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Verfasst: 24.06.2016, 17:02
von irgend
BloodMagic hat geschrieben:Ich befürchte aber, dass die Sesselfurzer in Brüssel jetzt ein Exempel statuieren wollen und es den UK Politikern so schwer wie möglich machen wollen
Jetzt auf stur zu machen wäre das allerdümmste, was die EU machen könnte. Damit würde sie den EU-Gegnern der verbleibenden Länder in die Hände spielen und den momentanen Trend Richtung Ende der EU nur noch beschleunigen. Hoffe doch sehr, dass sie schlau genug sind das zu sehen und endlich vernünftige Reformen einleiten.
BloodMagic hat geschrieben:Jedenfalls darf die EU jemandem ganz besonders danken: Danke Merkel! Die Flüchtlingspolitik der EU war nämlich der ausschlaggebende Punkt wieso die Briten heute so entschieden haben...
Exakt so ist es. Dass man nach 2008 genau so weitergemacht hat als wäre nichts passiert, mit der anschliessenden Gängelung der Südländer, hat schon einen grossen Teil der Linken gegen die EU aufgebracht. Die Merkel'sche Flüchtlingspolitik hat jetzt noch das entscheidene Quäntchen Rechtswähler ins 'Leave' Lager gebracht.

Hätte erwartet, dass UK knapp dabei bleibt. Danach hätte man sich wahrscheinlich weiterhin wie bis anhin durchwursteln wollen. Jetzt ist der Reformdruck sofort ungleich grösser, was langfristig hoffentlich positiv sein wird. Denn mit dem gegenwärtigen Kurs geb ich der EU höchstens noch 10 Jahre.

Verfasst: 24.06.2016, 17:35
von Pro Sportchef bim FCB
irgend hat geschrieben:Jetzt auf stur zu machen wäre das allerdümmste, was die EU machen könnte. Damit würde sie den EU-Gegnern der verbleibenden Länder in die Hände spielen und den momentanen Trend Richtung Ende der EU nur noch beschleunigen. Hoffe doch sehr, dass sie schlau genug sind das zu sehen und endlich vernünftige Reformen einleiten.



Exakt so ist es. Dass man nach 2008 genau so weitergemacht hat als wäre nichts passiert, mit der anschliessenden Gängelung der Südländer, hat schon einen grossen Teil der Linken gegen die EU aufgebracht. Die Merkel'sche Flüchtlingspolitik hat jetzt noch das entscheidene Quäntchen Rechtswähler ins 'Leave' Lager gebracht.

Hätte erwartet, dass UK knapp dabei bleibt. Danach hätte man sich wahrscheinlich weiterhin wie bis anhin durchwursteln wollen. Jetzt ist der Reformdruck sofort ungleich grösser, was langfristig hoffentlich positiv sein wird. Denn mit dem gegenwärtigen Kurs geb ich der EU höchstens noch 10 Jahre.
Die Frage ist, was willst du reformieren? Wie willst du das Grundproblem lösen, dass eine Union 20 verschiedene Nationen hat, 20 verschiedene Wirtschaften, 20 verschiedene Rahmenbedingungen?

Verfasst: 24.06.2016, 18:48
von SubComandante
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Die Frage ist, was willst du reformieren? Wie willst du das Grundproblem lösen, dass eine Union 20 verschiedene Nationen hat, 20 verschiedene Wirtschaften, 20 verschiedene Rahmenbedingungen?
Nun kommen wir zum grössten Fehler, den die EU jemals begangen hat. Eine eigene Währung ohne Wirtschaftsminister, der für die ganze EU da ist. Als Folge konkurrierten sich Länder mit der selben Währung, über die sie wenig Kontrolle hatten. Deutschland geht mit Niedriglohnpolitik als Sieger hervor.

GB war wie Schweden auch davon ausgenommen.

Und Deutschland sollte sich auch etwas Sorgen machen. Ich meine, wenn man 50 Mia. jährlich exportiert nach GB.

Verfasst: 24.06.2016, 22:27
von footbâle
Patzer hat geschrieben:Begründung?
ich denke die aktuelle Generation wird kurz und mittelfristig recht darunter leiden.. was in 10-20 jahren dann ist kann man noch nicht absehen, kommt halt auch darauf an, wie die neue britische Regierung mit diesem entscheid umgeht, und wie die eu sich nun verhält...
Meine Begründung, weshalb sich der Austritt mittelfristig für UK lohnen wird, ist ziemlich einfach.
Grossbritannien ist der drittgrösste Nettozahler in der EU, und die zweitgrösste Volkswirtschaft. Gleichzeitig ist London der grösste Finanzplatz der Welt. Die EU wird Grossbritannien nicht einfach zur Seite schieben und ignorieren können. Ich bin ziemlich dezidiert davon überzeugt, dass eine starke Nation am meisten davon profitiert, wenn sie über ihr Schicksal selbst bestimmen kann- und wundere mich eigentlich nur über die 48% die in der EU verbleiben wollten. In 5 Jahren würden es 38% sein, in 10 Jahren nur noch 28%.

Die EU ist die grösste Umverteilungsaktion in der Geschichte der Menschheit. Westeuropa - namentlich Deutschland, Frankreich, England und die Niederlande, verschieben à discretion Geld nach Ungarn, Polen, Rumänien und Griechenland. Darum geht es letztlich. Und für jeden Euro, der verschoben wird, geht ein weiterer Euro für die unfassbare Bürokratie in Brüssel drauf. Die allerdümmste Erfindung in der Geschichte der Menschheit. NL will auch raus, F ebenfalls, die Österreicher würden ebenfalls abhauen wollen - das Schiff sinkt wie ein Stein. Eigentlich sind wirklich nur die Deutschen der Motor, der die EU noch antreibt. Weil sie geradezu manisch nach einer Führungsrolle in Europa streben. Das wollten sie schon immer, und das werden sie immer wollen. Die Deutsche Krankheit - leider unheilbar.

Die Briten werden sich anstrengen müssen, innovativ und kompetitiv genug zu sein, um ausserhalb der EU wachsen und gedeihen zu können. Aber ich würde viel darauf wetten, dass ihnen das gelingen wird. Die EU wird vorwiegend damit beschäftigt sein, ihren eigenen Zerfall zu verhindern oder wenigstens hinauszuzögern. Daraus entsteht keine Perspektive für die Zukunft, keine Wertschöpfung, kein überzeugendes Argument für die Menschen, die jeden Tag den perversen Bürokratenmoloch in Brüssel finanzieren.

Die Briten sind von einem sinkenden Ozeandampfer auf ein ziemlich kleines Rettungsboot umgestiegen. Das ist mutig, klug, und die einzige Option, ihr Überleben langfristig zu sichern.

Verfasst: 24.06.2016, 22:36
von ellesse
Als ehemaliger Linker frage ich mich... warum sind auf einmal alle Sozis Globalisten und pro EU? Anfangs 2000 war die Parole noch "NoGlobal" (Genua 2001). Die Hirnwäsche der Institutionen scheint im letzten Jahrzehnt gewirkt zu haben?

"We will no longer surrender this country or its people to the false song of globalism"
- God Emperor DJT

Verfasst: 25.06.2016, 08:06
von Konter
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Das ist doch Quatsch und Panikmache.


Warum "jetzt"? Es geht alles noch 2 Jahre oder bis Einigung mit EU genau gleich weiter.

Ausserdem haben wirs auch geschafft, bei uns zählen doch EU Ausländer auch wie Schweizer...

Die aktuelle Panikmache der Remainer ist schon ziemlich übel.
Wir sind ja auch nicht aus der EU ausgetreten, sondern haben bilaterale Verträge, die sowas regeln. Die Briten müssen jetzt erstmal schauen, wie sie das ganze regeln wollen mit der Beziehung zur EU.

Verfasst: 25.06.2016, 13:13
von boroboro
Interessant anzusehen wie diverse Brexitbefürworter bereits extrem zurückrudern.
Leave campaign rows back on key immigration and NHS pledges
Farage kassiert wichtigstes Versprechen der Brexit-Bewegung ein
Die waren doch selber überrascht von ihrem Sieg.
Lustig anzusehen wie die "online" Engländer genau gleich reagieren wie die Schweizer, wenn die SVP eine Abstimmung gewinnt. Die Menschen sind doch überall gleich.

Dazu will Schottland jetzt Gespräche mit der EU aufnehmen, das Land zerfällt in Einzelteile... :o

Verfasst: 25.06.2016, 13:37
von johnDoe
[ATTACH]22565[/ATTACH]

Verfasst: 25.06.2016, 14:04
von Ignorant
SubComandante hat geschrieben:Nun kommen wir zum grössten Fehler, den die EU jemals begangen hat. Eine eigene Währung ohne Wirtschaftsminister, der für die ganze EU da ist. Als Folge konkurrierten sich Länder mit der selben Währung, über die sie wenig Kontrolle hatten. Deutschland geht mit Niedriglohnpolitik als Sieger hervor.

GB war wie Schweden auch davon ausgenommen.

Und Deutschland sollte sich auch etwas Sorgen machen. Ich meine, wenn man 50 Mia. jährlich exportiert nach GB.
DASS war mal kein fehler der EU.

helmut wollte sich ein denkmal setzen mit der wiedervereinigung. die froschfresser, als siegermacht aus dem zweiten weltkrieg, machten dies von einer gemeinschafts währung abhängig. dank maggie blieb GB mit dem pfund aussen vor. maggie warnte sogar vor den folgen. und sie hatte recht.

die froschfresser wollten mit dem euro ihre währung und wirtschaft auf dem rücken von deutschland neu aufstellen.... in die hosen gegangen.

Verfasst: 25.06.2016, 14:14
von Ignorant
GB hat eine VOLKSBEFRAGUNG durchgeführt. nicht mehr oder weniger. solange das unterhaus dem nicht zustimmt und den act 50 aktiviert passiert rein gar nix.

GB ist weiterhin mitglied der EU. da können die kobolts in brüssel "stämpfeln" wie sie wollen. GB hat nun alle karten in der hand. die EU wie sie ist hat keine zukunft. reformen zurück zu einem wirtschaftsraum ohen politik sind nötig.

Verfasst: 25.06.2016, 14:55
von team17
boroboro hat geschrieben:Interessant anzusehen wie diverse Brexitbefürworter bereits extrem zurückrudern.
Gab ja letztens ein schweizer Parlamentarier, der befragt zu den Aussagen von Trump sagte, dass man im Wahlkampf halt auch Sache sage die man nicht halten könne. Das gehöhre halt dazu und man müsse dann nicht alles umsetzen. Weiss leider nicht mehr wer es war.

Verfasst: 25.06.2016, 15:56
von rethabile
team17 hat geschrieben:Gab ja letztens ein schweizer Parlamentarier, der befragt zu den Aussagen von Trump sagte, dass man im Wahlkampf halt auch Sache sage die man nicht halten könne. Das gehöhre halt dazu und man müsse dann nicht alles umsetzen. Weiss leider nicht mehr wer es war.
Spielt keine Rolle - könnte jeder gewesen sein.

Verfasst: 26.06.2016, 04:02
von SubComandante
ellesse hat geschrieben:Als ehemaliger Linker frage ich mich... warum sind auf einmal alle Sozis Globalisten und pro EU? Anfangs 2000 war die Parole noch "NoGlobal" (Genua 2001). Die Hirnwäsche der Institutionen scheint im letzten Jahrzehnt gewirkt zu haben?

"We will no longer surrender this country or its people to the false song of globalism"
- God Emperor DJT
Vielleicht sind die Sozis, mit Ausnahme der JUSO, nicht mehr so links. Die Zeit der Hubachers ist vorbei. Parteifunktionäre anstatt Intellektueller. Eine SP winkt sogar das neue BüPF Gesetz durch. Leute wie Nordmann stehen an der Front. Ein Horror. Und wer nach der menschenverachtenden Geschichte der EU bezüglich Griechenland mit Bankenrettung und der Folge, dass Leute für Nahrungsmittelabgaben in Europa anstehen, immer noch für einen Beitritt ist, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Man kann mitbestimmen? Ja klar doch. Und sich überstimmen lassen. Ich zahle in Italien lieber wieder in Lira. Der Kaffee kostet halt 2000. Aber das Land hat noch Kontrolle über die eigene Währung. Und läuft es schlecht, dann ist man halt selber schuld und muss den Preis zahlen. Die Alternative wäre Troika, die das Land kaputtwirtschaften wird, die Krankenversorgung so schlecht macht, dass Leute Suizid begehen und das Tafelsilber für Billigstpreise an Deutsche Unternehmen vergeben wird. Fuck Off.

Globalisierung für den Profit einiger weniger. Kann man machen. Ist aber Scheisse.

Die EU ist engültig gescheitert an der Flüchtlingsfrage. Hätte jedes Land einen Teil der Syrer aufgenommen wäre das alles kein Problem gewesen. Aber nun macht man ein Deal mit dem Irren vom Bosporus. Das ist Scheitern in Reinkultur. Genauso wie für 2 Mia. Rüstungsgüter nach Saudi Arabien zu verschachern. Sharia Staat. Sympathisant von IS und Al Nusra.

Nach ein paar Tagen fragt man sich dann schon: war das wirklich so dumm von den Briten? Und wer kommt als nächstes? Finnland? Spanien? Griechenland?

Schengen ist grossartig. Aber das kann man auch so machen. Dafür braucht es kein EU Parlament, dass sowieso nichts entscheiden kann. Denn der diktatorische EU Rat hat das sagen. Und bald kommt TTIP. Dann entscheidet wer anderes. Arschlöcher.

Man sollte sich endlich von Grundgedanken der EU lösen. Nie mehr Krieg der 3 grossen Nationen (oder 4 mit Österreich-Ungarn). Darum geht es nicht mehr. Was mit Irland, Spanien, Portugal und Griechenland gemacht wurde ist Krieg. "Spanien, Irland und Portugal haben's ja geschafft" - Bullshit. Jeder, der etwas studiert hat, verdient in Portugal rein gar nix. Der wird auswandern. Nach Deutschland zum Beispiel. Billige, hoch ausgebildete Arbeitskräfte. Während im Ursprungsland die Leute fehlen. Ein Erfolgsmodell? Ich frage mich nicht, warum GB den Brexit gewählt hat. Ich frage mich eher, warum andere Länder immer noch dabei sind.

Verfasst: 26.06.2016, 16:50
von Soriak
SubComandante hat geschrieben:Und bald kommt TTIP. Dann entscheidet wer anderes. Arschlöcher.
Die Schiedsgerichte unter TTIP sind eine sehr gute Idee. Ist heute ja lächerlich, wenn z.b. die Schweiz die EU einen Disput vor einem EU Gericht verhandeln. Viel fairer wäre, man hätte Richter aus anderen Ländern, dir Experten in einem gewissen Thema sind. Viele Fragen sind so komplex, dass selbst ohne eine Befangenheit, die wenigsten Richter mit der Materie vertraut genug sind.

Dann können Fälle wie Uber in Frankreich: die Handwerkern unter der Annahme, der Dienst sei rechtmäßig. Noch während sie ein richterlichen Entschluss anfechteten, der also noch nicht rechtsgültig war, würden die zwei top Manager der Firma eingebuchtet. Und warum sollte der Dienst nicht legal sein?

Kürzlich hat Amazon ihren Express Dienst in Paris gestartet: Lieferung in einer Stunde. Die Stadt will nun prüfen, ob sie das verbieten können. Es schadet scheinbar den kleinen Unternehmen in der Stadt... und man wolle amerikanisches Großunternehmen, welches die Kultur in der Stadt zerstörten würde. Sorry, aber eine solche Einschränkung wäre ganz einfach nicht haltbar... aber ein Gericht in Paris würde kaum für ein US Unternehmen befinden.

Darum braucht es unabhängige Schiedsgerichte.

Verfasst: 28.06.2016, 12:29
von Pro Sportchef bim FCB
http://www.20min.ch/ausland/news/story/ ... --25879340
EU-Parlamentarier dagegen plädieren für mehr Repression.
Viele Europa-Politiker dürften allerdings nach wie vor die Meinung der ehemaligen EU-Politikerin Doris Pack teilen, die sagt: «Den Brexit als Anlass zu nehmen, über eine Reform der EU nachzudenken, ist unnötig. Das vermeintliche Bürokratiemonster EU ist eine Erfindung der Populisten und Medien, das der Normalbürger, der sich nicht jeden Tag mit Politik befasst, für Realität hält. Ebenso wie das angebliche Demokratiedefizit. Wir haben zwei Kammern, die bestens funktionieren.»
Noch Fragen?
Einige Abgeordnete haben auch schon gegen Cameron geschossen, weil dieser überhaupt ein Referendum zugelassen hat.

Verfasst: 28.06.2016, 13:51
von johnDoe
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:http://www.20min.ch/ausland/news/story/ ... --25879340



Noch Fragen?
Einige Abgeordnete haben auch schon gegen Cameron geschossen, weil dieser überhaupt ein Referendum zugelassen hat.
Hätte nie gedacht dass ich 1984 nicht nur lesen, sondern hautnah miterleben darf. Danke EUDSSR.

Verfasst: 28.06.2016, 15:47
von Brausebad
Ignorant hat geschrieben:DASS war mal kein fehler der EU.

helmut wollte sich ein denkmal setzen mit der wiedervereinigung. die froschfresser, als siegermacht aus dem zweiten weltkrieg, machten dies von einer gemeinschafts währung abhängig. dank maggie blieb GB mit dem pfund aussen vor. maggie warnte sogar vor den folgen. und sie hatte recht.

die froschfresser wollten mit dem euro ihre währung und wirtschaft auf dem rücken von deutschland neu aufstellen.... in die hosen gegangen.
Die Franzosen als Siegermacht des 2. WK zu bezeichnen ist wohl ein Witz!? Denen wurde der Arsch von den Amis und Briten gerettet. Hätten die Amis nicht interveniert, wäre wohl Paris heute noch deutschsprachig.

Verfasst: 28.06.2016, 15:54
von Pro Sportchef bim FCB
Brausebad hat geschrieben:Die Franzosen als Siegermacht des 2. WK zu bezeichnen ist wohl ein Witz!? Denen wurde der Arsch von den Amis und Briten gerettet. Hätten die Amis nicht interveniert, wäre wohl Paris heute noch deutschsprachig.
Ich dachte die Amis sind immer und überall die Bösen? :confused:

Verfasst: 28.06.2016, 19:09
von Konter
Brausebad hat geschrieben:Die Franzosen als Siegermacht des 2. WK zu bezeichnen ist wohl ein Witz!? Denen wurde der Arsch von den Amis und Briten gerettet. Hätten die Amis nicht interveniert, wäre wohl Paris heute noch deutschsprachig.
Vielleicht ist Siegermacht ein wenig zu hoch gegriffen, Frankreich war aber mit Sicherheit Teil der Besatzungsmächte der Sieger in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg und auch in den entsprechenden Gremien und Entscheidungen mitinvolviert. Von einem Witz zu sprechen halte ich daher für ein wenig übertrieben.
Ausserdem war auch die Résistance teil der Befreiung Westeuropas.

Verfasst: 29.06.2016, 06:28
von Aftershock
Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung scheint mir eine Kurzschlussreaktion zu sein. Märkte reagieren übertrieben. Ich bin mir sicher, das wird sich einpendeln.

Der Preis für England wird wohl die Abspaltung von Schottland und/oder Nordirland sein. Nun ja, das Ende des Imperialistengehabe ist eigentlich durchwegs positiv einzustufen.

England wird bis in zwei Jahren gut dastehen, respektive sich wieder gefangen haben. Die EU wird innerhalb der Union weniger Ausnahmen zulassen müssen. Quasi eine Win-Win Situation.

Das grösste Problem für England ist aktuell die politische Unordnung. Spätestens im Herbst sollte das wieder im Lot sein.

Am schlimmsten, finde ich, dass sich offensichtlich niemand Gedanken gemacht hat, was im Szenario Brexit passieren wird. Seit 2013 weiss man, dass das Referendum stattfinden wird. Die Option 'Leave' hat anscheinend niemand in Betracht gezogen. Risikomanagement auf dem Niveau Faultier. Weder die Brexit Gegner, noch die EU konnten im Rahmen des Wahlkampfes die Vorteile der EU aufzeigen. Man fokusierte sich auf dei Nachteile eines Austritts.

Man kann ja immer den Populisten die Schuld geben. Aber hier haben für mich einfach nur die Kommunikationsverantwortlichen der Brexitgegner versagt. Scheinbar ging auch nur jeder Dritte junge abstimmen.

Traurig auch, das die Brüsseler Elite überhaupt nicht Einsichtig ist und jetzt rum Bockt. Ich habe im Zusammenhang mit dem Brexit sogar das Wort Fiskalunion gehört. Und zwar nicht, dass diese nun vom Tisch sei, eher dass man da jetzt vorwärts machen müsse. Die EU wird aktuell demontiert, nicht aber von britischen Populisten, sondern von den Brüssler Dickschädel.

Verfasst: 29.06.2016, 08:03
von Bierathlet
Es heisst ja oft, dass die Rechten und Unzufriedenen die lautesten seien. Wenn ich mir jetzt aber in den Social Media Kommentare beim Spiegel, der Welt und der Süddeutschen Zeitung durchlese, sehe ich mehrheitlich Kommentare, in denen EU-Gegner als ungebildete, unzufriedene, nationalistische, rassistische und populistische Idioten dargestellt werden. Es wird selten auf Vorteile oder Nachteile der EU eingegangen und EU-Gegner sind generell dumme Menschen aus der rechten Ecke. Die direkte Demokratie und Volksabstimmungen im Allgemeinen sind für die Leute dort anscheinend die Wurzel allen Übels und das Werkzeug des Bösen.

Verfasst: 29.06.2016, 08:19
von Pro Sportchef bim FCB
Bierathlet hat geschrieben:Es heisst ja oft, dass die Rechten und Unzufriedenen die lautesten seien. Wenn ich mir jetzt aber in den Social Media Kommentare beim Spiegel, der Welt und der Süddeutschen Zeitung durchlese, sehe ich mehrheitlich Kommentare, in denen EU-Gegner als ungebildete, unzufriedene, nationalistische, rassistische und populistische Idioten dargestellt werden. Es wird selten auf Vorteile oder Nachteile der EU eingegangen und EU-Gegner sind generell dumme Menschen aus der rechten Ecke. Die direkte Demokratie und Volksabstimmungen im Allgemeinen sind für die Leute dort anscheinend die Wurzel allen Übels und das Werkzeug des Bösen.
Ist doch immer so, alles was gegen Links ist, wird immer gleich in die ganz rechte Ecke gestellt, teilweise sogar mit der Nazi Keule. Kennt man ja auch hier aus dem Forum.
Das Akzeptieren von demokratischen Entscheiden gehört auch nicht gerade zu den Stärken von links.

Aber ja, diese Doris Pack hat ja gesagt die EU funktioniere bestens, sei sehr demokratisch und andere Meinungen seien nur eine Erfindung von Populisten und Medien. Sie wirds schon wissen.

Verfasst: 29.06.2016, 08:30
von Bierathlet
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Ist doch immer so, alles was gegen Links ist, wird immer gleich in die ganz rechte Ecke gestellt, teilweise sogar mit der Nazi Keule. Kennt man ja auch hier aus dem Forum.
Das Akzeptieren von demokratischen Entscheiden gehört auch nicht gerade zu den Stärken von links.

Aber ja, diese Doris Pack hat ja gesagt die EU funktioniere bestens, sei sehr demokratisch und andere Meinungen seien nur eine Erfindung von Populisten und Medien. Sie wirds schon wissen.
Ich denke das Akzeptieren von demokratischen Entscheiden gehört allgemein nicht zu den stärken des Menschen. Es gibt ja nach den meisten wichtigen Abstimmungen anschliessend ein Tamtam ums Ergebnis.
Bei dieser EU-Diskussion nervt mich vorallem, dass EU-Gegner als Rassisten dargestellt werden. Zugegebenermassen basierte der Abstimmungskampf in GB zum Teil auf der Zuwanderungsfrage und da schwingen immer auch ein paar Rassisten mit, aber man konnte auch aus anderen Gründen gegen die EU sein. Aber das scheint keinen zu interessieren. Ich meine sogar der Vorzeigesozialist SubCommandante hasst die EU! :D

Die EU hat meiner Meinung nach ein "leichtes" Problem mit ihrer Selbsteinschätzung und anderen Meinungen.

Verfasst: 29.06.2016, 08:37
von Lusti
Konter hat geschrieben:Vielleicht ist Siegermacht ein wenig zu hoch gegriffen, Frankreich war aber mit Sicherheit Teil der Besatzungsmächte der Sieger in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg und auch in den entsprechenden Gremien und Entscheidungen mitinvolviert. Von einem Witz zu sprechen halte ich daher für ein wenig übertrieben.
Ausserdem war auch die Résistance teil der Befreiung Westeuropas.
Frankreichs Anteil an der Befreieung des eigenen Landes ist geschichtlich verklärt. So wird gerne der Mythos aufrecht erhalten, dass Frankreich seine Hauptstadt selbst befreit hat. Richtig ist, dass die 2. Französische Panzerdivision (unter LeClerc) die Speerspitze des Angriffs auf Paris stellte (auf eigenen Wunsch hin). Auch die Heroischen Bilder von De Gaulle der durch Paris flaniert und die Abnahme der Parade der 4. Army Infrantry Division durch De Gaullle waren Nettigkeiten der US Armeeführung unter Patton und Eisenhower. Den 3 Divisionen der Franzosen stehen alleine 93 Divisionen US-Streikräfte (Army, Marines) gegenüber. Die Résistance war speziell während der Operation Overlord wichtig, da sie Nachschubwege der Deutschen gestört haben und im Vorfeld der Operation Aufklärung für die Allierten betrieben haben. Aber auch hier hat hauptsächlich die zivile Bevölkerung mit Postkarten und Fotos der Strandabschnitte zum Ärmelkanal die Aufklärung betrieben. Wie gesagt die Franzosen halten sich gerne für deren eigene Befreier, stimmen tut das aber kaum. Die Beteilung an der Besatzung Deutschlands ist dann eher deren Penetranz geschuldet, als den militärischen Erfolgen. So waren sie durchaus willkommen um die Last der Besatzung zu tragen, an Verhandlungstischen (z.B. zur Kapitulation der Deutschen) oder der Aufteilung Deutschlands waren die Franzosen, wenn überhaupt eingeladen und anwesend, bestenfalls Beisitzer.
Bierathlet hat geschrieben:Es heisst ja oft, dass die Rechten und Unzufriedenen die lautesten seien. Wenn ich mir jetzt aber in den Social Media Kommentare beim Spiegel, der Welt und der Süddeutschen Zeitung durchlese, sehe ich mehrheitlich Kommentare, in denen EU-Gegner als ungebildete, unzufriedene, nationalistische, rassistische und populistische Idioten dargestellt werden. Es wird selten auf Vorteile oder Nachteile der EU eingegangen und EU-Gegner sind generell dumme Menschen aus der rechten Ecke. Die direkte Demokratie und Volksabstimmungen im Allgemeinen sind für die Leute dort anscheinend die Wurzel allen Übels und das Werkzeug des Bösen.
Wenn du dabei bist eine Diskussion zu verlieren, dann schreie einfach "Rassismus" und die Gegenseite schweigt. Für gewisse ist Demokratie nur dann Geil, wenn ihnen das Resultat passt. Es heisst, die alten hätten hauptsächlich für den Brexit gestimmt. Nun das mag soweit sogar stimmen. Aber wenn die Alten (+65) 83% Stimmbeteiligung aufbringen und die der 18-24 Jährigen gerade mal 36% beträgt, so können sie sich das #NotInMyName getrost irgendwo hinschieben. Wer zu faul ist eine Kreuz zu machen und dieses Papier in einen Schlitz zu werfen hat meiner Meinung nach nicht das Recht, sich über irgendwas zu beklagen.

Verfasst: 29.06.2016, 08:45
von Pro Sportchef bim FCB
Bierathlet hat geschrieben:Ich denke das Akzeptieren von demokratischen Entscheiden gehört allgemein nicht zu den stärken des Menschen. Es gibt ja nach den meisten wichtigen Abstimmungen anschliessend ein Tamtam ums Ergebnis.
Bei dieser EU-Diskussion nervt mich vorallem, dass EU-Gegner als Rassisten dargestellt werden. Zugegebenermassen basierte der Abstimmungskampf in GB zum Teil auf der Zuwanderungsfrage und da schwingen immer auch ein paar Rassisten mit, aber man konnte auch aus anderen Gründen gegen die EU sein. Aber das scheint keinen zu interessieren. Ich meine sogar der Vorzeigesozialist SubCommandante hasst die EU! :D

Die EU hat meiner Meinung nach ein "leichtes" Problem mit ihrer Selbsteinschätzung und anderen Meinungen.
Mich überrascht auch wie faktenlos und panisch die Meinung und Diskussion über den Austritt ist.

Man hat tatsächlich Angst, dass man nicht mehr ausreisen kann, ausländische Fussballer raus müssen, usw.

Verfasst: 29.06.2016, 09:19
von Bierathlet
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Mich überrascht auch wie faktenlos und panisch die Meinung und Diskussion über den Austritt ist.

Man hat tatsächlich Angst, dass man nicht mehr ausreisen kann, ausländische Fussballer raus müssen, usw.
+1

Anscheinend scheint sich das EU-Lager in den Social Media nicht so für bilaterale Verträge zu interessieren. Ich habe irgendwie das Gefühl die denken, dass GB so isoliert wird wie Nordkorea. :o

Verfasst: 29.06.2016, 10:12
von Konter
johnDoe hat geschrieben:Hätte nie gedacht dass ich 1984 nicht nur lesen, sondern hautnah miterleben darf. Danke EUDSSR.
Man kann ja die EU zurecht kritisieren aber lasst doch diese Vergleiche, um die EU schlechter auszusehen, als sie wirklich ist. Hast wohl den Somm-Artikel vom letzten Samstag gelesen :rolleyes: . Die Sowjetunion war ein Polizeistaat, welcher Staatsterrorismus ausübte. Die EU ist eine Wirtschaftsunion, deren Wirtschaftselite sich einen Dreck kümmert, um die Otto-Normal-Bürger aus Finnland bis Portugal.

Wo man der EU Menschenrechtsverletzungen vorwerfen kann ist ihre TROIKA-Politk, aber auch dann reicht eine Ähnlichkeit zur UdSSR nicht aus.

Warum können die meisten EU-Kritiker von rechter Seite (nein ich meine nicht Rechtsextreme oder Nazis), nicht sachliche Kritik an der EU üben, ohne eine Dämonisierung der EU zu betreiben.

Verfasst: 29.06.2016, 17:23
von Käppelijoch
Wenn ich tief in mich hineinhöre...irgendwie ist mir dieser Brexit auf einmal egal.

Die Briten machen eh immer nur das, was sie wollen und denken dabei, sie seien dabei die Grössten. Und dann wundern sie sich, dass sie krachend scheitern, siehe Fussball.

Verfasst: 30.06.2016, 14:42
von König 1893
Käppelijoch hat geschrieben:Wenn ich tief in mich hineinhöre...irgendwie ist mir dieser Brexit auf einmal egal.

Die Briten machen eh immer nur das, was sie wollen und denken dabei, sie seien dabei die Grössten. Und dann wundern sie sich, dass sie krachend scheitern, siehe Fussball.
Immerhin haben sie die stärkste Liga der Welt und sind/waren die zweitstärkste Wirtschaftsmacht in der EU.

Verfasst: 30.06.2016, 15:35
von Sean Lionn
Grossartig der Rückzieher von Johnson! Realsatire pur bei den Tories.