Aficionado hat geschrieben: 03.06.2024, 08:54
Käppelijoch hat geschrieben:
Aber auf die Gesamtkosten machen deine Blurverdünner nichts aus. Es sind viel mehr teure Krebs-Medikamente oder - Therapien. Auch wenn sie nutzlos sind und der Patient darauf nicht anspricht, wird abkassiert.
Bei diesem Thema gäbe es Ideen für die Finanzierung, von der Pharma sogar selber vorgeschlagen. Also bevor hier einfach mal pauschal gegen die böse, böse Pharma geschossen wird und ihr jegliches Interesse an der Heilung von Krankheiten abgesprochen wird und sie auf eine Stufe mit Black Rock gestellt werden, kann man sich auch so Dinge einmal anschauen. Sie bieten durchaus Hand für Lösungsansätze.
https://www.medinside.ch/post/novartis- ... medikament
Man kann natürlich weiter an der Preisschaube für Medikamente drehen...nur muss man sich den Konsequenzen bewusst sein, welche heute schon spürbar sind. Je weniger für Medikamente verlangt werden darf, umso mehr werden diese dort hergestellt, wo es am Billigsten ist, bzw. die Zahl der Hersteller für die Grundstoffe / Wirkstoffe wird kleiner.
Ausfälle einzelner Fabrken oder Hersteller haben dann massive Konsequenzen. Kracht eine Fabrik in Pakistann zusammen, gibt es hier keinen Anitbiotikasirup mehr. Oder kein Temesta. Oder keinen Fiebersirup mehr. Im Moment fehlen in der Schweiz Tausend (1'000) Medikamente.
Die Preisspirale nach unten hat halt auch ihren Preis. Wenn wir bereit sind diesen zu zahlen, kann man gerne so weiter machen wie in den letzten 25 Jahren, wo die Preise für die Medikamente, welche wir tagtäglich am Häufigsten verschrieben bekommen haben, immer weiter staatlich gesenkt wurden.
Bis bei gewissen Präparaten die Untergrenze unterschritten wurde und sie vom Markt genommen wurden (Wie zeitweise der Nopil Antibiotikasirup für Kinder) oder werden. Oder sie werden vom Hersteller ausgelistet - sprich nicht mehr von der Grundversicherung vergütet, weil eine gewisse Preisschwelle unterschritten werden würde durch die Preisfestsetzung durch das BAG - und so sind alle, welche sich nur die Grundversicherung leisten können, darauf angewiesen, diese selber zu bezahlen. Wer sich eine Zusatzversicherung leistet, hat weiterhin keine Probleme. Das nennt sich dann Zweiklassenmedizin.
Es hat alles seine Konsequenzen - alles hat seinen Preis. Auch vermeintliche günstige Lösungen, welche ja "niemandem weh tun". Was ist und die Versorgungssicherheit wert? Das soll jeder für sich entscheiden.