Shurrican hat geschrieben:Höchstens imponierend für leute die kommerziellen anreizen gaaanz leicht und schnell erliegen. Der rest huldigt lieber natürlich gewachsene, richtige vereine wie freibug, mainz, etc. wo noch realwirtschaft herrscht. Geh doch mal nach leipzig oder salzburg und schau dir mal die justin biebet mässigen stimmungs-pacemaker im stadion an, die die gleichschaltung der eher minder bemittelten "fans" zelebrieren. Wenn dir spätestes nicht dann das kotzen kommt, dann weisst du wo du hingehörst.
Und genau das kann ich nicht ausstehen - Fans, die meinen, anderen vorschreiben zu müssen, was ein richtiger Fan ist. Wir leben in einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft und das gute daran ist, dass jeder nach seiner Facon glücklich werden kann.
Ich schaue natürlich RB Leipzig nur am Fernsehen. Aber das gerne. Klar ist allerdings auch: Wenn die Euphorie abflacht und die vielleicht nicht mehr so attraktiv spielen, wenn vielleicht mal sich der Mateschitz zurückzieht und der Verein absteigt oder aufgelöst wird, dann wirds mir auch egal sein. Es ist ein interessantes Produkt, das durchaus verleiden kann, während mir der FCB natürlich auch in der NLB Zeit nicht egal war.
Unsere goldene Zeit ist dann lanciert worden, als wir einen cleveren Präsi hatten, der gewisse Dinge begriffen kann, dass es nämlich für den Erfolg auch den Kommerz braucht - neues Stadion, damit man dort Logen und Lounges hat, für die man sehr viel mehr Geld reinholen kann als im alten Joggeli. Dazu holte er Sponsoren, Kapitalgeber und vor allem die Mäzenin Gigi Oeri ins Boot. Ein erfolgreicher Verein funktionert eben als gutes Team eben auch ausserhalb des Rasens, die MK Fans sind sicher sehr wichtig für die Stimmung, aber die "Cüpli Trinker" in den Logen sind auch wichtig und die übrigen Zuschauer, einschliesslich sogenannter "Mode" und "Event" Fans halt eben auch.
In der Saison 1984/85 hatten wir pro Spiel 3800 Zuschauer im Schnitt. Da waren wohl keine Modefans mehr drunter. Aber mit solchen Zuschauerzahlen gings in die NLB, vor allem wenn Sponsoren und Mäzene fehlten, da konnte sich selbst ein FC Wettingen mit seinem "Automaten Stöckli" als Mäzen an uns vorbei schieben.
Was da weniger Realwirtschaft sein soll bei RBL als beim Freiburger SC oder Mainz (die mir im übrigen auch sympatisch als Klubs sind), vermag ich trotz meiner wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung nicht nachzuvollziehen. Dass es eben Sponsoren und Mäzene gibt, im einen Verein mehr und im anderen weniger, ist schon seit Jahrzehnten so.
barracuda hat geschrieben:Ich denke die Jugenarbeit bei Leipzig ist derjenigen des FCB schon enteilt, muss man LEIDER zugeben.
Die haben in Österreich eine Heerschar an super talentierten Spielern, beinahe auf jeder Position ein Toptalent.
Sie haben einen noch moderneren Ausbildungspark.
Als Bestätigung konnten sie sogar die Uefa Youth League gewinnen.
Das ist wahrscheinlich schon so, aber erst mal abwarten. Niemand kennt ja wohl die genauen Zahlen. Was RB Leipzig vorgeworfen wurde, ist, dass sie junge überbezahlen würden. Aber vielleicht sind sie einfach cleverer, binden früh Talente an sich.
]All das macht mir aber nichts aus, denn der Club hat keine Seele. Er ist ein künstliches Produkt das einen einzigen Sinn hat; Spieler für den Schwesterverein Leipzig vorbereiten. Die Ablösen kann man sich dementsprechend in die Haare schmieren, das ist reines Geld hin und her verschieben. Red Bull hat es geschafft, ihr eigenes Ökosystem im Profifussball aufzubauen, nur sie leben darin.
Das Thema Transferpricing kann es tatsächlich geben, aber was man nicht manipulieren kann, ist, dass die Spieler den Sprung von der österreichischen in die deutsche Bundesliga geschafft haben - dass ein österreichischer Klub Spieler für einen deutschen ausbildet, ist doch überhaupt kein Problem. Der FCB will ja auch diesen Weg gehen (von drei Spitzenklubs war die Rede) und ging ihn in den letzten Jahren faktisch auch, war Teil einer Strategie, die das sog. strukturelle Defizit ausgleicht. Nur man das man keine regelmässigen Abnehmer hatte. Da aber RBS und RBL die gleiche Spielphilosophie haben, ist auch die höhere Zahl Transfers logisch.
Ich bin wahrlich kein Fussballromaniker, aber sowas wünsche ich keinem. Ich stelle mir Leipzig wie ein Alien vor das sich an die Lebensenergie eines bedauernswerten Mitmenschen (Salzburg) anzapft.[/QUOTE]
team17 hat geschrieben:Der Erfolg ist imponierend? Welcher Erfolg denn? Mit einem noch krasseren Budgetverhältnis weniger Meistertitel als wir in unserer Liga. Zudem International nur eine Schmach nach der Anderen. Ja, imponierend..
Sicher das Scheitern in den CL Qualis ist schon sowas wie das YB-Cup und Finalissama Phänomen. Ein Komplex, der da wohl entstanden ist. Aber die Tatsache, dass man in den letzten Jahren einige erfolgreiche Transfers ins Ausland schaffte (und das nicht nur in Richtung Leipzig), zeigt das gut gearbeitet wird, zusätzlich zu den Titeln.
]Edit: Wobei bei Marek auch nicht ganz klar wird, wessen Erfolg er meint mit imponierend. Auch wenn da im letzten Satz Leipzig steht.
In erster Linie von Leipzig, denn die dt. Bundesliga ist natürlich ein knallharter Gradmesser, ganz was anderes als Österreich oder die Schweiz. Dass die Klubs wie Dortmund, Schalke, Leverkusen, von HSV oder Stuttgart ganz zu schweigen, hinter sich gelassen haben, das finde ich imponierend. Aber es wird sich zeigen, wie nachhaltig das ganze ist.