Somnium hat geschrieben: 12.02.2025, 21:51
Das passiert, wenn man Feinde der Demokratie wählt…
Die Lage in Österreich könnte nicht prekärer sein: Nicht nur gibt es 136 Tage nach der Nationalratswahl noch immer keine Regierung, ÖVP und FPÖ haben auch ein verbreitetes Vorurteil gegenüber der Politik bestätigt – nämlich, dass es nicht um Kompromisse geht, sondern nur um die eigenen Interessen.
Unwürdiges Schauspiel mit Herbert Kickl
https://www.bazonline.ch/oesterreich-oh ... 8626441722 (BaZ-Abo!)
Das ist der Wesenskern der österreichischen Politik. Bis weit in unser Jahrhundert haben SPÖ und ÖVP in einem Machtkartell sich Österreich und den Staat in schwarze und rote Bereiche aufgeteilt und nannte dies "Proporz".
Das Fernsehen war "rot", das Radio "schwarz", die Verbandsspitze des Fussballverbandes hatte jeweils Parteifarbe und und und.
Die FPÖ wollte und will als dritte Kraft sich an diesen Posten und Institutionen bedienen und diese entsprechend auch umbauen.
Von dem her ist die FPÖ eine urösterreichische Partei. Auch ihr Umgang mit den Rechtsextremen ist ein Abbild von Österreich. Die Österreichen waren schon in den 30ern die besseren Nazis...
Ich freue mich jedoch sehr darüber, dass Kickl, welcher ohne Frage ein gefährlicher Mann ist, vorerst nicht Kanzler wird. Ich hoffe, die anderen Parteien haben den Weckeuf verstanden und gehen nun anders in die Verhandlungen.
Sepp Schellhorn hat gut berichtet, wo die Fehler lagen. Dort, wo man von den starren Verhandlungsstrukturen abwich, kamen richtig gute Ergebnisse heraus. Dort, wo die Chefs der Bünde (ÖVP-nah) und Gewerkschaften (SPÖ-nah) mitdiskutierten, ging gar nichts vorwärts.
Das gilt es nun zu ändern und einen neuen Anlauf zu nehmen.