repplyfire hat geschrieben:Das ist ja genau die Krux an der Geschichte. Aber guter Input.
Ich intepretiere den Text so, dass sich unsere Gesellschaft und die Rechtsstatlichkeit nicht pseudotollerant (also aus politischer Korrektheit heraus) gegenüber Extremisten zeigen soll. Es geht meiner Ansicht nach mehr darum, nicht wegzusehen und nicht alle Kritiker des Islams als Islamophob zu brandmarken. Zudem muss allen Moslems, welche hier leben, klar gemacht werden, dass in unseren Werten Kritik erlaubt und bei bedarf erwünscht ist, auch an ihrer Religion. Das haben sie zu akzeptieren. Wer das nicht kann, soll sich selber nochmals überdenken oder nach Saudi Arabien auswandern. Wenn unsere Exekutive, Legislative und Judikative diesbezüglich weiterhin aus lauter Tolleranz an der Ignoranz kratzt, werden bestehende Probleme nicht nur nicht gelöst, sondern weiten sich exponentiell aus.
Ja klar man mus den Muslimen unsere Gesetze klar verklickern und sie haben sich daran zu halten. Und dass freie Meinungsäusserung, so auch die Islamkritik, zu unserer Gesellschaft gehört. Man darf auch seine Meinung zu Fundis sagen, ohne gleich als Islamophob betrachtet zu werden. Es ist aber leider so, dass sich unter dem Deckmantel der "Islamistekritik" auch einfach viele Rassisten und Fremdenhasser befinden, welche einfach den Islam als gesamte Religion nicht tolerieren und in der Schweiz nicht wollen. Man gesteht ihnen keine prunkvollen Moscheen zu und sie sollen ihren Glaube im stillen Kämmerlein ausführen. Das ist in meinen Augen nicht förderlich. Muslime sollen genau die gleichen Rechte wie Christen, Juden und andere religiösen Gruppen haben und nicht diskriminiert werden, nur weil im Nahen Osten der Islam neben einer Religion auch ein Politikum ist.
Die Kritik an einem politischen Islam ist okay, aber in Bezug auf religiöse Praktiken soll man sich doch (auch wenn die Praktiken, wie z.B. das Tragen eines Kopftuches für viele befremdlich wirkt) bitte mit unnötiger Kritik zurückhalten. Religion ist Privatsache. Wenn ich daran glaube, dass ich von Aliens abgehört werde und daher ständig mit einem Metallhelm herumlaufe, möchte ich ja auch nicht, dass man es mir verbietet (jaja ich weiss, schlechtes Beispiel

).
Mir persönlich gefällt es zum Beispiel auch nicht, wenn die Freikirchler an fast jedem Bahnhof mit ihren Bibelzitaten werben, aber ich akzeptiere und toleriere es. Man stelle sich mal ein solches Plakat mit einer Sure aus dem Koran vor. Das halbe Dorf würde Amok laufen.
Man wirft den Muslimen vor, dass sie mit Kritik nicht gut umgehen können. Das liegt aber auch daran, dass sie viel mehr unter Kritik stehen als andere religiösen Gruppen. Ich möchte sehen, wie Katholiken reagieren würde, wenn jeden Sonntag vor der Kirche eine Horde von Demonstranten mit Jesus-Karikaturen stehen würde. Also ich hätte als gläubiger Christ keine Freude, wenn ich am Morgen aus dem Gottesdienst komme und vor meiner Nase befinden sich 10 Plakate wo Jesus als Kinderficker oder mit Bombengürtel um die Hüfte abgebildet ist. Wie bereits gesagt. Kritik darf und muss erlaubt sein (gilt für Muslime, Christen, Juden) Aber man muss wissen wo, wann und wie Kritik angebracht ist. Und vor allem darf die Kritik nicht auf einer Fremdenfeindlichkeit basieren, sondern darauf unseren Rechtsstaat zu beschützen.
Kleines Beispiel hierzu: Kritisiere ich, dass Frauen mit Kopftüchern herumlaufen ist dies in meinen Augen keine gerechtfertigte Kritik, da dies unter Religionsfreiheit fällt.
Kritisiere ich, dass Mädchen wegen diesem Dogma nicht an einem Schwimmunterricht in Schulen teilnehmen können, ist die Kritik gerechtfertigt, da dies gegen die Prinzipien unseres Rechtstaates verstösst, welcher besagt, dass jedes Kind verpflichtet ist (oder netter formuliert das Recht besitzt), am gesamten Schulunterricht teilzunehmen. Hier ist die Religionsfreiheit klar eingegrenzt, da es gegen das Gesetz oder unsere Rechtsvorstellung verstösst.