rhybrugg hat geschrieben:Hier sehe ich diverse Probleme
* Kritiker wird es immer geben. Ob sie sich hier im Forum rumtummeln oder evtl. auch direkt an Heusler gelangt sind oder er diese "unzufriedenheit" sonst wie mitbekommen hat. Wenn aber H&H tatsächlich glaubten oder sogar versucht haben, ALLE zufrieden zu stellen und an diesem Anspruch gescheitert sind, dann ist das nicht das Problem der unzufriedenen sondern von H&H. Dies danach als Grund für den raschen Abgang zu verkünden... naja.
Keiner der beiden hat das als Grund "verkündet". Man hat das alles etwas camoufliert, dass es neue Reizpunkte braucht, dass man sich hinterfragen muss etc. Vom Realitätsverlust spricht Heusler in diesem Interview auch (der gleiche Artikel wie im Vorbeitrag):
https://www.nzz.ch/sport/interview-mit- ... -ld.148602
Tatsächlich, dass der FCB dereinst soviel Geld generieren wird, das haben wohl die wenigsten erwartet. Dass man bei der Baseline (symbolischer Betrag investiert + diverse tolle Investitionen von Frau Oeri) aber Geldverdienen kann, das scheint mir dann doch nicht zu abwegig.
Mir schon, denn bis dahin war der FCB ein Verlustgenerator und war auf massive Beiträge von Mäzenen (es waren ja auch andere dabei, v.a. bei der Alex Frei Finanzierung) angewiesen.
Mit diesem Verkauf an den windigen Burgener haben sie aber all das in Kauf genommen, was nun passiert. Die beiden können nicht während zig Jahren clevere Geschätsmänner und Menschenkenner sein und dann nicht gesehen haben an wen sie verkaufen.
Aber der Zeitpunkt war da, bessere Angebote hat es nicht gegeben, die Firma war herausgeputzt und man konnte sich auf dem Höhepunkt verabschieden.
Die Beiden wussten genau, dass der Motor am Anschlag dreht und der Einbruch bald kommen wird.
Und hier ist ein Punkt, wo ich deren Handeln in der Tat kritisch sehe, ja sie haben es damals zu "gut gemeint", als sie dieses Bewerbungsverfahren für den oder die neuen Eigentümer installiert haben. Da gab es ja dieses Gremium, das Sarrazin ein "basisdemokratisches Grüppchen" nannte, und vor dem es seine Partner abgelehnt haben, sich zu bewerben. Auch wenn das arrogant rüberkommen kann, ich kann es verstehen, denn solche Leute mögen keine grosse Öffentlichkeit. Deshalb zogen sich Sarrazin und seine Partner zurück, und übrig blieb nur noch Burgener.
Dass dieses Gremium für die Katz war, muss man aus heutiger Sicht leider so festhalten. Es hat in einem Fall die Interessenten verscheucht, und im anderen Fall, dem von Burgener, die heiklen Punkte nicht angesprochen, für die ich da die Personalie Streller als Sportchef, diese unrealistische "für immer rotblau" Vorstellung, die der frühere Baz Chefredaktor Hanspeter Platz (in der NZZ...) "branchenfremde Romantik" nannte, halte. Auch die Personalie Streller als Problempunkt thematisierte damals die NZZ, soweit ich weiss, als einzige.
https://www.nzz.ch/sport/fc-basel-strel ... -ld.149136
Das Gremium erfüllte als Kontrollinstanz seine Funktion nicht, denn dass nicht einem auffiel, dass die Vorstellungen von Burgener unrealistisch sind, ist eigentlich schwer verständlich. Aber da wird es sich vielleicht um ein "group think" Phänomen gehandelt haben, auch vor der Tatsache, dass keine Alternative vorhanden war.
Am Schluss hatte man also nur einen Vorschlag, denjenigen von Burgener, den abzulehnen, das wäre aus heutiger Sicht wohl richtig gewesen, aber damals haben eben zuviele daran geglaubt, oder aber zumindest gedacht, es gebe keine Alternative und man wollte nicht sich dem Vorwurf aussetzen, den einzigen Investor verscheucht zu haben.
Die Frage, die sich stellt, ob Heusler und Heitz sich nicht im klaren waren, dass die Vorstellungen von Burgener nicht realistisch waren? Eigentlich hätte sie es sehen müssen, als erfahrene in diesem Fach, aber vielleicht gerade deshalb suchten sie nach einer Lösung, die sie nicht direkt in der Verantwortung stehen liess, sondern es zunächst dem Gremium und dann der Mitgliederversammlung des Vereins die Verantwortung überliess.
Vielleicht hat man aber gleich gehofft wie ich: Dass Burgener relativ rasch realisiert, dass es nicht geht, und sich dann eine Exit Strategie, sprich einen neuen Eigentümer sucht, oder aber seine Strategie ändert.
Leider muss man nach 40 Monaten festhalten, dass Burgener seine Fehler nicht sieht und deshalb keine Hoffnung besteht, dass es unter ihm besser wird, denn seine Personalentscheide, sein Führungsstil und seine mangelnde Kenntnis des Fussballmarktes sind nicht zu beheben, leider sehen das mittlerweile so ziemlich alle, leider nur er selbst nicht.
Sein gravierendes Problem ist ja, dass der FCB nicht sein einziges Betätigungsfeld ist, er also auf nicht Fulltime zur Verfügung stehen, aber eben auch nicht lernen kann, wie es ein Heusler, der jeden Tag im Stadion war, konnte.