cruzer hat geschrieben: Interessante Ansätze. Nur muss eine höhere Bildung nicht zwingend zu "besseren" oder "richtigeren" Entscheidungen führen.
Ich habe mal ein Essay gelesen (schon eine Weile her), dass deine Ansicht unterstuetzte. Das Hauptargument war, dass "gebildete" Leute (also solche, die mehr Stimmen haetten) nicht alle Bevoelkerungsgruppen proportional vertreten wuerden und so deren Anliegen untergehen wuerden.
Ich denke aber nicht, dass wir uns z.B. ueber den Anteil Schwulen in der Gruppe mit mehreren Stimmen Gedanken machen muessten - ob dieser nun unter oder ueber der Vertretung in der Gesamtbevoelkerung ist. Ich denke nicht, dass dies "gute" Entscheide beeinflusst... etwa gleich, wie die Religionszugehoerigkeit auch kein Faktor sein sollte.
Dass dabei nicht die gleichen Abstimmungsresultate rauskommen, glaube ich auch - aber das ist ja der Sinn eines solchen Wechsels. (es wuerde wohl zu einer allgemein progressiveren und tolleranteren Gesellschaft fuehren)
Die Kritik waere in der Vergangenheit angebrachter gewesen - z.B. hatten arme Leute gar keine Chance auf eine Ausbildung. Vorallem im Sueden der USA haetten diese dann auch nie irgendwelche Buergerrechte fuer Schwarze unterstuetzt. Bei uns trifft das aber nicht zu.
panda hat geschrieben:soziale Vorlagen werden mit diesem kuriosen Modell noch schwieriger durchzubringen sein als heute schon
Stimmt das wirklich? Waere interessant, Meinungsumfragen nach Einkommen/Bildung getrennt zu sehen. Ich denke, dass viele Leute auch fuer Sozialprogramme stimmen, die sie selbst nicht in Anspruch nehmen. Hingegen wird es auch aermere Leute geben, die dagegen stimmen. (Das Paradox ist in den USA sehr verbreitet - wohl weil die Leute hoffen, selbst mal zu den Reichen zu gehoeren und dann nicht hoehere Steuern zahlen wollen)
Fenta hat geschrieben:Epistokratie wäre cool, aber ich kenne viele intelligente "Arbeiter" und auch viele dumme "Akademiker" und vice verca...
PS: Für die Stadt Basel bezogen würde dies bedeuten, dass mindestens 4 Regierungsräte das Rathaus nie von innen gesehen hätten, ok. vielleicht mal als interessierter Bürger am Tag der offenen Tür...
Es ist durchaus schwer, wirkliche "Intelligenz" festzulegen. Es ist bestimmt nicht perfekt, auf schulische Leistungen zurueckzugreifen, aber wahrscheinlich der einzige Weg.
Waeren die 4 Regierungsraete ein Verlust?

(noch interessant: welchen Parteien gehoeren sie denn an?)