens liegt die Kostenschere LCD-Plasma bei immer grösseren Modellen: Gegenwärtig sind die Kosten der beiden Technologien bei etwa 37 Zoll identisch (sie liegt bei 4000 bis 5000 Franken); darunter gibts praktisch nur LCD, und darüber ist Plasma günstiger und zudem von der Bildwirkung auch überzeugender.
Immerhin hat etwa Sharp bereits einen 65-Zoll-LCD gezeigt, der ab nächstem Jahr die «Matchlinie» nochmals nach oben verschieben wird. Zweitens hat LCD in jüngster Zeit nicht nur preislich, sondern auch technisch grosse Sprünge gemacht und ist damit näher an die Plasma-Tugenden herangerückt: Die Farben sind natürlicher geworden, die Pixel-Reaktionszeit kürzer (geringere Nachzieheffekte bei schnellen Bewegungen) und der optimal einsehbare Bildwinkel grösser. Plasma seinerseits hat Fortschritte beim Energieverbrauch erzielt, der nun nicht mehr viel höher als bei LCD ist.
Plasma bringt mehr Schwärze
Wesentlicher Nachteil von LCD ist immer noch die beschränkte Schwarz-Darstellung, bedingt durch die Hinterleuchtung, die nicht vollständig geblockt werden kann. Der Kontrastumfang ist dadurch erst etwa halb so gross wie bei Plasma-Geräten (auch wenn LCD-Modelle in den Geschäften oft mit einem «brillanteren» Bild blenden mögen), die dadurch einen plastischeren Bildeindruck mit mehr Tiefe vermitteln.
Bei Plasma wiederum ist und bleibt die Einbrenngefahr (z.B. von Sendersigneten) ein gewisser Nachteil, doch die führenden Hersteller wissen dieses Risiko heute mit intelligenten Refresher-Programmen zu reduzieren; zudem verschweigt das LCD-Lager, dass dort Ähnliches passieren kann, verbunden mit Pixelausfällen. Grundsätzlich aber ist die Lebensdauer beider Technologien inzwischen so hoch, dass sie gar keinen Diskussionspunkt mehr bildet; mit 50 000 bis 100 000 Betriebsstunden übertrifft sie nicht nur jedes Geräte-, sondern auch Menschenleben.
Auch wenn es noch gut ein Jahr dauern dürfte, bis der Normalverbraucher HDTV nutzen kann (per Kabel oder hochaufgelöster DVD), so gibt es doch heute schon gute Gründe, ein HDready-TV-Gerät zu kaufen.
Sehr viele Leute etwa schiessen digitale Fotos, die auf diesen Geräten in voller Grösse zur Geltung kommen, einige Geräte bieten sogar integrierte Speicherkartenleser. Die neue Xbox 360 bietet zudem den Spielfreaks die passende HD-Grafik.
Zudem gibt es bereits die ersten erschwinglichen HD-Videokameras mit denen eigene Inhalte kreiert werden können.
Anbieter konzentrieren sich
Die Marktentwicklung hat Auswirkungen auf das Angebot: Während heute fast alle Marken LCD führen, haben sich einige wenige auf Plasma spezialisiert (Fujitsu, Pioneer). Auch grosse Firmen forcieren heute eher LCD (z. B. Sony, Philips), einige konzentrieren sich neustens ganz auf LCD (Sharp, Toshiba), und nur wenige setzen konsequent auf beide Technologien (Panasonic, Samsung). Das liegt natürlich auch daran, dass es weltweit nur drei Plasmafabriken gibt und auch nur wenige Hersteller von LCD-TV-Panels. Dass es dennoch so grosse Qualitätsunterschiede gibt, kann der unabhängige HDTV-Experte Albrecht Gasteiner (http://www.hdtv-forum.ch) einfach erklären: «Mit dem besten Panel allein sind noch keine Lorbeeren zu holen u2013 entscheidend ist die Signalverarbeitung.»
Die Bildröhre, ein Auslaufmodell
Wer das wahre Grossbild sucht, gleichwohl aber das Budget schonen will, hat mit Rückprojektions-TVs eine valable Alternative: In dieser bewährten Technik bekommt man 40- bis 60-Zöller für ein Drittel bis die Hälfte eines Plasma-Schirmes. Mit dem Siegeszug der neuen Flachen haben sich jüngst allerdings einige der namhaften Anbieter aus dieser Nische zurückgezogen. Umso bemerkenswerter, dass etwa Sony und Thompson zwei neue Modelle mit moderner Technik lancieren, die selbstverständlich auch HDready sind. Wer die wuchtigen Geräte, die natürlich nicht an die Wand gehängt werden können, nicht scheut, erhält mit den Rückpros ein ausgezeichnetes Preis-LeistungsVerhältnis.
Dasselbe gilt auch für den guten alten Bildröhren-Apparat, der natürlich auch stets modernisiert worden ist; heutige Spitzenmodelle sind denn auch HDTV-tauglich. Samsung hat es gar geschafft, durch Anwinkelung der Röhre ein «SlimFit»-Gerät zu entwickeln, das bei 82 cm Bilddiagonale nur noch 40 cm Tiefe hat u2013 für ganze 1498 Franken. Gleichwohl sind das die letzten innovativen Zuckungen u2013 der Boom der Grossbildschirme setzt der Ur-TV-Technik bei 32 Zoll einfach physische Schranken. Ganz abgesehen davon, dass die «grossen Kisten» nie so sexy aussehen wie die neuen Wandschirme.
Nächste Generation wartet schon
Während in den kommenden Jahren LCD-Fernseher zweifellos zur marktdominierenden Erscheinung werden, sind in den Forschungslabors bereits die nächsten Technologien auf dem Sprung zur Serienreife: die Oled (Organic Light Emitting-Diode), die sich ja bereits in kleinen Displays wie Handys oder Autoradios bewährt. Der grosse Vorteil ist die eigene Leuchtkraft (wie bei der Röhre oder Plasma), der Nachteil die noch zu kurze Lebensdauer und der Preis. Ausserdem arbeiten Canon und Toshiba am SED (Surface-conduction Electron-emitting Display), welches die optischen Röhrenvorteile mit der Flachbauweise verbinden soll.
Es ist aber zu erwarten, dass es noch gut und gerne fünf Jahre dauert, bis diese Neuentwicklungen zum gleichen Preis wie LCD/Plasma angeboten werden. Kein Grund also, so lange auf das Bessere zu warten
Durch das künftige hochauflösende Fernsehen (HDTV) sind neue Fernsehgeräte bereits heute ein Thema. Die bis zu fünfmal bessere Auflösung, mit 2 Millionen statt 400 000 Bildpunkten, bedeutet einen qualitativen Quantensprung. Und der soll ja u2013 mit HDready-Geräten u2013 auch sichtbar gemacht werden, da bereits die ersten HDTV-Sendungen über Privatkanäle ausgestrahlt werden (via Satellit) und im Lauf des nächsten Jahres auch die ersten Player für Filme (Blu-ray Disc oder HD-DVD) erhältlich sein sollen.
Diese schärfere und kontrastreichere Bilddarstellung bringt nun den definitiven Durchbruch des 16:9-Breitbildes und der Flachbildschirme. Die für dieses Jahr hochgerechneten Zahlen belegen diesen Wandel deutlich: Der Anteil der Röhrengeräte ist im steilen Fall auf unter die Hälfte gesunken und dürfte schon bald von LCD-Monitoren überholt werden (derzeit gut ein Drittel), während sich Plasma-Schirme bei knapp 10 Prozent eingependelt haben. Der beste Beweis für die rasch steigende Popularität der neuen Flachen sind die ersten LCD-Billigangebote, die etwa Aldi verscherbelt.
Viele Konsumenten sind aber auch bereit, für die Flats mehr Geld auszugeben, da diese durchaus das Zeug zu Designstücken haben: Mit der Möglichkeit, die Schirme an die Wand zu hängen, sind sie quasi vom Möbel zum Gemälde avanciert. Allein, mit einem Gewicht von 25 bis 30 kg für einen 37-Zöller sind sie zwar nur noch halb so schwer wie vergleichbare Röhrenschirme, aber eben doch noch sperrig u2013 ein Grund wohl, weshalb laut Firmenangaben doch nur etwa 15 Prozent der Geräte für Wandmontage geliefert werden. Wer sich aber einmal für einen «elektronischen Bilderrahmen» entscheidet, sollte darauf achten, dass er auch wirklich nur einen solchen erwirbt u2013 mit externem Tuner, der bei den übrigen Geräten aufgestellt werden kann.
LCD holt gegenüber Plasma auf
Dass LCD-Geräte volumenmässig die Führung übernehmen, hat zwei Hauptgründe. Erstens liegt die Kostenschere LCD-Plasma bei immer grösseren Modellen: Gegenwärtig sind die Kosten der beiden Technologien bei etwa 37 Zoll identisch (sie liegt bei 4000 bis 5000 Franken); darunter gibts praktisch nur LCD, und darüber ist Plasma günstiger und zudem von der Bildwirkung auch überzeugender.
Immerhin hat etwa Sharp bereits einen 65-Zoll-LCD gezeigt, der ab nächstem Jahr die «Matchlinie» nochmals nach oben verschieben wird. Zweitens hat LCD in jüngster Zeit nicht nur preislich, sondern auch technisch grosse Sprünge gemacht und ist damit näher an die Plasma-Tugenden herangerückt: Die Farben sind natürlicher geworden, die Pixel-Reaktionszeit kürzer (geringere Nachzieheffekte bei schnellen Bewegungen) und der optimal einsehbare Bildwinkel grösser. Plasma seinerseits hat Fortschritte beim Energieverbrauch erzielt, der nun nicht mehr viel höher als bei LCD ist.
Plasma bringt mehr Schwärze
Wesentlicher Nachteil von LCD ist immer noch die beschränkte Schwarz-Darstellung, bedingt durch die Hinterleuchtung, die nicht vollständig geblockt werden kann. Der Kontrastumfang ist dadurch erst etwa halb so gross wie bei Plasma-Geräten (auch wenn LCD-Modelle in den Geschäften oft mit einem «brillanteren» Bild blenden mögen), die dadurch einen plastischeren Bildeindruck mit mehr Tiefe vermitteln.
Bei Plasma wiederum ist und bleibt die Einbrenngefahr (z.B. von Sendersigneten) ein gewisser Nachteil, doch die führenden Hersteller wissen dieses Risiko heute mit intelligenten Refresher-Programmen zu reduzieren; zudem verschweigt das LCD-Lager, dass dort Ähnliches passieren kann, verbunden mit Pixelausfällen. Grundsätzlich aber ist die Lebensdauer beider Technologien inzwischen so hoch, dass sie gar keinen Diskussionspunkt mehr bildet; mit 50 000 bis 100 000 Betriebsstunden übertrifft sie nicht nur jedes Geräte-, sondern auch Menschenleben.
Auch wenn es noch gut ein Jahr dauern dürfte, bis der Normalverbraucher HDTV nutzen kann (per Kabel oder hochaufgelöster DVD), so gibt es doch heute schon gute Gründe, ein HDready-TV-Gerät zu kaufen.
Sehr viele Leute etwa schiessen digitale Fotos, die auf diesen Geräten in voller Grösse zur Geltung kommen, einige Geräte bieten sogar integrierte Speicherkartenleser. Die neue Xbox 360 bietet zudem den Spielfreaks die passende HD-Grafik.
Zudem gibt es bereits die ersten erschwinglichen HD-Videokameras mit denen eigene Inhalte kreiert werden können.
Anbieter konzentrieren sich
Die Marktentwicklung hat Auswirkungen auf das Angebot: Während heute fast alle Marken LCD führen, haben sich einige wenige auf Plasma spezialisiert (Fujitsu, Pioneer). Auch grosse Firmen forcieren heute eher LCD (z. B. Sony, Philips), einige konzentrieren sich neustens ganz auf LCD (Sharp, Toshiba), und nur wenige setzen konsequent auf beide Technologien (Panasonic, Samsung). Das liegt natürlich auch daran, dass es weltweit nur drei Plasmafabriken gibt und auch nur wenige Hersteller von LCD-TV-Panels. Dass es dennoch so grosse Qualitätsunterschiede gibt, kann der unabhängige HDTV-Experte Albrecht Gasteiner (http://www.hdtv-forum.ch) einfach erklären: «Mit dem besten Panel allein sind noch keine Lorbeeren zu holen u2013 entscheidend ist die Signalverarbeitung.»
Die Bildröhre, ein Auslaufmodell
Wer das wahre Grossbild sucht, gleichwohl aber das Budget schonen will, hat mit Rückprojektions-TVs eine valable Alternative: In dieser bewährten Technik bekommt man 40- bis 60-Zöller für ein Drittel bis die Hälfte eines Plasma-Schirmes. Mit dem Siegeszug der neuen Flachen haben sich jüngst allerdings einige der namhaften Anbieter aus dieser Nische zurückgezogen. Umso bemerkenswerter, dass etwa Sony und Thompson zwei neue Modelle mit moderner Technik lancieren, die selbstverständlich auch HDready sind. Wer die wuchtigen Geräte, die natürlich nicht an die Wand gehängt werden können, nicht scheut, erhält mit den Rückpros ein ausgezeichnetes Preis-LeistungsVerhältnis.
Dasselbe gilt auch für den guten alten Bildröhren-Apparat, der natürlich auch stets modernisiert worden ist; heutige Spitzenmodelle sind denn auch HDTV-tauglich. Samsung hat es gar geschafft, durch Anwinkelung der Röhre ein «SlimFit»-Gerät zu entwickeln, das bei 82 cm Bilddiagonale nur noch 40 cm Tiefe hat u2013 für ganze 1498 Franken. Gleichwohl sind das die letzten innovativen Zuckungen u2013 der Boom der Grossbildschirme setzt der Ur-TV-Technik bei 32 Zoll einfach physische Schranken. Ganz abgesehen davon, dass die «grossen Kisten» nie so sexy aussehen wie die neuen Wandschirme.
Nächste Generation wartet schon
Während in den kommenden Jahren LCD-Fernseher zweifellos zur marktdominierenden Erscheinung werden, sind in den Forschungslabors bereits die nächsten Technologien auf dem Sprung zur Serienreife: die Oled (Organic Light Emitting-Diode), die sich ja bereits in kleinen Displays wie Handys oder Autoradios bewährt. Der grosse Vorteil ist die eigene Leuchtkraft (wie bei der Röhre oder Plasma), der Nachteil die noch zu kurze Lebensdauer und der Preis. Ausserdem arbeiten Canon und Toshiba am SED (Surface-conduction Electron-emitting Display), welches die optischen Röhrenvorteile mit der Flachbauweise verbinden soll.
Es ist aber zu erwarten, dass es noch gut und gerne fünf Jahre dauert, bis diese Neuentwicklungen zum gleichen Preis wie LCD/Plasma angeboten werden. Kein Grund also, so lange auf das Bessere zu warten