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Verfasst: 23.10.2014, 17:01
von Soriak
irgend hat geschrieben:Hat nichts mit engstirnig zu tun. Je mehr Stellen geschaffen werden, die direkt oder indirekt von den Steuereinnahmen abhängen, umso mehr müssen wir das olle Einwanderungskarusell drehen lassen damit diese Einnahme überhaupt generiert werden.
Aber diese Stellen werden nicht nur zum Vorteil von Einwanderern geschaffen. Du grenzt hier vollkommen aus, dass der Staat sehr wohl hilfreiche Dienste leistet. Vergleich die Schweiz mit Somalien, das weitgehend ohne Staat auskommt... nicht gerade das Paradies auf Erden.
Und in einer Bauwirtschaft, welche in erster Linie Wohnungen für die +100'000 neuen Personen baut sehr ich tatsächlich keinen Mehrwert - wir betonieren das Land zu, und das für nichts als den kurzfristigen Gewinn einiger wenigen.
Erstens bezweifle ich, dass die groessten Bauinvestitionen Wohnungen sind. Siehe Roche Ausbau in Basel fuer ca 3 Milliarden Franken... da kann man ein paar Wohnbloecke aufstellen.
Aber davon mal abgesehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Konsumentenrente
Einfach gesagt: mit Einwanderung sinken die Preise und die Konsumenten profitieren. Auch wenn z.B. Loehne sinken (ein rein kurzfristiger Effekt, der nur in wenigen Segmenten ueberhaupt erscheint -- fuer Schulabgaenger ohne weitere Bildung), so ist der Einkommensverlust geringer als der Gewinn des Konsumenten. Alles mit Geometrie auf Stufe OS zu zeigen. (Und wenn man die Annahmen nicht glauben will und es kompliziert will, dann halt mit Uni-level Mathematik und in einer general equilibrium Analyse. Dann ist alles schoen realistisch, kompliziert, und es aendert sich nichts. Und wenn einem Theorie allgemein zu elitaer ist, halt mittels Statistik und tatsaechlichen Daten. Ist ja nicht so, als ob man nicht Erfahrung mit Einwanderung haette.)
Bezueglich Zubetonierung des Landes: das betrifft kaum Gegenden, die jetzt super tolle Touristengebiete sind und in denen Leute gerne wandern gehen. Diese Trauer nach Land, dass allgemein nicht gebraucht wird, macht wirklich keinen Sinn. Die wenigsten Leute gehen ueberhaupt einmal in einen anderen Kanton wandern und haetten dennoch zehntausende Quadratkilometern, die sie noch besichten koennten. Ich denke Staedte mit Parks sind sehr viel nuetzlicher als abgelegende Regionen, die an keinen OV angebunden sind, und die deswegen niemand wirklich besichtigt. Wer will zudem schon an Industriegebieten entlang wandern? Dort sind riesen Flaechen, die problemlos ueberhaupt werden koennen.
Verfasst: 23.10.2014, 19:22
von Elsener
Soriak hat geschrieben:Vergleich die Schweiz mit Somalien, das weitgehend ohne Staat auskommt...
Vergleich die Schweiz mit der Sowjetunion, die weitgehend alles durch den Staat regeln wollte...
Und wenn einem Theorie allgemein zu elitaer ist, halt mittels Statistik und tatsaechlichen Daten. Ist ja nicht so, als ob man nicht Erfahrung mit Einwanderung haette.)
Nur weil du das elitär nennst, ist es nicht relevant oder intelligent. Glaubst du die Völkerwanderung im 5. Jahrhundert hat den Konsumenten im römischen Reich geholfen? Glaubst du die Türkei profitiert heute von den Flüchtlingen aus Syrien? Deine Theorie blendet einfach aus, dass Land (oder das Meer, oder ganze einfach der Planet) nicht unbegrenzt ausbeutbar ist. Deshalb gehört sie eher in die 1900-er Jahre. ohne Land, kein Brot. Je weniger Land mit mehr Menschen, desto teurer das Brot. Auch mit Technologie kommt man an die Grenzen.
Diese Trauer nach Land, dass allgemein nicht gebraucht wird, macht wirklich keinen Sinn. ... Dort sind riesen Flaechen, die problemlos ueberhaupt werden koennen.
Ich habe selten so eine realitätsfremde Aussage gelesen. Gerade weil alle Menschen Land brauchen, baut Roche in die Höhe. "Nicht bebaut" ist etwas anderes als "nicht gebraucht". Die Menschheit kann nur bis zu einem gewissen Punkt exponentiell wachsen. Wenn schon jetzt Arbeitslosigkeit (plus überflüssiges Beamtentum, Sozialindustrie und Asylindustrie, was schlussendlich alles von der Privatwirtschaft geschultert wird) herrschen, gibt es überhaupt keine Argumente dafür weitere naturbelassene Flächen zu verbauen.
Verfasst: 24.10.2014, 00:48
von hanfueli
Elsener hat geschrieben:
Ich habe selten so eine realitätsfremde Aussage gelesen. Gerade weil alle Menschen Land brauchen, baut Roche in die Höhe. "Nicht bebaut" ist etwas anderes als "nicht gebraucht". Die Menschheit kann nur bis zu einem gewissen Punkt exponentiell wachsen. Wenn schon jetzt Arbeitslosigkeit (plus überflüssiges Beamtentum, Sozialindustrie und Asylindustrie, was schlussendlich alles von der Privatwirtschaft geschultert wird) herrschen, gibt es überhaupt keine Argumente dafür weitere naturbelassene Flächen zu verbauen.
Das Problem mit der Arbeitslosigkeit wird sich natürlich schlagartig lösen, wenn wir mit unseren Nachbarländern noch mehr Geschirr zerschlagen.
Verfasst: 24.10.2014, 07:12
von Soriak
Elsener hat geschrieben:Vergleich die Schweiz mit der Sowjetunion, die weitgehend alles durch den Staat regeln wollte...
Gut moechte ich keine vom Staat festgelegte Einwanderungsquote... freier Arbeitsmarkt --> Kommunismus? Vom Staat festgelegte Einwanderungslimiten --> Freiheit?
Glaubst du die Türkei profitiert heute von den Flüchtlingen aus Syrien?
Fluechtlinge und Einwanderer sind verschiedene Kategorien. Aber mal ganz davon abgesehen: die Tuerkei koennte sehr wohl profitieren, wenn sie die Fluechtlinge rasch eingliedern wuerde. So werden eben nicht nur die arbeitslosen und ungelernten Taugenichtse und Verbrecher vom Krieg vertrieben... aber sie werden bei ihrer Ankunft genau als solche behandelt.
Deine Theorie blendet einfach aus, dass Land (oder das Meer, oder ganze einfach der Planet) nicht unbegrenzt ausbeutbar ist. Deshalb gehört sie eher in die 1900-er Jahre. ohne Land, kein Brot. Je weniger Land mit mehr Menschen, desto teurer das Brot. Auch mit Technologie kommt man an die Grenzen.
1798 hat Thomas Malthus genau dieses Argument gemacht und zeigte, dass die Bevoelkerung exponentiell wachst, die Nahrungsmittelproduktion aber linear. Folglich braeuchte es Massnahmen zur Bevoelkerungskontrolle, oder der Planet wuerde unter der Masse der Menschen untergehen. Damals war die Weltbevoelkerung noch unter einer Milliarde, also weniger als 1/7 der heutigen Bevoelkerung. Und selbst heute produzieren wir viel mehr Nahrungsmittel, als konsumiert werden: in der Schweiz alleine werden 2 Millionen Tonnen Nahrungsmittel pro Jahr weggeworfen. Man koennte die Produktion problemlos um ein vielfaches vergroessern, aber der Preis ist bereits jetzt sehr tief. Die Schweiz hat z.B. Tarife von mehreren hundert Prozent (ein Stueck Fleisch, dass vor der Schweizer Grenze noch 10.- kostet, kostet nach dem Zoll 40.-) und die Bauern koennen ohne Subventionen trotzdem nicht ueberleben. Extrem teure Lebensmittel sind bei uns ein politisch gewolltes Ziel und kein Zeichen einer echten Knappheit.
(Nebenbei: die Zuckerproduktion in den USA ist ein ganz geniales Beispiel. Dort profitieren 5 Familien von einem Importmaximum. Zeitweise fuehrte dies dazu, dass Unternehmen Produkte, die Zucker beinhalteten, importierten, den Zucker raus filterten, und den Rest des Produktes zerstoerten. Das war immernoch guenstiger, als den lokalen Zucker zu kaufen. Daraufhin wurden die Quoten auf diese Produkte ausgeweitetet. Wenn man "Zucker" mit "Fleisch" oder "Arbeitnehmern" ersetzt, wird es nicht besser. Nebenbei hat man von Zucker auf "corn syrup" umgestellt: massiv schlechter fuer die Gesundheit, aber spottbillig da nicht staatlich reguliert. In einem Arbeitsmarkt bedeutet dies z.B. neben der Verschiebung von Forschungszentren auch eine Umstellung auf Maschinen, also z.B. mit self checkout.)
Ich habe selten so eine realitätsfremde Aussage gelesen. Gerade weil alle Menschen Land brauchen, baut Roche in die Höhe. "Nicht bebaut" ist etwas anderes als "nicht gebraucht". Die Menschheit kann nur bis zu einem gewissen Punkt exponentiell wachsen. Wenn schon jetzt Arbeitslosigkeit (plus überflüssiges Beamtentum, Sozialindustrie und Asylindustrie, was schlussendlich alles von der Privatwirtschaft geschultert wird) herrschen, gibt es überhaupt keine Argumente dafür weitere naturbelassene Flächen zu verbauen.
Wir haben aber strukturelle Arbeitslosigkeit. So gibt es mehrere tausend offene Stellen (siehe BFS -> Arbeit und Erwerb), die nicht besetzt werden koennen. Ein Beispiel: Google Zuerich hat 30 offene Stellen, die durchschnittlich ueber 100,000.- pro Jahr zahlen werden. Auf der Gegenseite wurden 3,000 Leute ausgesteuert. Koennte man diese Leute nun einfach zu Google senden und braeuchte dann weniger Einwanderer? Natuerlich funktioniert das nicht so. Firmen brauchen Leute mit bestimmten Faehigkeiten und Qualifikationen... und die Leute, die ein high-tech Markt wie die Schweiz braucht, sind nicht die, die ausgesteuert oder jahrelang arbeitslos sind.
Genau deswegen haben wir ja auch das Modell der Aussteuerung: es ist eben die Realisierung, dass gewisse Leute im aktuellen Arbeitsmarkt keinen Platz haben. Aber anstelle den Markt kuenstlich so umzugestallten, dass man auch diese Leute beschaeftigen kann, (und genau das wollen die Befuerworter von Quoten) kommt es uns viel guenstiger, ihnen einfach jeden Monat etwas Geld auszuzahlen. Dann haben wir zwar mehr Sozialfaelle, aber die anderen verdienen einiges mehr als diese Leute verlieren. Ergo also eine Verbesserung unter dem Strich.
Verfasst: 24.10.2014, 09:14
von Käppelijoch
Man kann schlecht den ausgesteuerten 55-jährigen Klimaanlagentechniker zum Softwearspezialisten bei Google umschulen.
Aber das ist egal...die Rechte hat nur ein Ziel: Ausländer raus, Schweiz den Schweizern! Und da ist es ihr egal, wie es wirtschaftlich dann weiter geht, dass Firmen dann halt sich überlegen, ob sie besser doch wieder ins Ausland gehen, weil sie dort ihre Leute bekommen. Gerade im IT-Bereich ist Estland eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz. Nicht alle Firmen sind so heimatverbunden wie Roche.
Oberpatriot Christoph und seine gleich befresste Tochter, welche grosse Reden schwingen und sich mit ihrer Emschemie schmücken sind da erst recht unglaubwürdig, wenn man mal sieht, wie sie Steuern im Ausland optimieren und im Ausland wirtschaften. Da ist der Standort Ems ein kleines Feigenblat, zwecks Finanzierung ihrer Partei.
Asylindustrie ist so ein Wort, das unerträglich ist. Wenn ich die Wahl hätte zwischen Terror, Tod bzw. das Leben in einem Unrechtsstaat und der Flucht, auch ich würde flüchten. Asylbewerber werden nicht industriell produziert, sondern sind eine Folge von verfehlter Politik in ihren Herkunftländern, Kriegen und und und. Wer das Wort Asylindustrie allen ernstes nutzt, zeigt seine Menschenverachtung ganz offen und ehrlich, zeigt wie er in Wirklichkeit tickt. Ich denke solche Leute wären die Ersten, welche wieder einen "Frontenfrühling" sich wünschen.
Ecopop ist richtig schädlich, es setzt starre Quoten. Was passiert mit Auslandschweizern? Die haben dann auf einmal "Heimkehrverbote". Also Schweizer zweiter Klasse. Was passiert mit Schweizern, die für 1 Jahr ins Ausland studieren gehen und dann wegen der Ecopopquote nicht zurück dürfen?
Ich weiss, für Ecopöpler hat man als Schweizer die Schweiz nicht zu verlassen, sondern gefälligst zu bleiben, denn in ihren Augen gibt es absolut keinen Grund, die Schweiz zu verlassen.
Nein, Ecopop ist eine tiefbraune, stinkende Blut-und-Boden-Initiative, welche die Einheit der Materie nicht nur ritzt, sondern sie in krassester Weise verletzt.
Jaja, schauen, dass die kleinen Negerlein nicht zu viel schnackseln, in die Verfassung zu schreiben...was für ein unerträgliches Menschenbild soll denn hier bitteschön verbreitet werden.
Aber Waffenexporte in Konfliktregionen sind dann wieder OK; weil es unserer Wirtschaft ach so gut nützt...aber dass dadurch potentiell mehr Asylbewerber "industriell produziert werden" (Um beim Begriff Asylindustrie zu bleiben), das ist dann ihnen wieder egal.
Ich lebe lieber in einem Land mit funktionierender, effizienter Verwaltung, gutem Sozialsystem und einer menschlichen Asylpolitik. Wer darauf verzichten will, ist herzlich eingeladen, nach Italien, in die USA oder Rumänien zu ziehen.
Oder wer sich immer über die linken Medien aufregt und gerne mehr rechte Autorität sich wünscht, darf gerne nach Ungarn auswandern, wo die Medien mehr und mehr gleichgeschaltet werden, wo Minderheiten unterdrückt und schikaniert werden.
Ich arbeite zum Glück in einem Bereich, der Konjunkturunabhängig ist und in dem man immer einen Job findet, mir kann das ja egal sein, was MEI und Ecopo auslöst. Aber ich denke halt auch an die Leute, welche in Branchen/Firmen arbeiten, für die das alles, was Ecopo abschaffen will, wichtig ist. Fachkräfte, welche die Schweiz kaum selbst genügend hervorbringt etc.
Die ersten, die es nämlich zu spüren bekommen, wenn es nicht mehr läuft, sidn die Büezer auf dem Bau etc. und nicht die von der Rechten verhassten Akademiker "Dye Gstudierte". Siehe Rezension der 90er.
Beispiel: Jetzt dürften nach Ecopop rund 16'000 Leute in die Schweiz kommen. Wenn man bedenkt, dass alleine der Gesunheitssektor jährlich einen Bedarf an 11'000 Personen hat oder die Gastronomie an ca. 25'000 kann sich vorstellen, wie oberdumm diese Initiative ist.
Verfasst: 24.10.2014, 09:24
von Konter
Soriak hat geschrieben:
Wir haben aber strukturelle Arbeitslosigkeit. So gibt es mehrere tausend offene Stellen (siehe BFS -> Arbeit und Erwerb), die nicht besetzt werden koennen. Ein Beispiel: Google Zuerich hat 30 offene Stellen, die durchschnittlich ueber 100,000.- pro Jahr zahlen werden. Auf der Gegenseite wurden 3,000 Leute ausgesteuert. Koennte man diese Leute nun einfach zu Google senden und braeuchte dann weniger Einwanderer? Natuerlich funktioniert das nicht so. Firmen brauchen Leute mit bestimmten Faehigkeiten und Qualifikationen... und die Leute, die ein high-tech Markt wie die Schweiz braucht, sind nicht die, die ausgesteuert oder jahrelang arbeitslos sind.
Genau deswegen haben wir ja auch das Modell der Aussteuerung: es ist eben die Realisierung, dass gewisse Leute im aktuellen Arbeitsmarkt keinen Platz haben. Aber anstelle den Markt kuenstlich so umzugestallten, dass man auch diese Leute beschaeftigen kann, (und genau das wollen die Befuerworter von Quoten) kommt es uns viel guenstiger, ihnen einfach jeden Monat etwas Geld auszuzahlen. Dann haben wir zwar mehr Sozialfaelle, aber die anderen verdienen einiges mehr als diese Leute verlieren. Ergo also eine Verbesserung unter dem Strich.
Es muss uns jedoch zu denken geben, warum in der reichen, innovativen Schweiz diese strukturelle Arbeitslosigkeit herrscht. Ich denke da gilt es auch das Wirtschaftssystem zu hinterfragen, warum für solche Leute nicht mehr getan wird. Wenn das Wachstum einiger Firmen (ich habe bewusst einiger geschrieben, ich sehe nicht alle Unternehmer als böse Abzocker, aber es gibt sie) darin besteht immer wieder Arbeitsplätze abzubauen oder auszulagern, um den Gewinn zu maximieren, dann muss dem schon Einhalt geboten werden.
Die Ecopop-Initiative tut das aber mit Sicherheit nicht. Es ist, wie du bereits erwähnt hast, eine Illusion zu glauben, dass durch Einwanderungsbeschränkung plötzlich alle jetzigen Arbeitslosen eine Stelle finden (vielleicht ein paar, ja, aber das Problem der strukturellen Arbeitslosigkeit würde weiterhin bestehen).
In dieser Initiative werden keines der von den Initianten angesprochenen Probleme gelöst, sondern es handelt sich dabei lediglich um eine Mischung aus Xenophobie und pseudogrüner Politik, welche eh schon für ungültig erklärt werden sollte, da die Einheit der Materie nicht gegeben ist. Entwicklungshilfe und Migration ist doch nicht das gleiche, auch wenn es unter dem Deckmantel, des Naturschutzes von den Initianten in Verbindung gebracht wird.
Bundesverfassung: Atikel 139, Absatz 4
Verletzt die Initiative die Einheit der Form, die Einheit der Materie oder zwingende Bestimmungen des Völkerrechts, so erklärt die Bundesversammlung sie für ganz oder teilweise ungültig.
Verfasst: 24.10.2014, 09:35
von Kurtinator
Käppelijoch hat geschrieben:Man kann schlecht den ausgesteuerten 55-jährigen Klimaanlagentechniker zum Softwearspezialisten bei Google umschulen.
Aber das ist egal...die Rechte hat nur ein Ziel: Ausländer raus, Schweiz den Schweizern! Und da ist es ihr egal, wie es wirtschaftlich dann weiter geht, dass Firmen dann halt sich überlegen, ob sie besser doch wieder ins Ausland gehen, weil sie dort ihre Leute bekommen. Gerade im IT-Bereich ist Estland eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz. Nicht alle Firmen sind so heimatverbunden wie Roche.
Oberpatriot Christoph und seine gleich befresste Tochter, welche grosse Reden schwingen und sich mit ihrer Emschemie schmücken sind da erst recht unglaubwürdig, wenn man mal sieht, wie sie Steuern im Ausland optimieren und im Ausland wirtschaften. Da ist der Standort Ems ein kleines Feigenblat, zwecks Finanzierung ihrer Partei.
Asylindustrie ist so ein Wort, das unerträglich ist. Wenn ich die Wahl hätte zwischen Terror, Tod bzw. das Leben in einem Unrechtsstaat und der Flucht, auch ich würde flüchten. Asylbewerber werden nicht industriell produziert, sondern sind eine Folge von verfehlter Politik in ihren Herkunftländern, Kriegen und und und. Wer das Wort Asylindustrie allen ernstes nutzt, zeigt seine Menschenverachtung ganz offen und ehrlich, zeigt wie er in Wirklichkeit tickt. Ich denke solche Leute wären die Ersten, welche wieder einen "Frontenfrühling" sich wünschen.
Ecopop ist richtig schädlich, es setzt starre Quoten. Was passiert mit Auslandschweizern? Die haben dann auf einmal "Heimkehrverbote". Also Schweizer zweiter Klasse. Was passiert mit Schweizern, die für 1 Jahr ins Ausland studieren gehen und dann wegen der Ecopopquote nicht zurück dürfen?
Ich weiss, für Ecopöpler hat man als Schweizer die Schweiz nicht zu verlassen, sondern gefälligst zu bleiben, denn in ihren Augen gibt es absolut keinen Grund, die Schweiz zu verlassen.
Nein, Ecopop ist eine tiefbraune, stinkende Blut-und-Boden-Initiative, welche die Einheit der Materie nicht nur ritzt, sondern sie in krassester Weise verletzt.
Jaja, schauen, dass die kleinen Negerlein nicht zu viel schnackseln, in die Verfassung zu schreiben...was für ein unerträgliches Menschenbild soll denn hier bitteschön verbreitet werden.
Aber Waffenexporte in Konfliktregionen sind dann wieder OK; weil es unserer Wirtschaft ach so gut nützt...aber dass dadurch potentiell mehr Asylbewerber "industriell produziert werden" (Um beim Begriff Asylindustrie zu bleiben), das ist dann ihnen wieder egal.
Ich lebe lieber in einem Land mit funktionierender, effizienter Verwaltung, gutem Sozialsystem und einer menschlichen Asylpolitik. Wer darauf verzichten will, ist herzlich eingeladen, nach Italien, in die USA oder Rumänien zu ziehen.
Oder wer sich immer über die linken Medien aufregt und gerne mehr rechte Autorität sich wünscht, darf gerne nach Ungarn auswandern, wo die Medien mehr und mehr gleichgeschaltet werden, wo Minderheiten unterdrückt und schikaniert werden.
Ich arbeite zum Glück in einem Bereich, der Konjunkturunabhängig ist und in dem man immer einen Job findet, mir kann das ja egal sein, was MEI und Ecopo auslöst. Aber ich denke halt auch an die Leute, welche in Branchen/Firmen arbeiten, für die das alles, was Ecopo abschaffen will, wichtig ist. Fachkräfte, welche die Schweiz kaum selbst genügend hervorbringt etc.
Die ersten, die es nämlich zu spüren bekommen, wenn es nicht mehr läuft, sidn die Büezer auf dem Bau etc. und nicht die von der Rechten verhassten Akademiker "Dye Gstudierte". Siehe Rezension der 90er.
Beispiel: Jetzt dürften nach Ecopop rund 16'000 Leute in die Schweiz kommen. Wenn man bedenkt, dass alleine der Gesunheitssektor jährlich einen Bedarf an 11'000 Personen hat oder die Gastronomie an ca. 25'000 kann sich vorstellen, wie oberdumm diese Initiative ist.
+1!!!
S Edith meint no: Auslandschweizer sind soviel ich weiss nicht betroffen.
Verfasst: 24.10.2014, 11:32
von Fulehung
Kurtinator hat geschrieben:+1!!!
S Edith meint no: Auslandschweizer sind soviel ich weiss nicht betroffen.
Ecopop-Direktor Andreas Thommen sieht kein Problem darin, die aktuellen Migrationsströme von Schweizerinnen und Schweizern in den Kontingenten zu berücksichtigen. "Am besten wäre es, allen Auslandschweizern bei der Einreise den Vorrang zu geben und danach zu schauen, wie viele Ausländer noch zusätzlich einreisen können, damit die 0,2 Prozent nicht überschritten werden."
http://www.tagblatt.ch/aktuell/schweiz/ ... 50,3895429
Auslandschweizer zählen aus Initiantensicht also sehr wohl zum Kontingent. Ob dann wirklich jeder der 700 000 Auslandschweizer (egal wie manches Jahrzehnt er schon im Ausland ist) bei der Kontingentierung an 1. Stelle kommmt, bleibt abzuwarten.
Meine Kollegen 50+ arbeiten restlos alle noch, egal ob Büezer, Coop-Verkäufer oder Akademiker. Besonders gut gelaunt sind die Bauarbeiter, die sich auf ihre Frühpensionierung mit 60 freuen.
Das sind aber auch alles keine Leute, die alle 2 Jahre mit ihrem jeweiligen Chef aneinandergeraten sind und einen lückenhaften Lebenslauf haben.
Verfasst: 24.10.2014, 11:53
von Kurtinator
Fulehung hat geschrieben:Ecopop-Direktor Andreas Thommen sieht kein Problem darin, die aktuellen Migrationsströme von Schweizerinnen und Schweizern in den Kontingenten zu berücksichtigen. "Am besten wäre es, allen Auslandschweizern bei der Einreise den Vorrang zu geben und danach zu schauen, wie viele Ausländer noch zusätzlich einreisen können, damit die 0,2 Prozent nicht überschritten werden."
http://www.tagblatt.ch/aktuell/schweiz/ ... 50,3895429
Auslandschweizer zählen aus Initiantensicht also sehr wohl zum Kontingent. Ob dann wirklich jeder der 700 000 Auslandschweizer (egal wie manches Jahrzehnt er schon im Ausland ist) bei der Kontingentierung an 1. Stelle kommmt, bleibt abzuwarten.
Ok danke für die Info. Hab`s soeben gelesen.
Verfasst: 24.10.2014, 12:01
von Konter
Fulehung hat geschrieben:Ecopop-Direktor Andreas Thommen sieht kein Problem darin, die aktuellen Migrationsströme von Schweizerinnen und Schweizern in den Kontingenten zu berücksichtigen. "Am besten wäre es, allen Auslandschweizern bei der Einreise den Vorrang zu geben und danach zu schauen, wie viele Ausländer noch zusätzlich einreisen können, damit die 0,2 Prozent nicht überschritten werden."
http://www.tagblatt.ch/aktuell/schweiz/ ... 50,3895429
Auslandschweizer zählen aus Initiantensicht also sehr wohl zum Kontingent. Ob dann wirklich jeder der 700 000 Auslandschweizer (egal wie manches Jahrzehnt er schon im Ausland ist) bei der Kontingentierung an 1. Stelle kommmt, bleibt abzuwarten.
Meine Kollegen 50+ arbeiten restlos alle noch, egal ob Büezer, Coop-Verkäufer oder Akademiker. Besonders gut gelaunt sind die Bauarbeiter, die sich auf ihre Frühpensionierung mit 60 freuen.
Das sind aber auch alles keine Leute, die alle 2 Jahre mit ihrem jeweiligen Chef aneinandergeraten sind und einen lückenhaften Lebenslauf haben.
Klingt für mich auch so, als ob die Auslandschweizer in die Kontingentierung reinkommen. Aber dass sie laut Thommen Vorrang bekommen sollen, entlarvt meiner Meinung nach die Fremdenfeindlichkeit in dieser Initiative. Sollte es effektiv so weit kommen, dass es Schweizer Bürgern durch diese Initiative verunmöglicht, in ihr eigenes Land zurückzukommen haben wir es in meinen Augen nicht mehr verdient einen Rechtsstaat genannt zu werden.
Es ist doch ein Grundrecht eines Menschen immer wieder in den Staat zurück zu kehren, wo er auch Staatsbürger ist.
Kleines Gedankenexperiment. Angenommen Herr Müller arbeitet zurzeit in den USA in einer Bank. Nun kommt es zu einem kleineren Börsencrash und der Herr Müller verliert seine Stelle, findet keine neue Anstellung und verliert somit auch sein Arbeitsvisum. Jetzt denkt er sich, schade, hat nicht geklappt in den USA, gehe ich halt wieder zurück in die Schweiz. Leider ist für dieses Jahr das Kontingent bereits ausgeschöpft und darum kann Herr Müller nicht mehr einwandern ausser er hofft, dass noch jemand die Schweiz verlässt. Kann der Herr Müller dann vielleicht noch Asyl beantragen?
Ich weiss, ich weiss ist ein sehr utopisches Szenario und ziemlich unwahrscheinlich, dass dies so eintritt, aber genau so argumentieren doch die Ecopopianer schlussendlich. Einer geht raus, einer darf rein....
Verfasst: 24.10.2014, 13:10
von Gauer
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/29510180
Ich weiss nicht wie ihr es seht aber wenn ich so die Stimmung im Internet, Arbeit und Kollegenkreis betrachte muss ich sagen wird diese Ecopop Initiative ziemlich klar angenommen. Bei der Initiative ist echt so das die Wähler von links bis rechts Gründe suchen ihr zuzustimmen.
Verfasst: 24.10.2014, 13:28
von Elsener
Soriak hat geschrieben:Fluechtlinge und Einwanderer sind verschiedene Kategorien.
Beide verändern die Gesellschaft, in die sie einwandern massiv.
Damals war die Weltbevoelkerung noch unter einer Milliarde, also weniger als 1/7 der heutigen Bevoelkerung.
Ich finde Malthus hat Recht. Seither gab es neben mehr Wohlstand auch unzählige Kriege und Konflikte. Und ich denke selbst du glaubst nicht an eine Erde mit 50 Milliarden Menschen. Deshalb ist für mich Masseneinwanderung auch Kriegshetze.
Nebenbei hat man von Zucker auf "corn syrup" umgestellt
Lustige Anekdote. So viel ich weiss produziert Coca-Cola sein Konzentrat in Europa mit Rohrzucker und in den USA mit corn syrup (Maissirup).
Google Zuerich
Man kann Gesetze erlassen, die Spitzentechnologieunternehmen Ausnahmen ermöglichen. Dafür muss man nicht die Tore für alle aufmachen, sodass die Schweizer Bevölkerung weiterhin alle 25 Jahre fast um einen Drittel anwächst.
Verfasst: 24.10.2014, 13:34
von Elsener
Käppelijoch hat geschrieben:Oberpatriot Christoph und seine gleich befresste Tochter, welche grosse Reden schwingen und sich mit ihrer Emschemie schmücken sind da erst recht unglaubwürdig, wenn man mal sieht, wie sie Steuern im Ausland optimieren und im Ausland wirtschaften. Da ist der Standort Ems ein kleines Feigenblat, zwecks Finanzierung ihrer Partei.
Blocher ist gerade deshalb glaubwürdig, weil ihm die Einwanderung als Arbeitgeber egal sein könnte. Er und seine Familie haben ausgesorgt und könnten sich leicht gegen die Inflation schützen. Doch die Schweiz liegt ihnen am Herzen.
Asylbewerber werden nicht industriell produziert, sondern sind eine Folge von verfehlter Politik in ihren Herkunftländern, Kriegen und und und.
Asylindustrie bedeutet, dass gewisse Leute die Asylanten und ihre Probleme bewirtschaften. Unter dem Deckmantel der Integration versucht man an Steuergelder heranzukommen. Man hat ein privates Unternehmen und kennt eine Person, die für die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) arbeitet. Diese beschliesst dann das Flüchtlingsfamilie X ein Setting benötigt und schon kann das Unternehmen für die "professionelle sozialpädagogisches Betreuung" Unsummen verbraten und die Rechnung an die Gemeinde schicken. Siehe Fall Hagenbuch. In den Städten dürfte die Verschwendung, da noch leichter vertuschbar, noch viel grösser sein. Klar will diese Asylindustrie aus Profitgier möglichst viele Menschen aufnehmen und handelt nicht im Sinne der Schweizer Bevölkerung.
Oder wer sich immer über die linken Medien aufregt und gerne mehr rechte Autorität sich wünscht, darf gerne nach Ungarn auswandern, wo die Medien mehr und mehr gleichgeschaltet werden, wo Minderheiten unterdrückt und schikaniert werden.
In Ungarn ist die Bevölkerung recht zufrieden mit dem Wirtschaftsaufschwung. Weniger SRF- oder ARD-Propaganda... ich meine Staatsfernsehen schauen könnte bei der Meinungsbildung helfen.
Verfasst: 24.10.2014, 14:27
von boroboro
Elsener hat geschrieben:Blocher ist gerade deshalb glaubwürdig, weil ihm die Einwanderung als Arbeitgeber egal sein könnte. Er und seine Familie haben ausgesorgt und könnten sich leicht gegen die Inflation schützen. Doch die Schweiz liegt ihnen am Herzen.
Und alle die das Bild einer offenen, liberalen und humanen Schweiz haben, denen liegt die Schweiz nicht am Herzen?
Verfasst: 24.10.2014, 16:19
von Gauer
Falls sich jemand antun will ab Minute 19 redet Blocher über die Ecopop Initiative. Also er sagt selber eine Annahme für die Wirtschaft eine Katastrophe wäre.
http://www.teleblocher.ch/
Verfasst: 24.10.2014, 18:15
von Käppelijoch
Elsener hat geschrieben:
Asylindustrie bedeutet, dass gewisse Leute die Asylanten und ihre Probleme bewirtschaften. Unter dem Deckmantel der Integration versucht man an Steuergelder heranzukommen. Man hat ein privates Unternehmen und kennt eine Person, die für die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) arbeitet. Diese beschliesst dann das Flüchtlingsfamilie X ein Setting benötigt und schon kann das Unternehmen für die "professionelle sozialpädagogisches Betreuung" Unsummen verbraten und die Rechnung an die Gemeinde schicken. Siehe Fall Hagenbuch. In den Städten dürfte die Verschwendung, da noch leichter vertuschbar, noch viel grösser sein. Klar will diese Asylindustrie aus Profitgier möglichst viele Menschen aufnehmen und handelt nicht im Sinne der Schweizer Bevölkerung.
Sorry...aber Du meinst die Katze und erschlägst dafür den Hund. Also, weil wir in unserem System eine Instanz, eine Struktur falsch funktioniert, die Asylsuchenden bestrafen und unterstellst der Instanz, welche über ein Ja oder Nein entscheidet, finanzielle Interessen, also dass sie von der anderen Instanz gekauft ist. Das ist eine bodenlose Frechheit und unhaltbare Unterstellung!
Wer die Asylsuchenden betreut entscheiden die Gemeinden. Da muss man dann den Hebel ansetzen.
Ecopop löst dieses Problem nicht, das ist einfach schlicht falsch. Nur wenn jetzt weniger Asylsuchende kommen, heisst das noch lange nicht, dass die von Dir angesprochenen Probleme gelöst sind, denn diese Instanzen/Firmen gäbe es ja weiterhin. Aber es ist eine willkommene Ausrede, um den wahren Grund zu verschleiern: Ausländer und Asylsuchende RAUS! Die Schweiz den Schweizern!
Mit Ecopop beendest Du die humanitäre Tradition, die für mich ein wichtiger Teil dieses Landes und der Idendität ist.
Ich stehe für eine liberale (Gesellschaft UND Wirtschaft), offene, humanitäre Schweiz und nicht für eine Rechtkonservative. Bin ich deswegen ein schlechterer Schweizer? Ich glaube kaum!
Ja Ungarn ist ein tolles Land, es tritt die Rechte der Minderheiten mit den Füssen, schickaniert sie wie es nur geht...aber das gefällt ja den rechtsnationalistischen Schweizer, weil diesen Zigeunern muss man es mal zeigen. Molmol, nicht alles an Hitler war schlecht, er wusste, wie man mit solchen Leuten umging, Orban macht das schon recht...*Zynismusoff*
Verfasst: 24.10.2014, 20:06
von Koch
Gold: Ja
Pauschal: Nai
Ecopop: Ja
Verfasst: 24.10.2014, 20:27
von Soriak
Konter hat geschrieben:Es muss uns jedoch zu denken geben, warum in der reichen, innovativen Schweiz diese strukturelle Arbeitslosigkeit herrscht.
Ueberhaupt nicht... es hat nunmal nicht jeder das Zeugs (oder das Interesse) daran, Arzt zu werden. Daher kann man arbeitslose Bauarbeiter und gleichzeitig einen Aerztemangel haben. Es gibt kein Wirtschaftssystem, dass dies verhindert kann. Ausser wir wollen eine Gesellschaft, in der es keine qualifizierte Arbeit gibt... jeder kann wohl zu einem gewissen Mass auf dem Feld schuften (ausser er hat eine Behinderung).
Ich denke da gilt es auch das Wirtschaftssystem zu hinterfragen, warum für solche Leute nicht mehr getan wird. Wenn das Wachstum einiger Firmen (ich habe bewusst einiger geschrieben, ich sehe nicht alle Unternehmer als böse Abzocker, aber es gibt sie) darin besteht immer wieder Arbeitsplätze abzubauen oder auszulagern, um den Gewinn zu maximieren, dann muss dem schon Einhalt geboten werden.
Warum sollte eine Firma jemanden anstellen, den sie nicht brauchen? Angenommen, ein Arbeiter produziert 10 Teile am Tag und man kann neu eine Maschine einsetzen, die 100 Teile am Tag produziert und weniger kostet. Waere ja wahnsinnig, wenn man es der Firma nicht erlauben wuerde, diese Maschine einzusetzen. Das ist ein "Problem" seit Anfang der industriellen Revolution, als man genau solche Verbote versuchte - hat nicht funktioniert. Die Firma hat natuerlich wesentlich tiefere Kosten, nach Einsatz der Maschine. Das fuehrt durch den Wettbewerb dazu, dass die Preise sinken. Man vergleiche die Kosten von praktisch jedem Produkt mit dem Preis vor 20 Jahren und es ist heute viel billiger. (Ausnahme: Lebensmittel, aber das ist politisch gewollt: die Preise auf dem Weltmarkt sind ebenfalls deutlich gefallen, aber werden via Zoelle hochgehalten.) Unter dem Strich profitieren also die Konsumenten. Daher ist es im Interesse aller, dass diese Leute den Arbeiter einfach entschaedigen (via Steuern und Sozialhilfe) und somit einen Teil des "Gewinnes" abgeben. In vielen Industrien koennte man dem Arbeitnehmer sehr viel mehr zahlen, als er vorher verdient hat... Bauern sind so ein Fall: man koennte jedem Bauern im Jahr ueber 100,000.- zahlen um nichts zu tun und im Austausch die Zoelle aufheben. Konsumenten haetten am Ende mehr Geld in der Tasche.
Das Beispiel mit Zucker in den USA ist aehnlich. Ein durchschnittlicher Arbeiter in dieser Industrie verdient rund 30,000.-. Man koennte ihm einen Lohn von 200,000.- zahlen und es waere immernoch guenstiger als die Kosten der Importquote. Das ist verrueckt! Und wer profitiert davon? Wenige Firmen... nicht die Konsumenten und schon gar nicht der betroffene Arbeitnehmer!
Gleichzeitig ist der Wohlstand heute aber sehr viel hoeher. Ein normaler Buerger in Basel hat mehr Koeche und eine groessere Auswahl an Mahlzeiten als der Koenig von Frankreich hatte. Ich kenne kein Mass von Wohlstand, in welchem es uns heute schlechter geht als vor der industriellen Revolution. Selbst die Anzahl Freizeit ist heute hoeher (selbst vor der Pensionierung), die Leute sind gesuender und leben laenger, Hungertote gibt es in der westlichen Welt (fast) nicht mehr, und Seuchen sind auch in der Vergangenheit.
Elsener hat geschrieben:Ich finde Malthus hat Recht. Seither gab es neben mehr Wohlstand auch unzählige Kriege und Konflikte. Und ich denke selbst du glaubst nicht an eine Erde mit 50 Milliarden Menschen. Deshalb ist für mich Masseneinwanderung auch Kriegshetze.
Die toedlichsten Events der Weltgeschichte, geordnet nachdem Anteil der Weltbevoelkerung, der daran gestorben ist:
Genghis Khan's Herrschaft, z.B. hat zum Tod von ueber 10% der Weltbevoelkerung gefuert. Der erste Anlass nach 1800 ist der 2. Weltkrieg, den ich nicht unbedingt mit Einwanderung verbinden wuerde...
Mit einer offenen Einwanderungspolitik erhoeht man die Weltbevoelkerung nebenbei nicht... mehr Leute gibt es ganz egal was die Schweiz macht. Wobei die Geburtsraten im Westen wesentlich tiefer sind als in Entwicklungslaendern (unter anderem weil bei uns weniger Kinder sterben, wir eine Altersvorsorge haben, und nicht die ganze Familie auf dem Bauernhof arbeiten muss). Mehr Einwanderung wuerde also das Wachstum der Weltbevoelkerung verlangsamen... ]
Man kann Gesetze erlassen, die Spitzentechnologieunternehmen Ausnahmen ermöglichen. Dafür muss man nicht die Tore für alle aufmachen, sodass die Schweizer Bevölkerung weiterhin alle 25 Jahre fast um einen Drittel anwächst.[/quote]
Diese Initiative erlaubt das nicht. Aber davon mal abgesehen: Technologieunternehmen sind ein einfaches Beispiel, aber nicht das einzige. Wenn ich morgen meinen Job verliere, werde ich nicht ploetzlich zum qualifizierten Elektriker. Auf dem Bau waere ich auch nicht zu gebrauchen. Bei hochqualifizierten Arbeitnehmern hat der Staat zudem ja auch viel in die Bildung investiert und ist daher besser bedient, wenn die Person halt auch laenger arbeitslos ist und dann einen guten Job findet, als wenn sie den ersten Job nimmt, der so halb passt. Das letztere ist ein riesen Problem (und hat Peter Diamand und anderen den Nobelpreis in Oekonomie beschaert).
Firmen haben bereits einen Anreiz, lokale Arbeitnehmer zu beschaeftigen. Es ist wesentlich einfacher in Basel mit einem Basler zu arbeiten, der Deutsch spricht, als jemanden von Rumaenien zu holen. Den muss man erst einmal rekrutieren, dann braucht er womoeglich Hilfe, eine Wohnung in der Schweiz zu finden (oder die Baufirma muss sie bereitstellen). Dann sind die Lebenskosten in der Schweiz so hoch, dass auch der Rumaene sein Land nicht fuer 300 Euro im Monat verlaesst, um in der Schweiz zu arbeiten.
In den meisten Industrien wird man sowieso erst einmal einen Lebenslauf und ein Interview wollen. Beides ist fuer den Auslaender eine groessere Huerde als fuer den Schweizer: der Arbeitgeber ist mit den Qualifikationen nicht vertraut, glaubt prinzipiell sowieso, dass die Schweizer Ausbildung besser ist, und der Schweizer kann auf eigene Kosten zum Interview kommen (waerend man den anderen erst einfliegen muss).
Verfasst: 25.10.2014, 00:10
von hanfueli
Elsener hat geschrieben:
Man kann Gesetze erlassen, die Spitzentechnologieunternehmen Ausnahmen ermöglichen. Dafür muss man nicht die Tore für alle aufmachen, sodass die Schweizer Bevölkerung weiterhin alle 25 Jahre fast um einen Drittel anwächst.
Und wer entscheidet dann, was Spitzentechnologie ist? Ein Beamter in Bern?

Verfasst: 25.10.2014, 01:53
von Bierathlet
hanfueli hat geschrieben:Und wer entscheidet dann, was Spitzentechnologie ist? Ein Beamter in Bern?
Ja, genau wie Beamte in Bern entscheiden, ob ein serbischer Fussballer genügend Talent besitzt, um hier als Fussballer bestehen zu können.
Verfasst: 25.10.2014, 04:36
von Soriak
http://www.nzz.ch/newsticker/nur-35-pro ... 1.18410890
Nur 35 Prozent Ja-Stimmen für Ecopop-Initiave
hhs. Laut einer ersten SRG-Trendstudie wollen nur 35 Prozent der massiven Zuwanderungsbeschränkung durch die Ecopop-Initiative zustimmen, 58 Prozent lehnen sie ab. Nur 7 Prozent sind noch unentschlossen. Die Meinungen seien weitgehend gemacht, halten GfS-Politologe Claude Longchamp und sein Team in der Studie fest.
Damit hat es sich wohl fuer diesen Spass.
Pauschalbesteuerung ist mir nicht besonders wichtig, da es kaum einen grossen Einfluss auf die Gesellschaft haben wird. Aus Prinzip werde ich wohl Nein stimmen, weil dies den Kantonen ueberlassen werden sollte.
Das bringt uns noch zur Goldinitiative. Der Grund, warum viel Gold in den USA gelagert wird, ist einfach: es ist sehr teuer und kompliziert, Gold zu verfrachten. Da aber alle grossen Nationalbanken ihren Keller bei der NY Fed haben, kann man sie einfach von einem Schrank in den anderen Schrank verschieben. Die 20% der Aktiven, die in Gold gelagert werden muessen, ist ein massiver Eingriff in die Unabhaengigkeit der Nationalbank. Das bedeutet auch, dass die Geldpolitik den Schwankungen des Goldpreises ausgeliefert ist. Wenn der Preis faellt, muesste man Aktive zuruecknehmen. Gold ist so 1820...

Verfasst: 25.10.2014, 08:31
von Käppelijoch
Denk an die MEI, denk an die MInaretinitiative und ihre Umfragewerte 5 Wochen vor der Abstimmung. Von dem her ist der Drop nicht gelutscht.
Verfasst: 25.10.2014, 11:03
von Konter
Soriak hat geschrieben:Ueberhaupt nicht... es hat nunmal nicht jeder das Zeugs (oder das Interesse) daran, Arzt zu werden. Daher kann man arbeitslose Bauarbeiter und gleichzeitig einen Aerztemangel haben. Es gibt kein Wirtschaftssystem, dass dies verhindert kann. Ausser wir wollen eine Gesellschaft, in der es keine qualifizierte Arbeit gibt... jeder kann wohl zu einem gewissen Mass auf dem Feld schuften (ausser er hat eine Behinderung).
Das habe ich eigentlich nicht gemeint, aber wie ich aus deinem restlichen Post entnehmen kann haben wir hier grundlegend verschiedene Vorstellungen von einem gerechten Wirtschaftssystem, aber da dies hier ja nicht das Thema ist, werde ich darauf auch nicht eingehen.
Sehe dies wie Käppelijoch, da ist noch gar nix gegessen. Bin aber auf Grund des extrem knappen Resultat zur MEI eher optimistisch, da ich nicht glaube, da auch die SVP nicht geschlossen hinter dieser Initiative steht, dass mehr Wähler für ein Ja mobilisiert werden können.
Die wichtigere Frage ist jedoch, wie viel Grüne sich dazu hinreissen, diese Initiative anzunehmen. Aber ein richtiger (global denkender) Grüner sollte eigentlich wissen, dass dabei in keinster Weise etwas für die Umwelt getan wird. Zudem, dass man in Entwicklungsländern die Geburtenrate senken will ist
1. unglaublich chauvinistisch und
2. keine Verbesserung für die Umwelt, da auch 10 Afrikaner noch den geringeren ökologischen Fussabdruck haben wie ein Amerikaner oder Westeuropäer. Wenn wir etwas für die Umwelt tun wollen, müssen
wir unser Konsumverhalten neu überdenken, aber dass würde ja heissen, dass wir an unserem Lebenstil etwas ändern müssen. Nein Danke: Dann lieber dafür sorgen, dass es weniger Negerlein auf der Welt gibt...
Verfasst: 26.10.2014, 21:29
von Fahneschwänker
hanfueli hat geschrieben:Und wer entscheidet dann, was Spitzentechnologie ist? Ein Beamter in Bern?
SVP-Logik par excellence: 1. Staat und Beamte sind scheisse, nur Nichtsnutze, die nichts hinbekommen. 2. Staat und Beamte sollen definieren, welche Leute die in der Schweiz ansässigen multinationalen Unternehmen benötigen und welche nicht.

Verfasst: 27.10.2014, 07:09
von Käppelijoch
Verfasst: 27.10.2014, 08:00
von Soriak
Ein ueberraschend guter Artikel in der Baz!
Verfasst: 27.10.2014, 11:58
von Fulehung
Soriak hat geschrieben:
Das bringt uns noch zur Goldinitiative. Der Grund, warum viel Gold in den USA gelagert wird, ist einfach: es ist sehr teuer und kompliziert, Gold zu verfrachten. Da aber alle grossen Nationalbanken ihren Keller bei der NY Fed haben, kann man sie einfach von einem Schrank in den anderen Schrank verschieben. Die 20% der Aktiven, die in Gold gelagert werden muessen, ist ein massiver Eingriff in die Unabhaengigkeit der Nationalbank. Das bedeutet auch, dass die Geldpolitik den Schwankungen des Goldpreises ausgeliefert ist. Wenn der Preis faellt, muesste man Aktive zuruecknehmen. Gold ist so 1820...
Ich muss dich korrigieren. Wenn die Schweiz in den USA Gold lagern würde, wäre das für mich tatsächlich ein Grund, der Initiative anzunehmen. Den USA traue ich tatsächlich zu, dass sie Schweizer Goldbestände blockieren würde. Tatsache ist aber, dass die Schweiz gar kein Gold mehr in den USA lagert. Die 30 Prozent des Goldbestandes der SNB, die im Ausland gelagert sind, sind auf zwei Länder verteilt: 20 Prozent der Goldreserven werden bei der Zentralbank in Grossbritannien gelagert, 10 Prozent bei der Zentralbank von Kanada.
http://www.finews.ch/news/finanzplatz/1 ... albank-snb
Verfasst: 27.10.2014, 12:43
von Käppelijoch
Soriak hat geschrieben:Ein ueberraschend guter Artikel in der Baz!
Ist auf BaZ-Online ist aber im Tagi erschienen.
Verfasst: 27.10.2014, 13:43
von irgend
Soriak hat geschrieben:Ein ueberraschend guter Artikel in der Baz!
Lachhafter Versuch, vom eigentlichen Thema abzulenken.
Fakt ist, je höher die Zuwanderung, umso schneller wird die Schweiz zubetoniert. Die ganze Raumplanungs- und Verdichtungsdebatte ist ein anderes Thema, wobei es da sowieso keine politischen Mehrheiten für nachhaltige Lösungen gibt.
Das hochgelobte Wachstum kommt nur wenigen zugute, die schnelle Zuwanderung zieht für alle irreversible Folgen nach sich. Mag sein dass Ecopop zu starr ist, ich prophezeie aber dass es keine weiteren 5 Jahre mit einem Migrationssaldo von ~80'000 Personen mehr verträgt, ohne dass richtig extreme politische Forderungen mehrheitsfähig werden.
Verfasst: 27.10.2014, 14:46
von Fulehung
irgend hat geschrieben:
Das hochgelobte Wachstum kommt nur wenigen zugute, die schnelle Zuwanderung zieht für alle irreversible Folgen nach sich. Mag sein dass Ecopop zu starr ist, ich prophezeie aber dass es keine weiteren 5 Jahre mit einem Migrationssaldo von ~80'000 Personen mehr verträgt, ohne dass richtig extreme politische Forderungen mehrheitsfähig werden.
Warten wir doch diese 5 Jahre einmal ab, genauso, wie es auch die SVP vorschlägt.
Übrigens interessanter Artikel heute im Blick: 60 Prozent des Kulturlands geht wegen Zuwanderung verloren (neue Häuser, neue Firmengebäude), ganze 40 Prozent gehen aber wegen Abwanderung verloren (ganze Landstriche verwalden). Warum wird dieser Borkenkäferstress eigentlich in den Medien todgeschwiegen?