Fink hatte den geringsten Druck.El Oso Locote hat geschrieben:Ach bitte, koller ist deutlich weniger druck aussgesetzt als alle seine vorgänger vor ihm seit gross, er ist der einzige der ofiziel nicht meister werden muss. Man kann jetzt sagen dies sei kein vertrauensbeweis in seine fähigkeiten oder das er den nötigen spielraum hat um das team in der entwicklung voran zu bringen.
Aber ich denke in einem punkt dürften wir uns einig sein, nämlich der einzige grund an koller festzuhalten wäre, dass er sichtbar das team weiter entwickelt mit oder auch ohne meistertitel.
Nach der verpassten Meisterschaft wurde ein Umbruch angekündigt. Alle gingen von einer Übergangssaison aus, welche auch so verkündet wurde. Trotz der löchrigen Defensive, trotz der vielen Kritik an seinem selbstsicheren Auftreten, trotz der dünnhäutigen Reaktion auf Kritik, stärkte man ihm den Rücken. Er hatte schon von Beginn weg einen Vertrag über zwei Jahre. Er erhielt mit Alex Frei auch den damals teuersten Transfer der Vereinsgeschichte. Hatte ein Top-Kader zur Verfügung. Das Vertrauen bewies man, indem man auch die Jugendakademie in seine Vision miteinbezog, etc. Die Meisterschaft kam unerwartet, weil eine sensationelle Aufholjagd gestartet wurde. Die Fans, welche anfangs noch zweifelten wurden von der Euphorie angesteckt. Das ist in einem furchtlosen Klima möglich.
Aber ich weiss, was du sagen wolltest. Koller hat weniger Druck als alle Trainer seit Fink (ausser vielleicht Wicky).
Ich stimme dir zu, dass dringend Entwicklung nötig ist. Auch, dass es einem jungen Trainer einfacher fällt, sich zu entwickeln, als einem alten. Aber solange die Führung nicht realisiert, was sie von ihrer Seite verbessern muss, könnte der nächste Trainer das gleiche Schicksal ereilen, wie Wicky. Da wurde ein ähnlicher, wegen des Wechsels der Führung sogar krasserer Umbruch als bei Fink eingeläutet und am Ende wurde trotz des ausgesprochenen Vertrauens wegen drohendem Ausscheidens die Reissleine gezogen. Wicky konnte mit weniger Druck starten, weil er das Vertrauen spürte. Der Druck stieg bei ihm erst in der Saisonvorbereitung massiv an, als plötzlich den Testspielen so viel Aufmerksamkeit beigemessen wurde, als das Ausscheiden drohte, als das Vertrauen weg war. Da wurde ihm klar, dass der Druck europäisch zu spielen riesig war.
Druck kann man sich auch selber machen. Vor allem, wenn man kein Vertrauen zu spüren glaubt. Wie viel Vertrauen schenkst du in die Worte der Führung, wenn du miteinbeziehst, wie schnell sie ihre Meinung ändern kann? Und all die Dinge, welche ich zuvor schon erwähnt habe?
Es könnte (muss nicht) sich auch mit Koller gut entwickeln, wenn ein langfristiges Denken Einzug hält. Ohne diesen Wandel denkt man zu kurz und muss weiterhin von Trainer zu Trainer wechseln, statt etwas über längere Zeit entwickeln zu lassen. Ja, wenn du einem Trainer nicht das Vertrauen schenkst und ihm die Bedingungen gibst, sich entwickeln zu können, ist Koller in meinen Augen nicht der richtige Kandidat. Ich bin aber gegen eine Trial-and-Error Philosophie bei der Trainerwahl. Das kann sich der FCB nicht leisten, wenn er langfristig sparen und erfolgreich sein will. Denn dann müsste er nicht nur seinen Spielern die Möglichkeit bieten, sich zu entwickeln, sondern auch seinem Trainer und sich selbst.
Es ist nicht damit getan, nur den Trainer auszuwechseln.