Gurkensalat hat geschrieben: 25.06.2025, 10:05
LeTinou hat geschrieben: 25.06.2025, 08:40
Gurkensalat hat geschrieben: 25.06.2025, 07:48
Deine Fehlaussage basiert darauf, dass du behauptest der Islam sei nicht Demokratiefähig. Richtig wäre die Aussage das Religion nicht Demokratiefähig ist und immer in Gewalt mündet.
Zum Thema das die Muslim Fundis immer mehr Macht bekomm in den letzten 100 Jahren. Nenn mir ein muslimisches Land in welchem in den letzten 100 Jahren keine westlichen Truppen als Besatzer standen oder westliche Regierungen gewaltsam in die Regierungs-/Gesellschaftsbildung eingegriffen haben. Evtl. müsste man mal darüber nachdenken.
Man könnte auch darüber nachdenken wieso religiöse Fundis auch im Westen immer mehr Macht bekommen und die Gesellschaften „infiltrieren“ siehe USA oder Israel
Senegal – stabile Demokratie seit Jahrzehnten, keine westliche Militärintervention seit der Unabhängigkeit 1960.
Oman – keine westliche Truppenbesetzung in der Neuzeit; enge Beziehungen zu Grossbritannien, aber keine Gewaltintervention.
Kasachstan – post-sowjetisch, islamisch geprägt, aber keine westliche Besatzung.
Aserbaidschan – autoritär, aber keine westliche Truppen oder Regimewechsel.
Bangladesch – viele interne Probleme, aber keine westliche Besatzung seit 1947.
Auch Länder wie Marokko, Jordanien oder Tunesien hatten westliche Einflusszonen in der Kolonialzeit, aber keine militärische Besatzung oder gewaltsame Einmischung in den letzten Jahrzehnten.
Und dennoch: Radikaler Islamismus ist auch dort präsent.
Und was genau verstehst du an 100 Jahren nicht?
Offenbar spielst du auf die koloniale Vergangenheit einiger der genannten Länder an – etwa Senegal vor 1960. Aber dein ursprüngliches Argument war nicht: "Alle muslimischen Länder waren irgendwann Kolonien" (was auch nicht stimmt), sondern:
„Nenn mir ein muslimisches Land, in dem in den letzten 100 Jahren keine westlichen Truppen standen oder gewaltsam in die Regierungs- oder Gesellschaftsbildung eingegriffen wurde.“
Und genau dafür gibt es Beispiele: Senegal, Oman, Kasachstan, Bangladesch (oder Indonesien als weiteres Beispiel) – nach ihrer Unabhängigkeit keine westliche Besatzung, kein Regimewechsel durch NATO oder USA.
Wenn du jetzt auf Kolonialgeschichte ausweichst, dann änderst du stillschweigend deine These – und beweist damit eher, dass sie in der ursprünglichen Form nicht haltbar war.
Im Übrigen: Der Aufstieg islamistischer Bewegungen in etlichen dieser Länder hat mit westlicher Intervention nichts zu tun, sondern mit internen Spannungen, Ideologisierung, wirtschaftlicher Stagnation und autoritären Machtstrukturen. Aber genau das passt nicht ins Weltbild jener politischen Strömungen, die im Westen einen geradezu zwanghaften Selbstgeisselungsreflex pflegen: Alles muss irgendwie unsere Schuld sein – weil es sich moralisch gut anfühlt, Täter zu sein, solange man selbst in Sicherheit ist.