fixi hat geschrieben: 09.05.2023, 20:37
Kann jemand das Interview mit DD hier reinkopieren? Merci
Basler Zeitung vom 10.05.2023, Seite 34,35«
2023 wird das finanziell schwierigste Jahr der FCB-
Geschichte»David Degen, Ihr letztes BaZ-Interview liegt mehr als eineinhalb
Jahre zurück ?
Erst?
Das ist doch gar nicht so lange her (lacht).
Wie kommts?
Im Verwaltungsrat
der Holding haben wir uns im letzten Sommer entschlossen, dass wir nach
der Übernahme zunächst
die Ausgangslage und
die wichtigsten Themen
des FCB analysieren und vorerst mehr in
den Hintergrund treten wollen. Uns ist durchaus bewusst, dass
das zum Teil Unverständnis ausgelöst hat und nicht in jeder Situation
der ideale Weg war. Aber künftig werden wir wieder offensiver kommunizieren.
Hatten Sie denn ein Problem mit uns?
Sie wissen, dass ich in gewissen Punkten auch mit
der Berichterstattung
der BaZ nicht einverstanden war. Da geht es nicht um Kritik an meiner oder unserer Arbeit. Die darf jeder äussern, solange sie sachlich ist. Ich habe ein Problem damit, wenn es persönlich
wird und unter
die Gürtellinie geht. Und genau
das ist in
den letzten Monaten immer wieder passiert. Wenn auch nicht unbedingt bei Ihnen.
Was meinen Sie damit?
Es sind Fakten teilweise völlig verdreht worden. Es wurden Dinge behauptet,
die nicht stimmen. Zum Beispiel, dass ich selbst
die Aufstellung mache: Ich würde es mir ja wünschen, mal
die Aufstellung machen zu können, dann müsste ich mich danach wenigstens nur über mich selbst aufregen, wenn es nicht funktioniert (lacht).
Es ging so weit, dass Sie im Dezember sagten, Sie würden zur Verfügung stehen, wenn es mal nicht läuft. Dann wurde ein paar Wochen später Alex Frei entlassen ?
Halt! Moment! Jeder weiss, dass ich hinstehe, wenn es mich braucht.
Wo waren Sie nach
der Entlassung von Frei?
Wir haben uns aus verschiedenen Gründen entschlossen, dass
die Kommunikation zur Entlassung von Alex durch
den Sportchef erfolgen sollte. Daher habe ich mich nicht öffentlich geäussert und
das würde ich heute vielleicht anders machen. Aber
das heisst nicht, dass ich damals überhaupt nicht zur Verfügung stand. Intern war ich da und übernahm
die Verantwortung für unsere Entscheidung. Und ich stellte mich auch bei einem Treffen im Saal 12
den Fragen
der Fans.
Aber es hätte auch eine Erklärung nach aussen, an
die breite Öffentlichkeit gebraucht.
Mir ist bewusst, dass sich viele Menschen durch Ihre Berichterstattung ein Bild machen. Wir konnten diese Menschen nicht abholen und sie haben sich anhand
der vielen Berichte eine Meinung gebildet - wohl eher negativ als positiv. Aber: Ich empfinde es auch als Stärke, dass wir aus
der Besitzerschaft nicht immer alles kommentieren.
Es war aber nicht irgendein Thema, sondern es ging um
die Entlassung
des Cheftrainers. Dem kann man sich nicht entziehen.
Ich sagte ja, dass ich es in einer vergleichbaren Situation anders machen würde.
Sie sind und bleiben
das Gesicht
des FCB.
Das fängt ja schon damit an, dass Sie
den Club von Bernhard Burgener übernommen haben.
Aber ich habe ein Problem damit, wenn es gebetsmühlenartig heisst: David Degen hat entschieden. Auch in Fällen, bei
denen ich vielleicht ganz anderer Meinung bin, im VR aber überstimmt wurde.
Haben Sie sich auch zurückgezogen, weil Ihnen Ihre Aussagen immer wieder um
die Ohren fliegen?
(Denkt lange nach) Schauen Sie: In jedem anderen Club werden Aussagen getätigt,
die ein paar Wochen oder Monate später nicht mehr gültig sind. Überall passiert
das, aber es bleibt ruhig. Nur mir als David Degen
wird es im Nachhinein vorgeworfen!
Das stimmt doch nicht, es werden auch Verantwortliche in anderen Clubs kritisiert.
Im Fussball läuft es überall so und es
wird grösstenteils akzeptiert. Aber wenn ich mal etwas sage, was sich im Nachhinein als falsch erweist,
wird es nicht akzeptiert. Und weil man es mit
dem Degen ja machen kann, darf man alles schreiben. Da kann jeder in
der Schweiz draufhauen. Die Hemmschwelle für Kritik an meiner Person lag teilweise nicht mal mehr bei null - sondern weit darunter. Ich habe breite Schultern,
die braucht es in diesem Job. Aber von Januar bis Mitte März gab es eine Phase,
die für mich persönlich alles andere als einfach war.
Wieso?
Es ging doch nur noch darum, auf meine Person zu zielen. Da haben es sich einige Ihrer Berufskollegen etwas gar einfach gemacht, indem sie undifferenziert einfach auf
den Mann spielten.
Sind Sie jemals an einen Punkt gekommen, an
dem Sie sich gesagt haben: Wieso tue ich mir
das überhaupt an?
Ich habe nie resigniert, nein.
Das kenne ich nicht. Nie! Aber natürlich gab es Zweifel.
Auch, warum Sie
den Club vor zwei
Jahren übernommen haben?
Denken Sie mal zurück! Wir haben vor zwei
Jahren Geld für
den FCB gezahlt, als jeder normale Mensch,
der von wirtschaftlichen Dingen eine Ahnung hat, gesagt hätte: «Nie im Leben!» Keiner mit einem normalen Verstand hätte mehr als einen Franken in
den FCB investiert. Man kann sogar
die Meinung vertreten, dass uns Bernhard Burgener Geld mit auf
den Weg hätte geben müssen. Dafür, dass wir bereit waren, ihm
die Verantwortung abzunehmen. Stattdessen haben wir viel Geld für einen Club ohne Reserven und mit einem massiven strukturellen Defizit gezahlt. Geld,
das wir gut als Startreserve für
den FCB hätten brauchen können. Aber
das sehen
die Leute ja nicht!
Sehen Sie Ihren Einsatz von damals heute zu wenig wertgeschätzt?
Ich erwarte keinen Dank!
Das Einzige, was ich erwarte, ist ein gewisser Respekt. Und
der ist bei manchen komplett verloren gegangen, wenn es um
die Bewertung von mir oder meinem Team geht.
Wenn Sie zurückblicken auf
die zwei
Jahre: Wo steht
der FCB heute? Steht er besser da als damals? Oder schlechter?
Er steht besser da. Deutlich besser.
Woran machen Sie
das fest?
Wir haben zig Millionen an Ausgaben reduziert. Wir haben in unserem Kader eine angemessene Lohnstruktur. Wir haben mit
der Nutzung
des Stadions Fortschritte erzielt. Im Catering sind wir besser aufgestellt. Auf
dem Campus haben wir aufgeräumt. Es gibt etliche Verbesserungen. Ich werfe mir eigentlich nur in einem Punkt etwas vor.
In welchem?
Wir hätten von Anfang an noch radikaler sein müssen. Wir hätten noch direkter, klarer und härter sein müssen. So, wie
der FCB in
den letzten
Jahren gelebt hat, ist er nicht finanzierbar!
Beschäftigt Sie
die finanzielle Situation
des FCB nach zwei
Jahren des Sparens und
der Umstrukturierung also noch immer am meisten?
Muss ich Sie wirklich daran erinnern, was alles passiert ist? Wir hatten Corona. Uns sind Sponsoren abgesprungen. Einige Fans haben ihre Jahreskarten abgegeben. Es gab einen Graben zwischen Clubführung und Verein. Es gab eine juristische Auseinandersetzung mit
der alten Führung. Es gab keine
finanziellen Reserven mehr.
Das Kader war überteuert. Ich könnte noch mehr Dinge aufzählen,
die hier falsch gelaufen sind.
Haben Sie
das Gefühl, dass manche Anhänger noch immer nicht begriffen haben, wie schlecht es
dem FCB geht?
Das kann ich nicht beurteilen. Ich kann Ihnen nur meine Perspektive schildern und sie ist teilweise dramatisch. Wir laufen für
das Geschäftsjahr 2023 schon wieder einem massiven strukturellen Defizit hinterher ?
? und kämpfen gerade in
den Frühlingsmonaten um
die Liquidität.
Ja, im Frühling mussten wir um
die Liquidität kämpfen.
Wenn man
die Jahresrechnung 2022 durchleuchtet, war
das strukturelle Defizit im vergangenen
Jahr so gross wie nie zuvor.
Richtig.
Unsere Rechnung sagt, dass es rund 34 Millionen Franken waren.
Ich kann es Ihnen nicht exakt sagen. Aber ja,
das strukturelle Defizit im
Jahr 2022 betrug um
die 30 Millionen.
Wie kann
das sein? Man spart, aber
das strukturelle Defizit
wird grösser.
Ich zeige es Ihnen (steht auf und stellt sich vor ein Flipchart). Im
Jahr 2021 haben wir
den Club im Mai übernommen. Damals hatten wir mit all
den laufenden Verträgen kaum eine Chance,
die Ausgaben zu reduzieren, richtig?
Richtig.
2022 haben wir
die Kosten gesenkt. Nicht unbedingt bei
der 1. Mannschaft, weil es auch da viele laufende Verträge gab, aber an anderen Stellen. Beim Stadion, beim Fanshop in
der Stadt, bei
der IT-Kooperation mit Bayern München. Was ich sagen will: Wir haben zwar viel geschafft, aber es ist trotzdem zu wenig. Denn im Zuge von Corona und
der Unruhen rund um
den FCB-Besitzerstreit sind Einnahmen eingebrochen.
Das haben wir 2022 voll gespürt.
Welche Einnahmen?
Beim Sponsoring, beim Marketing, auch bei
den Zuschauern. Wir sind bei 15'000 Saisonkarten und
die Zahlen stagnieren. Wir vermissen auch viele,
die damals sagten: «Ihr müsst
den Club retten!» Ich frage mich: Wo sind
die jetzt?
Aus
dem Geschäftsbericht lässt sich noch etwas anderes ablesen: Die Situation war 2022 trotz 30 Millionen Franken Transfereinnahmen so prekär, dass
die Holding 4 Millionen Franken in
die FC Basel 1893 AG einschoss. Wir nehmen mal an, dass dieses Geld von
den vier Holding-Verwaltungsräten, David Degen, Dan Holzmann, Ursula und Andreas Rey-Krayer kam.
Kein Kommentar. Wo lesen Sie
das heraus?
Aus
dem Jahresbericht. Anders lässt sich
der Posten «Darlehen FC Basel Holding AG»,
der im Vorjahr bei null Franken stand, nicht erklären.
Es ist mir bewusst, dass Sie
das interessiert, aber es gibt Dinge,
die wir als privat gehaltenes Unternehmen nicht publizieren.
Hat
der Verwaltungsrat
der Holding diese 4 Millionen gemäss
der Aktienanteile eingeschossen?
Es ist intern gelöst worden. Mehr sage ich dazu nicht.
Aber wenn Sie nicht mehr dazu sagen, dann kann man auf
die Idee kommen, dass Sie etwas zu verbergen haben. Es könnte ja sogar sein, dass
das Geld von einer zusätzlichen, fünften Person eingeschossen wurde.
Wir haben es unter uns gelöst, wir vier. Damit ist
das Thema erledigt.
Sie haben an einer Pressekonferenz im Dezember erklärt,
der FCB werde
das Jahr mit einer haarscharfen schwarzen Null abschliessen. Kurz darauf hiess es dann ?
Das Jahr war zum Zeitpunkt meiner Aussage noch nicht abgeschlossen und ich hatte diese Auskunft erhalten. Als dann alles abgeschlossen war, ergab sich aber ein Verlust von 1,2 Millionen Franken.
Können Sie sagen, wie hoch
das strukturelle Defizit für
das Jahr 2023 ungefähr ist?
Das strukturelle Defizit
wird deutlich kleiner sein als 2022. Aber ich kann Ihnen keine genaue Zahl nennen. Und etwas lässt sich leider trotzdem mit Bestimmtheit sagen:
Das Jahr 2023 wird finanziell das schwierigste in
der Geschichte des FCB.
Wann tritt eine Besserung ein?
Für
das Jahr 2024 sieht es schon deutlich besser aus, weil wir einige Dinge anpassen konnten.
Das Jahr 2025
wird dann
das erste sein, in
dem wir - abgesehen von
der Stadionsituation - keine Altlasten mehr haben.
Wo gibt es überhaupt noch Potenzial, um Kosten zu senken? Abgesehen von
der Mannschaft, wo Sie Spieler verkaufen könnten.
Wir können sicher noch weiter sparen. Aber es geht auch um
die Einnahmen,
die wir steigern können. Wir haben grosses Potenzial in Sachen Sponsoring, beim Stadion gibt es viele Dinge,
die wir verbessern können, um unseren Fans ein Erlebnis zu bieten.
Das Stadion ist weiterhin ein riesiger Kostenpunkt.
Hinter «Organisationskosten Heimspiel» steht in unserem Geschäftsbericht eine Zahl von fast 14 Millionen Franken. Vierzehn! Wir mussten aufgrund
der steigenden Kosten für
das Jahr 2023 allein eine Million Franken mehr für
den Stromverbrauch budgetieren.
Es wurde nun ein neues Nutzungsmodell erarbeitet:
Der FC Basel zahlt weniger Miete, ist aber für
den Innenbereich
des Stadions verantwortlich.
Das ist ein guter Zwischenschritt. Aber auch so sind
die Kosten riesig, wenn wir zum Beispiel
die Videoscreens ersetzen oder
die Lichtanlage erneuern müssen. Die optimale Lösung wäre weiterhin: Entweder
das Stadion gehört
der Stadt - oder uns. Wir befinden uns in Gesprächen, damit wir zu einer Lösung in dieser Frage kommen.
Das klingt alles so, als befinde sich
der FC Basel weiterhin mitten im Umbruch.
Es ist sicher so, dass wir kürzlich nochmal einige Anpassungen vorgenommen haben. Wir mussten nach
der Übernahme von jetzt auf gleich entscheiden. Jetzt hatten wir etwas mehr Zeit und haben Dinge optimiert. Und jetzt ist es so, dass man sagen kann: Wir sind endlich bereit - auch wenn
das nach zwei
Jahren vielleicht paradox klingt.
In wenigen Tagen, am 15. Mai, findet
die Mitgliederversammlung statt. Was erwarten Sie für einen Abend?
(Überlegt) Ich habe ehrlich gesagt keine Erwartungen. Ich weiss nicht, ob es viele kritische Stimmen geben
wird oder nicht.
Der Verwaltungsrat
der Holding hatte vor wenigen Wochen
den Plan, dass
der Basisverein gemäss seinem Anteil von 25 Prozent an
der FC Basel 1893 AG auch ein Viertel
des Verlusts für
das Geschäftsjahr 2022 deckt. Also 300'000 Franken.
Es war eine Fehleinschätzung von uns. Punkt! Und dafür entschuldige ich mich an dieser Stelle auch nochmal. Aber dass es überhaupt diese Trennung zwischen Club und Basisverein gibt, ist kein tragbarer Zustand.
Was meinen Sie?
Auch da blicke ich nochmal kurz zurück: Wir haben vor zwei
Jahren nicht nur
die finanzielle Lage übernommen, sondern auch
die Situation zwischen Verein und AG: Da war
der Verein fast schon zur Opposition geworden. Man hat einander misstraut. Also sitzt auch jetzt keiner
der vier Holding-Verwaltungsräte im Vereinsvorstand. Diesen Graben dürfte es eigentlich gar nicht geben.
Stellen Sie oder ein anderes Mitglied
des Holding-Verwaltungsrats sich für
den Vereinsvorstand zur Wahl? So könnte man
den Graben abbauen und Einheit demonstrieren.
Nein. Wir haben
das Gefühl, dass
der Zeitpunkt
der falsche ist. Jetzt geht es darum, dass
die Leute uns verstehen und uns vertrauen, dass wir
das Beste für
den Club wollen. Darum werden wir an
der GV auch nochmal unsere Ideen und Pläne erklären.
Auch, warum Sie
die Idee hatten, dass
der Verein
den Verlust mitträgt?
Nochmal: Es war eine komplette Fehleinschätzung
der Wahrnehmung
der Öffentlichkeit. Es ging nie darum,
dem Verein oder
den Mitgliedern irgendetwas wegzunehmen.
Warum sind Sie dann so vorgegangen?
Wir hatten
das Gefühl, dass wir mit diesem Schritt eine Diskussion auslösen und
das Konstrukt hinterfragen. Wir haben gehofft, dass etwas Neues entstehen kann, wie zum Beispiel eine Publikumsaktie. Auch wenn dafür jetzt nicht
der richtige Zeitpunkt ist, so hoffe ich, dass wir in Zukunft etwas in diese Richtung umsetzen können.
Publikumsaktien statt 25 Prozent,
die beim Basisverein sind?
Der Basisverein soll Teil
der AG-Besitzerschaft bleiben. Aber ob er 25, 10 oder 1 Prozent hält: Ich denke, es geht in jedem dieser Fälle primär um
den Symbolcharakter. Mit einer Anpassung
des Konstrukts würden wir darüber hinaus aber Einzelpersonen
die Möglichkeit zur Partizipation bieten. Und
der FCB erhielte Geld für jeden Aktienkauf.
Was passiert, wenn
die Mitglieder Sie nicht mehr als AG-Verwaltungsratspräsident wählen und Sie
den Rückhalt
der Basis verlieren, so wie
das bei Bernhard Burgener und CEO Roland Heri
der Fall war?
Daran denke ich nicht.
Würden Sie Volkes Stimme auch ignorieren und kraft
der 75-Prozent-Mehrheit, dank
der Sie und Ihre Mitstreiter
die AG kontrollieren, einfach weitermachen?
Ich weiss es nicht. Aber nochmal: Ich habe
dem FCB nicht geschadet. Natürlich waren rückblickend nicht alle unsere Entscheide korrekt, natürlich haben wir Fehler gemacht. Aber niemand kann uns vorwerfen, dass wir nicht alles für
das Wohl
des Clubs unternehmen.
Wie sehen Sie, mit ein paar Tagen Abstand,
die Vorfälle nach
dem Cup-Halbfinal gegen YB, als mehrere Vermummte
das Sicherheitspersonal attackierten?
(Überlegt) Was da passiert ist, macht mich immer noch sprachlos. Ich kann nicht verstehen, wie so etwas passieren kann, weil diese Form
der Gewalt und
der Rache in meiner Welt nicht vorkommt. Ich würde diese Menschen gern fragen, worum es ihnen geht. Warum sie
dem FCB und
dem Schweizer Fussball so schaden.
Wie kann
der Club verhindern, dass so etwas erneut passiert?
Man
wird nie
die Garantie haben, dass so etwas nicht mehr passiert. Aber wir haben als erste Reaktion
den Sektor D und
den Gästesektor geschlossen. Zum Glück nicht
das ganze Stadion. Natürlich haben wir damit viele Unbeteiligte vor
den Kopf gestossen, aber wir müssen alle irgendwo
die Konsequenzen ziehen. Und es ist klar, dass wir
den Dialog wieder intensiver führen müssen. Da geht es auch um
die Selbstregulierung, wie es
die Kurve in ihrem Statement selber geschrieben hat.
Im Stadion kommt es zu Änderungen, weil Protectas und damit
der ausgerüstete schwere Ordnungsdienst sich zurückgezogen hat. Aber es ist auch zu hören, dass Sie im Bereich
des Stadiondiensts, also bei
den Stewards, abbauen wollen.
Wir bauen nicht ab, sondern werden effizienter.
Bitte erklären Sie
das.
Es gibt drei Stufen, wenn Sie so wollen: Den Stadiondienst, dann
den Ordnungsdienst
der Protectas und
die Polizei,
die bei Bedarf eingreift. Künftig
wird der Ordnungsdienst, also
die ausgerüsteten Sicherheitskräfte,
die bei Hochrisikospielen im Einsatz waren, durch Mitarbeitende
der Firma Pantex ersetzt.
Das wird ein anderes Erscheinungsbild haben, weil es weniger martialisch wirkt. Aber
das hat nichts mit Abbau zu tun.