Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Der Rest...

Wie stimmst du ab?

Umfrage endete am 14.05.2022, 08:31

Ja zur Änderung des Filmgesetzes
9
13%
Nein zur Änderung des Filmgesetzes
14
20%
Ja zur Änderung des Transplantationsgesetzes
19
27%
Nein zur Änderung des Transplantationsgesetzes
6
8%
Ja zur Übernahme der EU-Verordnung über die Europäische Grenz- und Küstenwache (Weiterentwicklung des Schengen-Besitzstands)
12
17%
Nein zur Übernahme der EU-Verordnung über die Europäische Grenz- und Küstenwache (Weiterentwicklung des Schengen-Besitzstands)
11
15%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 71

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Lällekönig
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Lällekönig »

Goldust hat geschrieben: 08.04.2022, 09:04 a) es ist nur gewebe. funktionales fleisch. endeaus. 
Weder Natur- noch Geisteswissenschaften sind sich klar, wie Bewusstsein entsteht oder wie es endet.

Goldust hat geschrieben: 08.04.2022, 09:04 b) weil der tod gerade bei jüngeren/"mittelalterlichen" menschen mit gesunden organen oft einfach nicht vorhersehbar ist. dann "stüdelet" man es raus mit den organspende-ausweis. oder man setzt sich aufgrund des alters oder wegen mangelnder aufklärung einfach (noch) nicht damit auseinander. wird vom eigenen umfeld zu wenig oder gar nicht darauf hingewiesen. dann: zack und tod. und das organ darf dann eben nicht entnommen werden.

warum also keine widerspruchslösung? wenns dir so wichtig ist, füll einen zettel aus, dass man keine organe entnehmen kann. zack und ende. so schützt man jene, denen es wichtig ist und kann trotzdem bedeutend mehr leben retten. das (über)leben eines menschen sollte immer über irgendwelchen ansichten und glaubenssätzen stehen. 
Ich halte eine Entscheidungspflicht für angebracht. Dies verhinderte auch, dass man die Frage hinausstüdelen kann.

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Faniella Diwani
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

Lällekönig hat geschrieben: 08.04.2022, 09:28
Goldust hat geschrieben: 08.04.2022, 09:04 a) es ist nur gewebe. funktionales fleisch. endeaus. 
Weder Natur- noch Geisteswissenschaften sind sich klar, wie Bewusstsein entsteht oder wie es endet.

Natur- und Geisteswissenschaften haben dazu zumindest Theorien. Die sind evidenzbasierend und "richtig" bis sie widerlegt sind.
Die Religionswissenschaft und die Philosophie liefert nur Hypothesen ohne belastbare Evidenz.

Goldust hat geschrieben: 08.04.2022, 09:04
Goldust hat geschrieben: 08.04.2022, 09:04 b) weil der tod gerade bei jüngeren/"mittelalterlichen" menschen mit gesunden organen oft einfach nicht vorhersehbar ist. dann "stüdelet" man es raus mit den organspende-ausweis. oder man setzt sich aufgrund des alters oder wegen mangelnder aufklärung einfach (noch) nicht damit auseinander. wird vom eigenen umfeld zu wenig oder gar nicht darauf hingewiesen. dann: zack und tod. und das organ darf dann eben nicht entnommen werden.

warum also keine widerspruchslösung? wenns dir so wichtig ist, füll einen zettel aus, dass man keine organe entnehmen kann. zack und ende. so schützt man jene, denen es wichtig ist und kann trotzdem bedeutend mehr leben retten. das (über)leben eines menschen sollte immer über irgendwelchen ansichten und glaubenssätzen stehen. 
Ich halte eine Entscheidungspflicht für angebracht. Dies verhinderte auch, dass man die Frage hinausstüdelen kann.

OK. Kann man auch vorschlagen. Kann man als Backupvorschlag nehmen falls das Gesetz abgelehnt wird.

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Shantaram
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Shantaram »

Lällekönig hat geschrieben: 08.04.2022, 09:28
Goldust hat geschrieben: 08.04.2022, 09:04 a) es ist nur gewebe. funktionales fleisch. endeaus. 
Weder Natur- noch Geisteswissenschaften sind sich klar, wie Bewusstsein entsteht oder wie es endet.
Goldust hat geschrieben: 08.04.2022, 09:04 b) weil der tod gerade bei jüngeren/"mittelalterlichen" menschen mit gesunden organen oft einfach nicht vorhersehbar ist. dann "stüdelet" man es raus mit den organspende-ausweis. oder man setzt sich aufgrund des alters oder wegen mangelnder aufklärung einfach (noch) nicht damit auseinander. wird vom eigenen umfeld zu wenig oder gar nicht darauf hingewiesen. dann: zack und tod. und das organ darf dann eben nicht entnommen werden.

warum also keine widerspruchslösung? wenns dir so wichtig ist, füll einen zettel aus, dass man keine organe entnehmen kann. zack und ende. so schützt man jene, denen es wichtig ist und kann trotzdem bedeutend mehr leben retten. das (über)leben eines menschen sollte immer über irgendwelchen ansichten und glaubenssätzen stehen. 
Ich halte eine Entscheidungspflicht für angebracht. Dies verhinderte auch, dass man die Frage hinausstüdelen kann.

Genau - unbedingt eine Entscheidungspflicht. Am besten noch gesetzlich verankert und unter Busse bzw. Gefängnis gestellt.  :D :D ​​​​​​​ :D ​​​​​​​

*indieTischkantebeisse*
Schlecht gelaunt online gehen, war nie, ist nicht, und wird auch nie eine gute Idee sein. :cool:

händsche
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von händsche »

Lällekönig hat geschrieben: 08.04.2022, 09:12
händsche hat geschrieben: 08.04.2022, 08:41 Hesch dämfall au ä Patienteverfüegig, wo drinnstoht, dassd keini fremde Organ willsch transplantiert bekoh?
Wenn man Organe einem Patienten einpflanzt werden, der seinen Willen nicht äussern kann, dann wären entweder genügend Organspender vorhanden, dass man keine Widerspruchslösung bräuchte oder es erklärte die Knappheit dieser Organe und könnte vielleicht auch damit gelöst werden, wenn man Patienten erst befragen würde.

Wird das wirklich gemacht?

Nein, grundsätzlich gibt es eine Warteliste in die wird man mit schriftlicher Zustimmung des Patienten eingetragen. Wie es mit nicht mehr zurechnungsfähigen Personen ist, keine Ahnung. Es ging mehr darum herauszufinden, wie er um konsequent er im umgekehrten Fall ist und ob die Aussage "deal with it" und "gehört nicht zur Natur" wie so oft nur auf alle anderen bezogen ist.

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Goldust
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Goldust »

Mit Entscheidungspflicht könnte ich leben. Wie bei der aushebung. Am 18. geburi kommt ein fackel - entscheidung und rücksendung binnen 10 tage, sonst busse.

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Faniella Diwani
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

Goldust hat geschrieben: 08.04.2022, 10:15 Mit Entscheidungspflicht könnte ich leben. Wie bei der aushebung. Am 18. geburi kommt ein fackel - entscheidung und rücksendung binnen 10 tage, sonst busse.

Oder eben "nyt gseit isch jo gmeint".

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Lällekönig
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Lällekönig »

Somnium hat geschrieben: 08.04.2022, 09:14Ich sehe einfach nicht ein, warum ein privat Unternehmen, das heute schon Onnovstionen fördert und sehr daran interessiert ist, diese geschrieben zu bekommen, dermassen verpflichtet werden soll! Auch wenn es Netflix freigestellt ist, „wie“ es sich engagieren soll, ist es letztlich doch eine Fessel, die dem Unternehmen angelegt wird.
Mir graut es vor entfesselten Unternehmen. Die vorgesehene Investitionsverpflichtung halte ich nicht für besonders einengend. Funktioniert in anderen Ländern ja auch. Die Auflagen zum Angebot halte ich für einschneidender und hätte darauf verzichten können. Aber auch die funktioniert in anderen Ländern ohne Probleme.

Somnium hat geschrieben: 08.04.2022, 09:14Diese fixe Idee der Politik, dass man staatlich eingreifen muss, wenn etwas nicht funktioniert, widert mich an.
Wann soll der Staat denn dann eingreifen? Wenn etwas funktioniert? Oder gar nie?

Somnium hat geschrieben: 08.04.2022, 09:14Das Beispiel mit Spotify/Musik habe ich als Vergleich gebracht. Hat anscheinend nicht funktioniert, diese Arrgumentation.
Zum Glück hat die internationale Musikbranche Leitplanken für einen funktionierenden Markt geschaffen, der kaum Eingriffe durch den Staat bedarf.

Somnium hat geschrieben: 08.04.2022, 09:14Der nicht gerettet werden muss, wenn man sich bewusst macht, dass heute schon für jede Idee mindestens vier erfolgreiche und hungrige Streamer offene Türen und Ohren haben.
Also wenn die Streamer eh schon hungrig nur darauf warten, ihr Geld in der Schweiz zu investieren, dann stört sie doch Lex Netflix nicht? Es könnte sogar dazu führen, dass sie sich bei den guten Ideen gegenseitig mit Produktionsbudgets überbieten.

Somnium hat geschrieben: 08.04.2022, 09:14Nur weil sie erfolgreich sind und auch Formate wie 365 Days 2 anbieten, heisst das nicht, dass es etwas schlechtes ist. Im Gegenteil!
Wer nimmt an, dass Netflix schlecht wäre?

Alles andere geht wieder in Richtung SRG, diesmal via Serafe. Dass du davon kein Freund bist, ist längst angekommen, hat aber nichts mit der Vorlage zu tun. ;)

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Aficionado
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Aficionado »

fcbblog.ch hat geschrieben:Was mich bei Lex Netflix stört: Ich wäre dafür, dass die amerikanischen Monopolisten einfach nur abdrücken müssen. Denke nämlich das Gegenteil von geistiger Landesverteidigung würde passieren...

Ami-Serien (Social Justice Schrott und Genderbender mit dem moralischen Vorschlagshammer) a la Suisse wäre wieder mal absolut beschissener US-Kulturimperialismus.
Europa und die CH sollten sich davon lösen, sich jede vertrottelte amerikanische Kulturrevolution zwei Jahre später auf die unpassenden eigenen Verhältnisse überzustülpen. Es braucht mehr eigene kontinentaleuropäische Populärkultur - aber ob Netflix dafür die richtige Lösung ist... Ich bin skeptisch. Besser Monopolgesetze richtig anwenden, die Monopolisten zahlen lassen, bis sie nicht mehr wollen oder können und eigene europäische Alternativen fürs Publikum aufbauen.

Gilt übrigens nicht nur für Streaming-Anbieter.
+1
Die Franzosen bilden noch eine Ausnahme. Produzieren teils geniale Filme mit einem europäischen «Touch».
Deinen Beitrag kann man auch generell auf den Schweizer Lifestyle übertragen: Da wird einfach jeder Scheissdreck von drüben übernommen oder kopiert (v.a. auch in der Wirtschaft).



Zuletzt geändert von Aficionado am 08.04.2022, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Baslerbueb
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Baslerbueb »

Goldust hat geschrieben: 08.04.2022, 10:15 Mit Entscheidungspflicht könnte ich leben. Wie bei der aushebung. Am 18. geburi kommt ein fackel - entscheidung und rücksendung binnen 10 tage, sonst busse.
Oder ein zusätzlicher Button auf der Steuererklärung  :D
 

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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Aficionado »

1. (Netflix) Nein (konsumiere keine US Streamdienste)
2. (Transplantation) eher ja
Besser man entnimmt die Organe von Toten als manipulierte Schweine(organe) zu züchten.
3. (Frontex) ja (man muss diesen Assi-Pushbacks auf die Finger schauen. Schweiz muss sich beteigen, auch um Miβstände aufzudecken oder zu verhindern).



Zuletzt geändert von Aficionado am 08.04.2022, 10:34, insgesamt 4-mal geändert.

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Faniella Diwani
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

Baslerbueb hat geschrieben: 08.04.2022, 10:26
Goldust hat geschrieben: 08.04.2022, 10:15 Mit Entscheidungspflicht könnte ich leben. Wie bei der aushebung. Am 18. geburi kommt ein fackel - entscheidung und rücksendung binnen 10 tage, sonst busse.
Oder ein zusätzlicher Button auf der Steuererklärung  :D

Warum nicht. Dann müsste man 1x/Jahr entscheiden. Das würde das Gejammer wegen "aber er wusste nicht mehr das er" einschränken.
Problematisch einfach das die Steuererklärung kantonal und die Organspende national ist. Da ist ein Chaos garantiert.

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Lällekönig
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Lällekönig »

Faniella Diwani hat geschrieben: 08.04.2022, 09:42 Natur- und Geisteswissenschaften haben dazu zumindest Theorien. Die sind evidenzbasierend und "richtig" bis sie widerlegt sind.
Die Religionswissenschaft und die Philosophie liefert nur Hypothesen ohne belastbare Evidenz.
Ich habe keine Probleme damit der Wissenschaft zu vertrauen, wenn sie es auch selber tut. Aber selbst die Neurowissenschaft ist der Ansicht, noch kein befriedigende Antwort auf diese Frage zu haben. Es existiert also keine breit anerkannte Theorie, die für «richtig» gehalten wird.

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Faniella Diwani
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

Lällekönig hat geschrieben: 08.04.2022, 10:35
Faniella Diwani hat geschrieben: 08.04.2022, 09:42 Natur- und Geisteswissenschaften haben dazu zumindest Theorien. Die sind evidenzbasierend und "richtig" bis sie widerlegt sind.
Die Religionswissenschaft und die Philosophie liefert nur Hypothesen ohne belastbare Evidenz.
Ich habe keine Probleme damit der Wissenschaft zu vertrauen, wenn sie es auch selber tut. Aber selbst die Neurowissenschaft ist der Ansicht, noch kein befriedigende Antwort auf diese Frage zu haben. Es existiert also keine breit anerkannte Theorie, die für «richtig» gehalten wird.

Ich denke die Neurowissenschaft ist sich durchaus einig dass die Nervenbahnen irgendwann nicht mehr funktionieren. Evidenz das unser "Sein" an diese gebunden sind haben wir genug. Ich führe nur die Veränderungen am "Sein" auf wenn da Nervenbahnen/Hirnregionen verletzt bzw. zerstört werden.

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Lällekönig
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Lällekönig »

händsche hat geschrieben: 08.04.2022, 09:50 Nein, grundsätzlich gibt es eine Warteliste in die wird man mit schriftlicher Zustimmung des Patienten eingetragen. Wie es mit nicht mehr zurechnungsfähigen Personen ist, keine Ahnung. Es ging mehr darum herauszufinden, wie er um konsequent er im umgekehrten Fall ist und ob die Aussage "deal with it" und "gehört nicht zur Natur" wie so oft nur auf alle anderen bezogen ist.
Falls du das herausfinden willst, kannst ihn ja direkt fragen. ;)

Ich bin der Ansicht, dass es eine persönliche Entscheidung sein soll, ob man ein Organ annehmen will oder nicht. Daher rührte auch meine Frage. Ich würde höchstwahrscheinlich ablehnen.

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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von händsche »

Lällekönig hat geschrieben: 08.04.2022, 10:52 Ich bin der Ansicht, dass es eine persönliche Entscheidung sein soll, ob man ein Organ annehmen will oder nicht. Daher rührte auch meine Frage. Ich würde höchstwahrscheinlich ablehnen.

Diese Einstellung ist ja auch völlig ok. Darüber stimmen wir ja gar nicht ab.

Die Schweiz ist grundsätzlich postiiv gegnüber Organspenden eingestellt (90%), wobei 81% bereit wären ihre Organe zu spenden. Aber nur die Hälfte davon wird je ihren Spendewillen äussern. Wir haben zu lange Wartelisten als das wir uns das leisten könnten.

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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Lällekönig »

Faniella Diwani hat geschrieben: 08.04.2022, 10:40 Ich denke die Neurowissenschaft ist sich durchaus einig dass die Nervenbahnen irgendwann nicht mehr funktionieren. Evidenz das unser "Sein" an diese gebunden sind haben wir genug. Ich führe nur die Veränderungen am "Sein" auf wenn da Nervenbahnen/Hirnregionen verletzt bzw. zerstört werden.
Ja, die Vernetzung über das Nervensystem scheint ein zentrales Element von Bewusstsein auszumachen. Ein spannendes Forschungsfeld widmet sich der Rolle des enterischen Nervensystems, dem «Bauchhirn». Es scheint nicht nur erheblichen Anteil an den intuitiven Entscheidungsprozessen zu haben, sondern auch Einfluss auf psychische Befindlichkeiten, bis hin zu grundlegenden Wesensmerkmalen zu besitzen. Insofern würde ich diese Region auch zu den «Sein»-konstituierenden Regionen hinzuzählen.

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Somnium
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Somnium »

@Goldust

Haha, eine Serafe-Steuer ist nicht im geringsten mit Miete vergleichbar. Ich kann mich immer noch selber entscheiden, was und wo ich mieten will. Bei der Serafe-Steuer nicht. Und Doris Leuthard hat immer mit „pro Kopf und Rag einen Franken“ für das RTVG geworben, eine Lüge, die ich noch vor dem Abstimmungsjampf damals mit einem eigenen Thread angeprangert habe.

Nochmals: Aktuell werden rund 1,3 Millionen Hsushalte in der Schweiz mit einer Steuer krass benachteiligt. Das hat nichts mit Frust zu tun, wenn ich das auch weiterhin anprangere. Die Lüge geht ja jetzt mit einer neuen Initiative weiter: Aus Kosten halbieren ist jetzt eine „200-Franken-Initiative“ entstanden. Die weiterhin die Einpersonenhaushalte im gleichen Mass benachteiligt. Es werden übrigens immer mehr, diese einzeln lebende Menschen. Die keine Lobby im Parlament haben.
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Lällekönig »

Haus des Geldes (La Casa de Papel) (1. Staffel und Rechte gekauft, Fortsetzung in Eigen-/Auftragsproduktion) oder Lilyhammer (Koproduktion) sind meiner Ansicht nach gelungene Beispiele für Popkultur mit Europäischem Touch von/mit/trotz Netflix. Gerade Lilyhammer lebt ja von der Gegenüberstellung Amerikanischer und Norwegischer Realität.

händsche
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von händsche »

Lällekönig hat geschrieben: 08.04.2022, 11:37 Lilyhammer
Het zwar jetzt 0 mitem Thema zdue, wie kasch du die no luege? Die isch bi mir zmitzt in dr zweite Staffle woni am luege gsi bi, nüm verfüegbar gsi.
 

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Somnium
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Somnium »

@Lällekönig

Wenn der Staat in den Kulturbetrieb eingreift, kommt das selten gut. Mir ist bewusst, dass es Netflix und die anderen drei wohl nicht gross beeindruckt, wenn sie auch in der Schweiz zur Kasse gebeten werden. Nur: Das kann ganz andere Folgen haben, als die Befürworter heute erwarten. Und das hat mit dem Alleinstellungsmerkmal der SRG zu tun. Einem Staatsmonopol, dass es in dieser Form wohl weltweit kein zweites Mal gibt.

Wenn jetzt also die Autoren mit den Streamern eine echte Alternative zum SRG-Mief bekommen, warum sollen sie dann überhaupt noch Stoffe für diesen schwerfälligen Monopolisten entwickeln? Wie bereits erwähnt, bei der SRG sind Autoren reine Auftragsschreiber für die Redaktionen. Das ist in etwa so attraktiv, wie die Texte für das Abstimmungsbüchlein zu schreiben.

Kreative Köpfe werden in Zukunft ganz offiziell von den Streamern mit offenen Armen empfangen und werden dort auch entsprechend behandelt und bezahlt. Der SRG fehlt bereits heute das Personal innovative Formate.

Wo werde ich also in Zukunft meine Ideen zuerst anbieten? Am Leutschenbach, wo man als Frischling nicht ernst genommen wird? Oder bei Netflix, die den Mumm haben, kompromisslos auf Talente zu setzen? Zuerst werden der SRG und dem (staatlich) subventionierten Schweizer Film die Autoren ausgehen. Dann die Autorenfilmer. Dann die Schauspiel-Talente. Die Regisseure. Die Komponisten. Etc. Bleiben werden die, die bereits heute keine Probleme haben, wenn einfach am Ende des Monats die Miete bezahlt werden kann.

Und dann werden die Serafe-Steuerzahler wieder rumjammern, „warum sie so viel Geld für solchen Schrott“ bezahlen müssen. Ein endloser Rattenschwanz, der weiter anwachsen wird, weil die Politik noch immer glaubt, sie kapiere wie das Film-Business funktioniert. Die Lex Netflix hat das Potential, ein richtig schönes Eigengoal zu werden.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Lällekönig »

händsche hat geschrieben: 08.04.2022, 11:52 Het zwar jetzt 0 mitem Thema zdue, wie kasch du die no luege? Die isch bi mir zmitzt in dr zweite Staffle woni am luege gsi bi, nüm verfüegbar gsi.
Isch scho länger här, won i s gluegt han. Vermuetlig sind d Rächt abgloffe oder me het s us Serverplatzgründ us em Katalog gnoh. Isch ebe die müehsami Sach, dass Usstrahligsrächt geografisch und zytlich begränzt sind und sälbscht bi Koproduktione Teil vo dr Verhandlige sind.

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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Lällekönig »

@Somnium
Müsste doch in deinem Sinne sein, wenn die Gründe für Budgetkürzungen zunehmen würden. Oder?

Verfassungsauftrag hat geschrieben: Radio und Fernsehen sollen zur Bildung und kulturellen Entfaltung, zur freien Meinungsbildung und zur Unterhaltung beitragen, auf die Besonderheiten des Landes und die Bedürfnisse der Kantone Rücksicht nehmen, die Ereignisse sachgerecht darstellen und die Vielfalt der Ansichten widerspiegeln.
Ich bin mit dem Verfassungsauftrag an die SRG einverstanden. Wenn es soweit ist, dass die Investitionspflicht dem Schweizer Filmschaffen eine Existenzgrundlage bietet, wäre ich sofort dafür zu haben, dass das Budget zu Lasten von Filmen und Serien (als Beitrag an den Bereich Unterhaltung) zu kürzen.

BSL>ZRH
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von BSL>ZRH »

händsche hat geschrieben: 08.04.2022, 08:41
BSL>ZRH hat geschrieben: 07.04.2022, 17:47 Lebende die keine Organ erhalten, behalten ja ihre körperliche Unversehrtheit. Nur funktionieren ihre Organe eben nicht mehr. Das ist Pech. Tja kommt vor, deal with it. 

Körperliche Unversehrtheit = alles was bei mir ist, dass bleibt bei mir, kein rumdoktern. Auf freiwilliger Basis, ja, aber nicht verpflichtend und durch Zwang.

Und ja, alle haben das Wort Organspende gehört und wenn sie dies wirklich wollten, dann hätten Sie sich registriert. Klar gibt es einige die mit dem Administrativaufwand nicht klar kommen. Aber gerade im Alter habe, vor dem Tod, kommen die Leute nicht mehr so ganz mit. Daher frühzeitig Testament oder Organspendezettel. Daher werden dann ahnungslosen alten Toten die Organe geklaut, auch wenn dies vermutlich aufgrund des Alters nicht oft vorkommt. Genau so bei der Gruppe der 18-20 Jährigen. Sind Volljährig, aber kommen oft noch nicht ganz alleine klar. Auch bei Ihnen kann gegen Ihren willen die Organe geklaut werden. Und ja keiner wies mit 100% Sicherheit was nach dem Tod ist. Ich in zwar Atheist, aber meine körperliche Gesamtheit über den Tod hinaus ist mir sehr wichtig. Und bei Minderjährigen entscheiden vermutlich wie auch heute schon die Eltern. Das wäre zumindest für mich kein Problem.

Hesch dämfall au ä Patienteverfüegig, wo drinnstoht, dassd keini fremde Organ willsch transplantiert bekoh?



Nope. Ich würde ja nur Organe nehmen von Personen, die sich wirklich freiwillig von ihren Organen trennen. Bei Annahme der Initiative hätte ich schon mehr Probleme Organe anzunehmen. Ich will mich nicht freiwillig von meinen Organen trennen, andere schon 1. Grundregel: Das Leben ist nicht fair. 

Aber to be Fair: Ich bin in 1.5 Jahren 40. Ich denke nicht, dass in meinem Alter gross noch Ersatzorgane notwendig wären. Oder, dass ich eine hohe Priorität auf irgendwelchen Wartelisten hätte. Da würden, zu Recht, jüngere bevorzugt. Bei mir wäre dann Sense. 

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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Aficionado »

Faniella Diwani hat geschrieben:
Baslerbueb hat geschrieben: 08.04.2022, 10:26
Goldust hat geschrieben: 08.04.2022, 10:15 Mit Entscheidungspflicht könnte ich leben. Wie bei der aushebung. Am 18. geburi kommt ein fackel - entscheidung und rücksendung binnen 10 tage, sonst busse.
Oder ein zusätzlicher Button auf der Steuererklärung  :D

Warum nicht. Dann müsste man 1x/Jahr entscheiden. Das würde das Gejammer wegen "aber er wusste nicht mehr das er" einschränken.
Problematisch einfach das die Steuererklärung kantonal und die Organspende national ist. Da ist ein Chaos garantiert.
Nicht alle füllen die aus. Meistens ist es ja nur der Ehegatte. Kenne keine verheiratete Frau die das macht im Bekanntenkreis. Ok, unterschreiben müssen ja beide. Dann könnte diese Idee sogar umgesetzt werden. Das zweite Kreuzle kann ich dann nach Absprache auch noch gleich setzen.




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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Somnium »

@Lällekönig

Grundsätzlich hat das Stimmvolk damals 365 Franken pro Kopf und Jahr bewilligt. Wenn das auch so einkassiert werden würde, wäre ich grundsätzlich damit einverstanden. Oder entsprechend bei einem Ja zur 200 Franken-Initiative auch damit. Das könnte man dann ohne Serafe-Zwischenstation sauber mit der Veranlagung bezahlen.

Ich bin aber überhaupt nicht damit einverstanden, wenn man der SRG eine „Carte Blanche“ bewilligt und dann in die Programmgestaltung reinreden will. Die einen sehen Kürzungspotential bei der Unterhaltung, andere beim Sport, dritte bei der Kultur.

Film funktioniert dann am besten, wenn die Wege kurz sind und die Entscheidungsträger kompetent. Film funktioniert dann, wenn die Macher wissen, wie es geht und in ihren Departements optimale Arbeitsbedingungen haben.

In den letzten Jahren hat sich ein Studio etabliert, dass mit innovativen Geschichten weltweit die Zuschauer ins Kino lockt. A24.

Coming soon!
Zuletzt geändert von Somnium am 08.04.2022, 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Käppelijoch »

Somnium hat geschrieben: 08.04.2022, 13:15 @Lällekönig

Grundsätzlich hat das Stimmvolk damals 365 Franken pro Kopf und Tag bewilligt.


:p Dass die Inflation so schlimm ist, ist mir neu.

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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Somnium »

Käppelijoch hat geschrieben: 08.04.2022, 13:17
Somnium hat geschrieben: 08.04.2022, 13:15 @Lällekönig

Grundsätzlich hat das Stimmvolk damals 365 Franken pro Kopf und Tag bewilligt.


:p Dass die Inflation so schlimm ist, ist mir neu.

Thx. Habe es korrigiert.
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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Lällekönig »

Wie bis anhin dürfen Jugendliche ab 16 Jahren ihren Willen zu einer Spende selbständig und verbindlich festhalten. Für Jugendliche ab 16 Jahren würden dieselben Regeln gelten wie für Erwachsene. Bei jüngeren Kindern und Jugendlichen werden die nächsten Angehörigen angefragt – in der Regel sind das die Eltern. Sie haben bei ihrem Entscheid jedoch die Meinung des Kindes zu berücksichtigen. Sind die nächsten Angehörigen nicht erreichbar, ist eine Organentnahme verboten.
Kennt jemand die Begründung, warum im Zweifelsfall bei Kindern und Jugendlichen U16 die Organe nicht entnommen werden dürfen und bei Ü16 schon? Es wäre ja möglich, dass die nächsten Angehörigen einen eventuell erwünschten Widerspruch schon bei Geburt festhalten und gegebenenfalls anpassen, wenn das Kind eine Meinung dazu entwickelt.

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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Lällekönig »

@Somnium
Willst du dir diese Argumente nicht für eine Abstimmung aufheben, bei der es um die SRG und Serafe-Gebühren geht?

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Re: Volksabstimmung vom 15. Mai 2022

Beitrag von Somnium »

@Lällekönig

Das hängt doch alles miteinander zusammen! Würde sich die SRG auf ihren Leistungssuftrag konzentrieren, hätten wir eine Markt-und leistungsorientierte Filmproduktionskultur in der Schweiz, die nicht in erster Linie für die SRG produzieren würde. Aber die SRG beteiligt sich an Kinofilmproduktionen, die wenige Monate später bereits im TV zu sehen sind (zB „Jagdzeit“). Von daher wäre ein Ja zum Filmgesetz für die Vielfalt wünschenswert. Es würde aber gleichzeitig die SRG schwächen. Die der Stimmbürger eben noch mit dem RTVG stärken wollte.

Alles ein Filz, könnte man auch sagen. Von dem am Ende die Amerikaner profitieren werden. Die man jetzt eigentlich „ein bisschen an die Kandare nehmen will“.
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