Buchpreisbindung

Der Rest...

Ich stimme

Ja
11
14%
Nein
51
66%
Noch unentschlossen
9
12%
nicht ab
6
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 77

RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

expertus hat geschrieben: :o

Natürlich hat das was damit zu tun, die Läden können dann nicht die Preise senken, sondern müssen teuer verkaufen, wodurch natürlich noch viel mehr online im Ausland kaufen.

Was meinst du wieso Coop und Migros die Preise gesenkt haben... wegen dem stark steigenden Einkauftourismus in DE und co, hätten sie es nicht getan würden sie noch viel mehr Kunden verlieren.
Wegen dem Zerfall des Euros.... Die Währungsgewinne müssen! weitergegeben werden, das hat wenig mit einer Regulierung des Preises zu tun. Ansonsten hätte das Coop bereits früher getan, denn hier sind die Preise ja nicht reguliert.... Sprich der Markt spielte lange nicht!

Die angegebene Preise gelten ja nicht für 45566 Jahre.

RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

Kawa hat geschrieben:Stimmt schlicht nicht, dazu ist der Preisunterschied zu gross ....
Erzähl? Der Unterschied ist in beinahe jeder Branche zu hoch.... Und das ohne Preisbindung!!!! Das ist ein eu vs ch Problem

RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

Kawa hat geschrieben:Du verdrehst da etwas, Amazon DE wird weiterhin wie bisher etwa 30-40% billiger als hierzulande Bücher in die Schweiz liefern. Sie halten sich dabei natürlich an EU-Recht, kümmern sich aber keinen Dreck um eine CH-Preisbindung ....
Das ist richtig dass GB und USA liefern dürften passiert aber defacto nicht, das kannst du am BSP Deutschland (Buchpreisbindungsland) prüfen got it?

RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

Fahneschwänker hat geschrieben:Wenn die Bücher teurer werden wird also mehr gelesen? Und grad Personen die eher wenig lesen, kaufen ab und zu mal einen Bestseller - diese sollen merklich verteuert werden, um Spezialbücher quer zu subventionieren. Sie werden somit davon abgehalten überhaupt irgendwas zu lesen - die Kluft wird somit meines Erachtens grösser.
Die Bücher werden im Vergleich zur allgemeinen Teuerung nicht teurer siehe Statistik aus der Arena von Frau Sax (Preise GB .... Vs Land mi Buchpreisbindung)

Es geht nur darum dass das Buch zu einem Wert verkauft werden kann, damit es Raum für zahlbare Nischen geben kann

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Beitrag von Fahneschwänker »

footbâle hat geschrieben:Nein. Das behaupten auch die Initianten nicht. Deshalb habe ich oben den Link kopiert ->
Ich bin der Meinung, dass die meisten Initianten von Eigeninteressen geleitet werden. Durch die Installierung eines Kartells wird der Status Quo vermeintlich gesichert. Der Strukturwandel findet jedoch statt, ohne Buchpreisbindung und mit Buchpreisbindung noch viel schneller. Ich - lese viel, kaufe jedoch ausschliesslich im Internet - müsste dann die Buchhandlungen mit meinem Kauf mitfinanzieren. Definitiv würde ich dann auf e-books umsteigen oder die Bücher im Ausland bestellen!

Zu empfehlen ist ausserdem der Kassensturz-Beitrag (speziell für den sonst "liberalen" footbâle ;) ): Kassensturz

Die Initianten scheinen selber nicht so recht an die Buchpreisbindung zu glauben...
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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Kawa hat geschrieben:Aus deinem Link:
Die Leute die wenig lesen werden wenn schon dann höchstens mal einen Bestseller lesen und ausgerechnet der soll verteuert werden ? Logik wo ?
Versteht man schon, wenn man will. Sie kaufen dann vielleicht ihre Feuchtgebiete und sonstige Mainstream Pseudo-Literatur nicht mehr beim Discounter, wenn der keinen Preisvorteil mehr bieten kann. Dadurch steigen Umsatz und Marge des ausgebildeten Fachhändlers. Dadurch steigt dessen Überlebenschance, was langfristig der Vielfalt und Qualität des Angebots dient.
Wenn es irgendwann nur noch den Internethandel und den Discounter mit einer einzigen angelernten Kraft an der Kasse und reinem Topseller Sortiment gibt, wird es ziemlich schwierig, Menschen aus bildungsfernen Schichten den Zugang zu Literatur zu ermöglichen.
Cheerie, how up, do Clown.

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Beitrag von footbâle »

Fahneschwänker hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass die meisten Initianten von Eigeninteressen geleitet werden. Durch die Installierung eines Kartells wird der Status Quo vermeintlich gesichert.
Völlig richtig. Aber auch völlig normal und legitim, dass Initianten von ihren eigenen Interessen getrieben werden. Die Frage ist wie immer die nach der Schnittmenge zwischen den Partikularinteressen der Initianten und den Interessen der Allgemeinheit. Davon hängt dann letztlich das Ergebnis an der Urne ab.
Ja, ich bin liberal, aber Wettbewerb ist nicht meine Religion. Es gibt im Einzelfall auch Werte, die uns langfristig weiter bringen als Deregulation.
Cheerie, how up, do Clown.

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Beitrag von RALE BALE »

Fahneschwänker hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass die meisten Initianten von Eigeninteressen geleitet werden. Durch die Installierung eines Kartells wird der Status Quo vermeintlich gesichert. Der Strukturwandel findet jedoch statt, ohne Buchpreisbindung und mit Buchpreisbindung noch viel schneller. Ich - lese viel, kaufe jedoch ausschliesslich im Internet - müsste dann die Buchhandlungen mit meinem Kauf mitfinanzieren. Definitiv würde ich dann auf e-books umsteigen oder die Bücher im Ausland bestellen!

Zu empfehlen ist ausserdem der Kassensturz-Beitrag (speziell für den sonst "liberalen" footbâle ;) ): Kassensturz

Die Initianten scheinen selber nicht so recht an die Buchpreisbindung zu glauben...
E Books kosten in der Relation ziemlich viel.... Also aktuell ist ein Umstieg sicherlich nicht groß günstiger

Also dann bestelle in Deutschland ist günstiger ..... Ooooh hoppla dort herrscht ja Buchpreisbindung. Sprich hier nutzt den Kaufkraftunterschied zwischen D und CH. Das kannst du mit jedem Produkt machen

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Beitrag von Fahneschwänker »

footbâle hat geschrieben: Wenn es irgendwann nur noch den Internethandel und den Discounter mit einer einzigen angelernten Kraft an der Kasse und reinem Topseller Sortiment gibt, wird es ziemlich schwierig, Menschen aus bildungsfernen Schichten den Zugang zu Literatur zu ermöglichen.
Ich persönlich glaube eher nicht, dass Menschen aus bildungsfernen Schichten eine Buchhandlung aufsuchen... Anderes Beispiel: Musik. Es gibt kaum mehr CD-Läden und trotzdem war die Musik-Vielfalt noch nie so gross - weil man den natürlichen Strukturwandel zuliess. Es gibt keinesfalls nur noch Meinstream-Musik.

Weiter frage ich mich auch, weshalb bspw. keine Fleischpreisbindung eingeführt wurde, um die kleinen Metzgereien zu schützen, die dann mit ihren Kassenschlagern ein breites Sortiment weiterhin quersubventionieren und überleben hätten können? Würde dieses Referendum angenommen, würden anschliessend einige Branchen (dann) berechtigterweise ihrerseits ein Kartell verlangen. Denn vieles ist "Kultur" und vermeintlich schützenswert.
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Kawa
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Beitrag von Kawa »

footbâle hat geschrieben:Versteht man schon, wenn man will. Sie kaufen dann vielleicht ihre Feuchtgebiete und sonstige Mainstream Pseudo-Literatur nicht mehr beim Discounter, wenn der keinen Preisvorteil mehr bieten kann.
Genau, sie kaufen weniger bis gar nichts mehr ...
footbâle hat geschrieben:Wenn es irgendwann nur noch den Internethandel und den Discounter mit einer einzigen angelernten Kraft an der Kasse und reinem Topseller Sortiment gibt, wird es ziemlich schwierig, Menschen aus bildungsfernen Schichten den Zugang zu Literatur zu ermöglichen.
Genau die Leute aus bildungsfernen Schichten lesen doch max. die Topseller, die sind also bestens bedient mit dem Discounter. Die verdienen ja auch nicht so toll, dass sie es sich leisten können teure Nischenprodukte mitzufinanzieren.

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Beitrag von Fahneschwänker »

RALE BALE hat geschrieben:E Books kosten in der Relation ziemlich viel.... Also aktuell ist ein Umstieg sicherlich nicht groß günstiger

Also dann bestelle in Deutschland ist günstiger ..... Ooooh hoppla dort herrscht ja Buchpreisbindung. Sprich hier nutzt den Kaufkraftunterschied zwischen D und CH. Das kannst du mit jedem Produkt machen
Natürlich ist es günstiger e-books zu kaufen.

Ich will darauf hinaus, dass wohl vermehrt Bücher im Ausland gekauft würden und somit keine Schweizer Buchhandlung gerettet würde...
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Beitrag von Fahneschwänker »

RALE BALE hat geschrieben:Die Bücher werden im Vergleich zur allgemeinen Teuerung nicht teurer siehe Statistik aus der Arena von Frau Sax (Preise GB .... Vs Land mi Buchpreisbindung)
Die Bücher würden im Verlgeich zur jetzigen Situation ziemlich alle teurer, ob Nischenprodukt oder Bestseller. Beispiele:

Martin Suter: Allmen und die Libellen
Preisempfehlung Verlag: 29.90
Exlibris: CHF 23.90

Pedro Lenz: Dr Goalie bin ig
Preisempfehlung Verlag: 25.-
Exlibris: CHF 20.-

Melinda Nadj Abonji: Tauben fliegen auf
Preisempfehlung Verlag: 31.50
Exlibris: CHF 25.20
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RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

Fahneschwänker hat geschrieben:Ich persönlich glaube eher nicht, dass Menschen aus bildungsfernen Schichten eine Buchhandlung aufsuchen... Anderes Beispiel: Musik. Es gibt kaum mehr CD-Läden und trotzdem war die Musik-Vielfalt noch nie so gross - weil man den natürlichen Strukturwandel zuliess. Es gibt keinesfalls nur noch Meinstream-Musik.

Weiter frage ich mich auch, weshalb bspw. keine Fleischpreisbindung eingeführt wurde, um die kleinen Metzgereien zu schützen, die dann mit ihren Kassenschlagern ein breites Sortiment weiterhin quersubventionieren und überleben hätten können? Würde dieses Referendum angenommen, würden anschliessend einige Branchen (dann) berechtigterweise ihrerseits ein Kartell verlangen. Denn vieles ist "Kultur" und vermeintlich schützenswert.
In anderen Branchen sind Subventionen oder Zölle Usus . Die Buchbranche erhält aktuell gleich viel Subventionen wie das Stadttheater Bern..... Wenn man die Subventionen massiv erhöhen würde bräuchte man ev keine Preisbindung

RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

expertus hat geschrieben: :o

Natürlich hat das was damit zu tun, die Läden können dann nicht die Preise senken, sondern müssen teuer verkaufen, wodurch natürlich noch viel mehr online im Ausland kaufen.

Was meinst du wieso Coop und Migros die Preise gesenkt haben... wegen dem stark steigenden Einkauftourismus in DE und co, hätten sie es nicht getan würden sie noch viel mehr Kunden verlieren.
Aber erst nach dem Zerfall des Euros und vielleicht um 7% .... War ne gute Werbung von Coop und Migros.

Wie willst du die Preis als kleine Buchhandlung mit einer Marge von 35% (das ist Realität) die Preise so senken dass man preislich auf dem Preisniveau von Deutschland sind?! Das können, wenn überhaupt nur die Größeren und dann ist wie mehrmals erwähnt die Buchvielfalt in Gefahr. Na Groschen gefallen?


Ps die Preise werden NICHT teurer siehe Entwicklung ohne Buchpreisbindung in GB und der Romandie!

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

footbâle hat geschrieben:Wenn es irgendwann nur noch den Internethandel und den Discounter mit einer einzigen angelernten Kraft an der Kasse und reinem Topseller Sortiment gibt, wird es ziemlich schwierig, Menschen aus bildungsfernen Schichten den Zugang zu Literatur zu ermöglichen.
Gibt es einen (nachgewiesenen) Zusammenhang zwischen dem Zugang von bildungsfernen zur Literatur und dem Vorkommen von Buchhandlungen?
Bei deiner Argumentation geht die Leistung, die eine Buchhandlung neben dem eigentlichen Buchverkauf noch bietet, übrigens völlig vergessen.
Generell bin ich der Meinung, dass der einfachste Weg, bildungsferne Schichten zum Buch zu bringen, ist, Personen aus bildungsfernen Schichten zu bilden. Das würde gleich ein paar weitere (fragwürdige) Vorhaben, wie Warnhinweise auf ungesundem Essen oder die Gesundheitsförderung im Allgemeinen überflüssig machen (hier könnte man IMHO diskutieren, ob der Staat nicht paternalistisch bei Kindern aus bildungsfernen Schichten eingreifen müsste. Das ist allerdings OT).

RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

Fahneschwänker hat geschrieben:Die Bücher würden im Verlgeich zur jetzigen Situation ziemlich alle teurer, ob Nischenprodukt oder Bestseller. Beispiele:

Martin Suter: Allmen und die Libellen
Preisempfehlung Verlag: 29.90
Exlibris: CHF 23.90

Pedro Lenz: Dr Goalie bin ig
Preisempfehlung Verlag: 25.-
Exlibris: CHF 20.-

Melinda Nadj Abonji: Tauben fliegen auf
Preisempfehlung Verlag: 31.50
Exlibris: CHF 25.20
Das sind NUR Bestseller,!!!!

Ps ex libris schreibt mit den Läden rote Zahlen, scheint also nicht zu funktionieren....

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

In allen andern Branchen mussten Kartelle abgeschafft werden und wurden Preisabsprachen verboten. Und bei Büchern soll dies wenige Jahre nach Abschaffung der Preisabsprachen nun auf dem Gesetzesweg wieder eingeführt werden? Nur schon die Idee ist abwegig - gibt von mir ein klares "Leider nein!''.
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.

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Beitrag von RALE BALE »

Ernesto hat geschrieben:In allen andern Branchen mussten Kartelle abgeschafft werden und wurden Preisabsprachen verboten. Und bei Büchern soll dies wenige Jahre nach Abschaffung der Preisabsprachen nun auf dem Gesetzesweg wieder eingeführt werden? Nur schon die Idee ist abwegig - gibt von mir ein klares "Leider nein!''.
Hier geht es darum ohne Steurn eine Kultur zu fördern ! Dies ist eine andere Form von Subventionen (Kultur, Landwirtschaft etc.). Wenn diese Kultur unterstützt werden soll nach deiner Meinung stimme mit ja ansonsten mit nein

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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

RALE BALE hat geschrieben:Hier geht es darum ohne Steurn eine Kultur zu fördern ! Dies ist eine andere Form von Subventionen (Kultur, Landwirtschaft etc.). Wenn diese Kultur unterstützt werden soll nach deiner Meinung stimme mit ja ansonsten mit nein
Das Buch wird schon genug unterstützt. Gemäss Arena: Bei einem Verkaufsvolumen von ca. 500 Mio Fr./Jahr erhält das Buch direkt und indirekt Subventionen/Beiträge von ca. 250 Mio Fr. (in Form von Unterstützungen von Bibliotheken, Autoren, kulturellen Anlässen zum Thema Buch (Buchmessen, Lesungen etc.) und reduzierter MWSt auf Bücher)
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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

RALE BALE hat geschrieben: Hier geht es darum ohne Steurn eine Kultur zu fördern ! Dies ist eine andere Form von Subventionen (Kultur, Landwirtschaft etc.). Wenn diese Kultur unterstützt werden soll nach deiner Meinung stimme mit ja ansonsten mit nein
Die Kultur wird mit Preisabsprachen nicht gefördert, aber mit einer Buchpreisbindung können einfacher Gewinne erzielt werden, ohne selbst dazu viel beitragen zu müssen.

Und von den damit erzielten Mehrgewinnen werden vielleicht 10-20% effektiv nach dem Sinn der Initiative zur Angebotsvielfalt oder dem Erhalt von eigentlich unrentablen Buchläden eingesetzt...alles andere wird blauäugige Illusion bleiben. Wenn schon die Buchvielfalt gefördert werden soll dann müsste dies auch gezielt geschehen.

(Und um bei deinem Beispiel der Nahrungsmittel/Landwirtschaft zu bleiben: Da wird ja den Grossverteilern auch nicht erlaubt plötzlich mit einer Preisabsprache Fr. 2.- pro Liter Milch zu verlangen, in der Hoffnung die Kuh äh der Bauer erhalte auch 10 Rappen mehr pro Liter und die Angebotsvielfalt müsse erhalten bleiben)
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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Fahneschwänker hat geschrieben:Ich persönlich glaube eher nicht, dass Menschen aus bildungsfernen Schichten eine Buchhandlung aufsuchen...
Doch - eben um Trivialliteratur zu kaufen.
Fahneschwänker hat geschrieben: Anderes Beispiel: Musik. Es gibt kaum mehr CD-Läden und trotzdem war die Musik-Vielfalt noch nie so gross - weil man den natürlichen Strukturwandel zuliess. Es gibt keinesfalls nur noch Meinstream-Musik.
Musik gibt es seit rund 30 Jahren vorwiegend auf einem digitalen Tonträger. Das Buch ist damit nicht zu vergleichen. Als Autor ist es ungleich schwieriger, direkt den Endkonsumenten zu erreichen. Da sind Vertriebskanäle zwingend notwendig. Es liest ja niemand in den Ferien einen 800 Seiten Roman auf dem iPad. Die Distribution via digitale Medien (nicht die Bestellung, sondern die Lieferung) wird sich im Bereich der Literatur nicht durchsetzen. Sonst wäre das längst passiert.
Fahneschwänker hat geschrieben: Weiter frage ich mich auch, weshalb bspw. keine Fleischpreisbindung eingeführt wurde, um die kleinen Metzgereien zu schützen, die dann mit ihren Kassenschlagern ein breites Sortiment weiterhin quersubventionieren und überleben hätten können?
Ich denke nicht, dass du darauf eine Antwort erwartest. Falls doch muss ich dich enttäuschen.
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Beitrag von footbâle »

Ernesto hat geschrieben:Die Kultur wird mit Preisabsprachen nicht gefördert, aber mit einer Buchpreisbindung können einfacher Gewinne erzielt werden
Förderung hat ja haargenau damit zu tun, dass einfacher Gewinne erzielt werden können! Was sonst ist Förderung? Handauflegen jedenfalls nicht.
Warum wohl sind die Literaturschaffenden unisono für die Vorlage?
Mittel für Kulturschaffende = Förderung von Kultur.
Cheerie, how up, do Clown.

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Beitrag von Captain Sky »

footbâle hat geschrieben:Doch - eben um Trivialliteratur zu kaufen.
Was nützt das? Wenn sie am Ende nur Trivialliteratur kaufen, können sie dies auch im Postshop tun...

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Beitrag von RALE BALE »

Fahneschwänker hat geschrieben:Natürlich ist es günstiger e-books zu kaufen.

Ich will darauf hinaus, dass wohl vermehrt Bücher im Ausland gekauft würden und somit keine Schweizer Buchhandlung gerettet würde...
Klar sind sie günstiger aber ganz ähnlich wie bei I tunes mit der Musik nicht so krass wie allgemein vermutet. Dazu kommt noch der E Reader, der was kostet und nicht zwingend kompatibel ist mit allen Stores. Aber grundsätzlich korrekt deine Aussage. Das "Lesevergnügen" lassen wir außen vor. Dies hat aber NICHTS mit der Buchpreisbindung zu tun!!!

Nochmals zum mitschreiben: die Preise in GB und der Romandie sind im Verhältnis zur allgemeinen Teuerung stärker gestiegen als in Ländern mit einer Buchpreisbindung. Sprich der Markt sorgt in diesem Fall eben nicht für günstigere Preise!!! Das würde nur auf wenige massentaugliche Titel zutreffen

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

footbâle hat geschrieben:Förderung hat ja haargenau damit zu tun, dass einfacher Gewinne erzielt werden können! Was sonst ist Förderung? Handauflegen jedenfalls nicht.
Wie im Beitrag geschrieben, sollte der Buchhandel dank der Vorlage mehr Gewinne erzielen - aber wie auch geschrieben wird vom Mehrgewinn lediglich 10-20 % beim eigentlichen Produzenten landen. Der Rest fliesst in die Taschen des Grosshandels, wird abgeschöpft und eben genau nicht zur 'Förderung der Kultur' verwendet werden.

Dass die Literaturschaffenden für die Vorlage sind ist ja logisch - da sie Aussicht auf einen Bruchteil des vermuteten Mehrgewinnes haben, können sie wohl kaum dagegen sein (auch wenn ihnen wohl bewusst ist, dass die Verlage bzw. der Grosshandel einen Grossteil davon abschöpfen wird).

Über die Frage, ob und wieso nun ausgerechnet der Literaturbereich förderungswürdig sein soll (nebst bereits tieferen MwST-Satz) mag ich mich gar nicht auslassen...
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Beitrag von footbâle »

Captain Sky hat geschrieben:Was nützt das? Wenn sie am Ende nur Trivialliteratur kaufen, können sie dies auch im Postshop tun...
Der Buchhändler um die Ecke macht damit Umsatz. Ganz genau darum geht es ja bei der Vorlage! Dass Kleinbetriebe mit ausgebildetem Personal am Mainstream Geschäft partizipieren können und nicht nur von weniger gut laufenden Titeln leben müssen.
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Beitrag von RALE BALE »

[quote="Rankhof"]Das Buch wird schon genug unterstützt. Gemäss Arena: Bei einem Verkaufsvolumen von ca. 500 Mio Fr./Jahr erhält das Buch direkt und indirekt Subventionen/Beiträge von ca. 250 Mio Fr. (in Form von Unterstützungen von Bibliotheken, Autoren, kulturellen Anlässen zum Thema Buch (Buchmessen, Lesungen etc.) und reduzierter MWSt auf Bücher)[/

Also bitte, dann wird deiner Meinung nach jede Branche mit einem reduziertem Steuersatz subventioniert und man kann dies als Förderung verbuchen? Sag mal das sozialen Einrichtungen oder Vereine etc wenn diese Reduktionen so angesehen werden sollen! Prosit! Gemäß dir kann man zb auf eine Sportförderung im Breitensport (in Vereinen) verzichtet werden, da diese mittels Steuererleichterungen schon genug Subventionen erhalten?!

Ps 230 Mio gehen hierbei für Steuererleichterung und die Bibliotheken drauf. Den Rest erhält die Buchbranche

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Beitrag von RALE BALE »

Ernesto hat geschrieben:Die Kultur wird mit Preisabsprachen nicht gefördert, aber mit einer Buchpreisbindung können einfacher Gewinne erzielt werden, ohne selbst dazu viel beitragen zu müssen.

Und von den damit erzielten Mehrgewinnen werden vielleicht 10-20% effektiv nach dem Sinn der Initiative zur Angebotsvielfalt oder dem Erhalt von eigentlich unrentablen Buchläden eingesetzt...alles andere wird blauäugige Illusion bleiben. Wenn schon die Buchvielfalt gefördert werden soll dann müsste dies auch gezielt geschehen.

(Und um bei deinem Beispiel der Nahrungsmittel/Landwirtschaft zu bleiben: Da wird ja den Grossverteilern auch nicht erlaubt plötzlich mit einer Preisabsprache Fr. 2.- pro Liter Milch zu verlangen, in der Hoffnung die Kuh äh der Bauer erhalte auch 10 Rappen mehr pro Liter und die Angebotsvielfalt müsse erhalten bleiben)
Hast du dir schon einen Inhaber von einer Buchhandlung gefragt ob er sich eine Goldene Nase verdient mit seinem Geschäft? Egal ob mit oder ohne Bindung wird de Buchbranche kaum plötzlich ein Goldesel...

Du hast recht mit der Milch, der Bauer erhält aber vorgängig Subventionen und gibt diezu einem Preis weiter. Die Detailhändler definieren den Preis! Sprich hier geht es um die Grundsatzfrage was besser ist, entweder Subventionen aufgrund Anzahl Vieh und Produktion und ev auch fixer Abnahmepreis festzulegen oder wie angedacht in der Buchpreisbundung einn Preis vorzugeben, welcher den Verlegern, Autoren und Buchändlern ein Auskommen sichert (dies wohlgemerkt ohne einen einzigen zusätzlichen Steuerfranken!

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Rankhof hat geschrieben:Das Buch wird schon genug unterstützt. Gemäss Arena: Bei einem Verkaufsvolumen von ca. 500 Mio Fr./Jahr erhält das Buch direkt und indirekt Subventionen/Beiträge von ca. 250 Mio Fr. (in Form von Unterstützungen von Bibliotheken, Autoren, kulturellen Anlässen zum Thema Buch (Buchmessen, Lesungen etc.) und reduzierter MWSt auf Bücher)
Sehr extrem, das sind 50% des Verkaufsvolumen an Subventionen ....

Das bekommen (glaube ich) nicht mal die Bauern.

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Beitrag von RALE BALE »

Ernesto hat geschrieben:Wie im Beitrag geschrieben, sollte der Buchhandel dank der Vorlage mehr Gewinne erzielen - aber wie auch geschrieben wird vom Mehrgewinn lediglich 10-20 % beim eigentlichen Produzenten landen. Der Rest fliesst in die Taschen des Grosshandels, wird abgeschöpft und eben genau nicht zur 'Förderung der Kultur' verwendet werden.

Dass die Literaturschaffenden für die Vorlage sind ist ja logisch - da sie Aussicht auf einen Bruchteil des vermuteten Mehrgewinnes haben, können sie wohl kaum dagegen sein (auch wenn ihnen wohl bewusst ist, dass die Verlage bzw. der Grosshandel einen Grossteil davon abschöpfen wird).

Über die Frage, ob und wieso nun ausgerechnet der Literaturbereich förderungswürdig sein soll (nebst bereits tieferen MwST-Satz) mag ich mich gar nicht auslassen...
Es geht nicht um einen größeren Gewinn sondern dass Autoren eine Plattform haben, um die Bücher zu Präsenieren (Buchhandlungen). Ansonsten würde kaum die gleiche Vielfalt verlegt werden und wir müssten z B auf einen Pedro Lenz, Hans Jörg Schneider etc verzichten, die genau so Bestseller wurden

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