Lällekönig hat geschrieben:Mein lieber footbâle, im Grundsatz gebe ich dir recht … ABER … Shaqiri war zum Zeitpunkt seines Abganges bereit für einen grösseren Club. Ich hatte damals auch das Gefühl, das Bayern evtl. eine Nummer zu gross wäre, aber in jedem anderen BuLi Club hätte er es gepackt. Erstaunt war ich dann allerdings schon, wie oft er unter Heynckes zu Einsätzen kam und wie gut er sich jeweils in Szene zu setzen vermochte. Ich musste dann zugeben, dass meine Einschätzung eventuell zu konservativ ausfiel. Dass dann Robben und Ribéry derart Fahrt aufnahmen und Guardiola kam, konnte zum Zeitpunkt des Wechsels keiner vorausahnen. Mit Guardiola kam dann noch weiteres Spielermaterial und erst dann fing Shaqiri an zu stagnieren. Rückblickend kann man schon sagen, dass der Wechsel nicht wirklich geglückt ist. Schon zurückkehren soll er noch nicht. Er ist aber aus meiner Sicht zum richtigen Zeitpunkt gegangen, wahrscheinlich aber zum falschen Club.
Bei Granit Xhaka war ich mir sicher, dass er mindestens eine halbe bis ganze Saison zu früh wechselte, dies hat sich dann auch in der Warteschlaufe unter Favre widergespiegelt, aber er hat sich schlussendlich doch noch durchgesetzt.
Basel ist sicherlich ein gutes Pflaster sich als Spieler weiter zu entwickeln, bietet sich hier doch die Möglichkeit neben Ligaalltag auch noch internationale Luft zu schnuppern, aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, ab dem es für die Entwicklung förderlich ist, zumindest im Ligaalltag einen Gang höher zu fahren. Und dieser Zeitpunkt scheint heutzutage früher einzutreten, als es noch vor ein, zwei Jahrzehnten der Fall war.
Naja, ich denke viele Wege führen ans Ziel. Und so schlimm ist das mit dem vermeintlichen stagnieren auch wieder nicht, auch schwierige Zeiten können einen Fussballer weiterbringen. Wenns nicht absolut an Trainingsfleiss fehlt (wie etwa bei den Yakins), dann setzt sich das Talent eines guten Fussballers über kurz oder lang durch. Bsp. Rakitic: Bei Schalke hatte ich auch das Gefühl er sei zu früh gewechselt und entwickelt sich nicht wirklich weiter. Bei Sevilla ist der Knopf dann endgültig geplatzt und nun ist er Stammspieler beim FC Barcelona. Bei Granit Xhaka habe ich übrigens das Gefühl, dass er eher wegen seiner vorlauten Art auf der Bank Platz nehmen musste als wegen den Leistungen auf dem Platz, die waren nämlich nie wirklich schlechter als die seiner Konkurrenten. Dass ein so junger Spieler noch manchmal Aussetzer drin hat auf der Position ist doch eigentlich normal. Hier wars meiner Meinung eher eine schwache Leistung von Favre, dass er sich nach einer etwas besseren Phase (ohne den verletzten Xhaka) nach einer kleinen Krise nicht mehr getraut hat ihn einzubauen. Aber auch hier hat sich das Talent schliesslich durchgesetzt - mittlerweile Dreh- und Angelpunkt im Aufbauspiel der Borussia.
Fazit: Ich würde mir um Shaq nicht zu viele Sorgen machen - ist ja nicht so dass er schlecht gespielt hätte bei Bayern, wenn er denn mal zum Zug kam. Und ganz so stagnierend dürften sich die Trainings mit den Bayern jetzt auch nicht auf sein fussballerisches Niveau ausgewirkt haben. Jetzt brauchts aber einfach auch den Wechsel zu einem Club der Grösse von Sevilla, dann wird bei ihm auch der Knopf aufgehen. Er muss jetzt irgendwohin wo er zum Führungsspieler reifen kann. Juve, Atletico, Wolfsburg usw. Alles gute Adressen wo er ziemlich sicher einen Stammplatz haben würde. Ich sehs da sinngemäss wie Heynkes: "Shaqiri ist ein super Spieler, der mal noch Weltklasse wird, wen er nur regelmässig spielt."