Quo hat geschrieben:Ich kann nicht verstehen, wieso hier so viele diesen Gerber als die Idealbesetzung als Sportchef beim FCB betrachten. Es ist doch ein Riesenunterschied, ob du bei Thun mit bescheidenen Mitteln eine Mannschaft zusammenstellen musst, die in erster Linie um den Ligaerhalt kämpfen wird oder ob du beim FCB (mit mittlerweile allerdings auch bescheidenen Mitteln...) eine Mannschaft bilden sollst, die um den Titel spielen muss
Die Aufgabe ist aber nahezu dieselbe: Die kaufst Spieler ein und verkaufst sie danach. Du musst dazu Spieler bewerten können und ihr Potential einschätzen. Und dann dabei gut verhandeln können, beim Einkauf wie Verkauf.
Beim FCB ist das einfach eine Preisklasse höher. Ist wie der Einkäufer in einem Unternehmen, der einfach jetzt die teurere Commodity einkaufen darf, aber auch mehr Geld zur Verfügung hat.
Mundharmonika hat geschrieben:Dem hier im Forum von vielen heilig gesprochenen BH ging es letztlich auch nur um seine Kohle.
Mundharmonika hat geschrieben:Versteh mich nicht falsch: Heuslers Leistungen sind für mich unbestritten und ein Vergleich mit Burgener erübrigt sich komplett. Da gibt es bei Äpfel und Birnen sogar noch mehr Gemeinsamkeiten...
Allerdings war Heusler - und das ist nicht wertend positiv oder negativ gemeint - eben letztlich auch ein (guter) Geschäftsmann, der den FCB zum richtigen Zeitpunkt für einen guten Preis verkaufen konnte. Auch wenn die Zeit unter Heusler fantastisch war, so habe ich ihn nie als Heiligen gesehen, wie er hier manchmal dargestellt wurde. Das meinte ich mit meinem Post.
Mich hat erstaunt, wie brutal Du das zunächst formuliert hast. Du hast das ja schon seit Jahren thematisiert, die in Folge des Erfolgs enorm gewachsene Erwartungshaltung der FCB Fans. Die hat Heusler zu schaffen gemacht: Du bringst eine eigentlich enorm gute Leistung, indem Du den Titel immer wieder verteidigst und dann auch noch international Erfolg hast, und auch immer wieder neue Spieler holst, die das schaffen und so wieder gegen Transfererlös weiterziehen können. Und auch immer wieder neue Trainer holen musst, weil sie entweder abgeworben werden oder sich sehr schnell verbrauchen. Unter solchen Umständen ist es eigentlich eine enorme Leistung, immer wieder den Titel zu verteidigen, ja, zum siebten Mal den Titel zu verteidigen ist viel schwerer als ihn zum ersten Mal zu holen.
Leider war das ja bei der Wahrnehmung vieler Fans genau umgekehrt, man gewöhnte sich an die Titel, auch an die internationalen Erfolge und fand das immer selbstverständlicher, und mäkelte daran rum, dass zu wenig attraktiv gespielt wurde oder der Trainer die falsche Herkunft habe, zu wenige Junge und Regionale einsetze, schlecht in den Interviews sich präsentiert und was weiss ich noch alles. Dabei stellte sich bei weiten Teilen der Fans, aber leider auch bei Marcel Rohr, ein völliger Realitätsverlust ein. Kulminantionspunkt war das Fischer Bashing, die völlig überzogene Kritik an einem Trainer, den Heusler und Heitz gleichzeitig als den reifsten erkannt hatten.
Gleichzeitig war aber etwas eingetreten, was man in der Aera Oeri (damit ist die ganze Zeit gemeint, in der die Mäzenin Geld in den Klub pumpte, also auch Phasen unter der Präsidentschaft von Jäggi und Edelmann) nie gedacht hätte, dass der Klub nämlich nicht nur finanziell selbsttragend wurde, sondern sogar enorme Gewinne schrieb, und das selbst dann, wenn die Möglichkeiten von Abschreibungen und Rückstellungen voll ausgeschöpft worden sind. Daran haben Heusler und Heitz definitiv nicht gedacht, als sie von Gigi Oeri die Aktien übernommen hatten, damals war das ein symbolischer Akt.
Dass sie nun von der Wertsteigerung profitieren wollten, ist ok, sie hätten aber auch noch mehr Geld einnehmen können, wenn sie an einen ausländischen Investor verkauft hätten, und auch mit den Abschreibungen und Rückstellungen nicht so konservativ vorgegangen wären.
Wie es Eric Sarrasin selbst berechnet hatte, wäre fast das Doppelte dringelegen (40 Mio statt 25 Mio).