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Verfasst: 29.09.2005, 09:52
von chef-teleboy
BaZ, 29.09.2005

Gute Zeiten, schlechte Zeiten
RETO ZANNI WILL NACH DEN JÜNGSTENKRITIKEN HEUTE GEGEN SIROKI BRIJEG ZEIGEN, WAS ER KANN

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In Schieflage. Die vergangenen Wochen verliefen für Reto Zanni nicht ohne Probleme. Der Nidwaldner, der im Winter vom FC Thun nachBasel gekommen war, musste für seine Leistungen in der bisherigen Saison viel Kritik einstecken. FotoKeystone

christoph kieslich, Mostar


Mit einem beruhigenden 5:0-Vorsprung geht der FC Basel heute (19.30 Uhr, Telebasel live) in sein Uefa-Cup-Rückspiel in Siroki Brijeg.

Reto Zanni dreht keine rhetorischen Schleifen, wenn es um den bisherigen Verlauf der Saison geht. «Es liegt noch viel mehr drin», sagt er, und das betrifft sowohl ihn selbst wie die Mannschaft.
Dabei könnte Reto Zanni mit der Zwischenbilanz zufrieden sein, denn als einziger Feldspieler hat er sämtliche Wettbewerbsspiele über die volle Distanz bestritten. Er fühlt sich körperlich auf der Höhe, spricht vom «Glück», sich keine Verletzungen eingehandelt zu haben, und freut sich über den hohen Rhythmus, den der Herbst und die englischen Wochen mit sich bringen.
«Das ist eine extreme Erfahrung, die ich so noch nicht gemacht habe», erklärt er, «aber das ist doch das Schönste für einen Fussballer: ständig zu spielen.» Wenn da nicht dieser nörgelnde Unterton wäre, der seine Leistungen seit Saisonbeginn begleitet. Reto Zanni weiss, dass es «rabenschwarze» Tage gab, dass er etwa gegen den FC Zürich «einen Riesenmist» zusammengespielt hat: «Aber seither wird einfach alles schlecht gemacht.»
Alt und selbstkritisch genug schätzt sich der 25-Jährige ein, um zu erkennen, dass er noch nicht wieder auf dem Level ist, auf dem er nach seinem Wechsel vergangenen Winter von Thun nach Basel spielte. Da hatte er ohne grosse Eingewöhnungszeit auf der rechten Seite mit Philipp Degen ein funktionierendes Gespann gebildet. Mit vertauschten Rollen und Vornamen - Zanni rechts hinten in der Abwehrkette, davor David Degen - ist noch keine harmonische Einheit entstanden.

Der Trainer ist überzeugt. «Wir arbeiten jeden Tag daran», sagt FCB-Cheftrainer Christian Gross zur Thematik, «wenn Reto Zanni schlecht aussieht, dann ist das nicht sein alleiniges Verschulden.» Die offensive Ausrichtung des FC Basel verursacht Situationen wie etwa jene im Cupspiel beim FC Solothurn, wenn sich vier defensive Akteure von sechs nach vorne orientierten Mitspielern bisweilen im Stich gelassen fühlen könnten.

Der Coach ist überzeugt davon, dass Reto Zanni seinen Weg machen wird. «Tatsache ist», rechnet Gross aus der internen Buchhaltung vor, «dass wir wesentlich weniger Gegentore über die Aussenpositionen bekommen als in der vergangenen Saison.» Dass das nicht deckungsgleich mit der Wahrnehmung von aussen ist, mag an schmerzlichen Momenten wie jenen in Bremen liegen, als Reto Zannis Griff in Johan Micouds Trikot und der Penalty zum 2:0 für Bremen nicht unmassgeblich für das Ausscheiden in der Champions League verantwortlich war.
Ein «nicht wieder gutzumachender Fehler», wie Zanni sagt und einräumt, dass er daran länger zu knabbern hatte. Dennoch spürt der Nidwaldner das Vertrauen des Trainers, «und ich versuche, mich nicht von anderen beeinflussen zu lassen». Schliesslich warten noch «Riesenaufgaben im Uefa-Cup und Meisterschaft» auf ihn und den FCB.
Die in Siroki Brijeg heute Abend kann da nur unter Vorbehalt gemeint sein. Quasi als Zwischenstation und als weitere Gelegenheit einerseits für Reto Zanni, an der Präzision speziell im Passspiel zu feilen (SIC !!! Anmerkung C-T), andererseits für seine Vorderleute, was die Unterstützung der Defensivabteilung anbelangt. «Der Gegner wird vor eigenem Publikum sicher anders auftreten als in Basel», vermutet er, «aber wir dürfen uns nicht gehen lassen.»
Rochade nur Kopfsache. Auf welcher Flanke er die nächsten Spiele in Angriff nehmen wird, ist nach dem Abgang Klébers eine nicht endültig beantwortete Frage. Da Reto Zanni seinen linken Fuss nicht nur hat, um nicht umzufallen, betrachtet er diese kleine Rochade lediglich als eine Angelegenheit, «die sich im Kopf abspielt».
Schon am Sonntag wartet ein anderes Kaliber, quasi ein Spiel von nationalem Belang, wenn es gegen die Himmelsstürmer aus Thun die Rechnung vom 0:3 im Lachen zu begleichen und dabei auch zu zeigen gilt, «dass wir immer noch die Nummer eins in der Schweiz sind». Denn Reto Zanni sagt bei aller Bereitschaft zur kritischen Überprüfung auch: «Wir sind Erster in der Meisterschaft - da kann man nicht viel falsch gemacht haben.»

Verfasst: 29.09.2005, 10:41
von Rot-Blau Pat
isch ok, was dr Zanni seit. Wenigstens isch er sälbstkritisch..
Aber ich dänk trotzdem, e mol e Pause hät em verliecht nit gschadet.
Denn wär er au bits us dr Schussline cho.. aber do kennt dr Chrigel nüt!
Zieht e Statistik us em Aermel: weniger Gegegoal über d'Ussepositione als
letscht Johr..
"Zanni, Du spielsch! Scheissegal wenn Di s'Volk uspfifft. Du bisch
do bim FCB.. do muesch dure.." ;)

..aber die Statistik würdi jo gärn mol gseh.. oder lauft das unterem Motto:
Trau keinere Statistik, wo Du nit sälber gfälscht hesch..

Verfasst: 29.09.2005, 10:51
von erha
chef-teleboy hat geschrieben:Die offensive Ausrichtung des FC Basel verursacht Situationen wie etwa jene im Cupspiel beim FC Solothurn, wenn sich vier defensive Akteure von sechs nach vorne orientierten Mitspielern bisweilen im Stich gelassen fühlen könnten.
ohhhh, die arme, arme Defensiv-Spieler. Gege sone offensivi Hammer-Mannschaft wie Solothurn sött me natürlich au mitemen 8-1-1 aträte :mad: !

Verfasst: 29.09.2005, 11:03
von Ritter
Chum Zanni, zeig de Uspfiffer was du druf hesch! Das chunnt scho wider!
Aber

Bisch e geile Siech! Kopf hoch

Verfasst: 29.09.2005, 11:32
von Gollum
Dr Zanni isch technisch und spielerisch limitiert. Das ka aber au e Vorteil si, nämmlig dergestalt, dass me als limitierte Spieler weniger umständig und gradliniger spielt. Bim Dääge ischs z.B. genau anderscht umme gsi, meischtens sehr umschtändlich, dribbelfreudig, sehr offensiv... hinde verteidige (was jo eigentlich nach wie vor die primäri Ufgob vome Ussevrteidiger wär) hän oftmools anderi, z.B. dr Zanni odr d Innevrteidiger odr dr Lupo odr dr Huggel miesse.

Kunnt drzue, dass sobald dr einti Ussevrteidiger mit füre goht (was fascht immer dr Dääge gsi isch), muess dr ander (Klääbr) hinde blybe. In dr jetzige Situation mit eme Scotty als linke Ussevrteidiger goht zwangsläufig mehr über links und dr Zanni muess öfter hinde blybe. Und denn würds im David jo nid im Traum in Sinn ko - so wie dr Zanni letscht Saison für si ballverliebts Briederli - emol gege hinde abz'sichere, wenn dr Zanni füüre segglet.

I will nid im Zanni sini Unzuelänglichkeite uf anderi abschiebe, aber die obe gmachte Überlegige sin nid vo dr Hand z wyse. Dr Zanni gschpürt notürlig s Misstraue vo de Fans und dämentsprächend verunsicheret spielt är au, bsunders in dr Vorwärtsbewegig und in de Zweikämpf. Aber soo schlächt, wiener vo-n-e paarne do inne gseh wird, ischer denn au nid grad. Dä wird sich scho wider fange.

Verfasst: 29.09.2005, 13:01
von Jörg Berger
Gollum hat geschrieben:Dr Zanni isch technisch und spielerisch limitiert. Das ka aber au e Vorteil si....
:eek: Nunde Fahne! Eso han ych die Sach no gar nie aagluegt..... :rolleyes: :rolleyes:

Verfasst: 29.09.2005, 15:00
von Bender
BaZ-Polemik auf Forums-Niveau.

Oder anders formuliert: Herr Gross wünscht, dass man Zanni besser darstellt.

Verfasst: 29.09.2005, 15:51
von Gollum
Jörg Berger hat geschrieben: :eek: Nunde Fahne! Eso han ych die Sach no gar nie aagluegt..... :rolleyes: :rolleyes:
Jo Du Spasti :p , hesch hoffentlich s ganze Posting glääse. Isch dr Dääge wirklich soo viel besser gsi? Offensiv: Jo, defensiv: Nei!

Verfasst: 29.09.2005, 16:45
von Jörg Berger
Gollum hat geschrieben:Jo Du Spasti :p , hesch hoffentlich s ganze Posting glääse. Isch dr Dääge wirklich soo viel besser gsi? Offensiv: Jo, defensiv: Nei!
Trotzdäm vyyl lieber dr Dääge!

Klar, muess me technisch nit unbedingt Spitze syy. Es bruucht in jedere Mannschaft au e paar ruschtikali Fighter. Dr Chippy fiert waissgott au nit grad die fyynschti Klinge (usser bi syne Flangge) bim FCB und isch trotzdäm sehr wärtvoll. S'Problem bim Zanni isch doch, dass är näbe de fählende technische Fähigkaite au no unhaimlig ungschiggt isch. Syni Päss sinn doch aifach zem hyyle :(

Verfasst: 29.09.2005, 17:02
von Gevatter Rhein
erha hat geschrieben:ohhhh, die arme, arme Defensiv-Spieler. Gege sone offensivi Hammer-Mannschaft wie Solothurn sött me natürlich au mitemen 8-1-1 aträte :mad: !
Man solls nicht glauben, aber wenn 3 Spieler gegen 1 Spieler stehen, können auch 1. oder 2.Liga-Spieler diese Überzahl nutzen.


Nichtsdestotrotz gilt es für Zanni, den zuletzt gezeigten leichten Aufwärtstrend zu beschleunigen, sein Loch ist etwas gar lang und tief geraten, um nicht mal über Alternativen auf der Position nachdenken zu müssen.

Verfasst: 29.09.2005, 18:11
von Cocolores
Gevatter Rhein hat geschrieben:sein Loch ist etwas gar lang und tief geraten
Wohrschynlich hett er z'lang nach dr Seifi gsuecht