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Verfasst: 04.04.2018, 17:04
von Nervenbündel
Liegt es in der Natur des Menschen nicht zu morden? Oder liegt da eine soziale Bewegung dahinter, welche uns seit Jahrhunderten einprägt, dass Morden falsch ist?

Der Vergleich hinkt natürlich, zeigt aber, dass solche Diskussionen unnötig sind. Uns liegt weder Monogamie, Polygamie noch sonst was in den Genen. Jeder Mensch agiert auf bisherig gemachten Erfahrungen, sozialen Strukturen etc. Ich denke, dass wir heute die gleichen Modelle kennen und anwenden würden, wenn es nie eine Kirche gegeben hätte. Eifersucht - eine grosse Motivation gewisser Menschen für Monogamie - wurde nicht von der Kirche geschaffen. Mundharmonika spricht von "Auferlegung". Ich denke, dass sich das Modell einfach bewährt hat. Sequenzielle Monogamie scheint weit verbreitet zu sein. Die Altlasten der Kirche wurde vielerorts einfach über Bord geworfen da veraltet.

Verfasst: 04.04.2018, 17:10
von Lorenzo von Matterhon
Wenn Sie oder Er fremdgeht, dann ist es der falsche Partner. Fremdgehen wird eh überbewertet, in einer funktionierenden Partnerschaft braucht man das nicht.

Verfasst: 04.04.2018, 17:36
von Konter
Nervenbündel hat geschrieben:Liegt es in der Natur des Menschen nicht zu morden? Oder liegt da eine soziale Bewegung dahinter, welche uns seit Jahrhunderten einprägt, dass Morden falsch ist?

Jeder Mensch agiert auf bisherig gemachten Erfahrungen, sozialen Strukturen etc. Ich denke, dass wir heute die gleichen Modelle kennen und anwenden würden, wenn es nie eine Kirche gegeben hätte. Eifersucht - eine grosse Motivation gewisser Menschen für Monogamie - wurde nicht von der Kirche geschaffen. Mundharmonika spricht von "Auferlegung". Ich denke, dass sich das Modell einfach bewährt hat. Sequenzielle Monogamie scheint weit verbreitet zu sein. Die Altlasten der Kirche wurde vielerorts einfach über Bord geworfen da veraltet.
Ich sehe das diametral anders.


Innerhalb weniger Generation haben wir die christlichen Monogamievorstellung deutlich über Bord geworfen und ich sage, dass wird in den nächsten hundert Jahren stetig zunehmen. Wieviele Leute leben denn heute noch monogam? Wenn man der genauen Definition Glauben schenkt, eigentlich niemand, also ich kenne auf jeden Fall niemanden, vielleicht noch meine Ü-90 Grosseltern. Aber gut lassen wir mal die Jugendsünden Jugendsünden sein, und behaupten, dass Leute monogam seien, die sich zwischen 20-30 für einen Partner entschieden haben. Wer von denen bleibt das Leben lang noch zusammen? Persönlich kenne ich genau ein Paar meiner Generation, dass über 10 Jahre zusammen war (natürlich aber mit Unterbrüchen...) und heute verheiratet ist. Ansonsten haben die Partner in meinem Freundeskreis immer munter durchgewechselt oder mal eine Krise wegen Betrug durchgemacht.

In meinen Augen vermischt du Dinge: Eifersucht muss im Grunde nichts mit Monogamie oder Polygamie zu tun haben. Oder bist du auf frühere Sexualpartner von deiner aktuellen Beziehung eifersüchtig? Eifersucht hat viel mit dem Nicht-Erwidern der eigenen Gefühle zu tun und kann als Emotion sowohl in der Polygamie als auch in der Monogamie entstehen. Eifersucht kommt sogar vor, bevor du überhaupt deine erste Beziehung hattest.

Verfasst: 04.04.2018, 17:50
von Simplex
erlebnisorientierter hat geschrieben:Ich habe am Wochenende eine nette Frau kennengelernt. Überraschenderweise, war ich mal nüchtern im Ausgang und die gute Dame auch. Sie hat mir dann mitgeteilt, dass sie Solo ist... Soweit so gut... Auch am Sonntag als wir via FB weiter kommunizierten, sagte sie mir das sie Solo ist.. Wie es der Zufall so will, habe ich dann noch am gleichen Tag rausgefunden, dass dem nicht so ist. Nun leider kenne ich ihr Freund nicht persönlich, aber meine grundsätzliche Frage an Euch:

- Wie würdet ihr reagieren, wenn Euch ein Fremder mitteilt, dass eure Partnerin fremdgeht?
- Seit ihr evt. sogar mal dankbar gewesen das ihr so ein Tip bekommen habt?
- Würdet ihr einem Fremden schreiben (weil ihr umgekehrt auch dankbar sein würdet)?

Ich kenne eben noch 2-3 Luder die fremdgehen aber einen Freund haben, den ich jedoch nicht persönlich kenne.
Egal was du machst, mach einfach etwas, das viel Drama erzeugt und poste es dann hier ;)

Verfasst: 04.04.2018, 18:05
von Mundharmonika
Simplex hat geschrieben:Egal was du machst, mach einfach etwas, das viel Drama erzeugt und poste es dann hier ;)
:D :D :D
Post des Tages!

Verfasst: 04.04.2018, 18:21
von Trekbebbi
andreas hat geschrieben:- Die Frau und der Mann leben polyamor oder in einer offenen Beziehung
Da würde sie aber Grundregel Nr. 1 des polyamoren Lebens missachten... nämlich totale Offenheit und Ehrlichkeit allen Beteiligen gegenüber.

Verfasst: 04.04.2018, 19:33
von Schambbediss
Interessantes thema! Wegen dem "petzen": ich habe das gefühl, dass wenn du als mann fremdgehst und die affäre findet raus, dass du gar ned single bist dann kann ich mir bei frauen durchaus vorstellen, dass die affäre es deiner partnerin sagt und sie dann "zusammenspannen" gegen dich. Dann wirds übel... :eek:

Verfasst: 04.04.2018, 21:13
von erlebnisorientierter
Simplex hat geschrieben:Egal was du machst, mach einfach etwas, das viel Drama erzeugt und poste es dann hier ;)
Haha .... überlege es mir ;)

Verfasst: 05.04.2018, 08:09
von Sharky
Früher gabs auch mal einen der mir meine Freundin ausspannen wollte und Dinge über sie erzählte, was sich im nachhinein als Bullshit und erfunden erwies. Ergebnis: Er hatte eine gebrochene Nase, ich und meine damalige Freundin eine gute Woche Funkstille und viele Diskussionen, welches wir aber alles wieder geregelt bekamen. Also viel Rauch um Nichts....Bei anderen Beziehungen hätte das aber anders ausgehen können, sprich Beziehungsende, nur weil so ein Idiot irgendwas behauptete.

Zu deiner Frage, warum sie es nicht sagte, dass sie einen Freund hatte...das kann verschiedene Gründe haben. Entweder ihre Beziehung ist nicht so sonderlich toll oder hatten gerade Streit und haben sich mal vorerst getrennt oder sie schaut auf dem Markt ob es was besseres gibt. Vielleicht hatte sie auch nur Spass am Flirten ohne Hintergedanken, denn sonst wäre sie ja gleich mit dir mitgegangen.
ABER...Willkommen im richtigen Leben. Das sind doch die Dinge die man ausserhalb von Facebook erlebt und eigentlich an jedem Wochenende irgendwo stattfindet ;)

Verfasst: 05.04.2018, 08:22
von dasto
Sharky hat geschrieben: Zu deiner Frage, warum sie es nicht sagte, dass sie einen Freund hatte...das kann verschiedene Gründe haben. Entweder ihre Beziehung ist nicht so sonderlich toll oder hatten gerade Streit und haben sich mal vorerst getrennt oder sie schaut auf dem Markt ob es was besseres gibt. Vielleicht hatte sie auch nur Spass am Flirten ohne Hintergedanken, denn sonst wäre sie ja gleich mit dir mitgegangen.
Oder sie haben eine offene Beziehung, sie wollte dies so aber nicht sagen, da dies vielleicht Typen abschrecken kann..

Verfasst: 05.04.2018, 09:01
von Bierathlet
Sharky hat geschrieben:Das sind doch die Dinge die man ausserhalb von Facebook erlebt...
... um sie anschliessend mit dem Forum zu teilen! :cool:

@erlebnisorientierter: Was sind deine nächsten Schritte, jetzt, wo die Forumsältesten ihre Meinungen kundgetan haben? :p

Verfasst: 05.04.2018, 10:53
von Nervenbündel
Konter hat geschrieben: Wieviele Leute leben denn heute noch monogam? ...... Ansonsten haben die Partner in meinem Freundeskreis immer munter durchgewechselt oder mal eine Krise wegen Betrug durchgemacht.
Habe ich ja geschrieben. Die Altlasten wurden über Bord geworfen. Damit meine ich z.B "Ehe ohne wenn und aber" , "Warten mit Sex", Scheidungsstrafen etc. Sequentielle Monogamie wird wohl auch heute noch am meisten praktiziert.

Konter hat geschrieben: In meinen Augen vermischt du Dinge: Eifersucht muss im Grunde nichts mit Monogamie oder Polygamie zu tun haben. Oder bist du auf frühere Sexualpartner von deiner aktuellen Beziehung eifersüchtig? Eifersucht hat viel mit dem Nicht-Erwidern der eigenen Gefühle zu tun und kann als Emotion sowohl in der Polygamie als auch in der Monogamie entstehen. Eifersucht kommt sogar vor, bevor du überhaupt deine erste Beziehung hattest.
Ich sage einfach, dass Eifersucht einer der Gründe ist, weshalb gewisse Menschen nur Monogam in einer Beziehung leben können. Und ja Eifersucht muss überhaupt nicht nur mit Monogamie oder Polygamie zu tun haben oder Sex. Ich behaupte nichts anderes.

Verfasst: 05.04.2018, 10:58
von Lusti
Nervenbündel hat geschrieben:Liegt es in der Natur des Menschen nicht zu morden? Oder liegt da eine soziale Bewegung dahinter, welche uns seit Jahrhunderten einprägt, dass Morden falsch ist?

Der Vergleich hinkt natürlich, zeigt aber, dass solche Diskussionen unnötig sind. Uns liegt weder Monogamie, Polygamie noch sonst was in den Genen. Jeder Mensch agiert auf bisherig gemachten Erfahrungen, sozialen Strukturen etc. Ich denke, dass wir heute die gleichen Modelle kennen und anwenden würden, wenn es nie eine Kirche gegeben hätte. Eifersucht - eine grosse Motivation gewisser Menschen für Monogamie - wurde nicht von der Kirche geschaffen. Mundharmonika spricht von "Auferlegung". Ich denke, dass sich das Modell einfach bewährt hat. Sequenzielle Monogamie scheint weit verbreitet zu sein. Die Altlasten der Kirche wurde vielerorts einfach über Bord geworfen da veraltet.
Der Vergleich hinkt wirklich. Es ist eine infame Behauptung religiöser Kreise, dass es ohne eine göttliche Ordnung keine Moral gäbe. Als ob Menschen wie du und ich einen BigBrother benötigen um zu wissen, dass man einander nicht die Birne wegschiesst. Als ob es eine übergeordnete Moral gäbe, die für alle gleich ist.
Die Ursache warum wir uns nicht gegenseitig Umnieten ist dieselbe warum Piranhas sich nicht gegenseitig fressen: Es ist der Arterhaltung nicht dienlich. Menschliche Gruppen welche in der Evolution dieses Verhalten gezeigt haben, hatten als Gruppe schlechtere Chancen beim Überleben und daher wurden dieses Verhalten (Gene) aus dem Pool entfernt. Monogamie kommt in der Natur vor, ist aber eher die Ausnahme und dort wo sie vorkommt, hat sie klare Vorteile für die Arterhaltung als die Polygamie. Nun ist es aber so, dass Religionen dann aufgekommen sind als ein anderes Phänomen aufgekommen ist: Der Mensch kümmert sich nicht mehr 24h um sein Überleben, sondern hat Zeit für andere Dinge. Sobald also der unmittelbare Evolutionsdruck weg ist, spielt es für das überleben der Spezies nicht mehr eine grosse Rolle, wie die Paare sich zusammensetzen.
Exakt darum geht es nämlich: Einerseits braucht es ein Verhalten, eine Mutation, eine Fähigkeit und dann braucht es den Evolutionsdruck, die äusseren Anforderungen sozusagen, welche dieses Verhalten, diese Fähigkeiten eben begünstigen und nicht. Fällt dieser Druck weg, setzen sich jeweils beide durch es findet keine Selektion mehr statt.

Verfasst: 05.04.2018, 11:07
von Legände
Nehmen wir an der Freund von deinem "Luder" will es wissen, dass seine Freundin fremd geht, nehmen wir an sie geht auch fremd und nehmen wir an du könntest es auch mit deinem Gewissen vereinbaren mit ihr fremd zu gehen.
Dann würde ich es, falls es eine Ausnahme bleibt, dem Freund nichts erzählen. Denn es könnte ja sein, dass sie einfach einmal jemand anders brauchte, vielleicht zum sicher sein das der jetzige Freund der richtige ist. Vielleicht sind sie danach ein glückliches Paar, welches nie mehr Probleme hat mit fremd gehen.

Heisst du wärst Mitschuldig, dass eine Beziehung gescheitert ist, die nicht zum scheitern verurteilt war.

Verfasst: 05.04.2018, 11:16
von Lusti
Nervenbündel hat geschrieben:Habe ich ja geschrieben. Die Altlasten wurden über Bord geworfen. Damit meine ich z.B "Ehe ohne wenn und aber" , "Warten mit Sex", Scheidungsstrafen etc. Sequentielle Monogamie wird wohl auch heute noch am meisten praktiziert.
Das stimmt so. Die gesellschaftliche Normierung was genau jetzt angebracht ist und was nicht, ist viel liberaler geworden. Und das ist auch richtig so. Es geht niemanden etwas an, wer mit wem in welcher Position was tut. Nun wird auch langsam die Gesetzeslage an diese neue Gesellschaft angeglichen. Das geht naturgemäss etwas länger aber die Öffnung der Ehe, auch im rechtlichen Sinne, ist auf dem Weg. Gegner sind naturgemäss auch wieder jene, welche Monogamie und das Knien vor ihrem imaginären Freund als höchste Form der Existenz verstehen.
Es stimmt schon, dass auch unsere sakuläre Gesellschaft immer noch die monogame Beziehung begünstigt. Sei dies in der Gesellschaftlichen Moral (dieser Thread zeigt das gut auf) aber auch in der Rechtssprechung und Rechtslage. Die AHV zum Beispiel ist exakt auf monogame Paarbeziehungen aufgebaut. Sie wurde halt in einer Zeit geschaffen in der dies das einzig vorstellbare/erlaubte Model war. Die Schweiz kannte auch mal ein Kuppeleigesetz, so lange ist das ncht her. Das wird aber in 1-2 Generation nur noch ein Schatten der Geschichte sein.
Nervenbündel hat geschrieben:Ich sage einfach, dass Eifersucht einer der Gründe ist, weshalb gewisse Menschen nur Monogam in einer Beziehung leben können. Und ja Eifersucht muss überhaupt nicht nur mit Monogamie oder Polygamie zu tun haben oder Sex. Ich behaupte nichts anderes.
Eifersucht hat als Ursache ja meist das eigene Selbstwertgefühl welches eher schwach ausgeprägt ist. Daraus resultiert dann eine Verlustangst und die Nebeneffekte wie Kontrollwahn und Gewalt. Und genau das kann man auch in der Realität beobachten. Menschen die selbst einen gesunden Umgang mit Sexualität haben, haben tendentiell weniger Mühe mit der Attraktivität und Sexualität ihres Partners. Was aber keine Rückschlüsse auf das gewählte Beziehungsmodell hat. Ich zum Beispiel lebe Monogam, mag meiner Partnerin aber den Ausgang mit Kolleginnen gönnen. Es freut mich, dass andere Männer meine Partnerin attraktiv finden und dies auch zeigen. Es ist gut für das Selbstwertgefühl von anderen Menschen positiv wahrgenommen zu werden. Der Grund warum wir Monogam leben ist aber jener, dass wir uns gegenseitig genügen. Wir brauchen nichts ausserhalb zu suchen, was wir innerhalb der Beziehung schon haben. Andererseits habe ich aber auch kein Problem damit, diese Form der Beziehung zu hinterfragen, sollte sich an der aktuelle Ausgangslage etwas ändern.

Verfasst: 05.04.2018, 11:26
von footbâle
Wenn man sich vertiefter mit dem Thema befassen will - einer der besseren Texte dazu.. leicht verständlich und nicht abgehoben. Und von einer Frau verfasst:
https://kleinekatfrau.wordpress.com/201 ... rose-luge/

Auszug: Ich habe viele Beziehungen am Problem falscher Treueerwartungen zerbrechen sehen. Und so frage ich mich heute: Ist es vielleicht gar nicht die Untreue, die Ehen kaputt macht, sondern die unrealistische Erwartung, dass Sex nur innerhalb der Ehe stattfinden soll? Warum pathologisieren wir Fremdgeher und stigmatisieren sie moralisch, wenn sie doch eigentlich der Normalfall sind? Warum halten wir es für normaler, von einer monogamen Kurzzeitbeziehung zur nächsten zu eilen, als außereheliche sexuelle Kontakte in Kauf zu nehmen? Warum halten wir dieses als serielle Monogamie bekannte Muster für tauglicher, als uns vom Dogma der Monogamie zu verabschieden? Ist es vielleicht gar nicht der Partner, der uns betrügt, sondern die Liebe selbst? Zerstört uns also nicht die Untreue, sondern die Treue?

Verfasst: 05.04.2018, 12:30
von Lusti
footbâle hat geschrieben:Wenn man sich vertiefter mit dem Thema befassen will - einer der besseren Texte dazu.. leicht verständlich und nicht abgehoben. Und von einer Frau verfasst:
https://kleinekatfrau.wordpress.com/201 ... rose-luge/

Auszug: Ich habe viele Beziehungen am Problem falscher Treueerwartungen zerbrechen sehen. Und so frage ich mich heute: Ist es vielleicht gar nicht die Untreue, die Ehen kaputt macht, sondern die unrealistische Erwartung, dass Sex nur innerhalb der Ehe stattfinden soll? Warum pathologisieren wir Fremdgeher und stigmatisieren sie moralisch, wenn sie doch eigentlich der Normalfall sind? Warum halten wir es für normaler, von einer monogamen Kurzzeitbeziehung zur nächsten zu eilen, als außereheliche sexuelle Kontakte in Kauf zu nehmen? Warum halten wir dieses als serielle Monogamie bekannte Muster für tauglicher, als uns vom Dogma der Monogamie zu verabschieden? Ist es vielleicht gar nicht der Partner, der uns betrügt, sondern die Liebe selbst? Zerstört uns also nicht die Untreue, sondern die Treue?
Guter Artikel vor allem auch deswegen, dass es offensichtlich möglich ist, Ursache von Problemen aus einem patriarchalen Gesellschaftsmodell aufzuzeigen ohne gleich die Feminismuskeule zu schwingen. Es geht nicht um die Schuldfrage sondern um die Ursache und Wirkung. So gesehen hat sie eigentlich in allen Punkten recht.

Verfasst: 05.04.2018, 16:52
von Konter
footbâle hat geschrieben:Wenn man sich vertiefter mit dem Thema befassen will - einer der besseren Texte dazu.. leicht verständlich und nicht abgehoben. Und von einer Frau verfasst:
https://kleinekatfrau.wordpress.com/201 ... rose-luge/

Auszug: Ich habe viele Beziehungen am Problem falscher Treueerwartungen zerbrechen sehen. Und so frage ich mich heute: Ist es vielleicht gar nicht die Untreue, die Ehen kaputt macht, sondern die unrealistische Erwartung, dass Sex nur innerhalb der Ehe stattfinden soll? Warum pathologisieren wir Fremdgeher und stigmatisieren sie moralisch, wenn sie doch eigentlich der Normalfall sind? Warum halten wir es für normaler, von einer monogamen Kurzzeitbeziehung zur nächsten zu eilen, als außereheliche sexuelle Kontakte in Kauf zu nehmen? Warum halten wir dieses als serielle Monogamie bekannte Muster für tauglicher, als uns vom Dogma der Monogamie zu verabschieden? Ist es vielleicht gar nicht der Partner, der uns betrügt, sondern die Liebe selbst? Zerstört uns also nicht die Untreue, sondern die Treue?
Der zitierte Absatz trifft für mich den Nagel auf den Kopf. Eine gelungene Analyse, weshalb die monogamen Beziehungen heutzutage mehrheitlich zum Scheitern verurteilt sind.

Verfasst: 05.04.2018, 17:27
von PadrePio
Warum geht man dann ein Eheversprechen ein? Wer so leben will, muss doch nicht heiraten, der kann einfach eine offene Beziehung führen.

Verfasst: 05.04.2018, 20:22
von Schambbediss
PadrePio hat geschrieben:Warum geht man dann ein Eheversprechen ein? Wer so leben will, muss doch nicht heiraten, der kann einfach eine offene Beziehung führen.
Wele maa mit stolz will, dass sini alti no vo andere bumst wird?

Verfasst: 05.04.2018, 21:24
von Mutter Theresa
Konter hat geschrieben:Persönlich kenne ich genau ein Paar meiner Generation, dass über 10 Jahre zusammen war (natürlich aber mit Unterbrüchen...) und heute verheiratet ist.
Traurig! Meine Frau und ich sind nun seit 15 Jahren zusammen. In unserem Umfeld haben wir viele Paare, die ebenso lange und länger miteinander das Leben verbringen. - Schlussendlich geht es um Werte und diese sagen mir, dass ich meine wunderbare Frau nicht einfach wegen einer Krise oder wegen dicken Eiern austausche. Das darf aber jeder für sich entscheiden. Leben und leben lassen....

Verfasst: 05.04.2018, 21:31
von BloodMagic
Schambbediss hat geschrieben:Wele maa mit stolz will, dass sini alti no vo andere bumst wird?
Google mol Cuckold - denn weisch wöli - cucks halt

Verfasst: 05.04.2018, 21:48
von footbâle
Schambbediss hat geschrieben:Wele maa mit stolz will, dass sini alti no vo andere bumst wird?
Das will man(n) natürlich nicht. Und im übrigen wollen das auch nicht alle Frauen, deren Männer ab und zu eine Abwechslung brauchen.
Aber - eine Freiheit, die man sich selber nimmt, muss man auch der Partnerin zugestehen. Was sie damit macht, ist ihr überlassen.
Im weiteren verfügt ein "Mann mit Stolz" auch über ein ausreichendes Selbstbewusstsein, um zu wissen, dass ein gelegentlicher Seitensprung der Dame seines Herzens lediglich aufzeigen wird, wie gut sie's eigentlich hat. Der "Mann mit Stolz" in meinem Weltbild ist nicht kleinlich, engstirnig und eifersüchtig, sondern entspannt, unaufgeregt und selbstbewusst.

Ich finde es aber symptomatisch, wie gerade die Typen, die sich ihrer Treue rühmen, über ihre Frauen sprechen.. "dass sini alti no vo andere bumst wird" oder ein anderer Sportfreund, der sagte, er würde "seine Alte entsorgen", wenn bei ihr mal was anderes laufen würde. Da weiss man auch gleich Bescheid, von welcher Qualität diese Beziehungen sind.

Verfasst: 05.04.2018, 21:56
von Schambbediss
Jo hör doch uff... legg doch nid jedes wort uff d'gold woog. Das isch umgangssprochlig gmaint dängg

Verfasst: 06.04.2018, 08:00
von canon
s git nur paar gründ, werum me währendere beziehig "fremd" goht.

- d luft isch duss
- me het e bäse dähäime
- schlächte ficker

Verfasst: 06.04.2018, 09:22
von heisser drnoo
[quote="footbâle"]Im weiteren verfügt ein "Mann mit Stolz" auch über ein ausreichendes Selbstbewusstsein, um zu wissen, dass ein gelegentlicher Seitensprung der Dame seines Herzens lediglich aufzeigen wird, wie gut sie's eigentlich hat. QUOTE]

Und genau dieses gesunde Selbstbewusstsein lässt ihn die Dame in den Wind schiessen, weil er weiss das er was besseres verdient halt als eine, welche sich in fremden Betten vergnügt. Das nenn ich dann "ein Mann mit Stolz".

Verfasst: 06.04.2018, 09:30
von händsche
Ich wäre dafür, sämtliche Fremdgeher/innen in diesem Faden zuerst verpixelt zu veröffentlichen, sofern diese nicht innert zehn Tagen ihrem Partner den Seitensprung gebeichtet haben, werden sie unverpixelt veröffentlicht. Nach weiteren zehn Tagen ohne beichte erfolgt dann die Freigabe von Namen, Telefonnummer und Adresse, sodass sich all die Barney Stinsons dieser Welt ebenfalls vergnügen können.

Ähnlichkeiten mit Fahndungsstrategien der Polizei sind rein zufällig.


Edit: Selbstverständlich muss der Seitensprung nicht bewiesen sein, ein begründeter Verdacht (wie beispielsweise Flirtversuche) reichen dafür völlig aus.

Verfasst: 06.04.2018, 10:16
von Mundharmonika
Hallo, da geht aber mittlerweile die Post ab...

Leben und leben lassen, Leute! Wer seiner Frau gerne treu ist und von ihr das Gleiche erwartet, soll nach diesen Prinzipien leben. Wer gerne ab und zu einmal etwas anderes probieren möchte, der soll das tun. Ich glaube nicht, dass es hier ein RICHTIG oder ein FALSCH gibt.


@ Erlebnisorientierter:
Das Wochenende rückt näher. Wir erwarten am Montag ein Update. ;) Und denke dabei an Simplex Worte: möglichst viel Drama! :D

Verfasst: 06.04.2018, 10:23
von Konter
Schambbediss hat geschrieben:Wele maa mit stolz will, dass sini alti no vo andere bumst wird?
Schlussändlig isches füre "Maa mit Stolz" jo au ok, dass sini aktuelli Partnerin vor ihm scho anderi bumst het (falls nid, kame jo nume no mitere Jungfere zämme ko). Wurum kamme denne also nid au mit Stolz ine offeni Beziehig go, solangs für beidi ok isch?

Verfasst: 06.04.2018, 10:39
von BloodMagic
Konter hat geschrieben:Schlussändlig isches füre "Maa mit Stolz" jo au ok, dass sini aktuelli Partnerin vor ihm scho anderi bumst het (falls nid, kame jo nume no mitere Jungfere zämme ko). Wurum kamme denne also nid au mit Stolz ine offeni Beziehig go, solangs für beidi ok isch?
Das isch e anders Thema. Was sie gmacht hett bevor sie mi kenne glernt hett isch jo nid mis Problem. Wenn sie aber jede Obe e andere Schw... dinn hett denn frog ich mi als Maa scho: 1. Läng ich ihre nid, 2. bi ich villicht e Fläsche im Bett und 3. Liebt si mi würklich?

Falls me natürlich e Abkomme hett dass beidi Fremdfi.. dörfe isch das e anders Ding und das isch e anders Thema. So lang me Ehrlich isch muess me das underander usmache. Wo mich das als Maa stolz mache sött verstohni nid. Für mi isch genau s Gägeteil dr Fall. Ich ha eher s Gfühl gwüssi Männer rede sich das ii damit sie nid als Wäschlappe do stöhnd, was sie für mi sind!

"Jo mini Fründin fi**t no 15 anderi Männer regelmässig - das macht mi stolz." ?!?