Keule hat geschrieben:Ich finde das immer witzig, wenn man von vorhandenem, aber nicht abgerufenen Potential spricht.
Kann mir mal jemand erklären, worauf man sich da bezieht ? Kann man das in absoluten Zahlen ausdrücken, welche potentiell erreicht werden können aber aber real nicht erreicht werden? oder wie schaut das aus?
Wo ist der Deckel und wieviel % davon hat die Schweiz gegen England erreicht?
Hat Oesterreich oder Island nun grösseres Potential als die Schweiz ?
Bin gespannt :-)
Fakt ist: Die Wahrheit liegt halt immer noch auf dem Platz, ein Spiel dauert 90Minuten (+ Nachspielzeit, etc) und Sieger ist, wer am Ende das Runde 1x mehr in das Eckige gebracht hat als der Gegner.
eigentlich ganz einfach :-)
Aufgrund der breiten Masse an guten Einzelspieler müsste man eigentlich schon mehr erwarten. Hitzfeld hat eigentlich schon gut gearbeitet, wenn man bedenkt, welches Erbe er übernehmen musste. Er hat ein Team aufgebaut. An der letzten WM musste er mit Innenverteidiger antreten lassen, die völlig der Sache nicht gewachsen waren. Ich denke, wenn Schär und Klose weiter zusammen spielen, könnte da je länger umso mehr Sicherheit einkehren. Aber eben. Wenn Djourou wieder fit ist... Und genau dort tritt der Kritikpunkt am Trainer ja an. Island ist so gut, weil sie als Team auftreten und einen Trainer hat, den sie optimal einstellt. Habe nur das Spiel gegen Holland gesehen, aber die haben wirklich ansehnlich gespielt. Als Beispiel: wenn wir Gross als Natitrainer hätten, dann würde die Mannschaft anders auftreten. Er wäre der klare Boss. Und würde die Spieler aufstellen, die am besten zusammenpassen. Ich meine, beim Torhüter haben wir 3mal internationale Klasse. Die Aussenverteidiger mit Lichtsteiner und Rodriguez, sehr gut. Vorallem der Einsatz von Lichtsteiner, da kann man nichts bemängeln. Ab dem Mittelfeld entstehen viele Fragezeichen. Das stimmt in der Zusammensetzung so nicht. Shaq - bei einem guten Tag kann er immer der Unterschied machen. Aber ich behaupte mal, dass ein anderer Trainer die Mannschaft besser motivieren kann. So dass man vielleicht auch mal wieder sieht: die spielen gerne zusammen, denen macht es Spass. Hat Shaq jemals gelächelt? Jemals Spässe gemacht? So wie am Anfang in Bayern unter Hoeness als Spassvogel mit Robben? Man erfüllt die Pflicht. Aber Freude an der Aufgabe ist was anderes. Die Ösis haben Spass, das ist eine Einheit.
Ein Natitrainer hat nicht viele Trainingseinheiten zur Verfügung. Er muss in einem kurzen Zeitrahmen das beste aus einem Team herausholen. Petkovic ... wenn ich nur schon die Interviews hören muss. Wie ist dies in der Kabine? Petkovic hat mit dem 4-3-3 grundsätzlich schon eine gute Richtung eingeschlagen - obwohl ein 4-2-3-1 geeigneter wäre wohl. Aber ich kann mich ihn nicht als jemand vorstellen, der besonderes als Natitrainer leisten kann. Denn das ist das harte Brot eines Natitrainers. Die kurze Zeit zu nützen. Mit einem klaren Konzept eine Mannschaft zu bilden und sie zielgerichtet zu trainieren. Sie zu motivieren. Auch bezüglich Mannschaftshierarchie ein klares Wort zu sprechen. Und auch keine Skrupel zu haben, auf Leute wie Djourou, Seferovic oder Blährim zu verzichten und stattdessen jemand jüngeres zu bringen, der mit Herzblut dabei ist. So wie er auftritt, genauso zeigt sich auch die Mannschaft. Ein Typ wie Christoph Daum, der die Mannschaft richtig pushen kann - Motivationstricks anwendet, vollkommenen Optimismus verbreitet - sowas wäre eine Variante. Koller ist jetzt auch nicht so. Aber bei ihm merkt man schnell: er hat einen klaren Plan. Und auch die nötige Klasse. Besonders das.
Es wird sich aber nichts verändern. Seit der Geschichte mit Köbi habe ich das Vertrauen zum Verband verloren. Man hat die EM im eigenen Land, einen komplett überforderten Trainer. Gut, Köbi kann man zugutehalten, dass er Frieden innerhalb des Teams gebracht hat. Aber was man auf dem Feld sah ... andere Länder hätten den Mut gehabt und ihn ausgewechselt. Eine EM im eigenen Land. Die Chance. Und man vermasselt sie zielgerichtet. Am Schluss brachte er noch den ex-FCZler Gygax.