«Diese Superstimmung brauchen wir»
MLADEN PETRIC WAR DER ÜBERRAGENDE MANN AUF DEM FELD BEIM 4:1-SIEG DES FCB

Starker Auftritt. Mladen Petric war der beste Mann auf dem Platz. Ein Tor und drei Assists bestätigen dies. Foto Holenstein
INTERVIEW:REMO MEISTER
Ein Tor selbst erzielt und zu allen anderen drei Treffern die Vorarbeit geleistet: Mladen Petrics Bilanz nach dem gestrigen Heimspiel gegen den FC Thun spricht für sich - der Stürmer findet zu seiner Form.
Mladen Petric hatte schon schwierigere Aufgaben zu bewältigen, als gestern nach dem 4:1-Sieg gegen den FC Thun vor die wartenden Journalisten zu treten. Wenn man als Stürmer selbst ein Tor geschossen und drei weitere vorbereitet hat, lässt sich mit Lockerheit und einem zufriedenen Gemüt Auskunft geben. Doch auch die Bestimmtheit fehlte beim Stürmer nicht

as erste Statement eines Medienschaffenden - «Mladen Petric, Sie hatten bei drei Treffern Ihre Füsse im Spielu2026» - korrigierte der 25-jährige Aargauer postwendend:«Nein, bei vier Toren.»
baz:Mladen Petric, die Frage nach Ihrer Zufriedenheit dürfte sich nach diesem Spiel fast schon erübrigen. Wir stellen sie trotzdem: Sind Sie zufrieden mit dem Team und mit sich selbst?
mladen petric:Ja, für uns war es wichtig, wieder einmal diskussionslos gewonnen zu haben. Mit meiner Leistung bin ich im Grossen und Ganzen auch zufrieden. Ich wäre noch zufriedener, wenn ich körperlich noch etwas fitter wäre. Aber ansonsten läuft es gut, es war mein viertes Tor in meinem vierten Spiel -wenn es so weitergeht, bin ich glücklich.
Was meinen Sie damit, dass Sie körperlich nicht ganz fit sind?
Ich habe ab und zu ein paar muskuläre Probleme, aber nichts Gravierendes. Grundsätzlich fühle ich mich gut, auch das Selbstvertrauen ist bei mir vorhanden. Einen Schub gibt mir natürlich auch das Aufgebot für die kroatische Nationalmannschaft, das ich kürzlich erhalten habe.
War der FC Thun, der ziemlich schwach spielte, genau der richtige Gegner für den FCB zu diesem Zeitpunkt?
Thun ist keine schlechte Mannschaft, die können schon Fussballspielen und zeigen das auch immer wieder. Vielleicht haben wir sie einfach ein bisschen überrannt. Wir haben von Anfang an konsequent unsere Chancen verwertet, nicht wie gegen Vaduz. Das war entscheidend, damit der Gegner einen Knick erfährt und nicht nur hinten reinstehen kann.
Was bedeutet dieser Sieg für den FCB nach dem schlechten Saisonstart?
Wir haben ganz klar einen wichtigen Schritt vorwärts gemacht. Von einer Krise will ich nicht reden, aber wir haben bisher nicht so gespielt, wie wir das eigentlich können. Der Sieg gegen Thun war deshalb sehr wichtig, nicht zuletzt auch für den mentalen Bereich. Wir dürfen nicht beginnen, an uns zu zweifeln. Wir wissen, dass wir sehr viel Potenzial haben. Dieser Sieg hat das gezeigt, und unser Selbstvertrauen profitiert natürlich davon.
Sie waren in eine schmerzhafte Szene verwickelt, als Thuns Deumi Sie in den Unterleib trat. Wie haben Sie die Szene erlebt?
Es ist eine Frechheit, dass ein solcher Spieler noch auf dem Platz stehen darf. Er ist ja bekannt für solche Tätlichkeiten. Und der Linienrichter steht zwei Meter danebenu2026 Es ist für mich unerklärlich, wie man so etwas übersehen kann. Er kickt mich mit voller Wucht zwischen die Beine, auf diese Weise kann man auch zeugungsunfähig werden. Ich hoffe, dass der mal anständig lange gesperrt wird, bevor wirklich einmal ein Spieler schlimm verletzt wird.
Gegen Thun war das erste Mal in der Meisterschaft wieder Publikum anwesend. Wie stark haben Sie davon profitiert?
Man hat in den Geisterspielen gesehen, dass uns die Fans gefehlt haben. Es war jetzt dafür umso schöner, dass so viele Leute im Stadion waren, trotz diesem schlechten Wetter. Von mir aus gesehen hat eine Superstimmung geherrscht gegen Thun. Das ist das, was wir brauchen, auch wenn es einmal nicht so optimal läuft.