Doomez hat geschrieben:Fussballfans sind eben nur gewissermassen ein Spiegelbild der Gesellschaft. Deine Begründung bezüglich Ausschreitungen greift aber somit wirklich zu kurz. An einem Schwing- und Älplerfest nehmen jeweils auch tausende Personen teil und trotzdem bleibt es friedlich. Deiner Begründung nach müsste es an einer Streetparade, an der an einem Tag halb so viele Menschen teilnehmen wie in einer ganzen Fussballsaison, wohl krass zu und her gehen. Ich wehre mich wohl genau so wie du, gegen eine Pauschalkriminalisierung der Fussballfans. Aber auftretende Gewalt mit deinem Argument einfach so zu tolerieren finde ich doch relativ schwach.
Auch an diesen Events (insbesondere Streetparade habe ich schon öfters von Ausschreitungen gelesen) kommt es zu Ausschreitungen. Aber klar, bedeutend weniger wie bei Fussballspielen. Klar sollte man die Gewalt nicht einfach tolerieren, das wollte ich damit nicht sagen. Ich finde auch, dass man dagegen etwas tun sollte. Nur bin ich der Meinung, dass man keine Kollektivstrafen verhängen sollte. Und ich bin auch der Meinung, dass keine Strafe oder Androhung von Strafe die Menschen von Gewalt abhält. Es ist bspw. auch durch Studien bewiesen, dass die Todesstrafe die Menschen nicht oder nur sehr bedingt abschreckt.
hanfueli hat geschrieben:Welche Gesellschaft sollen fliegende Pflastersteine spiegeln? Muss man etwas akzeptieren, nur weil es ringsherum auch noch Gewalt gibt.
Warum können sich Menschen nicht selber bremsen? Warum sind Ausschreitungen "logisch" bei einer grossen Menschenmenge? Verstehe ich nicht. Das sind doch nur Argumente für mehr Überwachung.
Ich bin auch strikt gegen Überwachung. Genau aus dem Grund, weil ich nichts angestellt habe und selber auf mich aufpassen kann.
Welche Gesellschaft? Unsere Gesellschaft. Und diese ist keinesfalls perfekt.
Ich würde nicht sagen, dass dies Argumente für mehr Überwachung sind. Vielleicht kurzfristig, aber langfristig muss man wirklich wo anders ansetzen und sich fragen, wieso es überhaupt zu Ausschreitungen kommt. Und da ist der Grund ganz bestimmt nicht, dass die Gesetze zu lasch sind oder zu wenig überwacht wird.
Joker59 hat geschrieben:pädophile, vergewaltiger, raser und andere kriminelle gehören auch zum spiegelbild unserer gesellschaft. wieso lassen wir diese nicht einfach auch machen was sie wollen? na ist der groschen gefallen?
zudem geht es doch primär gar nicht um fussballfans. wer solche events nutzt, damit er randale machen kann, ist in meinen augen kein fan eines fussball-vereins (denn er schadet mit seinem bescheurten tun dem verein massivst - ein fan mit herzblut macht das nicht), sondern ein äusserst feiger trittbrettfahrer, welcher sich vermumt und anonym in den reihen der fussballfans versteckt.
ich begrüsse das konkordat. sollte es in basel zur abstimmung kommen, werde ich ein wuchtiges "JA" in die urne schmeissen.
wer weiss, ev. kann ich ja dann mal in ferner zukunft auch wieder an auswärstspiele gehen, ohne dass ich gefahr laufe, dass ich wegen körpgerverletzung vor den richter gezerrt werde, weil ich einen vermummten hosenscheisser aus den eigenen reihen bei seinem unfairen handeln (schadet auf ne ganze fiese art dem fc-basel) behindert habe, und dieser nicht hören sondern nur fühlen kann.
Man muss es nicht zulassen. Nur sollte man akzeptieren, dass man durch ein völlig unverhältnismässiges (hier ist der Punkt, die Gesetze gegen die von dir genannten Gruppen sind meiner Meinung nach verhältnismässig) Gesetz nichts ändern kann.
Du stimmst also zu, dass dir bei Auswärtsspielen deine Grundrechte verwehrt werden, nur damit es keine Krawalle gibt? Die meisten hier werden dir zustimmen, dass etwas getan werden muss. Aber das Konkordat ist einfach das falsche Mittel. Und wie man als potenzieller Auswärtsfahrer dem zustimmen kann, bleibt für mich ein Rätsel.