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Verfasst: 09.01.2012, 16:46
von Bender
Captain Sky hat geschrieben:Seit wann kann eine Galleristin den CHF-Dollar-Kurs beeinflussen?
Ach herrje ... :rolleyes:

Verfasst: 09.01.2012, 16:49
von Captain Sky
Bender hat geschrieben:Ach herrje ... :rolleyes:
Ich verstehe deine Antwort so: Eine Galleristin kann den Kurs nicht beeinflussen.
Danke, dass wir das so schnell klären konnten.

Verfasst: 09.01.2012, 16:50
von Minor
radames hat geschrieben:und die kampagne gegen hildebrand hat natürlich aus deiner sicht stark dazu beigetragen, das der CHF stabilisiert wird, nicht ... :rolleyes:
es ist schon interessant den gesamtbundesrat welcher hildebrand damals gewählt hat als Mitte-Links zu bezeichnen (sei es 2003 ins direktorium oder 2009 zum präsidenten des direktoriums) ...
Ist es denn stabilisierend den CHF an eine im freien Fall befindende Währung zu binden? Klar müssen die Exporte und Arbeitsplätze geschützt werden aber ob der Preis, die Eigene Währung dadurch aufs Spiel zu setzen es Wert ist?

Verfasst: 09.01.2012, 16:51
von sMoOv
Bender hat geschrieben:Ach herrje ... :rolleyes:
Hast Du die Email-Korrespondenz schon studiert?

Du glaubst also lieber einem CB, der es schafft in einer Woche mindestens 3 Mal nachweislich zu lügen, als einem der sämtliche Kontobewegungen seit seinem Amtsantritt zur Einsicht anbietet? (Obwohl er dies nicht einmal tun muss).

Verfasst: 09.01.2012, 16:55
von expertus
Minor hat geschrieben:Ist es denn stabilisierend den CHF an eine im freien Fall befindende Währung zu binden? Klar müssen die Exporte und Arbeitsplätze geschützt werden aber ob der Preis, die Eigene Währung dadurch aufs Spiel zu setzen es Wert ist?
Ja, ist es. Sollte der Euro zusammenbrechen, kann man die Währung dann sofort an die DM binden. Die Deutschen nehmen ca. 30% des Exportes der Schweiz ab und sind damit sehr wichtig

Verfasst: 09.01.2012, 16:55
von Bender
Captain Sky hat geschrieben:Ich verstehe deine Antwort so: Eine Galleristin kann den Kurs nicht beeinflussen.
Danke, dass wir das so schnell klären konnten.
Auf jeden Fall weniger als der Chef der Notenbank ...

Verfasst: 09.01.2012, 16:56
von cantona
Minor hat geschrieben:Auch eine ZB kann Bankrott gehen.
Damit scheidest du aus der Diskussion aus. ;)

Verfasst: 09.01.2012, 16:56
von Mindl
expertus hat geschrieben:Ja, ist es. Sollte der Euro zusammenbrechen, kann man die Währung dann sofort an die DM binden. Die Deutschen nehmen ca. 30% des Exportes der Schweiz ab und sind damit sehr wichtig
los mi rote: du bisch Ökonom :)

Verfasst: 09.01.2012, 17:02
von expertus
Mindl hat geschrieben:los mi rote: du bisch Ökonom :)
Ich habe auf jeden Fall schon genügend VWL Vorlesungen besucht und genügend in der Schweizer Wirtschaft miterlebt um zu wissen, dass zu schnelle Aufwertungen extrem problematisch sind und unseren Wohlstand gefährden.
Man sollte mich nicht falsch verstehen, ich bin für eine starke Währung und extrem bsp. gegen die Forderung der Linken die Grenze auf 1.40 zu erhöhen. Nur, die Situation bei der Parität zum Euro war dramatisch und Hildebrand hat mit der 1:20 Grenze eine sehr gute und glaubwürdige Wahl getroffen

Verfasst: 09.01.2012, 17:03
von Minor
cantona hat geschrieben:Damit scheidest du aus der Diskussion aus. ;)
Nun dann sag ich dir zuliebe: Wenn die Währung in der Hyperinflation zerbricht

Verfasst: 09.01.2012, 17:04
von Echo
expertus hat geschrieben:... (Die Parität liegt aktuell bei ca. 1.40 und diese Marke kann langfristig nicht zu weit entfernen, sonst gibt es massive Verwerfungen)
Welche Parität? Wie gemessen?
Jedenfalls werden sich durch die Aktionen der EZB die wie immer berechneten Paritäten langsam der 1.20 Marke nähern und sie irgendwann durchbrechen.

Verfasst: 09.01.2012, 17:05
von radames
Minor hat geschrieben:Ist es denn stabilisierend den CHF an eine im freien Fall befindende Währung zu binden? Klar müssen die Exporte und Arbeitsplätze geschützt werden aber ob der Preis, die Eigene Währung dadurch aufs Spiel zu setzen es Wert ist?
ich empfand die anbindung an den euro als eher schlechte entscheidung ... es wurde durchgezogen und dann muss aus meiner sicht ruhe herschen und die volle unterstützung für die SNB da sein (nur schon "aus liebe zur schweiz" ;) )

Verfasst: 09.01.2012, 17:06
von Bender
sMoOv hat geschrieben:Hast Du die Email-Korrespondenz schon studiert?

Du glaubst also lieber einem CB, der es schafft in einer Woche mindestens 3 Mal nachweislich zu lügen, als einem der sämtliche Kontobewegungen seit seinem Amtsantritt zur Einsicht anbietet? (Obwohl er dies nicht einmal tun muss).
Ich meine man sollte die Quelle, die Weitergabe der Daten und die Devisengeschäfte der Familie Hildebrand getrennt betrachten.

Das Verhalten von Hildebrand, resp. ihm und seiner Frau, waren moralisch höchst fragwürdig. Genauer gesagt hat ein Nationalbanker (und damit auch sein engster Familienkreis) sich integer zu verhalten und damit seine Finger von Devisengeschäften zu lassen.

Verfasst: 09.01.2012, 17:08
von Tsunami
expertus hat geschrieben:Der Kauf im März war ja zu einem ungünstigem Zeitpunkt, da wird er nur Verlust machen
Und wie ich geschrieben habe: Ohne Verkauf kein Gewinn. ;)
Und der Verkauf fand nicht im August statt, sondern im Oktober. Und der Verkauf hat nicht Frau H. getätigt, sondern Herr H. Mit Gewinnn.

Verfasst: 09.01.2012, 17:10
von expertus
Echo hat geschrieben:Welche Parität? Wie gemessen?
Jedenfalls werden sich durch die Aktionen der EZB die wie immer berechneten Paritäten langsam der 1.20 Marke nähern und sie irgendwann durchbrechen.
Wie man die Parität misst kannst du Googlen, das ist mir jetzt zu mühsam dir das hier zu erklären. Mit der Zeit sinkt die Parität durch die Inflationsunterschiede (Schweiz tiefere Inflation als in Europa). Dies geschieht jedoch langsam... Natürlich wird sie dann auch irgendwann die 1.20 durchbrechen (Bei heutigem Stand ca. 7-8 Jahre). Niemand hat gesagt, die 1.20 gelte bis in aller Ewigkeit, die SNB kann und wird die Grenze dann kippen, wenn reale Inflationsgefahren aufkommen. Im Moment sind diese jedoch noch nicht im Ansatz vorhanden, im Gegenteil.

Verfasst: 09.01.2012, 17:11
von Captain Sky
Tsunami hat geschrieben:Und der Verkauf hat nicht Frau H. getätigt, sondern Herr H. Mit Gewinnn.
Der Gewinn hängt wie bereits diskutiert vom verrechneten Wert ab. Da die Hildebrands wesentlich mehr Dollar haben dürften, als aufgrund der offengelegenten Belege bekannt, der Dollar in letzter Zeit vor allem gesunken ist, kann man zu mindest annehmen, dass da ein Verlust erzielt wurde.

Verfasst: 09.01.2012, 17:12
von SeBaselOnMyRhein
Bender hat geschrieben:Auf jeden Fall weniger als der Chef der Notenbank ...
Nebst der Bemerkung, dass in den Notizen seines Anlageberaters gestandet habe, dass er (Hildebrand) die Transaktion seiner Frau gutheisse, gab es da ja noch diese total dümmliche Bemerkung von Hildebrand, dass der SNB-Präsi den Wert des $ nicht beeinflussen könne. :rolleyes:

Natürlich kann er das nicht, aber er kann den Kurs des CHF in Relation zum $ beeinflussen.

Verfasst: 09.01.2012, 17:12
von sMoOv
Bender hat geschrieben: Genauer gesagt hat ein Nationalbanker (und damit auch sein engster Familienkreis) sich integer zu verhalten und damit seine Finger von Devisengeschäften zu lassen.
Da geb ich Dir grundsätzlich recht.

Aber was schlägst Du dann vor, wie seine Frau die Dollerkäufe am besten getätigt hätte?

Wie er ja betont hat, war seine Frau durch ihre Arbeit an liquiden Mitteln in Doller angewisen und beide waren ja auch sehr viel im Ausland unterwegs.

Verfasst: 09.01.2012, 17:12
von Bender
expertus hat geschrieben:Hildebrand hat mit der 1:20 Grenze eine sehr gute und glaubwürdige Wahl getroffen
Nur wenn parallel dazu langfristig die allgemeinen Kosten in der Schweiz um 20% gesenkt werden. Da würden am Ende alle profitieren.

Verfasst: 09.01.2012, 17:13
von Captain Sky
Bender hat geschrieben:Ich meine man sollte die Quelle, die Weitergabe der Daten und die Devisengeschäfte der Familie Hildebrand getrennt betrachten.

Das Verhalten von Hildebrand, resp. ihm und seiner Frau, waren moralisch höchst fragwürdig. Genauer gesagt hat ein Nationalbanker (und damit auch sein engster Familienkreis) sich integer zu verhalten und damit seine Finger von Devisengeschäften zu lassen.
Dann haben die Leute einen Fehler gemacht, die Hildebrand gewählt haben. Offensichtlich ist für ihn ein Leben ohne Dollar nicht möglich (was man einfach so hinnehmen muss, beurteilen können das wohl die wenigsten).

Verfasst: 09.01.2012, 17:14
von expertus
Bender hat geschrieben:Nur wenn parallel dazu langfristig die allgemeinen Kosten in der Schweiz um 20% gesenkt werden. Da würden am Ende alle profitieren.
Was soll das denn heissen?

Die Effizienz und Produktivität zu steigern ist immer das Ziel der Industrie und der Schweiz, solche Sprünge gehen jedoch nicht von heute auf morgen

Verfasst: 09.01.2012, 17:15
von Tsunami
Minor hat geschrieben:Ist es denn stabilisierend den CHF an eine im freien Fall befindende Währung zu binden? Klar müssen die Exporte und Arbeitsplätze geschützt werden aber ob der Preis, die Eigene Währung dadurch aufs Spiel zu setzen es Wert ist?
Es blieb der SNB absolut keine andere Wahl. Es kann sich jeder selber ein Bild machen, was mit der Schweizer Industrie, dem Tourismus und den grenznahen Geschäften passiert wäre, hätten wir noch heute und längerfristig einen € Kurs von 1.00 oder gar 0.90 resp. einen USD Kurs von 0.77 oder 0.70.
Der Schaden wäre noch viel gigantischer als er heute schon mit 1.20 ist.
Wünschenswert wäre zwar ein Kurs zwischen 1.30 - 1.40. Aber diesen Kurs kann die SNB derzeit wohl (leider) nicht halten.
Die SNB hat eine gute Arbeit geleistet.

Verfasst: 09.01.2012, 17:16
von Golega
Ich bin mir sicher, Hildebrand hat noch einige andere Bankbeziehungen. Ob dort auch FX Trades getätigt wurden ist derzeit unbekannt.

Verfasst: 09.01.2012, 17:20
von Tsunami
sMoOv hat geschrieben:Da geb ich Dir grundsätzlich recht.

Aber was schlägst Du dann vor, wie seine Frau die Dollerkäufe am besten getätigt hätte?

Wie er ja betont hat, war seine Frau durch ihre Arbeit an liquiden Mitteln in Doller angewisen und beide waren ja auch sehr viel im Ausland unterwegs.
Indem sie nur so viele Dollars kauft wie sie für ihr Geschäft und ihre Resien auch tatsächlich benötigt. Dann muss sie auch keine Dollars mehr zurückverkaufen. :cool:

Verfasst: 09.01.2012, 17:21
von Golega
Tsunami hat geschrieben:Es blieb der SNB absolut keine andere Wahl. Es kann sich jeder selber ein Bild machen, was mit der Schweizer Industrie, dem Tourismus und den grenznahen Geschäften passiert wäre, hätten wir noch heute und längerfristig einen € Kurs von 1.00 oder gar 0.90 resp. einen USD Kurs von 0.77 oder 0.70.
Der Schaden wäre noch viel gigantischer als er heute schon mit 1.20 ist.
Wünschenswert wäre zwar ein Kurs zwischen 1.30 - 1.40. Aber diesen Kurs kann die SNB derzeit wohl (leider) nicht halten.
Die SNB hat eine gute Arbeit geleistet.
Niemand kann derzeit behaupten, das sei erfolgreich. Mal schauen, wie lange man das überhaupt durchziehen kann und was uns der Spass kostet.

Verfasst: 09.01.2012, 17:22
von Bender
sMoOv hat geschrieben:Da geb ich Dir grundsätzlich recht.

Aber was schlägst Du dann vor, wie seine Frau die Dollerkäufe am besten getätigt hätte?

Wie er ja betont hat, war seine Frau durch ihre Arbeit an liquiden Mitteln in Doller angewisen und beide waren ja auch sehr viel im Ausland unterwegs.
Die Problematik ist mir hier sehr wohl bewusst und die Situation etwas gar speziell.

Grundsätzlich hätten die Gelder auf ein getrenntes Geschäftskonto überwiesen werden müssen, das nur in CHF geführt wird. Das wäre die sauberste Lösung gewesen. Es gibt halt auch Nachteile, wenn der Ehemann für Devisenkurse mitverantworlich ist.

Bezüglich den Reisen: Man kann im Ausland auch via dem CH-Konto zahlen. Wie allen Normalbürger auch. Da muss man halt den Wechselkurs berappen, so what!?

Verfasst: 09.01.2012, 17:24
von expertus
Golega hat geschrieben:Niemand kann derzeit behaupten, das sei erfolgreich. Mal schauen, wie lange man das überhaupt durchziehen kann und was uns der Spass kostet.
:rolleyes: :confused:

Nix zu tun, hätte viel mehr gekostet. Bisher wurde die Grenze auch noch nicht getestet, hat also noch nix gekostet, im Gegenteil, dadurch hat die SNB Buchgewinne verzeichnet

Verfasst: 09.01.2012, 17:25
von Tycoon
Hildebrand war das Bauernopfer denn Blocher gibt grade ne Presekonferenz wo er Widmer Schlumpf als Hauptverantwortliche bezeichnet, ergo muss diese zurück treten.

so sieht es aus.

http://www.blick.ch/news/politik/was-sa ... itt-191567

Verfasst: 09.01.2012, 17:37
von hansy
footbâle hat geschrieben:Lieber Hansi, genau so ist das. Aber deine Formulierung zeigt, dass die Botschaft immer noch nicht bei dir angekommen ist. Es gibt keine "Insider Devisendeals". Die Hildebrand Geschichte entbehrt jeder strafrechtlichen Relevanz. Weil du mir sowieso nicht glaubst, habe ich einen Link für dich gesucht, wo das Thema angesprochen wird.

Interview mit Prof. P. Kunz von der Uni Bern.

Devisengeschäfte gelten gemäss Insidergesetzgebung nicht als Strafbestand. Wieso?

Man hat sich in der Schweiz bewusst dazu entschieden, diese Geschäfte nicht entsprechend zu kriminalisieren. Dies kann man durchaus zur Diskussion stellen. Es ist im Handel leichter, kotierte Wertpapiere zu überwachen als Devisentransaktionen. Bei Börsengeschäften ist der Kreis der involvierten Leuten deutlich grösser als bei Devisen. Somit ist auch die Zahl potenzieller Straftäter bei Devisentransaktionen kleiner. Hier könnten nur Nationalbanker als Täter in Frage kommen. Die Politik sollte – ohne gesetzgeberische Haft – abklären, ob man Devisengeschäfte in der Insidergesetzgebung künftig kriminalisieren will.

http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaf ... 59217.html
danke für den link. lustig finde ich doch die aussage "Hier könnten nur Nationalbanker als Täter in Frage kommen".
so nach dem motto, weil die mögliche täterschaft "klein" / begrenzt ist, wurde es nicht aufgenommen. *sprachlos*

bleiben aber immernoch die aktienkäufe von ihm, die im raum stehen. wobe ich hier nichts konkretes gelesen habe, darum auch, die im raum stehen.


wenigstens ist er jetzt weg.

Verfasst: 09.01.2012, 17:38
von SubComandante
Tycoon hat geschrieben:Hildebrand war das Bauernopfer denn Blocher gibt grade ne Presekonferenz wo er Widmer Schlumpf als Hauptverantwortliche bezeichnet, ergo muss diese zurück treten.

so sieht es aus.

http://www.blick.ch/news/politik/was-sa ... itt-191567
Zuerst mal die Quellen untersuchen, dann darf er gerne um weitere Parlamentarische Immunität betteln.