Aficionado hat geschrieben:Was footbâle schreibt ist schon nicht ganz falsch. Das Leid, welches uns Corona beschert, wird sich bald in seinem gesamten Ausmass zeigen. Es gehen durch die teilweise falschen oder überzogenen Restriktionen zu viele Existenzen zu Grunde (ich war schon immer dieser Meinung). Es ist auch etwas kindisch, immer gleich im Zusammenhang mit Corona nach Quellen zu fragen. Er hat nun eine Zahl in den Raum geworfen. Vielleicht sind es zweimal mehr vielleicht zweimal weniger. Spielt das wirklich eine Rolle? Viele Familien (nicht nur Familien) gehen kaputt aufgrund von Arbeits- resp. durch Perspektivlosigkeit. Drogenkonsum (dazu zähle ich auch Medikamente) und Suizide werden drastisch zunehmen in den nächsten Jahren. Viele OPs konnten während dem Lockdown nicht durchgeführt werden. Die Leute gehen/gingen aus Angst nicht mehr zum Arzt, was dazu führt, dass viele heilbare Krankheiten zu spät diagnostiziert werden resp. wurden. Nein, ich habe keine Quelle.
Tut mir leid. Aber ja das spielt eine Rolle. All diese Aussagen sind reine Vermutung ohne Quelle, Statistik oder wissenschaftliche Untersuchung. Aufgrund von willkürlich geäusserten Vermutung darf eine Regierung keine Entscheidungen treffen. Wäre ich an der Macht, ich würde mir davor sträuben Verantwortung zu tragen aufgrund reiner Vermutungen.
Tsunami hat geschrieben:Bin da bei dir. Keine Regierung auf dieser Welt ist so blöd und lässt dem Virus "Freien Lauf", egal wie links oder rechts diese Regierung steht.
UK hat das versucht. UK wollte zu Beginn auf Herdenimmunität setzen. Nicht lange hat es gedauert und Johnson musste zurückrudern und UK hinkte dann mit den Massnahmen dem Rest Europa hinterher. Eingebracht hat es ihnen den Spitzenplatz in Europa, noch vor Italien. Das ist aber kein positiver Spitzenplatz, sondern die Anzahl Todefälle.
Aficionado hat geschrieben:Die gesamte Unterhaltungsbranche wird nicht mehr die gleiche sein wie vor Corona. Man darf die Bedeutung dieser Branche keinesfalls unterschätzen, ist sie doch für unser Wohlbefinden essentiell.
Diese Branche ist in der Tat sehr hart betroffen, lebt sie doch von grossen Menschenansammlungen. Da habe ich auch kein Patentrezept, für die ist es scheisse. Hier ist die Politik gefordert Lösungen zu finden wenn sie einschneidende Massnahmen ergreift.
Mundharmonika hat geschrieben:Danke für Dein unpopuläres Votum! Ich bin aber voll und ganz bei Dir! Ich halte ja sonst wenig bis gar nichts von US-Präsident Trump, aber ein kürzlich von ihm verbreiteter Satz bringt es für mich auf den Punkt: Don't let the corona virus dominate your life!
Ich weiss ja nicht was ihr macht. Corona dominiert mein Leben 0,00. Im Öv ziehe ich die Maske an, bei meinen Grosseltern halte ich Abstand oder ziehe die Maske an. Ich gehe nach draussen, wandern, mache Sport, reise in der Schweiz oder im nahen Ausland umher, geniesse die Zeit alleine, mit Partnerin und Freunden. Auf grosse Openairs kann ich auch mal ein bisschen verzichten, es gibt viele andere tolle Sachen.
Und ja, ich bin ich. Ich bin nicht alle. Selbstverständlich würde Corona mein Leben mehr dominieren wenn mein Job am seidenen Faden hängen würde. Ich bezweifle aber dass dies bei einem Grossteil der Bevölkerung ist.
Ab Montag ziehe ich hier in Bern beim Einkaufen eine Maske an. No problem. Wie lange kaufe ich pro Woche ein? 2-3h? Die Woche hat 168 Stunden. Dominierend?
Mundharmonika hat geschrieben:Hierzulande bekommt man seit Monaten jeden Tag in den Nachrichten und in den Medien als Erstes einmal die Fallzahlen aufgetischt. Sorry, aber was soll das bitte bringen? Das mag für Statistiker und ein Teil des medizinischen Personals von gewisser Bedeutung sein, aber sonst dient es vor allem dazu, dass Corona weiterhin in aller Munde bleibt.
Da pflichte ich dir bei, das macht nicht allzu viel Sinn. Ist aber doch die einfachste und sicherste Kennzahl. Ich denke nicht dass da allzuviel Beinflussungs-Kalkül dahinter steckt.
Mundharmonika hat geschrieben:Weshalb werden eigentlich in schlimmen Grippejahren nicht täglich auch die Anzahl mit Grippe infizierten Personen genannt?
Das wird meines Wissens auch so gemacht. Natürlich nicht so präsent und nicht täglich, Zahlen werden aber sehr offen publiziert und es werden auch Massnahmen ergriffen (z.B. Maskenpflicht in Spitälern)
Mundharmonika hat geschrieben:Der Platz, der Corona aufgrund des ganzen Drumherums mittlerweile in unserem Leben und Alltag einnimmt, ist völlig unverhältnismässig.
Es handelt sich auch um eine weltweite Pandemie die sich schnell verbreitet. Temporär, hochaktuell. Mit für bestimmte Bevölkerungsgruppen relativ hoher Mortalität.
Mundharmonika hat geschrieben:Sogar meine Eltern, die beide dieses Jahr 80 geworden sind, wären dafür, dass man "freien Lauf" lässt. Sie sind der gleichen Meinung wie ich: wer sich gefährdet sieht, der soll sich in erster Linie zuerst einmal selber schützen und nicht von der ganzen Bevölkerung erwarten, dass sie ihr Leben einschränken müssen.
Hätten sie mit 65 auch schon so gedacht? Wo sie sich vielleicht gerade auf die freie Zeit nach der Pensionierung gefreut haben? Die Mortalität bei 60-69 Jahre alten Männern liegt in der Schweiz bei 10,2%. Bei 50-59 jährigen Männern bei 3,2%. Dunkelziffer der Fälle ohne Symptome vorbehalten. Die Zahlen finde ich relativ hoch, diese Gruppen sind relativ stark gefährdet und ich bezweifle dass alle 50-59 jährigen mit dem Leben schon derart "Abschied genommen" haben.
Mundharmonika hat geschrieben:Ich kann dies alles nachvollziehen, was Du da schreibst, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass sich diese Personen halt zuerst einmal selber schützen müssen. Ich habe eine Cousine mit Krebs im Endstadium. Sie lebt nach wie vor, obwohl man ihr vor über einem Jahr nur noch ein paar Monate gab. Seit Corona ist sie halt noch vorsichtiger geworden und tut alles erdenklich Mögliche, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Was du schreibst ist für mich eine plausible mögliche Taktik im Kampf gegen die Pandemie. Die Gefährdeten Personen schauen für sich selber, schützen sich selber, der Rest lebt normal. Kann man definitiv so machen, die Politik und Bevölkerung müsste sich für diesen Weg entscheiden und dann kann man das machen.
Ich persönlich bin dagegen. Gefährdete Personen sind den Zahlen nach die über 60 jährigen. Zusätzlich die Übergewichtigen, 42% der Schweiz. Rund 18% haben Bluthochdruck. 4,4% haben Diabetes. Einige dieser Zahlen dürften sich überschneiden. Trotzdem sind wir da irgendwo bei 30-40% der Bevölkerung die sich komplett abschotten müsste. Das ist meiner Meinung nach nicht tragbar und hätte einen grösseren Effekt als "leichte" Massnahmen für alle.
Mundharmonika hat geschrieben:Als Schweizer oder Europäer diesbezüglich die Moralkeule zu schwingen, finde ich dann schon in höchstem Masse heuchlerisch. Auf dieser Welt sterben in den Entwicklungsländern, die wir seit Jahrhunderten ausbeuten, jeden Tag Tausende Menschen an irgendwelchen - oft heilbaren - Krankheiten, weil sie keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben und wir schauen zu bzw. wir schauen weg...
Deshalb gibt es ja extrem grosse Anstrengungen, grundlegende Medizin, Impfungen und Behandlungen in Entwicklungsländern zu verbreiten. Natürlich kann man das immer weiter intensivieren, jeder Europäer könnte sich für eine Zeit freiwillig in Hilfsprojekten engagieren, etc.
Mundharmonika hat geschrieben:So ist es. Man wird als Corona-Leugner, als Verschwörungstheoretiker oder weiss ich nicht was abgestempelt.
Ich habe in meinem letzten Post gefragt, wie man denn Leute nennen darf, welche sich über Experten stellen, die auf dem Gebiet seit Jahren und Jahrzehnten forschen und tagtäglich nichts anderes machen. Ich habe keine Reaktion erhalten.
Somnium hat geschrieben:Im Kt. Bern steuert der Wahnsinn ab Montag einem neuen Höhepunkt entgegen...
Jetzt noch eine „strenge“ Maskenpflicht ist einfach nur noch Wahnsinn.
Während 2-3 Stunden pro Woche eine Maske zu tragen ist tatsächlich der reine Wahnsinn. Wahnsinn, warum schickst du mich in die Hölle???
boroboro hat geschrieben:Ich bin mit dem meisten einverstanden. Aber wir müssen versuchen die Risikogruppe mit gezielten Massnahmen zu schützen. Das sollte unser Ziel sein. Es macht keinen Sinn Schulen zu schliessen, wenn keine Kinder erkranken. Es ist nicht mehr möglich das Virus auszurotten. Inkfektionskluster können in jeder Gemeine auftreten, ohne dass wir wissen woher es kommt.
Wenn sich Junge anstecken ist das zu 99% kein Problem. Bis jetzt ist in der Schweiz immernoch keine Person unter 32 verstorben. Dazu muss man immer wieder erwähnen, dass es nach der Infektion mindestens eine mehrmonatige Immunität gibt (T-Zellen oder Antikörper). Diese Menschen übertragen danach das Virus auch nich mehr weiter. Wenn Menschen die viele verschiedene Kontakte haben immun sind, wird sich auch die Verbreitung stark eindämmen. Es braucht gar keine Herdenimmunität.
Deinem ersten Abschnitt pflichte ich bei. Die Umsetzung sehe ich anders. Ich denke nicht dass sich die Risikogruppe ausschliesslich alleine schützen kann. Zu gross ist sie, zu sehr sind sie (zum Glück) in unseren Alltag eingebunden.
Laut Statistik werden übrigens 1,59% der 20-29 jährigen Corona Positiven hospitalisiert. Bei den 30-39 jährigen sind wir schon bei 2,04%. Bei den 40-49 jährigen bei 4,01%. Man darf also nicht einfach blind die Jungen infizieren lassen, nur weil sie eh nicht daran sterben. Die Anzahl Todesfälle sind alleine genauso wenig aussagekräftig wie die Anzahl der Fälle.