FC Basel vs. FC St.Gallen - 2.Februar 2020 1600h

Diskussionen rund um den FCB.
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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Lällekönig hat geschrieben:Ich gehe aber auch davon aus, dass der Erwartungsdruck viel zu hoch ist. Die befürchten, dass ihnen von Vorstand, Medien, Trainer und Fans sehr viel droht. Daraus kann eine lähmende Haltung resultieren und wenn diese die ganze Mannschaft erfasst – ja – dann droht ihnen aus dem Team selbst kein Konkurrenzdruck.
Wer von den Herren wirkt denn so, als hätte er zu wenig Selbstvertrauen ?
Samuele Campo. Angst, das Falsche zu tun, könnte auch Afimico Pululu haben. Sonst ?
Einzelne ärgern sich vor allem, weil die anderen nicht mitziehen. Einen Haufen eingeschüchterter Jungmenschen vermag ich nicht zu erkennen.

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Käsebrot
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Beitrag von Käsebrot »

Torres hat geschrieben:Klar, wer mit 17 zu den grössten Talenten der Welt gehört, wird später nicht zwangsläufig ein überragender Spieler. Nur: der FCB hat Vonmoos für relativ viel Geld erworben, in den zerquetschten paar Einsatzminuten bis jetzt war er gut - aber ja, unser Trainer heisst Koller, weiss alles schon immer zum Voraus, muss deshalb nie etwas Neues testen und jemandem eine faire Chance geben.

Und auch wenn Leute wie Campo regelmässig alles versemmeln, der Herr Koller weiss, dass sie Spitze sind und immer wieder spielen müssen. :eek:
Von Moos wurde wohl auch wegen seiner gesundheitlichen Probleme wenig eingesetzt.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

nobilissa hat geschrieben:Wer von den Herren wirkt denn so, als hätte er zu wenig Selbstvertrauen ?
Samuele Campo. Angst, das Falsche zu tun, könnte auch Afimico Pululu haben. Sonst ?
Einzelne ärgern sich vor allem, weil die anderen nicht mitziehen. Einen Haufen eingeschüchterter Jungmenschen vermag ich nicht zu erkennen.
Ich glaube, dass Taulant mit der Situation am besten umgehen kann. Er hat an sich und seinem Bruder erlebt, während der Entscheidung für eine Nationalmannschaft erlebt, wie hoch der Erwartungsdruck werden kann. Daher würde ich ihn bestimmt ausklammern.

Aber bei den meisten anderen gehe ich davon aus, dass (in unterschiedlichem Ausmass) mehr kommen könnte. Nur weil ich da Potenzial sehe, heisst das doch nicht, dass ich einen Haufen eingeschüchterter Jungmenschen sehe? Ich habe aber selten den Eindruck, dass die Mannschaft befreit aufspielt und erkläre mir das eben so, wie ich es beschrieben habe.

Erkennst du denn im Umkehrschluss einen Haufen fauler Säcke?

Der bewusst als Mittel eingesetzte Konkurrenzdruck, funktioniert nur über eine bestimmte Strecke und erschöpft sich schnell, weil man auf Angst als Motivation setzt. Um aber die (sich weniger schnell erschöpfende) intrinsische Motivation anzusprechen, braucht es in erster Linie ein Umfeld ohne externen Druck. Auf den ganzen Trainingsbetrieb gesehen braucht es beide Aspekte, Autorität und Freiheiten. Nur so kann sich Eigenverantwortung entwickeln.

Alle Bereiche mit externem Druck zu motivieren, würde im Burnout der Spieler enden und allzu viele Freiheiten führen zu einem Larifari-Betrieb. Ich gehe einfach davon aus, dass zu Kollers Taktik mit wenig Spielraum und disziplinierter Spielweise ein Gegengewicht vorhanden sein sollte, wo mehr Freiheiten und Freude aufkommen kann und würde gerade in diesem Punkt eine Möglichkeit sehen. Ich sehe den Erfolg nicht im Einen, im Anderen oder im Weder-Noch, sondern darin, beides zusammen zu bringen und richtig zu dosieren.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

LordTamtam
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Beitrag von LordTamtam »

Lällekönig hat geschrieben:...

Der bewusst als Mittel eingesetzte Konkurrenzdruck, funktioniert nur über eine bestimmte Strecke und erschöpft sich schnell, weil man auf Angst als Motivation setzt. Um aber die (sich weniger schnell erschöpfende) intrinsische Motivation anzusprechen, braucht es in erster Linie ein Umfeld ohne externen Druck. Auf den ganzen Trainingsbetrieb gesehen braucht es beide Aspekte, Autorität und Freiheiten. Nur so kann sich Eigenverantwortung entwickeln.

...
Heisst demnach, die Idee vor dem YB Spiel die Spieler im Abschlusstraining zu besuchen war ne falsche idee? :)
EMBOLO <3
LeTinou hat geschrieben:... Wenn du 100% vor allem geschützt werden willst kannst du dich gleich nach der Geburt in den Sarg legen und auf dem Tod warten.
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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

LordTamtam hat geschrieben:Heisst demnach, die Idee vor dem YB Spiel die Spieler im Abschlusstraining zu besuchen war ne falsche idee? :)
Keiner hat von sich aus die Motivation, andere zu enttäuschen. Zu sehen, dass man andere enttäuscht hat, reicht im Normalfall, die innere Motivation dies künftig zu verhindern in Gang zu setzen. Fordert man hingegen ein, nicht mehr enttäuscht zu werden, kommt der Druck von aussen.

Wenn die Spieler den Eindruck gewinnen, dass die Fans enttäuscht sind, mitleiden, aber auch aufbauen und hinter einem stehen, dass sie selbst den Fans nicht egal sind, dann war es eine gute Idee.
Wenn sie sich von der Kulisse bedroht oder unter Druck gesetzt fühlen, weil sie glauben, nicht mehr enttäuschen zu dürfen, war die Idee weniger gut.

Man kann nur seinen eigenen Output beeinflussen, aber die Wirkung erzielt, was bei den Spielern angekommen ist. Ich war nicht vor Ort und kann es daher schwer beurteilen. Warst du dort und kannst vielleicht deinen Eindruck schildern, wie der Besuch bei den Spielern ankam?
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

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erlebnisorientierter
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Beitrag von erlebnisorientierter »

Wenn man die Statistik als Massstab nimmt, so hat eigentlich ein Vonmoos in einem NLA-Team noch nichts verloren.
Er hat in der 1. Liga Promo in dieser Saison gerade einmal 1 (!!) Tor geschossen und stand doch immerhin 12 x in der Starformation

Was gibt also ihm das Recht in der 1. Mannschaft zu spielen? Drängt er sich in den Trainings extrem dafür auf?

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

LordTamtam hat geschrieben:Heisst demnach, die Idee vor dem YB Spiel die Spieler im Abschlusstraining zu besuchen war ne falsche idee? :)
Ich gehe davon aus und liege damit vielleicht auch falsch, dass den Fussballspielern im Allgemeinen die Befindlichkeiten der Fans egal sind - die anderslautenden Beteuerungen sind vom Club vorgegeben. Die spielen für sich, natürlich gerne vor, aber nicht für das normalsterbliche Publikum.
Druck der Fans ? Négligable.

Quo
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Beitrag von Quo »

nobilissa hat geschrieben:Ich gehe davon aus und liege damit vielleicht auch falsch, dass den Fussballspielern im Allgemeinen die Befindlichkeiten der Fans egal sind - die anderslautenden Beteuerungen sind vom Club vorgegeben. Die spielen für sich, natürlich gerne vor, aber nicht für das normalsterbliche Publikum.
Druck der Fans ? Négligable.
Das wage ich zu bezweifeln. Wenn den Fussballern die Fans tatsächlich egal wären, würden sie sich auch nicht über rassistische Äusserungen aus dem Publikum (zurecht!) aufregen.

El Oso Locote
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Beitrag von El Oso Locote »

erlebnisorientierter hat geschrieben:Wenn man die Statistik als Massstab nimmt, so hat eigentlich ein Vonmoos in einem NLA-Team noch nichts verloren.
Er hat in der 1. Liga Promo in dieser Saison gerade einmal 1 (!!) Tor geschossen und stand doch immerhin 12 x in der Starformation

Was gibt also ihm das Recht in der 1. Mannschaft zu spielen? Drängt er sich in den Trainings extrem dafür auf?
Der spielt dort aber meist flügel, ist ja auch ein unterschied ob man in einem team voller junioren aufläuft oder mit gestandenen profis.
Auch die beste Katze der Welt, wird niemals ein Löwe sein.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

nobilissa hat geschrieben:Ich gehe davon aus und liege damit vielleicht auch falsch, dass den Fussballspielern im Allgemeinen die Befindlichkeiten der Fans egal sind - die anderslautenden Beteuerungen sind vom Club vorgegeben. Die spielen für sich, natürlich gerne vor, aber nicht für das normalsterbliche Publikum.
Druck der Fans ? Négligable.
Dass Menschen in erster Linie für sich schauen, dem würde ich zustimmen.

Wenn ein Spieler den Eindruck gewinnt, Erwartungen erfüllen zu müssen, welche sich nicht mit den eigenen decken, ist das hinderlich. Ein Spieler wird diesen hinderlichen Eindruck bestimmt auszublenden versuchen. Gelingt es ihm, ist die Wirkung négligeable, kann er ihn nicht ausblenden, baut er sich selbst Druck auf, der ihn hindert.

Wenn ein Spieler erkennt, dass die Fans seine Erwartungen teilen, aber hoffen dass er sie erfüllt, statt es zu verlangen, kann das Gefühl nicht alleine zu sein sondern getragen zu werden sehr beflügelnd wirken. Ein Spieler der an sich denkt, würde diese Ressource doch nicht ungenutzt lassen?

Negative Emotionen: Hemmen den Sportler.
Keine Emotionen: Darauf wird der Sportler ausweichen, wenn nur negative die Alternative wäre.
Positive Emotionen: Diese motivieren den Sportler.

Aber es bringt wenig einem Spieler zuzujubeln, von dem enttäuscht ist. Das wäre vorgespielt und das kommt darum auch nicht an. Hier geht es Emotionen und daher zählt nur Echtheit. Lieber die Enttäuschung zeigen, aber gleichzeitig auch die Verbundenheit, die gemeinsame Hoffnung zeigen, wenn es keine anderen Anlässe für positive Emotionen gibt.

Die Befindlichkeit der Fans ist ihm also nur egal, wenn sie ihn negativ beeinflussen könnte.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

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