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Verfasst: 07.11.2005, 09:47
von Rinoceronte
Éder de Assis hat geschrieben:Hätte nie gedacht,dass der an sich sehr realitätsnahe Film 'la haine' sich mit der Wirklichkeit verschmilzt.(...)
Die Aufnahmen der Ausschreitungen zu Beginn von 'La Haine' sind echt. Kravalle in den Banlieus gabs schon in den 90ern...

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Welle der Gewalt in Frankreich auch in der elften Nacht

Paris. DPA/SDA/baz. Trotz der Aufrufe der französischen Regierung zu Ruhe und Ordnung setzen randalierende Jugendliche ihre nächtliche Gewalt mit Brandstiftungen und Strassenkämpfen fort. Über 800 Autos wurden angezündet, 34 Polizisten bei Auseinandersetzungen verletzt.

In Grigny südlich von Paris wurden zwei Polizisten in der elften Nacht der Gewalt in Folge bei Auseinandersetzungen mit Randalierern von Schrotkugeln getroffen, die übrigen vor allem durch Steinwürfe verletzt. In Trappes bei Versailles stand das Zentralfinanzamt in Flammen.

In Savigny-sur-Orge ebenfalls im Grossraum Paris wurde nach Behördenangaben eine Schule in Brand gesteckt. Auch in Saint-Etienne im Süden ging den Angaben zufolge am Sonntagabend eine Grundschule in Flammen auf. Brandstifter zündeten ausserem acht Lastwagen auf einem Parkplatz an.

Nächtliche Krawalle wurden unter anderem auch wieder aus Toulouse, Rennes und Rouen gemeldet. Nach einer Zwischenbilanz der Polizei über die Lage vier Stunden nach Mitternacht wurden 839 Autos angezündet. 186 überwiegend jugendliche Randalierer wurden festgenommen.

Kurz zuvor hatte Staatspräsident Jacques Chirac die «Wiederherstellung der Sicherheit und Ordnung» zur absoluten Priorität erklärt. «Das Gesetz muss das letzte Wort haben», sagte der Staatschef am Abend nach einer Krisensitzung des Kabinetts zur Inneren Sicherheit.

Premierminister Dominique de Villepin kündigte an, die Sicherheitskräfte «dort, wo notwendig» aufzustocken, und Randalierer in einem Eilverfahren vor den Richter bringen zu wollen. Am Montag will er Massnahmen für mehr Chancengleichheit in den Vorstädten präsentieren.

Am Wochenende hatten die Unruhen ganz Frankreich erfasst. Erstmals griffen die Krawalle auch auf die Pariser Innenstadt über. In der Nacht zum Sonntag wurden in Innenstadtbezirken nach Polizeiangaben 32 Autos in Brand gesetzt, landesweit waren es 1295 und damit nochmals mehr als in den voraufgegangenen Krawallnächten.

Verfasst: 07.11.2005, 10:19
von sergipe
Gewaltwelle in Frankreich wird immer schlimmer
Randalierer schiessen scharf

PARIS u2013 Wieder brannten hunderte Autos. Auch Schulen und Kirchen wurden angezündet u2013 und Vandalen verletzten Polizisten mit Schüssen.



Erst in den Morgenstunden ist das ganze Ausmass der sinnlosen Gewalt und Zerstörung erkennbar: Weit mehr als 1400 Autos wurden in der Nacht auf heute im ganzen Land abgefackelt.

In Lens und Sete wurden Kirchen angezündet. In der Pariser Vorstadt Saint-Maurice stand eine Kindertagesstätte in Flammen.

In Saint-Etienne brannten zwei Schulgebäude und ein Bus.

In Strassburg klauten Randalierer ein Auto, rasten damit in ein Haus mit Sozialwohnungen und zündeten Gebäude und Fahrzeug an.

In der Pariser Vorstadt Colombes warfen Unbekannte Steine auf einen Bus. Ein 13 Monate altes Kleinkind wurde mit einer Kopfverletzung ins Krankenhaus gebracht.

In Grigny schossen Randalierer mit Gewehren auf Polizisten. Zehn Beamte wurden verletzt. Zwei von ihnen wurden in den Nacken und die Beine getroffen, schwebten jedoch nicht in Lebensgefahr, sagte Polizeisprecher Patrick Hamon.

Im Laufe der Nacht wurden 173 vorwiegend Jugendliche Randalierer festgenommen. Premierminister Dominique de Villepin kündigte Schnellverfahren gegen Randalierer an, um die sozialen Unruhen in den Griff zu bekommen. Seine Regierung werde keine «gesetzlosen Zonen» zulassen. Staatspräsident Jacques Chirac sagte in seiner ersten Ansprache zu den Unruhen, diejenigen, die Gewalt und Angst säten, würden «verhaftet, abgeurteilt und bestraft».

Innenminister Nicolas Sarkozy kündigte an, er wolle die beiden verletzten Polizisten im Krankenhaus besuchen. Die Polizei müsse wieder für Recht und Ordnung in Frankreich sorgen, ansonsten würden Banden und Extremisten das Vakuum ausnutzen. «Wir werden uns die Zeit nehmen, die wir brauchen, aber die Ordnung muss wieder hergestellt werden», erklärte der Minister

Verfasst: 07.11.2005, 10:27
von Eckfahne
Rinoceronte hat geschrieben:Die Aufnahmen der Ausschreitungen zu Beginn von 'La Haine' sind echt. Kravalle in den Banlieus gabs schon in den 90ern...
Richtig, aber ich glaub nicht in diesem Ausmass. Jedoch wundert es ja keinen dass sich die Sache wie ein Lauffeuer ausweitet. Die Politik funktioniert nicht, Sarkosy will ja mit dem Hochdruckreiniger durch, und die Situation in den Vororten und armen Teilen der Städte ist seit langem angespannt, da braucte es einen Eklat und der Notstand bricht aus. Wer schon mal ein Banlieu gesehen hat wird mir hier zustimmen. Doch zwifle ich an der Effizienz solcher Vorgehensweisen, schlimm ist vor allem dass sie jetzt beginnen auf Polizisten zu schiessen. Und jetzt wo die Armee einschreiten wird wirds dann richtig übel.

Verfasst: 07.11.2005, 10:30
von Hennes&Mauritz
jajajaja und 95 % der banlieu kids wissen nicht mal um was es geht...hauptsache stein geworfen...mache d sache kapputt vo ihrne fründe wos glich scheisse goht wie ihne..dumm sinsis? sölle doch vo afang ah ind grosstädt die kinder

Verfasst: 07.11.2005, 10:33
von Asselerade
was zur zeit in frankreich abgeht grenzt wohl an schiere dummheit. ich kann die jungs ja verstehen aber es ist doch absolut dumm autos von personen anzuzünden die die gleichen probleme haben wie die jugendliche...

Verfasst: 07.11.2005, 10:34
von |{i||er
Was ich nicht verstehe ist, wieso man die Autos in den Banlieues selber abfackelt, genauso Grundschulen, welche Ihren jüngeren Atrgenossen die Möglichkeit auf Bildung geben...

Polizeiposten abfackeln, Finanzämter, Reiche Viertel, Shoppingmeilen, Beamte und Polizisten, DAS sollte da Ziel sein...

Verfasst: 07.11.2005, 10:34
von Rinoceronte
Eckfahne hat geschrieben:Richtig, aber ich glaub nicht in diesem Ausmass. Jedoch wundert es ja keinen dass sich die Sache wie ein Lauffeuer ausweitet. Die Politik funktioniert nicht, Sarkosy will ja mit dem Hochdruckreiniger durch, und die Situation in den Vororten und armen Teilen der Städte ist seit langem angespannt, da braucte es einen Eklat und der Notstand bricht aus. Wer schon mal ein Banlieu gesehen hat wird mir hier zustimmen. Doch zwifle ich an der Effizienz solcher Vorgehensweisen, schlimm ist vor allem dass sie jetzt beginnen auf Polizisten zu schiessen. Und jetzt wo die Armee einschreiten wird wirds dann richtig übel.
Aber echt. Seit 'la haine' sind jetzt 10 Jahre vergangen. Damals zeichnete der Film ein ziemlich akurates Bild der Lage in den Banlieus. Nur, diese hat sich in diesen 10 Jahren leider nicht verbessert sondern eher verschlimmert. Zudem, wer mal mit den französischen Coppers zu tun hatte, sollte den Hass der Jugendlichen auf die Staatsmacht verstehen....

Verfasst: 07.11.2005, 11:15
von Eckfahne
Rinoceronte hat geschrieben:Aber echt. Seit 'la haine' sind jetzt 10 Jahre vergangen. Damals zeichnete der Film ein ziemlich akurates Bild der Lage in den Banlieus. Nur, diese hat sich in diesen 10 Jahren leider nicht verbessert sondern eher verschlimmert. Zudem, wer mal mit den französischen Coppers zu tun hatte, sollte den Hass der Jugendlichen auf die Staatsmacht verstehen....
Das schon, aber ist das Abfackeln von Kirchen, Schulen und Einkaufszentren wirklich die Lösung auf das Problem?

Verfasst: 07.11.2005, 11:17
von Lou C. Fire
Eckfahne hat geschrieben:Das schon, aber ist das Abfackeln von Kirchen, Schulen und Einkaufszentren wirklich die Lösung auf das Problem?
Glaubst Du es gehe den Kids noch um irgend eine Lösung irgend eines Problems?

Verfasst: 07.11.2005, 11:24
von mimpfeli
Nee also wie dumm kann man sein?

Ich hab ja Verständnis für die Jugendlichen/jungen Erwachsenen in den Banlieus, ist mit Sicherheit ein verdammt schweres Leben mit mininmaler Aussicht auf eine erfolgreiche Zukunft. Aber mit dem was jetzt abgeht schneiden Sie sich nur noch ins eigene Fleisch und bringen den Rest der Franzosen (die Gutbürgelichen :rolleyes: ) gegen sich auf.

- Kindertagesstätten anzünden
- Kirchen anzünden
- Läden anzünden wo Ihresgleichen (nicht abwertend gemeint) Arbeit hatte
- Schulen anzünden

Hallo?!? Die schaden ja nur Ihrer eigenen Zukunft. Indem sie Gymnasien in Brand stecken wo wenigstens ein kleiner Teil eine bessere Zukunft hätte?!? Kindertagestätten von Frauen die Arbeit hatten, jetzt aber wieder selber auf den Nachwuchs schauen müssen, sprich nicht mehr arbeiten gehen können etc etc etc

Sorry, aber da gehts doch nur noch darum möglichst viel kaputt zu machen/in Brand zu stecken und den Frust abzulassen.....seeeeehr intelligent!

Verfasst: 07.11.2005, 11:32
von Spalebärg
Auf den Untergang...

Verfasst: 07.11.2005, 13:30
von Eckfahne
Spalebärg hat geschrieben:Auf den Untergang...
Wenn das so weitergeht schon....

Verfasst: 07.11.2005, 13:41
von Kawa
Spalebärg hat geschrieben:Auf den Untergang...
Ach was, zBsp. Rio de Janeiro gibts seit mind. 20 Jahren Quartiere in die keine Polizei mehr reingeht (ausser in grosser Anzahl, schwerstens bewaffnet und mit Luftunterstützung) und in denen ein rechtsfreier Raum herrscht (damit meine ich das staatliche Recht) !
Ist aber trotzdem eine sehr schöne und blühende Stadt.

PS : Will damit aber keineswegs die Zustände im Frankreich beschönigen, aber deswegen gleich von Untergang reden ....

Verfasst: 07.11.2005, 13:47
von CubaLibre
Kawa hat geschrieben:Ach was, zBsp. Rio de Janeiro gibts seit mind. 20 Jahren Quartiere in die keine Polizei mehr reingeht (ausser in grosser Anzahl, schwerstens bewaffnet und mit Luftunterstützung) und in denen ein rechtsfreier Raum herrscht (damit meine ich das staatliche Recht) !
Ist aber trotzdem eine sehr schöne und blühende Stadt.

PS : Will damit aber keineswegs die Zustände im Frankreich beschönigen, aber deswegen gleich von Untergang reden ....
daher rührt ja das problem.. man könnte also fast befürchten dass sich europa ganz langsam aber sicher auch in richtug südamerika entwickelt (grosse armut, ein paar superreiche, keine mittelschicht).
übrigens, rio ist eine schöne stadt.. allerdings nur für leute mit geld.

Verfasst: 07.11.2005, 13:49
von Taratonga
Kawa hat geschrieben:Ach was, zBsp. Rio de Janeiro gibts seit mind. 20 Jahren Quartiere in die keine Polizei mehr reingeht (ausser in grosser Anzahl, schwerstens bewaffnet und mit Luftunterstützung) und in denen ein rechtsfreier Raum herrscht (damit meine ich das staatliche Recht) !
das ist bereits in Montpellier nicht anders wie ich letztes Jahr dort erfahren habe.

Verfasst: 07.11.2005, 13:53
von Lou C. Fire
Taratonga hat geschrieben:das ist bereits in Montpellier nicht anders wie ich letztes Jahr dort erfahren habe.
pah, in gewissen Quartieren im Kleinbasel kannst Du bei Problemen auch nicht auf die Unterstützung der Polizei zählen...

Verfasst: 07.11.2005, 13:54
von Eckfahne
Bild

Und wohlbemerkt, das isch e kleine Bruchteil.....
Nid ufgfiert sin:
Mulhouse, Teil vo dr Bretagne, Lyon, Colmar, etc.

Verfasst: 07.11.2005, 14:07
von Kawa
Lou C. Fire hat geschrieben:pah, in gewissen Quartieren im Kleinbasel kannst Du bei Problemen auch nicht auf die Unterstützung der Polizei zählen...
Wird jo immer extremer, de 1. verglicht d Favelas in Rio mit Montpellier und de 2. mit em Glaibasel :confused: :confused: :confused:

Also bitte Lüt, dänke vor em schriebe .....

Verfasst: 07.11.2005, 14:17
von hansy
SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Das sind keine Proteste mehr, das ist islamischer Terrorismus wenn ihr mich fragt.
jupe, seh ich genauso.

mit schrotflinten auf polizisten, leute verprügeln (ein 61-jähriger toter hab ich gelesen) büsse mit steinen bewerfen (baby am kopf getroffen! usw.)

jetzt noch "nachahmer" in berlin und bremen.

Verfasst: 07.11.2005, 14:21
von Taratonga
Kawa hat geschrieben:Wird jo immer extremer, de 1. verglicht d Favelas in Rio mit Montpellier und de 2. mit em Glaibasel :confused: :confused: :confused:

Also bitte Lüt, dänke vor em schriebe .....
ich habe nicht einen eigentlichen Vergleich zwischen Rio und M'pellier gezogen, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass man nicht bis nach Rio blicken muss um solche Zustände von "rechtsfreien" Räumen zu finden, wohin sich keine Bullen, Sanitäter und Feuerwehr hintraut. Nicht ganz dasselbe.

Verfasst: 07.11.2005, 14:31
von Lou C. Fire
Kawa hat geschrieben:Wird jo immer extremer, de 1. verglicht d Favelas in Rio mit Montpellier und de 2. mit em Glaibasel :confused: :confused: :confused:

Also bitte Lüt, dänke vor em schriebe .....
Aha und wo genau fand dieser Vergleich Rio-Kleinbasel statt?
Fakt ist jedoch, dass es in gewissen Quartieren des Kleinbasels (Matthäus, Klybeck, Kl. Hüningen) - ich will nicht sagen einen rechtsfreien Raum gibt - aber doch wird die Rechstaatlichkeit mE nur zur Ungenüge durchgesetzt.

Verfasst: 07.11.2005, 14:33
von Taratonga
hansy hat geschrieben:jetzt noch "nachahmer" in berlin und bremen.
Quelle? Habe nichts dergleichen mitbekommen.

Verfasst: 07.11.2005, 14:34
von Kawa
Lou C. Fire hat geschrieben:Aha und wo genau fand dieser Vergleich Rio-Kleinbasel statt?
Fakt ist jedoch, dass es in gewissen Quartieren des Kleinbasels (Matthäus, Klybeck, Kl. Hüningen) - ich will nicht sagen einen rechtsfreien Raum gibt - aber doch wird die Rechstaatlichkeit mE nur zur Ungenüge durchgesetzt.
Vergleich Rio-Kleinbasel :
http://fcbforum.magnet.ch/showpost.php?p=307797&postcount=74
http://fcbforum.magnet.ch/showpost.php?p=307809&postcount=75


Kleinbasel : Wohne dort und kann das absolut nicht nachvollziehen .......
OK, wenn du damit 22:00 Nachtruhe meinst :D :D

Verfasst: 07.11.2005, 14:44
von Taratonga
Taratonga hat geschrieben:Quelle? Habe nichts dergleichen mitbekommen.
Aha, bin fündig geworden!
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 67,00.html

Verfasst: 07.11.2005, 15:07
von Lou C. Fire
Kawa hat geschrieben:Vergleich Rio-Kleinbasel :
http://fcbforum.magnet.ch/showpost.php?p=307797&postcount=74
http://fcbforum.magnet.ch/showpost.php?p=307809&postcount=75


Kleinbasel : Wohne dort und kann das absolut nicht nachvollziehen .......
OK, wenn du damit 22:00 Nachtruhe meinst :D :D
ja klar, aber vor allem natürlich die Durchsetzung von unnötigen Parkverboten... :rolleyes:

Nein, was ich meine ist zB:
- wenn der Nachbar meiner Schwester sein Kopftuch halber tot schlägt, meine Schwester den Bullen anruft und die sich weigern zu kommen, weil es eh keinen Sinn habe
oder
- wenn sie von irgendwelchem Pack an Leib und Seele bedroht wird und ihr lapidar mitgeteilt wird, dass man in gewissen Quartieren halt mit solcherlei Begleitumständen leben müsse

PS: aber eigentlich sind wir nun etwas vom Thame abgewichen

Verfasst: 08.11.2005, 12:18
von Nur So...
UP! Bringet emol e paar News! Bi wieder am schaffe das heisst I-Net. :)

Verfasst: 08.11.2005, 12:55
von Kawa
Lou C. Fire hat geschrieben: - wenn der Nachbar meiner Schwester sein Kopftuch halber tot schlägt, meine Schwester den Bullen anruft und die sich weigern zu kommen, weil es eh keinen Sinn habe
Hab ich konkret schon mit CHern erlebt, wenn die Polizei schon 5 mal dort war und die Frau jedesmal sich weigerte eine Anzeige zu erstatten (oder was von Kellertreppe erzählt), dann machts halt echt keinen Sinn mehr ...
Ist nicht schön, aber :eek:

Verfasst: 08.11.2005, 12:57
von Scott
Nur So... hat geschrieben:UP! Bringet emol e paar News! Bi wieder am schaffe das heisst I-Net. :)
werde ab freitag live vor ort sein und "brandheisse" news liefern...


...du sensationsgeile blick läser du!!! :mad:




;)

Verfasst: 08.11.2005, 13:01
von Kawa
Nur So... hat geschrieben:UP! Bringet emol e paar News! Bi wieder am schaffe das heisst I-Net. :)
Intranet weinsch wohl :D
BAZ-News :
Frankreich verhängt den Ausnahmezustand


Paris. AP/SDA/AFP/baz. Nach der zwölften Krawallnacht in Folge hat die französische Regierung den Ausnahmezustand erklärt. Innenminister Nicolas Sarkozy sagte am Dienstag in Paris, nach einem Beschluss des Kabinetts könnten nun Ausgangssperren verhängt werden. Die Welle der Gewalt ebbte derweil etwas ab.
Das gelte für Gebiete, in denen dies notwendig erscheine. Grundlage für mögliche Ausgangssperren ist das Notstandsrecht aus dem Jahr 1955. Laut Sarkozy sind dadurch zwölf Tage lang auch gezielte Hausdurchsuchungen möglich, wenn der Verdacht auf Waffenbesitz besteht. Damit könne die Polizei nun auch präventiv handeln.
Ausgangssperren sollten gezielt in einem Teil des französischen Staatsgebietes verhängt werden, sagte Sarkozy: «Die Politik der Regierung ist eine der Entschlossenheit, der Kaltblütigkeit und des Augenmasses.»
Zahl der Polizisten wird erhöht
Premierminister Dominique de Villepin hatte am Montagabend angekündigt, die Bestimmungen des Gesetzes von 1955 wieder in Kraft zu setzen. Konkret könnten damit die Präfekten der Départements Ausgehverbote verhängen, «wenn sie es für nützlich halten, um die Ruhe wiederherzustellen und die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten», sagte Villepin in einem Fernsehinterview. Die Zahl der Polizisten in den betroffenen Vorstädten werde zudem um 1500 auf 9500 erhöht.
Der Ministerrat unter Vorsitz von Staatspräsident Jacques Chirac kann den Notstand für eine Dauer von zwölf Tagen ausrufen. Eine Verlängerung muss vom Parlament gebilligt werden. Der Bürgermeister von Raincy im Unruhe-Département Seine-Saint-Denis bei Paris, Eric Raoult, rief bereits ein nächtliches Ausgehverbot für Minderjährige aus, liess potenzielle Ziele der Randalierer wie Schulen bewachen und schickte Mitarbeiter der Verwaltung auf die Strassen. Diese Nacht habe es keine Brandstiftungen in seiner Gemeinde gegeben, bilanzierte der konservative Politiker am Dienstagmorgen im Radio «Europe-1».
Landesweit flaute die Gewalt ab. Die Polizei erklärte, 1173 Fahrzeuge seien in Brand gesteckt worden gegenüber 1408 in der Nacht zum Montag. Ausschreitungen gab des demnach in 226 Gemeinden, das waren knapp 50 weniger als in der Nacht zuvor. Die Zahl der Festnahmen ging von 395 auf 330 zurück. «Die Intensität der Gewalt geht zurück», sagte Polizeichef Michel Gaudin. Es habe weniger direkte Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei gegeben.
Molotow-Cocktails auf ein Spital
In der Pariser Vorstadt Sevran setzten Jugendliche eine Schule in Brand. In Vitry-sur-Seine wurden Molotow-Cocktails auf ein Spital geschleudert. Verletzt wurde dabei niemand. In Stains im Nordosten der Hauptstadt ging nach Polizeiangaben ein Bus in Flammen auf. In Chenove im Burgund warfen Jugendliche Molotow-Cocktails auf eine Polizeistation. Ein Kindergarten brannte in Lille-Fives im Norden.
In der südfranzösischen Stadt Toulouse zwangen Randalierer die Fahrgäste aus einem Bus und zündeten das Fahrzeug an. Als die Polizei eintraf, wurde sie mit Molotow-Cocktails und Steinen beworfen.
Die Opposition rief die Regierung auf, die Möglichkeit zur Verhängung von Ausgehverboten nicht zu missbrauchen. Der Vorsitzende der Sozialisten, François Hollande, kündigte an, seine Partei werde die korrekte Anwendung des Notstandsgesetzes überwachen. «Dieses Gesetz darf nicht überall angewendet werden, und es darf nicht von Dauer sein», sagte Hollande. Er bezeichnete de Villepins Vorschläge als vage und rief den Premierminister auf, stattdessen mehr für die Verbesserung der Lebensqualität in den Problemvierteln zu tun.
Villepin sagte in dem Fernsehinterview auf die Frage, ob er Streitkräfte zur Beendigung der Unruhen einsetzen wolle, soweit sei man noch nicht. Doch werde die Regierung alles tun, um die Ordnung wieder herzustellen.

Verfasst: 08.11.2005, 13:03
von moulegou
Wie in jedem Fall von problematischen Minderheiten muss auch im Umgang mit Einwanderern und deren Getthos die Balance zwischen Repression und Integration gefunden werden und eigentlich hab ich das Gefühl, dass es gar nicht so schwer sein dürfte, diesen Leuten Perspektiven zu bieten.

Die Massen der Einwanderer sind doch nicht nur eine Gefahr, sondern bergen auch ein enormes, brachliegendes Potential. Nach dem Gewinn der Fussballweltmeisterschaft hat man dies in Frankreich zwar kurzfristig bemerkt, leider wurden jedoch die falschen Schlüsse gezogen und vermutlich die gegenseitige Toleranz in naiver Weise in den Vordergrund gestellt. Schade, denn die zweiten und dritten Generationen der Einwanderer sind gegenüber den Franzosenkindern sicherlich nicht genetisch minderbefähigt der Grand Nation zu einem wirtschaftlichen Aufschwung, auch in den eigenen Banlieus, zu verhelfen.

Die Kette von Perspektivlosigkeit, Gewalt und der daraus resultierenden wirtschaftlichen und kulturellen Erosion der betroffenen Gebiete müsste sich doch eigentlich durchbrechen lassen, wenn man beim richtigen Glied ansetzt:

Um den Einwanderern und damit sich selbst zu helfen, sollte die französische Regierung nach meiner Auffassung in diesen Gegenden eine konsequente Nulltoleranzpolitik ankündigen und mit Hilfe der Sicherheitskräfte auch umsetzen. Ein solcher Schritt könnte zwar kurzfristig die Spannungen vergrössern, langfristig aber eine sehr erfolgreiche Entwicklung einleiten.

Wenn die Gewalt in den Ghettos nachhaltig unter Kontrolle ist, werden diese Gegenden doch schon alleine aufgrund der zahlreichen dort lebenden Konsumenten für Investoren zwecks Aufnahme von wirtschaftlicher Tätigkeit attraktiv. Gleichzeitig muss die Regierung nach der Eindämmung der Gewalt nun aber auch grosszügig in die Bildung und Förderung der Kinder und Jugendlichen in den Banlieus investieren, damit Jene die ein erfolgreicher Teil der Gesellschaft sein möchten (was aufgrund der menschlichen Psychologie mit Sicherheit die Mehrheit ist) nun auch ihre Perspektiven bekommen. Das prosperierende Umfeld, wo sie das gelernte einbringen könnten, wäre ja jetzt aufgrund der vorangeganenen Investitionen in diesen Gegenden vorhanden. Nach Beendigung dieses Prozesses hätte Frankreich befriedete Banlieus und einen riesigen Zuwachs von motivierten Teilnehmern am Wirtschaftsleben des Landes zu verzeichnen, während die Kinder der Einwanderer zu selbstbewussten Mitgliedern der Gesellschaft heranwachsen könnten.

Diese Entwicklung, welche einer Nulltoleranzpolitik folgen müsste, erscheint doch eigentlich ziemlich schlüssig. Folgern lässt sich daraus, dass die Balance von Repression und Integration zwar ausgesprochen wichtig ist, dass der Hebel um die Dinge erst einmal in eine positive Richtung zu bewegen aber in der Repression liegt. Im Kleinbasel und vergleichbaren Problemchenbezirken dürfte diese Gesetzmässigkeit eigentlich nicht anders funktionieren.