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Verfasst: 08.03.2020, 21:20
von dasrotehaus
nobilissa hat geschrieben:Unglaublich anmassend von vielen zu meinen, es besser wissen zu können als ausgebildete und vernetzte Epidemiologen, Virologen und Mediziner.
„Es gibt Leute, die denken, Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist.“ Bill Shankley

Ich glaube, viele sogenannte Fussballfans sehen nicht die Bedeutung der sozialen Verantwortung, die Shankley mit dieser Aussage meinte.

Verfasst: 08.03.2020, 21:30
von Basilius
Bis 27. April muss zumindest ein erstinstanzliches Urteil vorliegen. Nun gehen der Justiz aber die Angeklagten aus. Und ohne Angeklagte steht die Möglichkeit des Platzen des Prozesses im Raum. Schlimm genug, dass in Deutschland die Sache bereits verjährt ist. Soweit darf es nicht kommen, dass die Schweizer Justiz nun auch das Handtuch wirft.

Verfasst: 08.03.2020, 22:04
von Mundharmonika
Feanor hat geschrieben:Nochmal auch für dich, weil es sich hartnäckig hält:

Das Veranstaltungsverbot wurde nicht ausgesprochen, um die Verbreitung zu verhindern, sondern um sie zu bremsen. Ist das denn sooo schwierig zu verstehen?
Um die Verbreitung zu bremsen, hätte man entweder radikal alles unterbinden müssen, wo Menschen irgendwo aufeinander treffen oder es sonst gleich sein lassen und an die Vernunft aller mit Krankheitssymptomen und aller einer Risikogruppe Angehörenden apellieren sollen. Ist das denn sooo schwierig zu verstehen?

Es ist doch absurd, eine Fasnacht abzusagen, wenn gleichzeitig volle Trämmlis und Züge rollen dürfen, Abertausende von Menschen in Bahnhöfen und Flughäfen herum spazieren können, Einkaufszentren offen bleiben, Arbeiter von Grossfirmen weiter in der Kantine essen, Zoos und Museen oder Vergnügungsparks weiterhin Besucher empfangen und selbst im Bundeshaus die Frühlingssession nicht unterbrochen wird.

Ich bleibe dabei; der Bund und die Regierungen haben massgeblich zur Massenhysterie beigetragen. Hätte man sich von Anfang an um die Risikogruppen gekümmert und hauptsächlich diese angesprochen, dann wäre die ganze Geschichte vermutlich ein bisschen ruhiger und weniger chaotisch verlaufen. Jetzt ist selbst bei Kindern im Primarschulalter Corona Gesprächsstoff Nummer 1.

Verfasst: 08.03.2020, 23:39
von Feanor
Mundharmonika hat geschrieben:Um die Verbreitung zu bremsen, hätte man entweder radikal alles unterbinden müssen, wo Menschen irgendwo aufeinander treffen oder es sonst gleich sein lassen und an die Vernunft aller mit Krankheitssymptomen und aller einer Risikogruppe Angehörenden apellieren sollen. Ist das denn sooo schwierig zu verstehen?

Es ist doch absurd, eine Fasnacht abzusagen, wenn gleichzeitig volle Trämmlis und Züge rollen dürfen, Abertausende von Menschen in Bahnhöfen und Flughäfen herum spazieren können, Einkaufszentren offen bleiben, Arbeiter von Grossfirmen weiter in der Kantine essen, Zoos und Museen oder Vergnügungsparks weiterhin Besucher empfangen und selbst im Bundeshaus die Frühlingssession nicht unterbrochen wird.

Ich bleibe dabei; der Bund und die Regierungen haben massgeblich zur Massenhysterie beigetragen. Hätte man sich von Anfang an um die Risikogruppen gekümmert und hauptsächlich diese angesprochen, dann wäre die ganze Geschichte vermutlich ein bisschen ruhiger und weniger chaotisch verlaufen. Jetzt ist selbst bei Kindern im Primarschulalter Corona Gesprächsstoff Nummer 1.
Nochmals die Fakten: Die Hysterie war lange vor der Reaktion des Bundes da - kann man gut nachverfolgen, ohne da einfach etwas zu behaupten. Es hiess ja schon Wochen vor dem Entscheid des BR: "Wann reagiert der BR?", "Grenzen schliessen!" etc. etc.

Und dein Argument ist sowas von nicht stichhaltig: wenn der BR von Anfang an nur die Risikogruppen geschützt hätte: was heisst denn das genau? Totale Abschottung aller Altersheime und aller medizinischen Einrichtung, aber ansonsten "normale, heile Welt"? Meinst du wirklich, dass die von dir ins Feld gebrachten Kinder das nicht komisch gefunden hätten, wenn sie ihre Grosseltern nicht mehr besuchen dürfen?

Nächstes schwaches Argument: Wenn schon Fussball und Fasnacht absagen, warum nicht alles? Logisch wäre alles abschotten noch effektiver, das bestreitet ja niemand, aber das wäre doch ein zu starker Eingriff in die Gesellschaft und mit verheerenden Folgeschäden gekoppelt gewesen. Und hätte vielleicht ebenso nichts gebracht wie VIELLEICHT auch das Veranstaltungsverbot nichts gebracht hat.

Und nein, es ist nicht absurd: Der Gottesdienst im Elsass hat es ja gezeigt, das eine Veranstaltung einen Boost an Ansteckungen bringen kann.

Du bringst aber kein Argument, das für sich alleine stehen kann - weil du wohl keine hast. Dich ärgert, dass Fussball oder Fasnacht nicht stattfinden konnte, dich ärgert, dass es viele Mongos gibt, die die Einkaufsläden plündern, dich nervt vielleicht, dass immer noch Italiener in die Schweiz kommen, vielleicht ärgert dich auch, dass es ja viel mehr Tote aufgrund der Grippe gibt als vom Coronavirus. Und ja, das meiste davon ärgert mich auch. Aber meinst du nicht, dass sich die Verantwortlichen sehr gut überlegt haben, wie sie mit dieser Krise umgehen sollen? Meinst du nicht, dass sie deine Option (nur Risikogruppen ansprechen) auch durchgedacht haben? Meinst du nicht, dass es Leute gibt, die von der Sache viel mehr Ahnung haben als du und ich?

Und nein, das heisst nicht, dass man blind gehorchen soll. Man soll und muss dem Staat immer kritisch gegenüberstehen. Aber wenn du das Krisenmanagement angreifst, musst du stichhaltige Argumente liefern - und das hast du meines Erachtens nicht.

Verfasst: 09.03.2020, 00:38
von Rey2
nobilissa hat geschrieben:Unglaublich anmassend von vielen zu meinen, es besser wissen zu können als ausgebildete und vernetzte Epidemiologen, Virologen und Mediziner.
Merci.

Verfasst: 09.03.2020, 00:51
von Lällekönig
Feanor hat geschrieben:Nochmals die Fakten: Die Hysterie war lange vor der Reaktion des Bundes da - kann man gut nachverfolgen, ohne da einfach etwas zu behaupten. Es hiess ja schon Wochen vor dem Entscheid des BR: "Wann reagiert der BR?", "Grenzen schliessen!" etc. etc.

Und dein Argument ist sowas von nicht stichhaltig: wenn der BR von Anfang an nur die Risikogruppen geschützt hätte: was heisst denn das genau? Totale Abschottung aller Altersheime und aller medizinischen Einrichtung, aber ansonsten "normale, heile Welt"? Meinst du wirklich, dass die von dir ins Feld gebrachten Kinder das nicht komisch gefunden hätten, wenn sie ihre Grosseltern nicht mehr besuchen dürfen?

Nächstes schwaches Argument: Wenn schon Fussball und Fasnacht absagen, warum nicht alles? Logisch wäre alles abschotten noch effektiver, das bestreitet ja niemand, aber das wäre doch ein zu starker Eingriff in die Gesellschaft und mit verheerenden Folgeschäden gekoppelt gewesen. Und hätte vielleicht ebenso nichts gebracht wie VIELLEICHT auch das Veranstaltungsverbot nichts gebracht hat.

Und nein, es ist nicht absurd: Der Gottesdienst im Elsass hat es ja gezeigt, das eine Veranstaltung einen Boost an Ansteckungen bringen kann.

Du bringst aber kein Argument, das für sich alleine stehen kann - weil du wohl keine hast. Dich ärgert, dass Fussball oder Fasnacht nicht stattfinden konnte, dich ärgert, dass es viele Mongos gibt, die die Einkaufsläden plündern, dich nervt vielleicht, dass immer noch Italiener in die Schweiz kommen, vielleicht ärgert dich auch, dass es ja viel mehr Tote aufgrund der Grippe gibt als vom Coronavirus. Und ja, das meiste davon ärgert mich auch. Aber meinst du nicht, dass sich die Verantwortlichen sehr gut überlegt haben, wie sie mit dieser Krise umgehen sollen? Meinst du nicht, dass sie deine Option (nur Risikogruppen ansprechen) auch durchgedacht haben? Meinst du nicht, dass es Leute gibt, die von der Sache viel mehr Ahnung haben als du und ich?

Und nein, das heisst nicht, dass man blind gehorchen soll. Man soll und muss dem Staat immer kritisch gegenüberstehen. Aber wenn du das Krisenmanagement angreifst, musst du stichhaltige Argumente liefern - und das hast du meines Erachtens nicht.
Ich klinke mich hier auch mal ein, auch wenn du Mundharmonika fragst. ;)

Ja, die Hysterie war schon vorher da. Der Bund hat diese nicht ausgelöst. Er hat viel unternommen, die Hysterie zu bremsen oder reduzieren, aber es wäre mehr möglich gewesen. Ich beschreibe dir mal, was ich mir unter einer optimalen Reaktion vorstellen würde, ohne eine konkrete Massnahme zu nennen. Dann siehst du vielleicht, welche Prinzipien im Krisenmanagement ich vernachlässigt sah.

Die Kommunikation hätte von Anfang folgendem Narrativ folgen sollen: «Das Virus wird kommen, wir können es nicht aufhalten. Aber es ist nicht schlimm, wenn wir richtig damit umgehen und solidarisch reagieren. Jeder wird sich einschränken und Opfer bringen müssen. Wir werden dies koordinieren, um die entstehenden Folgeschäden für die Schweiz so gering wie möglich zu halten und werden uns solidarisch jenen gegenüber zeigen, die es am Ende härter getroffen hat. Zusammen können wir erreichen, dass die Folgen sich im Rahmen einer Grippeepidemie bewegen.» Dieses Narrativ wäre so in etwa die offenste Kommunikation, die ich mir vorstellen kann, hätte Bürger in die Verantwortung mit einbezogen und gleichzeitig beruhigt, weil es ein zielgerichtetes Handeln, ein Ende der Krise und eine über die Krise hinausreichende Solidarität verheisst. Es wäre ein Narrativ, welches über die gesamte Dauer und sich ändernde Umstände hätte aufrecht gehalten werden können.

Die Massnahmen hätte früher aber in leichterer Form einsetzen sollen und mit gleichmässigerer Lastenverteilung ausgesprochen werden. Massnahmen hätten auch jeweilig graduell hochgefahren werden sollen und immer an mehreren Fronten gleichzeitig.

Was das hätte bringen sollen? Ohne Wechsel des Narrativs und unter zeitgleicher Veränderung der Massnahmen an verschiedenen Orten, aber in kleinen Schritten, hätte die Schweiz viel flexibler und adäquater reagieren und mehr Vertrauen aufbauen können. Es geht darum, glaubwürdig zu bleiben.

Wie sähe so ein gradueller Anstieg nun an den Grenzen aus? Ich könnte mir sowas vorstellen: Zuerst keine Touristenvisa aus den Risikogebieten > auch Abweisen von Leuten, die für einen touristischen Zweck kein Visum brauchen (Italien) > Zutritt nur für Personen mit Arbeitsnachweis > nur Personen mit Arbeitsnachweis in relevanten Sektoren (Gesundheit, Energie, etc.).

Ähnlich graduell hätte es auch mit der Sicherheit für Alten gehen können, für Veranstaltungen, für den öffentlichen Verkehr, etc. Ein langsames Vorbereiten darauf, dass sich etwas ändert, indem ein Detail geändert wird, ist nicht beunruhigend, solange die Kommunikation passt, es kann auch einfacher angenommen werden. Zu sehen, dass es immer gleichzeitig auch einen anderen Sektor betrifft und nicht nur einem selbst, erzeugt Verständnis und stärkt den Solidaritätsgedanken.

Ich finde es gut, dass die Kinder offen darüber reden. Ich fände es schlecht, wenn sie die Hysterie übernehmen, aber ein offenes und informierendes Gespräch würde ich Kindern jederzeit zumuten, solange man selbst in der Lage ist, ihre Ängste zu beruhigen. Wenn die Kinder die Grosseltern in den ersten Besuchen nicht umarmen und küssen dürfen, danach weniger oft besuchen und zum Peak gar nicht besuchen dürfen, sehe ich keine Probleme, solange man ihnen die Umstände ruhig erklären kann.

Ich hoffe du verstehst nun, warum ich zum Teil einseitige Massnahmen ankreide. Nicht, weil ich die Massnahme für sich alleine betrachtet blöd finde. Sondern weil ich den Kontext, in dem sie ausgesprochen wurde, nicht passend finde. Ich bin fast nie aus Prinzip für oder gegen etwas, es ist immer das Mass, die Zeit, der Kontext, die mich dazu bringen, von etwas mehr oder weniger zu wollen. Weil alles relativ und nicht absolut ist. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass ein gleichmässig verteiltes und graduelles Reagieren, die beste Art gewesen wäre, das Bewusstsein für den Umstand zu schaffen, die Massnahmen effizienter gewesen wären, weil sie ernsthafter befolgt würden und am ehesten nur so lange in Kraft geblieben wären, wie sie es sie benötigt hätte.

Verfasst: 09.03.2020, 09:07
von RvP_10
Mundharmonika hat geschrieben:Um die Verbreitung zu bremsen, hätte man entweder radikal alles unterbinden müssen, wo Menschen irgendwo aufeinander treffen oder es sonst gleich sein lassen und an die Vernunft aller mit Krankheitssymptomen und aller einer Risikogruppe Angehörenden apellieren sollen. Ist das denn sooo schwierig zu verstehen?

Es ist doch absurd, eine Fasnacht abzusagen, wenn gleichzeitig volle Trämmlis und Züge rollen dürfen, Abertausende von Menschen in Bahnhöfen und Flughäfen herum spazieren können, Einkaufszentren offen bleiben, Arbeiter von Grossfirmen weiter in der Kantine essen, Zoos und Museen oder Vergnügungsparks weiterhin Besucher empfangen und selbst im Bundeshaus die Frühlingssession nicht unterbrochen wird.

Ich bleibe dabei; der Bund und die Regierungen haben massgeblich zur Massenhysterie beigetragen. Hätte man sich von Anfang an um die Risikogruppen gekümmert und hauptsächlich diese angesprochen, dann wäre die ganze Geschichte vermutlich ein bisschen ruhiger und weniger chaotisch verlaufen. Jetzt ist selbst bei Kindern im Primarschulalter Corona Gesprächsstoff Nummer 1.
Danke. Weiss auch nicht warum hier so viele auf den "Unsere Clowns in Bern wissen es am besten und machen nur das Richtige"-Zug aufgesprungen sind?? :confused:

Verfasst: 09.03.2020, 09:11
von Fulehung
Feanor hat geschrieben:Nochmals die Fakten: Die Hysterie war lange vor der Reaktion des Bundes da - kann man gut nachverfolgen, ohne da einfach etwas zu behaupten. Es hiess ja schon Wochen vor dem Entscheid des BR: "Wann reagiert der BR?", "Grenzen schliessen!" etc. etc.
Wo genau siehst du eine Hysterie? Etwa in der Tatsache, dass ein Teil der Bevölkerung die Vorräte etwas aufgestockt hat und vor allem Seife, Desinfektionsmittel und Gemüse-Konserven gekauft hat? Ich habe übrigens vor allem Letzteres gekauft im Wissen, wie vor allem Rentner in den Läden mit offenem Gemüse umgehen (war ja hier auch schon ein Thema). In meinem Umfeld beobachte ich deutlich: Die Familien mit italienischen Wurzeln reagieren viel vorsichtiger als typische "Eidgenossen" oder "Jugos". Das liegt nun mal an der Situation im Mutterland Italien. Und wenn wir 800 000 Italiener in der Schweiz sind, macht sich das halt auch in den Läden und in den Apotheken bemerkbar. La Mamma macht sich derzeit nun mal Gedanken, ob bald auch ganze Kantone unter Hausarrest gestellt werden. Diese Sorgen lassen sich nicht von keiner Regierung beseitigen - und sind in meinen Augen gar nicht mal so unangebracht.

Verfasst: 09.03.2020, 09:29
von Mundharmonika
Feanor hat geschrieben:... wenn du das Krisenmanagement angreifst, musst du stichhaltige Argumente liefern - und das hast du meines Erachtens nicht.
Da liefere mir doch umgekehrt einmal Argumente, wieso Du das Krisenmanagement so besonders gut findest. Ich bin echt gespannt.

In den letzten 20 Jahren bekamen wir es schon mit SARS, der Vogelgrippe und der Schweinegrippe zu tun. Man dürfte also annehmen, dass sich die Schweiz und Europa mit diesem Thema auseinander gesetzt haben für den Fall, dass einmal eine neue, vielleicht gefährlichere Epidemie auf Europa zukommt. Die aktuelle Situation zeigt aber genau das Gegenteil. Jedes Land und in der Schweiz bis vor kurzem sogar jeder Kanton handhabt die Situation auf seine Art und Weise. Da gibt es (noch) keinerlei gemeinsame Absprachen geschweige denn eine internationale Koordinationsstelle. Wären die Auswirkungen beim Corona-Virus ähnlich fatal wie bei Ebola, dann würde auf unserem Kontinent das totale Chaos herrschen.

Das Krisenmanagement, das Du so lobst, hat bisher in erster Linie reagiert und die Massnahmen immer wieder den neuen Gegebenheiten angepasst. Anfänglich wollte man bei jedem Infiszierten wissen, wo er sich angesteckt hat. Mittlerweile nur ein paar Tage später fordert man die Leute auf, nicht mehr gleich zum Arzt oder ins Spital zu rennen, weil man mit den Tests nicht mehr nachkommt. Das Virus verbreitet sich weiter, da haben auch die bisher getroffenen Massnahmen nicht viel genützt. Man befürchtet, dass bei einer weiteren Ausbreitung nicht genügend Spitalbetten zur Verfügung stehen könnten. Kurzum; das Krisenmanagement der Schweiz sowie grundsätzlich der ganze Kontinent vermittelt mir nicht den Eindruck, dass wir auf eine solche Situation besonders vorbereitet gewesen wären.

Ich bin mir sicher, dass es nach der Corona-Krise diesbezüglich in Europa ein Umdenken geben wird. Es wird ein zentraler Krisenstab oder eine zentrale Anlaufstelle oder etwas Ähnliches geben müssen, damit man für die Ankunft des nächsten Krankheitserregers besser gewappnet ist.

Verfasst: 09.03.2020, 09:38
von Tee
footbâle hat geschrieben:Bemerkung am Rande: Deutschland hat rund 10 mal mehr Einwohner als die Schweiz, aber nur etwas mehr als doppelt so viele Inizierte. Und das, obwohl unterbruchsfrei und vor unverändert vielen Zuschauern Fussball gespielt wird. Was wir hier in der Schweiz machen ist leider totaler Schwachsinn. Vollkasko-Hosenscheissser Mentalität bringt Nullkommagarnix. Empfehlung nach Bern: Faktencheck.

Hat nichts mit Verharmlosung zu tun. Aber Alibi-Übungen sind für die Tonne und schaden mehr als sie nützen.
Deutschland liegt zwei Wochen hinter uns, wir zwei Wochen hinter Italien. Das Virus kommt ja grundsätzlich über Italien. Somit kann man die Zahlen nicht 1 zu 1 am selben Tag vergleichen. Abwarten, wie es in zwei Wochen ausschaut.

Verfasst: 09.03.2020, 09:56
von nobilissa
Mundharmonika hat geschrieben:.....Ich bin mir sicher, dass es nach der Corona-Krise diesbezüglich in Europa ein Umdenken geben wird. Es wird ein zentraler Krisenstab oder eine zentrale Anlaufstelle oder etwas Ähnliches geben müssen, damit man für die Ankunft des nächsten Krankheitserregers besser gewappnet ist.
Jedes Virus verhält sich anders - bedeutet: virusspezifische angepasste Massnahmen.
Ansteckungsgefahr besteht dort, wo sich das Virus aufhält. Da muss nicht ein Krisenstab in Brüssel über Massnahmen in Reykjavik bestimmen.
Alle Forschungsgruppen mit speziellen Foci dieser Welt sind untereinander vernetzt. Die Schweiz kocht doch nicht einfach so ein eigenes Süppchen. Da wird doch schon lange kontinentübergreifend debattiert.

Verfasst: 09.03.2020, 10:23
von Feanor
Lällekönig hat geschrieben:Ich klinke mich hier auch mal ein, auch wenn du Mundharmonika fragst. ;)

Ja, die Hysterie war schon vorher da. Der Bund hat diese nicht ausgelöst. Er hat viel unternommen, die Hysterie zu bremsen oder reduzieren, aber es wäre mehr möglich gewesen. Ich beschreibe dir mal, was ich mir unter einer optimalen Reaktion vorstellen würde, ohne eine konkrete Massnahme zu nennen. Dann siehst du vielleicht, welche Prinzipien im Krisenmanagement ich vernachlässigt sah.

Die Kommunikation hätte von Anfang folgendem Narrativ folgen sollen: «Das Virus wird kommen, wir können es nicht aufhalten. Aber es ist nicht schlimm, wenn wir richtig damit umgehen und solidarisch reagieren. Jeder wird sich einschränken und Opfer bringen müssen. Wir werden dies koordinieren, um die entstehenden Folgeschäden für die Schweiz so gering wie möglich zu halten und werden uns solidarisch jenen gegenüber zeigen, die es am Ende härter getroffen hat. Zusammen können wir erreichen, dass die Folgen sich im Rahmen einer Grippeepidemie bewegen.» Dieses Narrativ wäre so in etwa die offenste Kommunikation, die ich mir vorstellen kann, hätte Bürger in die Verantwortung mit einbezogen und gleichzeitig beruhigt, weil es ein zielgerichtetes Handeln, ein Ende der Krise und eine über die Krise hinausreichende Solidarität verheisst. Es wäre ein Narrativ, welches über die gesamte Dauer und sich ändernde Umstände hätte aufrecht gehalten werden können.

Die Massnahmen hätte früher aber in leichterer Form einsetzen sollen und mit gleichmässigerer Lastenverteilung ausgesprochen werden. Massnahmen hätten auch jeweilig graduell hochgefahren werden sollen und immer an mehreren Fronten gleichzeitig.

Was das hätte bringen sollen? Ohne Wechsel des Narrativs und unter zeitgleicher Veränderung der Massnahmen an verschiedenen Orten, aber in kleinen Schritten, hätte die Schweiz viel flexibler und adäquater reagieren und mehr Vertrauen aufbauen können. Es geht darum, glaubwürdig zu bleiben.

Wie sähe so ein gradueller Anstieg nun an den Grenzen aus? Ich könnte mir sowas vorstellen: Zuerst keine Touristenvisa aus den Risikogebieten > auch Abweisen von Leuten, die für einen touristischen Zweck kein Visum brauchen (Italien) > Zutritt nur für Personen mit Arbeitsnachweis > nur Personen mit Arbeitsnachweis in relevanten Sektoren (Gesundheit, Energie, etc.).

Ähnlich graduell hätte es auch mit der Sicherheit für Alten gehen können, für Veranstaltungen, für den öffentlichen Verkehr, etc. Ein langsames Vorbereiten darauf, dass sich etwas ändert, indem ein Detail geändert wird, ist nicht beunruhigend, solange die Kommunikation passt, es kann auch einfacher angenommen werden. Zu sehen, dass es immer gleichzeitig auch einen anderen Sektor betrifft und nicht nur einem selbst, erzeugt Verständnis und stärkt den Solidaritätsgedanken.

Ich finde es gut, dass die Kinder offen darüber reden. Ich fände es schlecht, wenn sie die Hysterie übernehmen, aber ein offenes und informierendes Gespräch würde ich Kindern jederzeit zumuten, solange man selbst in der Lage ist, ihre Ängste zu beruhigen. Wenn die Kinder die Grosseltern in den ersten Besuchen nicht umarmen und küssen dürfen, danach weniger oft besuchen und zum Peak gar nicht besuchen dürfen, sehe ich keine Probleme, solange man ihnen die Umstände ruhig erklären kann.

Ich hoffe du verstehst nun, warum ich zum Teil einseitige Massnahmen ankreide. Nicht, weil ich die Massnahme für sich alleine betrachtet blöd finde. Sondern weil ich den Kontext, in dem sie ausgesprochen wurde, nicht passend finde. Ich bin fast nie aus Prinzip für oder gegen etwas, es ist immer das Mass, die Zeit, der Kontext, die mich dazu bringen, von etwas mehr oder weniger zu wollen. Weil alles relativ und nicht absolut ist. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass ein gleichmässig verteiltes und graduelles Reagieren, die beste Art gewesen wäre, das Bewusstsein für den Umstand zu schaffen, die Massnahmen effizienter gewesen wären, weil sie ernsthafter befolgt würden und am ehesten nur so lange in Kraft geblieben wären, wie sie es sie benötigt hätte.
ja, ist im Grossen und Ganzen gut nachvollziehbar.

Verfasst: 09.03.2020, 10:24
von Feanor
RvP_10 hat geschrieben:Danke. Weiss auch nicht warum hier so viele auf den "Unsere Clowns in Bern wissen es am besten und machen nur das Richtige"-Zug aufgesprungen sind?? :confused:
Naja, mit "Clowns" zeigst du ja bereits, dass du voreingenommen an die Sache herangehst.

Nochmal: Nur weil man den ÖV zulässt, heisst das noch lange nicht, dass die Absage der Fasnacht falsch war. Eben weil man abgewägt hat, wie viel man der Gesellschaft zumuten kann/soll oder eben nicht.

Verfasst: 09.03.2020, 10:26
von Feanor
Fulehung hat geschrieben:Wo genau siehst du eine Hysterie? Etwa in der Tatsache, dass ein Teil der Bevölkerung die Vorräte etwas aufgestockt hat und vor allem Seife, Desinfektionsmittel und Gemüse-Konserven gekauft hat? Ich habe übrigens vor allem Letzteres gekauft im Wissen, wie vor allem Rentner in den Läden mit offenem Gemüse umgehen (war ja hier auch schon ein Thema). In meinem Umfeld beobachte ich deutlich: Die Familien mit italienischen Wurzeln reagieren viel vorsichtiger als typische "Eidgenossen" oder "Jugos". Das liegt nun mal an der Situation im Mutterland Italien. Und wenn wir 800 000 Italiener in der Schweiz sind, macht sich das halt auch in den Läden und in den Apotheken bemerkbar. La Mamma macht sich derzeit nun mal Gedanken, ob bald auch ganze Kantone unter Hausarrest gestellt werden. Diese Sorgen lassen sich nicht von keiner Regierung beseitigen - und sind in meinen Augen gar nicht mal so unangebracht.
die Hysterie ist in Hamsterkäufen zu sehen und in unzähligen Leserkommentaren. Ausserdem bin ich nicht einmal der Meinung, dass es hier besonders hysterisch zugeht, ich beziehe mich nur auf den Vorwurf, die Hysterie ist eine Folge der Massnahmen des BR.

Verfasst: 09.03.2020, 10:28
von Feanor
Mundharmonika hat geschrieben:Da liefere mir doch umgekehrt einmal Argumente, wieso Du das Krisenmanagement so besonders gut findest. Ich bin echt gespannt.

In den letzten 20 Jahren bekamen wir es schon mit SARS, der Vogelgrippe und der Schweinegrippe zu tun. Man dürfte also annehmen, dass sich die Schweiz und Europa mit diesem Thema auseinander gesetzt haben für den Fall, dass einmal eine neue, vielleicht gefährlichere Epidemie auf Europa zukommt. Die aktuelle Situation zeigt aber genau das Gegenteil. Jedes Land und in der Schweiz bis vor kurzem sogar jeder Kanton handhabt die Situation auf seine Art und Weise. Da gibt es (noch) keinerlei gemeinsame Absprachen geschweige denn eine internationale Koordinationsstelle. Wären die Auswirkungen beim Corona-Virus ähnlich fatal wie bei Ebola, dann würde auf unserem Kontinent das totale Chaos herrschen.

Das Krisenmanagement, das Du so lobst, hat bisher in erster Linie reagiert und die Massnahmen immer wieder den neuen Gegebenheiten angepasst. Anfänglich wollte man bei jedem Infiszierten wissen, wo er sich angesteckt hat. Mittlerweile nur ein paar Tage später fordert man die Leute auf, nicht mehr gleich zum Arzt oder ins Spital zu rennen, weil man mit den Tests nicht mehr nachkommt. Das Virus verbreitet sich weiter, da haben auch die bisher getroffenen Massnahmen nicht viel genützt. Man befürchtet, dass bei einer weiteren Ausbreitung nicht genügend Spitalbetten zur Verfügung stehen könnten. Kurzum; das Krisenmanagement der Schweiz sowie grundsätzlich der ganze Kontinent vermittelt mir nicht den Eindruck, dass wir auf eine solche Situation besonders vorbereitet gewesen wären.

Ich bin mir sicher, dass es nach der Corona-Krise diesbezüglich in Europa ein Umdenken geben wird. Es wird ein zentraler Krisenstab oder eine zentrale Anlaufstelle oder etwas Ähnliches geben müssen, damit man für die Ankunft des nächsten Krankheitserregers besser gewappnet ist.
Moment, ich sage ja gar nicht, dass das Krisenmanagement besonders gut ist! Ganz und gar nicht! Das legst du mir nun in den Mund, weil du eben keine Argumente liefern kannst.

Ich sage nur: wenn man behauptet, dass das Krisenmanagement schlecht ist, muss man bessere Argumente liefern als die, die du gebracht hast.

Ich bin auch nicht unbedingt der Meinung, dass das Veranstaltungsverbot richtig war/ist - aber es per se zu verteufeln bloss weil der ÖV immer noch stattfindet, ist für mich einfach nicht schlüssig.

Wo ich mit dir bin: ich denke auch, dass man einige Lehren aus dieser Geschichte ziehen muss und auch wird.

Verfasst: 09.03.2020, 10:31
von Der Schnitter
Frohlocket, frohlocket! Es wird alsbald die Sense wieder geschwungen, reicht mir die Hände!

Verfasst: 09.03.2020, 10:40
von Rey2
RvP_10 hat geschrieben:Weiss auch nicht warum hier so viele auf den "Unsere Clowns in Bern wissen es am besten und machen nur das Richtige"-Zug aufgesprungen sind?? :confused:
Wer sagt denn, dass alles nur richtig sei, was die beschlossen haben? Ich habe bislang in dieser Hinsicht hier nur voten gelesen, die der Meinung sind, dass die Massnahmen wahrscheinlich nicht falsch seien und noch immer zurückhaltend gehandelt wurde und wird. Bedeutet nicht, dass alles super sei. Ist auch gar nicht möglich in solchen Situationen. Also ich vertraue da durchaus auch eher den Clowns in Bern, statt den Clowns im Internet.

Und über das von dir zitierte Beispiel: Das Einstellen des ÖV, Abschottung usw. hätte viel weitreichendere Folgen gehabt und wäre zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich kaum angemessen. Aber das haben Feanor und zig andere doch schon dutzende Male scheinbar erfolglos zu erklären versucht. Aber keine Sorge, das würde im Pandemiefall garantiert auch noch irgendwann geschehen. Daher können wir doch froh sein, dass statt blindem Aktionismus mit Bedacht gewaltet wurde. Das lustige ist ja, dass ihr dem BAG Panikreaktionen vorwerft, obwohl das nie passiert ist, und gleichzeitig mit dem Einstellen des ÖV usw. eine eben ganz genau solche Panikreaktion indirekt fordert, als Legitimation der ersten Massnahmen.

Verfasst: 09.03.2020, 11:30
von Fulehung
Feanor hat geschrieben:die Hysterie ist in Hamsterkäufen zu sehen und in unzähligen Leserkommentaren. Ausserdem bin ich nicht einmal der Meinung, dass es hier besonders hysterisch zugeht, ich beziehe mich nur auf den Vorwurf, die Hysterie ist eine Folge der Massnahmen des BR.
Na ja, ausser vielleicht bei der Seife wird im Coop und Migros nicht mehr eingekauft, sondern anders eingekauft. Frischwaren bleiben eher liegen, Tiefkühlregal und Regal mit Konservendosen schneller leer. Es braucht jetzt halt einige Tage, bis die Grossverteiler ihre Warenbestände entsprechend anpassen können.

Verfasst: 09.03.2020, 12:11
von Patzer

Verfasst: 09.03.2020, 12:21
von Käppelijoch
Tee hat geschrieben:Deutschland liegt zwei Wochen hinter uns, wir zwei Wochen hinter Italien. Das Virus kommt ja grundsätzlich über Italien. Somit kann man die Zahlen nicht 1 zu 1 am selben Tag vergleichen. Abwarten, wie es in zwei Wochen ausschaut.
Stimmt so nicht, einer der "Patienten 0" für Europa kommt wohl aus München.

Verfasst: 09.03.2020, 12:26
von Mundharmonika
nobilissa hat geschrieben:... Jedes Virus verhält sich anders - bedeutet: virusspezifische angepasste Massnahmen. ...
Und diese virusspezifische angepasste Massnahmen lauten nur ein paar Kilometer weiter in Deutschland und Frankreich dann anders? Macht für mich überhaupt keinen Sinn.
nobilissa hat geschrieben:Die Schweiz kocht doch nicht einfach so ein eigenes Süppchen. Da wird doch schon lange kontinentübergreifend debattiert.
Davon merkt man im Moment aber reichlich wenig. In einem Land werden Grossveranstaltungen wie Fussballspiele abgesagt, im anderen nicht. Schulen zu schliessen halten dann wiederum andere Länder für richtig, während die Schweiz dies nicht für notwendig hält. Im Moment herrscht doch überhaupt kein einheitliches Verhalten. Die von Dir genannte kontinentalübergreifende Debatte scheint nicht wirklich gefruchtet zu haben.
Feanor hat geschrieben:Moment, ich sage ja gar nicht, dass das Krisenmanagement besonders gut ist! Ganz und gar nicht! Das legst du mir nun in den Mund, weil du eben keine Argumente liefern kannst.

Ich sage nur: wenn man behauptet, dass das Krisenmanagement schlecht ist, muss man bessere Argumente liefern als die, die du gebracht hast.
Du bisch e Glatte... Wie oft soll ich mich denn noch wiederholen? Nochmals: dieses Krisenmanagement passt sich einfach den jeweils neuen Gegebenheiten an und erlässt dann irgendwelche neue Massnahmen. Alles ziemlich improvisiert. Noch schlimmer; ich finde es erschreckend, dass aufgrund der bereits erlebten Grippen der letzten 20 Jahre (SARS, Vogel- und Schweinegrippe) kein eigentlicher Masterplan zu erkennen ist. Das bezieht sich aber nicht nur auf das Schweizer Krisenmanagement, sondern auf das komplette europäische Krisenmanagement. Ganz offensichtlich war man für eine solche Epidemie zu wenig vorbereitet. Jedes Land wurstelt ein wenig rum und macht das, was es für am sinnvollsten hält.

Verfasst: 09.03.2020, 12:43
von Tee
Käppelijoch hat geschrieben:Stimmt so nicht, einer der "Patienten 0" für Europa kommt wohl aus München.
Der Patient 0 aus Deutschland und sein Umfeld wurden sofort erfolgreich isoliert. Somit stimmt meine Aussage schon.

Verfasst: 09.03.2020, 14:16
von Lällekönig
Käppelijoch hat geschrieben:Stimmt so nicht, einer der "Patienten 0" für Europa kommt wohl aus München.
Ist wie bei einem Rennen. Der Startzeitpunkt alleine hat kaum Relevanz, wenn man während dieser Zeit beinahe stehen bleibt und sich nicht bewegt.

Epidemien laufen nicht überall gleich schnell ab. Gerade beim allerersten Patienten kann eine Massnahme einen wesentlichen Unterschied ausmachen und die weitere Dynamik sogar unterbrechen. Wenn «Patient 0 für Deutschland/Europa» keine weiteren oder nur bekannte und unmittelbar in Quarantäne versetzte Personen anstecken konnte, wurde diese Ansteckungskette erfolgreich isoliert/eliminiert. Aber dieses Mass an Kontrolle ist schon nach wenigen Gliedern der Ansteckungskette erschöpft. Italien hat diesen zeitlichen Vorsprung, weil der «Patient 0 für Italien» eben Leute anstecken konnte. Der Virus in Italien schneller in seinen «Performance Bereich» gelangen konnte.

Verfasst: 09.03.2020, 15:03
von Lällekönig
Der Temperatur-Effekt (Frühjahrs- oder Sommer-Effekt) könnte für das SARS-CoV-2 anscheinend geringer ausfallen, als bis anhin vermutet/gehofft wurde. Dies teilte heute jedenfalls Drosten in seinem Update mit. Anscheinend kam eine Modellierungs-Studie einer rennomierten Gruppe heraus, der er viel Vertrauen entgegenbringt und darum seine bisherige Einschätzung revidiert.

Ausserdem vermutet er, dass das Virus in Italien schon länger unentdeckt zirkulieren konnte.

Ich kann den Podcast nur weiterempfehlen. Informativ, unaufgeregt und aus epidemiologischer Sicht sehr fundiert.
Das Coronavirus-Update mit Christian Drosten

Verfasst: 09.03.2020, 15:50
von Blade
keine ahung ob das schon mal gepostet wurde, ist ein corona dashboard, entwickelt von einem 17 jährigem, der es bis zu 6h täglich updated

https://ncov2019.live/data

Verfasst: 09.03.2020, 15:53
von Tee
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 7b48e9ecf6

hier mit Karte (wobei diese aktuell gerade nicht zu funktionieren scheint)

Verfasst: 09.03.2020, 16:03
von Blade
Tee hat geschrieben:https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 7b48e9ecf6

hier mit Karte (wobei diese aktuell gerade nicht zu funktionieren scheint)
du hast auch in meinem dashboard oben eine karte, einfach auf map klicken und die funktioniert

Verfasst: 09.03.2020, 16:14
von Schambbediss
unser rückspiel im joggeli gegen frankfurt findet nicht statt.

Verfasst: 09.03.2020, 16:14
von Fulehung
Neulich in Thun:

Update Coronavirus - U21A-Mitglied mit Coronavirus infiziert

Der erste Corona-Fall im Unihockey ist Tatsache: Ein Mitglied der U21A-Mannschaft vom UHC Thun ist gestern Freitagabend positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Die betroffene Person wurde umgehend unter Quarantäne gestellt. Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Die beiden U21A-Playout-Spiele vom Wochenende gegen Alligator Malans wurden verschoben.
Wie es in dieser Serie weitergeht, wird in der kommenden Woche geklärt. Die Taskforce von swiss unihockey entscheidet jeweils unter Berücksichtigung der zum Entscheidungszeitpunkt aktuellen Ausgangslage. Dadurch kann sich die Entscheidungsgrundlage im zeitlichen Verlauf verändern (Quelle http://www.swissunihockey.ch).
Alle Mitglieder der betreffenden Mannschaft (U21A UHC Thun) dürfen an diesem Wochenende die MUR-Halle nicht besuchen und müssen auch keine Helfereinsätze leisten. Der Vorstand beobachtet die aktuellen Entwicklungen weiterhin aufmerksam und beurteilt die Situation fortlaufend.
Alle übrigen Spiele werden wie geplant durchgeführt. Über die Regelungen haben wir in dieser Woche bereits informiert (siehe Homepage).
Wir wünschen allen Teams viel Erfolg!
https://uhcthun.ch/de/News/Newsmeldung?newsid=73

Verfasst: 09.03.2020, 16:27
von dasrotehaus
Lällekönig hat geschrieben:Der Temperatur-Effekt (Frühjahrs- oder Sommer-Effekt) könnte für das SARS-CoV-2 anscheinend geringer ausfallen, als bis anhin vermutet/gehofft wurde. Dies teilte heute jedenfalls Drosten in seinem Update mit. Anscheinend kam eine Modellierungs-Studie einer rennomierten Gruppe heraus, der er viel Vertrauen entgegenbringt und darum seine bisherige Einschätzung revidiert.

Ausserdem vermutet er, dass das Virus in Italien schon länger unentdeckt zirkulieren konnte.

Ich kann den Podcast nur weiterempfehlen. Informativ, unaufgeregt und aus epidemiologischer Sicht sehr fundiert.
Das Coronavirus-Update mit Christian Drosten
zum ersten: darauf habe ich bereits hingewiesen, dass es zwar wünschenswert wäre, wenn sich Sars - Cov -2 wie Influenza verhalten würde, es aber nicht gegeben ist.

zum zweiten: diese Vermutung kommt auf, wenn man die Todesfälle mit der Anzahl Erkrankter korreliert. Es scheint doch eine beachtliche Dunkelziffer zu geben, was eben darauf hinweist, dass das Virus unentdeckt wirkte.
Dies ist mit der doch grossen China-Diaspora in zB Mailand vereinbar.