Brad Butterworth, gestern antworteten Sie nicht klar, deshalb noch einmal dieselbe Frage. Bleiben Sie bei Alinghi für den nächsten Americau2019s Cup?
Ja, ich bleibe bei Alinghi.
Ist der Vertrag schon unterschrieben?
Nein, aber ich bleibe ziemlich sicher. Das heisst, ich bleibe zu 100 Prozent.
Und die anderen vier Landsleute aus dem so genannten Jahrhundertteam, mit denen Sie nun viermal den Cup gewonnen haben u2013 Murray Jones, Simon Daubney, Warwick Fleury und Dean Phipps?
Die bleiben auch. Das ist sehr wichtig. Wir segeln seit über 20 Jahren zusammen, das ist unsere Stärke. Weshalb sollten wir das aufgeben? Den Cup zum fünften Mal zu gewinnen, das ist unser neues Ziel, das wäre fantastisch.
Was sagte Ihr Kumpel Russell Coutts dazu, dass Sie nicht zu ihm zurückkehren?
Ich weiss es nicht. Ich weiss auch nicht, zu welchem Team er geht. Er hat es mir noch nicht gesagt.
Beim nächsten Americau2019s Cup wird er erstmals Ihr Rivale sein.
Ja, das ist so. Aber ich hoffe, es kommt wieder einmal die Zeit, da wir miteinander segeln.
Routine an Bord, wie wichtig ist sie?
(Lacht.) Routine an Bord bedeutet, dass einem alles weh tut. Ich bin nun 48 Jahre alt, ich weiss, dass es nicht einfacher wird. Mein Job als Taktiker ist körperlich nicht so anspruchsvoll wie andere, aber mental fordert er mich stark. Ich mache weiter, weil der Americau2019s Cup ein gutes Leben ist.
Stratege Murray Jones ist 50. Er sagte einst, mit 50 wolle er nicht mehr auf den Mast steigen.
Murray Jones übt eine Schlüsselrolle aus an Bord unseres Teams. Wir haben andere Segler, die seinen Job machen können und auf den Mast steigen, um den Wind zu beobachten. Aber ich will Murray Jones im Team haben. Und auch Simon Daubney ist sicher dabei, wie auch Dean Phipps und Warwick Fleury.
Und Steuermann Ed Baird, der Russell Coutts ersetzte?
Ich wünsche mir, das er bleibt, und es sieht gut aus. Er hat das Boot hervorragend gesteuert. Viele Leute hegten Bedenken gegenüber Ed Baird, trauten ihm das nicht zu. Ed aber kümmerte sich am wenigsten um solche Vorbehalte. Steuermann zu sein, bedeutet, viel Stress an Bord zu haben. Er hat die Aufgabe hervorragend gemeistert.
Haben Sie sich schon Gedanken um das Durchschnittsalter von Alinghi gemacht?
Ja, es ist um die 60 Jahre oder ._._.
Nein, nicht ganz, 43 Jahre. Muss das Team nicht verjüngt werden?
Wir haben doch gezeigt, dass wir mit den anderen immer noch gut mithalten können.
Das heisst, die ganze Alinghi-Crew, die 17 Segler, die während der sieben Rennen an Bord waren, bleiben zusammen?
Alinghi bleibt als Team zusammen. Es wird Wechsel geben, aber es werden nicht viele sein.
Sie haben in einem Interview gesagt, als Titelverteidiger habe man keine Geschichte zu erzählen, Herausforderer zu sein, sei als Segler interessanter.
Ja, das ist so. Als Titelverteidiger arbeiteten wir fast vier Jahre auf dieses Ziel hin, aber wir segelten nur zwei Wochen im Wettkampf. Es ist nicht einfach, so richtig in Form zu kommen. Wir machten zu Beginn der Serie einige dumme Fehler, ich brauchte einige Tage, um wieder richtig das Gefühl für dieses Regattarevier zu haben. Es war nicht einfach, während Wochen den Herausforderern im Louis Vuitton Cup zuzusehen, wie sie Match Race segelten, um Punkte kämpften, und wir fuhren hinaus, um zu trainieren. Das machte mir keinen Spass. Aber dies muss man in Kauf nehmen, wenn man Titelverteidiger ist. Es gibt viele, die wünschten, sie wären in unserer Position.
http://www.tagi.ch/dyn/news/segeln/768861.html