Somnium hat geschrieben: 16.06.2023, 14:28
@Sportchef
Warum jetzt eine Auto/Radfahrer-Debatte? Es war ein Unfall. Mit einem Auto. Es gibt verletzte Menschen. Alles andere ist Spekulation.
Erstmal, ich habe in meinem Post keine Schuldzuweisung betrieben. Mir ist bewusst, dass auch ein medizinisches Problem oder einfach ein blöder Unfall passiert sein kann. Auch ist es in erster Linie wichtig an die Opfer zu denken.
Aber wir müssen uns eben bewusst sein, dass auch ohne Fehler, ohne Vergehen, von Autos und grösseren Verkehrsmitteln immer eine Gefahr für Unbeteiligte, schwächere Verkehrsteilnehmer ausgeht.
Wobei laut BFU Ablenkung eben die häufigste Unfallursache im Strassenverkehr ist, alleine deswegen gibt es pro Tag drei (!) Schwerverletzte in der Schweiz. Deshalb ist für mich die Debatte wichtig, immer und überall, gestern, heute und morgen. Passiert etwas mit einem Velofahrer, gibt es auch immer und überall gleich eine Debatte darüber, dass sich Velofahrer eben nie an die Regeln halten und eh selbst Schuld sind.
Ein paar weitere Fakten des BFU:
- Fast gleich viele schwere Unfälle passieren wegen Vortrittsmissachtung. Bei rund 75 % der schweren Unfälle wegen Vortrittsmissachtung sind Autolenkende die Verursacher
- Überhöhte Geschwindigkeit verursacht täglich zwei schwere Personenschäden, Alkoholkonsum einen
- Jährlich registriert die Polizei auf Schweizer Strassen fast 140 Schwerverletzte oder Getötete wegen Medikamenten oder Drogen, das effektive Ausmass dürfte aber deutlich grösser sein
Nochmal, damit es gesagt ist: Ich ziehe hier keinen Zusammenhang zwischen diesen Fakten und dem heutigen Unfall.
Käppelijoch hat geschrieben:Nein.
Jeder, welcher Verkehrsregeln missachtet - egal ob im Auto oder auf dem Velo - gehört gemäss Bussenkatalog bestraft. Gerade bei Ampeln. Dort geht es um Verkehrssicherheit gegenüber denjenigen Teilnehmerinnen, welche grün haben. Das können auch Fussgänger sein. Und wenn eine 80-jährige Fussgängerin bei Grün von einem Velofahrer umgesäbelt wird, obwohl er rot hat, dann gehört dies genau so bestraft, weil der Ausgang potentiell auch tödlich sein kann, je nach dem wie die alte Frau umfliegt. Oder wenn "Safespaces" für Verkehrsteilnehmer verletzt werden wie Velofahrer in der Fussgängerzone z.B.
Kein Verkehrsteilnehmer hat mehr rechte als andere. Die regeln gelten für alle.
Moment, ich habe nichts über Bussen und Bestrafung gesagt, sorry falls das so rüber kam. Ich stimme dir bei deinem ganzen Text zu und ich finde es überhaupt nicht gut, missachten Velofahrer Verkehrsregeln. Absolut nicht.
Mir ging es um die Gefährdung und Gefahr. Diese geht eindeutig nicht von regelmissachtenden Velofahrern aus. Theoretisch ist es sicher möglich, wie du ein Beispiel schilderst. Faktisch und statistisch ist es aber nicht so. Die relevante Fremdgefährdung geht eindeutig von Autos und grösseren Fahrzeugen aus. Liegt ja in der Natur der Sache und Physik. 1-3 Tonnen vs 60-100kg. Da passieren die Unfälle, da werden oft und regelmässig Menschen verletzt und getötet. Da gehört die Debatte geführt.