Faniella Diwani hat geschrieben: 03.03.2023, 09:25
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 03.03.2023, 01:14
Faniella Diwani hat geschrieben: 02.03.2023, 18:07
Mag so sein. Und dann gucken wir nochmals den Screenshot an und lesen "Ausstoss privater Haushalte".
Danke, reicht. Muiss ich _nochmals_ Milton Friedman zitieren?
Es ist nicht Whataboutism wenn ich meine "es liegt nicht nur am Konsumenten"!
Ja, der Konsument muss auch. Aber hier muss das Angebot verändert werden, die Nachfrage alleine erledigt das Problem nicht.
Wir sind uns hier im Forum ja sehr oft einig.
Mir ist es aber immer noch ein Rätsel, warum und auf welcher Grundlage du den Einfluss der Konsumenten abstreitest.
Obwohl verschiedene Studien zum Ergebnis kommen, mehr als die Hälfte der Emissionen können von Konsumenten direkt beeinflusst werden:
https://www.mdpi.com/2071-1050/13/5/2966
90% der Emissionen der fossilen Industrie fallen nicht bei der Produktion, sondern bei der Nutzung durch Konsumenten an:
https://www.vox.com/the-goods/2018/10/1 ... ble-energy
Und dann gab es noch eine Studie der ETH (finde sie nicht mehr) die dargelegt hat dass mit verschiedensten Verhaltensänderungen der Konsumenten bereits heute mehr als 50% der Emissionen eingespart werden können. Heute. Ohne, dass es auch nur eine einzige politische oder wirtschaftliche Massnahme bräuchte. Einfach nur weil die Konsumenten sagen, ja das mache ich jetzt so.
Ich streite den Einfluss der Konsumenten nicht ab. Konsumenten können aber nur konsumieren was auf dem Markt ist. Was auf den Markt kommt, wird dadurch bestimmt was produziert wird. Was produziert wird, wird dadurch bestimmt was rentiert.
Fazit: Es rentiert weiterhin zu gut das Klima kaputt zu machen. Dafür ist nicht in erster Linie der Konsument schuld.
Ich würde dir ja sofort zustimmen, wenn wir aktuell nur Monopole hätten. Wenn wir beim von dir erwähnten Angebot keine Auswahl hätten.
Fakt ist aber, wir haben u.a. durch Globalisierung und Onlinehandel eine so grosse Auswahl wie vermutlich noch nie zuvor.
Ich kann heute fair und nachhaltig produzierte Kleidung aus Portugal kaufen. Ich kann aber auch ausbeuterisch und "dreckig" produzierte Kleidung aus China oder Fernost kaufen. Beides wird produziert, beides ist im Angebot. Die Entscheidung was ich kaufe liegt zu 100% bei mir.
Genauso beim Fleisch. Das Angebot ist schon heute da und breit. Ich kann normales Fleisch wählen, ich kann Bio-Fleisch wählen, ich kann Fleischersatz wählen oder ich kann Rezepte wählen die weder noch benötigen. Das Angebot ist da. Es ist meine Entscheidung. 80% der Bevölkerung wählen das normale Fleisch, was nicht mal ansatzweise das Tierwohl und die Würde der Tiere respektiert.
Ebenfalls gibt es schon heute für jedes Mobiltelefon und jeden Laptop eine Bewertung zu dessen Reparierbarkeit. Es ist meine Entscheidung als Konsument, ob ich dies gewichte oder ob mir 5 Megapixel mehr bei der Kamera wichtig sind.
Darauf zu hoffen, dass die Politik den Markt derart reguliert damit die Konsumierenden nur noch ein nachhaltiges Angebot zur Verfügung hat, ist doch eine absolute Illusion. Die endgültige Verantwortung wird immer beim Konsumierenden liegen.
Die Wahrheit ist einfach, dass es den meisten Konsumierenden egal ist. Den meisten ist Klimaschutz egal, Tierwohl egal, Natur egal, usw. Hauptsache bequem, Hauptsache nicht reflektieren zu müssen, es könnte ja unangenehm werden. Hauptsache Konsum und fancy neue Dinge in der Hand. Wenn dann was schief geht kann man die Schuld schon auf die Politik schieben.