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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 11.11.2025, 09:50
von Aficionado
Gurkensalat hat geschrieben: 10.11.2025, 19:20
@ Afi
Ich kann deiner Argumentation nicht folgen, resp. diese nicht nachvollziehen.
1) Zum einen schreibst du die ganze Zeit rot/grün fantasiere einen Fachkräftemangel zusammen im Bereich Pflege/Gastro.
2) Um dann zu sagen in den Bereichen Finanz/Pharma/Chemie gäbe es den nicht, da man dort in 3 Wochen Angestellte im Ausland rekrutieren könne. Wenn es aber keinen Mangel gibt wieso muss dann im Ausland rekrutiert werden?
3) Dann bist gegen die Zuwanderung, findest aber es sei zu kompliziert via verbesserte Kinderbetreuung innländische Erwerbstätige in den Markt zu bringen einfacher und billiger sei es im Ausland zu rekrutieren.
Und obwohl du alles und jeden aus dem Ausland holen willst, schreibst du dann wieder die Schweizer würden unter dem Verdrängungswettbewerb, an dem rot/grün, durch masslose Zuwanderung schuld sei, leiden.
Das ergibt ja alles überhaupt keinen Sinn was du schreibst, resp. was ich verstehe, dass du schreibst.
Hilf mir mal bitte auf die Sprünge.
1) Nein, man kommt immer mit der gleichen Leier. Natürlich haben wir in der Pflege und Gastro einen Fachkräftemangel. Wo behaupte ich das Gegenteil?
2) Bei uns dauert eine Kandidaten Evaluation ca. einen Monat. Das ist natürlich viel zu kurz. Hier wäre etwas mehr Geduld oft zielführender. Uni- oder Lehr-Abgänger findet man je nach Jahreszeit halt weniger. Lernende werden oft nicht übernommen. Es werden auch zu tiefe Gehälter angeboten.
3)
Da habt ihr mich falsch verstanden. Aus Sicht des Unternehmens und etwas übersitzt ausgedrückt. Es geht doch einfacher, die passende Person aus dem Ausland zu rekrutieren als sich um Kinderbetreuung zu kümmern oder Weiterbildungen/Job-Rotation für die eigene Belegschaft anzubieten? Hier könnte man mit Steuervergünstigungen diejenigen Unternehmen belohnen, die sich dafür einsetzen.
Die Linke hätte es in der Hand, die SVP betr. Zuwanderung zu konfrontieren. Wer sorgt für zu tiefe Unternehmenssteuern und was hat diese für Auswirkungen? Steuererhöhungen sind doch gewöhnlich ein probates Mittel der Linken und auch sozial verträglich.
Wer genau importiert die Fachkräfte und wozu? Dem Wähler die Auswirkungen von Wirtschaftswachstum (auf die Gesamtwirtschaft bezogen) aufzuzeigen. Es sind ja nicht die Linken, die diese Fachkräfte benötigen. Pflege und Gastro betrifft uns alle.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 11.11.2025, 10:08
von Aficionado
Käppelijoch hat geschrieben: 11.11.2025, 09:34
Aficionado hat geschrieben: 10.11.2025, 21:58
Käppelijoch hat geschrieben: 10.11.2025, 21:27
Stimmt so nicht ganz. Alle Unternehmen können sich aus dem Pool bedienen, auch diejenigen, welche null eingezahlt haben. Sprich auch ein kleinerer Betrieb kann damit einen verlängerten Vaterschaftsurlaub finanzieren. Von dem her greift Deine Kritik zu kurz. Ich empfehle daher Dir, Dich mit dem Gesetz besser auseinanderzusetzen.
Und man muss sehen, alle Länder versuchen sich da in Stellung zu bringen, das ist internationaler Wettbewerb...sehe da nicht, wieso die Kantone / die Schweiz da den Musterschüler sein soll, der Oberstreber....lieber in Schönheit untergehen. Die guten Leute finden überall einen Job, wer bei Redimensioonierungen eher in die Scheisse langt, sind die untersten, nicht-mobilen Personen. Und diese sollen ja gerade von der SP vertreten werden, nicht?
Auch werden damit die Kitasubventionen - welche ich angesprochen habe - und die höheren Mitarbeiterinnenlöhne finanziert. Also auch ich erhalte indiekt etwas davon.
Nicht gelesen oder verstanden?
Musterschüler? Du meinst in der Disziplin Steuern sehr tief halten oder? "Unser" ganzer Wohlstand beruht auf tiefen Steuern. Wir können ja nicht einmal die Top Positionen besetzen mit eigenem Personal.
Die Linken könnten etwas gegen die Zuwanderung unternehmen, Indem sie die Unternehmenssteuern ins Visier nehmen. Es geht um die Zuwanderung in dieser Diskussion. Nur frage ich mich, was diesbezüglich von Links kommt. Nichts.
Negative Auswirkungen wie wir sie in Zug kennen gelten offensichtlich schon als normal. Gentrifizierung auf sehr hohem Niveau. Das kann nicht im Interesse eines Linken liegen. Wir brauchen diese Konzerne nicht. Nur einige Wenige profitieren davon. Ergo weniger Zuwanderung. Was bringen mir sehr tiefe Steuern, wenn ich mir nicht einmal mehr ein Kellerabteil leisten kann?

Ich muss dann mit Familie in die Provinz ziehen. Das verursacht wieder lange Arbeitswege, etc.
Lebensqualität bedeutet für mich nicht nur Geld. Die Skandinavier haben es weitgehend begriffen. Und bei bei uns findet ein Ausverkauf statt und nur das Geld zählt.
Bei der Umsetzung der OECD-Mindeststeuer gibt es einen globalen Wettbewerb. Gut, die USA machen dort ja anscheinend nicht mit. Aber meinst Du allen Ernstes andere Länder führten die Mindeststeuer ein, ohne zusätzliche Massnahmen zu ergreifen, welche in der einen oder anderen Form dies abfedern und sich so attraktiver machen als Länder, welche gar nichts tun?
Also ich denke, das weisst Du selber, weil Du nicht zu den Unintelligentesten hier drin gehörst.
Ich muss zugeben, ich argumentiere aus einer "Zug-fernen" Position. Ich spreche über meine Erfahrungen in und um Basel. Was in und um Zug abgeht, da stimme ich mit Dir überein, ist schon sehr speziell und zu hinterfragen. Briefkasten schaffen keine Arbeitsplätze.
Und da sind mit bei einem Thema, das mir am Herzen liegt: Abgeltung der Zentrumsleisstungen. BL, NW oder ZG wären die hinterletzten Löcher, wären nicht die Städte Basel, Luzern oder Zürich, welche alles bieten, was das Herz begehrt. Bezahlen wollen aber diese kaum oder nur sehr gering. Uni, Unispitäler, Theater und und und. Da müssen anständige Abgeltungen für die Zentren her, weil ohne diese Zentren wären gerade die ländlichen Tiefsteuerkantone dort, wo sie vor 70 Jahren waren: In der Gülle und Null attraktiv.
Noch einmal. Wir locken durch unsere Tiefsteuerstrategie sämtliche Konzerne an, für die wir die Fachkräfte nicht haben. Die Top Positionen werden weitgehend importiert. Überspitzt gesagt können wir einzig von den Steuereinnahnen profitieren. Wir kaufen quasi einen Konzern fix fertig mit samt Belegschaft ein. Resultat: Es werden - zig Tausend Fachkräfte importiert. Folgen: Dichtestress und unausreichende Infrastruktur, höhere Mieten, höhere Grundstückpreise, überfüllte Züge,verstopfte Strassen und noch weniger Pflegepersonal. Ein Rattenschwanz.
Warum setzen andere wohlhabende Länder nicht auf eine Tiefsteuerstrategie?
Evtl. weil durch unseren Föderalismus jeder Kanton etwas eigenes zusammenwursteln kann und dies einen intransparenter Steuerwettvewerb fördert, bei dem es eben auch Verlierer gibt.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 11.11.2025, 10:28
von Basler Beobachter
Somnium hat geschrieben: 10.11.2025, 20:57
Aus Gründen hierher gezügelt…:
Basler Beobachter hat geschrieben: 10.11.2025, 19:55
Somnium hat geschrieben: 10.11.2025, 15:51
Immer mehr Überreiche bedeutet: Immer mehr Armut.
Nein. Je mehr Überreiche, umso mehr Steuereinnahmen, die man dann an diejenigen übergeben kann, die selber kein oder nur sehr wenig Einkommen generieren können.
Das ist natürlich bei uns in der Schweiz so. In einer Drittwelt-Bananenrepublik mag deine Aussage stimmen.
Ist eine urbane Legende, was du da behauptest. Überreiche (Milliardäre/Multimilliardäre) optimieren ihre Steuern und bezahlen im Verhältnis nicht annähernd das, was sie müssten und problemlos könnten im Vergleich mit ihren gehorteten Vermögen. Guck mal, was Jeff Bezos in jeder Minute verdient. Oder Elon Musk. Oder Christoph Blocher, die Roche-Erben.
Du verwechselst zwei Dinge. Nämlich "1) nicht genügend an die Gemeinschaft abliefern" mit "2) der Gemeinschaft Schaden zufügen".
2) stimmt sicher nicht, denn würde niemand reich werden, wäre auch niemand da, der mit hohen Steuern andere entlasten könnte.
Beim Punkt 1) hast du sicher nicht Unrecht. Man kann immer darüber diskutieren, ob Vermögende noch mehr Arme entlasten sollten oder nicht.
China hat unter dafür gesorgt, dass Gerechtigkeit herrscht. Alle waren arm. Später hat man den Kapitalismus eingeführt. Einige Chinesen wurden sehr reich. Im Sog konnten aber viele Arme der Armut entfliehen. Noch gibt es aber Arme in China. Sind nun in China de Neureichen schuld, dass nicht alle Armen der Armut entfliehen konnten?
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 11.11.2025, 10:58
von Somnium
@Basler Beobachter
Du kannst China nicht mit der Schweiz oder Deutschland vergleichen. In China gibt es nur eine Partei, eine Wahrheit. Dass es so weit kommen konnte mit dem politischen Aufstieg Chinas, das liegt entschieden am Versprechen, welches die Partei nach dem Blutbad auf dem Platz des himmlischen Friedens machte: Das Individuum darf vermögend werden, darf erfolgreich sein und der Apparat sorgt für Rahmenbedingungen, die geschäftlichem Erfolg zuträglich sind. Im Gegenzug hält dich das Individuum aus der Politik raus.
Und wenn du dann tatsächlich erfolgreich bist, so richtig dick im Business bist, dann kommt der Apparat und fordert Beteiligung. Wenn du nicht mitspielst, hier ein Ticket nach Xinjiang.
Das alles hat mit Gerechtigkeit überhaupt nichts zu tun.
Du hast es vielleicht schon gelesen: In Basel werden die Bebbisäcke teurer. Das kann durchaus spürbar sein für Menschen, die jetzt schon am Limit budgetieren müssen. Wer tatsächliches Vermögrn hat oder nur schon einen gutdotierten Job, den wird dieser Aufschlag nicht tangieren. Gleiches bei der Parkkarte oder einem Preisanstieg beim ÖV. Bei steigenden Lebensmittelpreisen.
Und es ist so, wie ich es immer wieder schreibe: Vermögende sind darauf angewiesen, dass es Armut gibt. Sie haben kein Interesse, das zu ändern.
Die Erbschaftssteuer darum nur fair: Sie würde die treffen, die sonst nie das zu spüren bekommen, was alle anderen tagtäglich aushalten müssen (heute: Bebbisäcke werden teurer).
(Und was die Verteuerung der Bebbisäcke bedeutet: Noch mehr illegal entsorgter Müll zu Lasten der Allgemeinheit. Kosten, die dann direkt wieder nach unten weitergegeben werden, andernorts fehlen. Armutsbewirtschaftung.)
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 11.11.2025, 11:19
von Faniella Diwani
Somnium hat geschrieben: 11.11.2025, 10:58
@Basler Beobachter
Du hast es vielleicht schon gelesen:
In Basel werden die Bebbisäcke teurer. Das kann durchaus spürbar sein für Menschen, die jetzt schon am Limit budgetieren müssen. Wer tatsächliches Vermögrn hat oder nur schon einen gutdotierten Job, den wird dieser Aufschlag nicht tangieren. Gleiches bei der Parkkarte oder einem Preisanstieg beim ÖV. Bei steigenden Lebensmittelpreisen.
Als Vergleich etwas aus der "guten alten Zeit":
https://blog.nationalmuseum.ch/2024/04/ ... nerkuebel/
In Basel wird das System 1931 eingeführt, 1934 geht der erste Basler Ochsner-Kehrichtwagen in Betrieb. Die «Mistkübel», wie sie am Rheinknie heissen, müssen zum Preis von 9.05 Franken von den Haushalten angeschafft werden, eine Summe, die heute rund 150 Franken entspräche. Weil sich nicht alle den teuren Kübel leisten können, bewilligt der Grosse Rat 1933 den Betrag von 33’000 Franken «zur Ausrichtung einmaliger Staatsbeiträge an bedürftige Familien zur Ermässigung der Anschaffungskosten der Einheitskehrichteimer (System Ochsner)». Um Diebstähle und Verwechslungen zu vermeiden, werden die Ochsnerkübel gut sichtbar nummeriert.
Sowas wäre für dich "Kommunismus", oder?
Die Frage geht natürlich eher an den "Beobachter" als an Somnium.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 11.11.2025, 11:34
von Aficionado
Im Kanton Zug sinken die KK Prämien um rund 15%. Wer wohl kann denn wieder von diesen tiefen Prämien profitieren? Wohl kaum der Mittelstand denn dieser kann sich in diesem Kanton keinen Wohnraum mehr leisten. Briefkastenfirmen und Rohstoffkonzerne siedeln sich nur aus einemn Grund im Kanton Zug an. Der Normalbürger profitiert kaum von tiefen Steuern und Prämien.
Im Kanton Genf haben wir ähnliche Verhältnisse. Eine Familie mit mittlerem Einkomnen kannn sich in der Stadt Genf keine Wohnungsmieten mehr leisten.
Zürich entwickelt sich in die gleiche Richtung.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 11.11.2025, 11:50
von Aficionado
Unternehmensbesteuerung Weltweit
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... teuerquote
https://www.gruender.de/steuern/unterne ... -weltweit/
Bravo Schweiz

, nur Irland hat noch tiefere Unternehnenssteuern. Aber auch Irland hat immer mehr mit den negativen
Auswirkungen zu tiefer Unternehmenssteuern zu kämpfen.
Dänenark, ein äusserst erfolgreiches Land liegt mit 48% (!) weit abgeschlagen.