Der FCB und der moderne Profifussball - regionale Verwurzelung vs globales Business

Diskussionen rund um den FCB.
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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

slab hat geschrieben:... Ein Zidane, Kahn, Ronaldo (der einzige wahre Ronaldo,nicht CR7), Ronaldinho, Henry etc. wurde immer nur an den Leistungen gemessen, alles andere spielte keine Rolle. Dort durfte auch mal der Gegner an den Haaren gezupft werden, ohne das der Gegner gleich tod umfiel. ...
Das habe ich irgendwie anders in Erinnerung... :D

[ATTACH]22271[/ATTACH]
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Gone to Mac
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Beitrag von Gone to Mac »

teutone hat geschrieben:[ATTACH]22270[/ATTACH] der links :p
geilsti szene ever
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rodolfo
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Beitrag von rodolfo »

Mundharmonika hat geschrieben:OK. Wir sprechen also ungefähr vom Jahre 1990, wo die Welt (zumindest fussballtechnisch) noch in Ordnung war. Da können wir also ansetzen und diskutieren, ob wirklich alles besser lief oder ob es vielleicht doch Elemente gibt, die heute besser sind als damals. Ich muss mich zuerst einmal in die 90er Jahre zurück versetzen, um mitdiskutieren zu können. Melde mich dazu später.

Eines ist aber auch klar. Die geilste und international erfolgreichste FCB-Zeit fällt just in diese Zeitperiode und die möchte ich irgendwie auch nicht missen.

(PS: Da wir ja eigentlich vom Steffen-Thread auf diese Moderne-Fussball-Geschichte zu sprechen kamen, sei hier kurz die Frage erlaubt: wäre so etwas wie ein Steffen-Transfer damals nicht möglich gewesen? Ich meine doch.)

Also nur zu zeigen, dass es einem nicht passt, bringt reichlich wenig und ist aus meiner Sicht an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten. Ein Boykott als einzelne Person ist sicherlich auch nicht besonders effektiv, aber zumindest konsequent und ehrlich.
Naja. Kollektiver Unmut und Berichterstattung darüber bringt in meinen Augen sehr wohl etwas. Leider wird der Unmut zur Zeit ja nie kollektiv. Es gibt nicht nur schwarz und weiss. Und den FCB kann ich nunmal nicht boykottieren, das geht eifach nicht, komplett irational halt. CL und anderes hingegen schon. CL verfolge ich nicht wirklich aktiv, Bundesliga wird auch nicht mehr geschaut seit der Spieltagsaufteilung.
Ich merke einfach, dass ich langsam das Interesse verliere an den immergleichen Duellen der Topteams. Kann doch nicht sein, dass die Transpherphase bald die interessanteste Zeit der Saison ist. Beim Fussball stimmt etwas mit den Prioritäten nicht mehr, dieses Gefühl teile ich mit der Ultra-Bewegung.

Mit Steffen habe ich kein Problem. Er überrascht mich qualitativ und auch vom Einsatz her sehr positiv. Wenn er das ständige schwälbelen lässt, könnte ich sogar noch Sympathien kriegen. Bin ja nicht nachtragend. Ein Problem habe ich aber mit Leuten die der Kurve ihre Einstellung zu Steffen und solchen Transfers vorhalten. Es geht dabei nämlich nur am Rande um Steffen, sondern viel mehr darum, was in diesem Thread besprochen wird.
Es geht um die grundsätzliche Frage ob der Zweck die Mittel heiligt und wo die Grenze verläuft. Soll ein Verein vor allem nach rationalen/ökonomischen Kriterien geführt werden, oder sollte womöglich Stolz und Ehre auch eine Rolle spielen. Was ist der Steffentransfer für ein Signal über das Selbstbild des FC Basels?

(Als Gegenspieler darfst du dich anscheinend ohne Konsequenzen zu befürchten, als extrem schlechter Gewinner aufführen und unsere Spieler in der Niederlage noch provozieren, so dass uns sogar ein Nachteil entsteht. Wir handeln nur nach rationalen Kriterien, also lass ruhig die Sau raus. Belohnt wirst du dann in der nächsten Transferperiode mit einer Verpflichtung.)

Steffen hat im Moment der Niederlage bei uns allen den Finger in die Wunde gehalten. Indem er trotzdem verpflichtet wurde, hat der FCB gezeigt, dass ihm die rationale Entscheidung in diesem Moment wichtiger war als die emotionale. Um das dreht sich im Endeffekt die Diskussion zumindest aus meiner Sicht, denn ein emotionslos handelnder FCB vermag auch bei mir keine Emotionen zu wecken.

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teutone
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Beitrag von teutone »

Gone to Mac hat geschrieben:smilianic, haas, subiat, zubi kommen mir hier spontan in den Sinn
Ich kann mich gut erinnern, dass in der alten Maladière nach der Verpflichtung von Smiljabitch "GC Basel" gesungen wurde (und zwar die ganze erste HZ!)
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Gone to Mac
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Beitrag von Gone to Mac »

rodolfo hat geschrieben:Naja. Kollektiver Unmut und Berichterstattung darüber bringt in meinen Augen sehr wohl etwas. Leider wird der Unmut zur Zeit ja nie kollektiv. Es gibt nicht nur schwarz und weiss. Und den FCB kann ich nunmal nicht boykottieren, das geht eifach nicht, komplett irational halt. CL und anderes hingegen schon. CL verfolge ich nicht wirklich aktiv, Bundesliga wird auch nicht mehr geschaut seit der Spieltagsaufteilung.
Ich merke einfach, dass ich langsam das Interesse verliere an den immergleichen Duellen der Topteams. Kann doch nicht sein, dass die Transpherphase bald die interessanteste Zeit der Saison ist. Beim Fussball stimmt etwas mit den Prioritäten nicht mehr, dieses Gefühl teile ich mit der Ultra-Bewegung.

Mit Steffen habe ich kein Problem. Er überrascht mich qualitativ und auch vom Einsatz her sehr positiv. Wenn er das ständige schwälbelen lässt, könnte ich sogar noch Sympathien kriegen. Bin ja nicht nachtragend. Ein Problem habe ich aber mit Leuten die der Kurve ihre Einstellung zu Steffen und solchen Transfers vorhalten. Es geht dabei nämlich nur am Rande um Steffen, sondern viel mehr darum, was in diesem Thread besprochen wird.
Es geht um die grundsätzliche Frage ob der Zweck die Mittel heiligt und wo die Grenze verläuft. Soll ein Verein vor allem nach rationalen/ökonomischen Kriterien geführt werden, oder sollte womöglich Stolz und Ehre auch eine Rolle spielen. Was ist der Steffentransfer für ein Signal über das Selbstbild des FC Basels?

(Als Gegenspieler darfst du dich anscheinend ohne Konsequenzen zu befürchten, als extrem schlechter Gewinner aufführen und unsere Spieler in der Niederlage noch provozieren, so dass uns sogar ein Nachteil entsteht. Wir handeln nur nach rationalen Kriterien, also lass ruhig die Sau raus. Belohnt wirst du dann in der nächsten Transferperiode mit einer Verpflichtung.)

Steffen hat im Moment der Niederlage bei uns allen den Finger in die Wunde gehalten. Indem er trotzdem verpflichtet wurde, hat der FCB gezeigt, dass ihm die rationale Entscheidung in diesem Moment wichtiger war als die emotionale. Um das dreht sich im Endeffekt die Diskussion zumindest aus meiner Sicht, denn ein emotionslos handelnder FCB vermag auch bei mir keine Emotionen zu wecken.
sehr guet gschribe und ka dr in allem so zustimme! Top gschribe v.a dr Teil wiso mir gege dr Steffen sin und er eigentlich nur s düpfli uf em i isch
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slab
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Beitrag von slab »

Mundharmonika hat geschrieben:Das habe ich irgendwie anders in Erinnerung... :D

[ATTACH]22271[/ATTACH]
Hahaha, auf das habe ich noch gewartet :D :D
Das war aber auch ein Kopfstoss mit schön Schmackes! Mach das heute mal! Rudelbildungen, Skandale etc...

Die Spieler waren aber auch härter im Nehmen. Ich erinnere an die WM - Neymar wird gefoult, Rücken kaputt, riesen Skandal. Trautmann brach sich während einem Spiel das Genick und spielte zuende, da man damals noch nicht wechseln durfte (wenn ich mich recht erinnere). Das waren Zeiten! :D oder Zettel-Ewald Lienen, dem der ganze Oberschenkel aufgeschlitz wurde, da wurde er ausgewechselt, ohne grosses Tamtam!
Ein Walter Frosch spielt nur in der A-Mannschaft oder in der Weltauswahl.

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Gone to Mac hat geschrieben:smilianic, haas, subiat, zubi kommen mir hier spontan in den Sinn
Wegen ihrer Zürcher Vergangenheit?

Dann muss man korrekterweise aber auch Gross, Cantaluppi, Stefan Huber, Mario Frick, Urs Güntensberger :p ,Miroslav König, Toni Esposito, Berndt Haas, Patrick Müller, Bruno Berner, Zanni Fussballgott und vermutlich noch einige mehr auch auf die Liste nehmen.

Sorry, aber da beginnt für mich halt der Kindergarten. Smiljanic kann ich ja gerade noch verstehen, aber bei den anderen löst bei mir keiner Brechreiz aus.

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Mundharmonika hat geschrieben:Wegen Ihrer Zürcher Vergangenheit?

Dann muss man korrekterweise aber auch Gross, Cantaluppi, Stefan Huber, Mario Frick, Urs Güntensberger :p ,Miroslav König, Toni Esposito, Berndt Haas, Patrick Müller, Bruno Berner, Zanni Fussballgott und vermutlich noch einige mehr auch auf die Liste nehmen.

Sorry, aber da beginnt für mich halt der Kindergarten. Smiljanic kann ich ja gerade noch verstehen, aber bei den anderen löst bei mir keiner Brechreiz aus.
Müller war ja kein GCler an sich, der wurde von Juve dort geparkt, so viel ich mich erinnere.
War Frick nicht erst nach uns beim FCZ?
Die beiden Yakins hatten auch ihre GC-Vergangenheit. Hakan kam ja direkt von GC.
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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Gone to Mac hat geschrieben:Wegen GC, FCZ, Züri und Züridütsch: Nicht dass er das nicht haben darf (sh Calla, Lang), aber nicht wie Fischer ein Ur-Zürcher sein. Einer, welchem diverse Choreos gewindmet wurden, ist für mich der Inbegriff eines Zürchers und habe Mühe damit. Wegen YB. Da habe ich weniger ein Problem damit, aber dann muss er wirklich eine Verstärkung sein und nicht einfach ein Mitläufer. Alles was mit dem FCB zu tun hat: Hier kommt es immer darauf an, wie stark oder wann er dies gemacht hat. Wenn einer bereits mit einem Wechsel zum FCB liebäugelt und weiss, dass er nicht unbedingt mit Wohlwollen willkommen geheissen wird, sollte nicht noch Öl ins Feuer giessen. Die letzten beiden Punkte ist wie gesagt erstrebenswert und ich finde für 2-3 solcher Spieler (nicht unbedingt Stammelf - sh P.D) sollte es in einer Basler Mannschaft Platz haben.
Aber irgendwie ist Dir schon auch klar, dass der FCB sich um die besten Schweizer Spieler bemühen sollte? Und dass die besten Spieler nicht immer pflegeleicht sind, wissen wir auch. Dass viele Fussballer nicht unbedingt Intelligenzbestien sind ebenfalls.

Da wird also einerseits moniert, dass heute fast alle Fussballer so aalglatt daher kommen, vor dem Mikrofon das Gleiche Gesülze rauslassen wie "Meine Leistung ist nicht wichtig. Was zählt ist, dass wir als Mannschaft gewonnen haben" und keine echten Kerle mehr sind und wenn der FCB dann einen Spieler verpflichten will, der nicht diesem Klischee entspricht, dann sind wir auch noch diffizil, weil er ein Ur-Zürcher ist oder angeblich einen Grünen vor der MK hat liegen lassen.

Da fängt für mich halt so langsam der Kindergarten an, denn so viele brauchbare Spieler bleiben dann in der Suppenliga nicht mehr übrig. Und ob es sinnvoll ist, auf solche Ressentiments von einzelnen Fans Rücksicht zu nehmen? Vor allem wo setzt man dann eine Grenze? Er darf beim FCZ gespielt haben, darf aber kein Urgestein sein? Er darf spucken, aber nicht vor die MK?

spiderdan
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Beitrag von spiderdan »

rodolfo hat geschrieben:Naja. Kollektiver Unmut und Berichterstattung darüber bringt in meinen Augen sehr wohl etwas. Leider wird der Unmut zur Zeit ja nie kollektiv. Es gibt nicht nur schwarz und weiss. Und den FCB kann ich nunmal nicht boykottieren, das geht eifach nicht, komplett irational halt. CL und anderes hingegen schon. CL verfolge ich nicht wirklich aktiv, Bundesliga wird auch nicht mehr geschaut seit der Spieltagsaufteilung.
Ich merke einfach, dass ich langsam das Interesse verliere an den immergleichen Duellen der Topteams. Kann doch nicht sein, dass die Transpherphase bald die interessanteste Zeit der Saison ist. Beim Fussball stimmt etwas mit den Prioritäten nicht mehr, dieses Gefühl teile ich mit der Ultra-Bewegung.

Mit Steffen habe ich kein Problem. Er überrascht mich qualitativ und auch vom Einsatz her sehr positiv. Wenn er das ständige schwälbelen lässt, könnte ich sogar noch Sympathien kriegen. Bin ja nicht nachtragend. Ein Problem habe ich aber mit Leuten die der Kurve ihre Einstellung zu Steffen und solchen Transfers vorhalten. Es geht dabei nämlich nur am Rande um Steffen, sondern viel mehr darum, was in diesem Thread besprochen wird.
Es geht um die grundsätzliche Frage ob der Zweck die Mittel heiligt und wo die Grenze verläuft. Soll ein Verein vor allem nach rationalen/ökonomischen Kriterien geführt werden, oder sollte womöglich Stolz und Ehre auch eine Rolle spielen. Was ist der Steffentransfer für ein Signal über das Selbstbild des FC Basels?

(Als Gegenspieler darfst du dich anscheinend ohne Konsequenzen zu befürchten, als extrem schlechter Gewinner aufführen und unsere Spieler in der Niederlage noch provozieren, so dass uns sogar ein Nachteil entsteht. Wir handeln nur nach rationalen Kriterien, also lass ruhig die Sau raus. Belohnt wirst du dann in der nächsten Transferperiode mit einer Verpflichtung.)

Steffen hat im Moment der Niederlage bei uns allen den Finger in die Wunde gehalten. Indem er trotzdem verpflichtet wurde, hat der FCB gezeigt, dass ihm die rationale Entscheidung in diesem Moment wichtiger war als die emotionale. Um das dreht sich im Endeffekt die Diskussion zumindest aus meiner Sicht, denn ein emotionslos handelnder FCB vermag auch bei mir keine Emotionen zu wecken.
Isch jo vieles nit ganz falsch was Du do schreibst. Aber e Widerspruch in sich: dieses Gefühl teile ich mit der Ultra-Bewegung. Du impliziersch, dass die "Ultra-Bewegung" (was isch das überhaupt?) ei Meinig/Gfühl zu däm Thema hätti, was in Tat und Wohrheit überhaupt nicht stimmt!!

Und zu Dienere Frog, wo d Gränze liege für e Verein, was oha mi hiinäh um jedes Joor Meister z'wärde und in D'CL Gruppephase kho?
Dr Hoeness git e schöni Antwort uff die Frog:https://www.youtube.com/watch?v=IlUUEexYvM4
Unseri Klubfiebrig konnt jo d'Iitrspriise für d'Ultra-Bewegig erhöhe. Denn könntsch mit de Zuesatziinahme im Umland noch me Güte Junge go sueche und uff d'günschtig Variante RS us dr Schwiiz verzichte!?

Aftershock
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Beitrag von Aftershock »

Mundharmonika hat geschrieben:Back to topic...

Wer definiert einmal, was MODERNER PROFIFUSSBALL und das Gegenteil davon ist bzw. wie die Idealform aussehen sollte?
Moderner Fussball (meiner Meinung nach):
- Spieltage für TV Ausstrahlung optimiert
- Sitzplätze, überall nur Sitzplätze
- Döner und Frühlingsrollen im Stadion
- Riesige Ausländerkontingente
- EU Bürger belasten Ausländerkontingente nicht
- Unvorstellbar hohe Saläre der Spieler
- Spielerberater
- Lizenzrechte
- Bargldloses bezahlen
- installierte Lautsprecher in der Kurve für die Capos
- Pyrohexenjagd

Mein romantisches Fussballidealbild:
- NLA einheitliche Anspielzeit: Sa. 19:45 Uhr
- Im Stadion gibts Klöpfer, Kalbs- und Schweinsbratwurst.
- Max. 3 Ausländer im Aufgebot (FIFA Regelung)
- Von der UEFA/FIFA festgelegtes maximal Gehalt (1Mio pro Jahr)
- Maximale Transfersumme
- CL Gruppendritter ist OUT und nicht in der EL
- Schwalbe im Strafraum = Notbremse = rote Karte
- Übertriebenes theatralisches rumgeflenne = gelbe Karte
- 4 Einwechseloption für Spieler unter 20

Einige Punkte wären dabei auch schon wieder "modern". Ich habe halt Freude an ehrlichem Fussball. Und der Profifussball ist irgendwie wiemdas alte Rom. Verkommen und dekatent. Und dennoch gibt uns genau dieser moderne Profifussball Unvergessliche CL Nächte. Und so dekatent sie auch sind, die Stimmung an diesen magischen Nächten ist einfach geil.

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Aftershock hat geschrieben:Moderner Fussball (meiner Meinung nach):
- Spieltage für TV Ausstrahlung optimiert
Ich finde Sonntagsspiele um 16.00 ganz ok. Finde sie sogar besser.
Aftershock hat geschrieben: - Sitzplätze, überall nur Sitzplätze
Ist kacke, ja.
Aftershock hat geschrieben: - Döner und Frühlingsrollen im Stadion
Mit dem hab ich jetzt keine Probleme.
Aftershock hat geschrieben: - Riesige Ausländerkontingente
- EU Bürger belasten Ausländerkontingente nicht
Für den Sport gelten immer wie mehr die normalen reglementarischen Spielregeln, was ich insofern gut heisse, dass der Sport vor dem Recht auch gleich sein muss.
Aftershock hat geschrieben: - Unvorstellbar hohe Saläre der Spieler
Ja. Aber ich frage mich, wie das Ganze inflationsbereinigt aussieht?
Aftershock hat geschrieben: - Spielerberater
Gab es schon früher. Eine Pest.
Aftershock hat geschrieben: - Lizenzrechte
Nein. Das ist ein Fortschritt den ich begrüsse. Sonst würden wir heute noch vorwiegend in baufälligen Stadien spielen und hätten jede Saison Fälle à la Servette & Co.
Aftershock hat geschrieben: - Bargldloses bezahlen
Technischer Fortschritt lässt sich nicht aufhalten.
Aftershock hat geschrieben: - installierte Lautsprecher in der Kurve für die Capos
Purer Luxus, finde ich an sich nicht so tragisch. Gut bei GC reichen die Hände vor dem Mund :D
Aftershock hat geschrieben: - Pyrohexenjagd
+1

Aftershock hat geschrieben: - CL Gruppendritter ist OUT und nicht in der EL
- Übertriebenes theatralisches rumgeflenne = gelbe Karte
- 4 Einwechseloption für Spieler unter 20
+1 bzw. Cupsieger in die CL(-Quali), statt Platz 2, 3 oder 4.!
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Reacher
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Beitrag von Reacher »

Ist für Euch gut wenn ich einfach ein Fc Basel 1893 Fan bin? Egal welcher Hinz und Kunz spielt? Hauptsach sie kämpfen für de Fcb?
Ich kann leider nicht so gut motzen wie Ihr... Wo lernt man das?

spiderdan
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Beitrag von spiderdan »

da Schrottfade kasch wieder zue mache Admin. Noch zwei Siite isch das Thema erledigt.
Summerloch Thread!

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Konter
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Beitrag von Konter »

Käppelijoch hat geschrieben:Ich finde Sonntagsspiele um 16.00 ganz ok. Finde sie sogar besser.
Stadiongänger haben ihre eigenen Präferenzen, ja. Mal ganz pauschal gesagt: Dem jungen Erwachsenen gefällt Samstag Abend besser, was man gleich mit anschliessenden Ausgang verbinden kann und den Ü 50 vielleicht eher Sonntag Nachmittag.

Das ist aber nicht das Thema oder das Problem, denn allen im Stadion kann man es, wie auch bei anderen Themen, eh nie recht machen. Das beschriebene Grundproblem ist aber, dass im modernen Fussball die Anspielzeiten als wie mehr dem TV-Programm angepasst werden. Das kann zwar im Effekt dazu führen, dass dies auch den Präferenzzeiten von manchen Stadiongängern entspricht, dennoch ist die Motivation die Falsche. Anspielzeiten sollten auch meiner Meinung nach so angesetzt werden, dass primär die Interessen von denen berücksichtigt werden, die sich die Mühe machen auch wirklich ins Stadion zu gehen und nicht von denen, welche sich zuhause gemütlich auf dem Sofa den Match anschauen, um dann später noch die Sendung XY, zu sehen.
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Ich muss für ein FCB-Heimspiel ca. 300km reisen. Ich gehe einer Arbeit nach, bei der ich auch mal am Samstag bis 18.00 arbeiten muss. Ich gebe es zu: Ich bin aus reinem Egoismus für Sonntagsspiele :D
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Marek
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Beitrag von Marek »

spiderdan hat geschrieben:da Schrottfade kasch wieder zue mache Admin. Noch zwei Siite isch das Thema erledigt.
Summerloch Thread!
Ich möchte mich gegen den Begriff Schrottfaden verwahren. Statt den Renato Steffen Thread mit off topics zuzumüllen, ist es viel sinnvoller einen eigenen Faden zu eröffnen. Es ist offenbar ein Bedürfnis der User und deshalb zu respektieren. Wem der Thread nicht gefällt braucht ihn nicht zu lesen und noch weniger über ihn zu motzen.

Ein Schwäche dieses Forums ist es, dass es nicht moderiert wird und auch nicht allzu viel Struktur hat. Aber damit will ich nicht unbedingt einen Moderator fordern. Themen auslagern hilft jedem Forum, dass Threads aufgebläht werden und unlesbar werden, aber auch interessante Gedanken verloren gehen, weil sie für viele User übersehen werden. Dagegen kann jeder User was tun, indem er rechtzeitig off-topic Themen in eigene Threads auslagert, Beiträge kopiert und mit links Querverweise erstellt.

spiderdan
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Beitrag von spiderdan »

Marek hat geschrieben:Ich möchte mich gegen den Begriff Schrottfaden verwahren. Statt den Renato Steffen Thread mit off topics zuzumüllen, ist es viel sinnvoller einen eigenen Faden zu eröffnen. Es ist offenbar ein Bedürfnis der User und deshalb zu respektieren. Wem der Thread nicht gefällt braucht ihn nicht zu lesen und noch weniger über ihn zu motzen.

Ein Schwäche dieses Forums ist es, dass es nicht moderiert wird und auch nicht allzu viel Struktur hat. Aber damit will ich nicht unbedingt einen Moderator fordern. Themen auslagern hilft jedem Forum, dass Threads aufgebläht werden und unlesbar werden, aber auch interessante Gedanken verloren gehen, weil sie für viele User übersehen werden. Dagegen kann jeder User was tun, indem er rechtzeitig off-topic Themen in eigene Threads auslagert, Beiträge kopiert und mit links Querverweise erstellt.
hast wohl recht, ich habe total überreagiert. Der Faden hat in drei Tagen keine 30 Seiten gfüllt........

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Rhyyläx
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Beitrag von Rhyyläx »

Aftershock hat geschrieben: Mein romantisches Fussballidealbild:
- NLA einheitliche Anspielzeit: Sa. 19:45 Uhr
- Im Stadion gibts Klöpfer, Kalbs- und Schweinsbratwurst.
- Max. 3 Ausländer im Aufgebot (FIFA Regelung)
- Von der UEFA/FIFA festgelegtes maximal Gehalt (1Mio pro Jahr)
- Maximale Transfersumme
- CL Gruppendritter ist OUT und nicht in der EL
- Schwalbe im Strafraum = Notbremse = rote Karte
- Übertriebenes theatralisches rumgeflenne = gelbe Karte
- 4 Einwechseloption für Spieler unter 20

Einige Punkte wären dabei auch schon wieder "modern". Ich habe halt Freude an ehrlichem Fussball. Und der Profifussball ist irgendwie wiemdas alte Rom. Verkommen und dekatent. Und dennoch gibt uns genau dieser moderne Profifussball Unvergessliche CL Nächte. Und so dekatent sie auch sind, die Stimmung an diesen magischen Nächten ist einfach geil.
ich ergänze:
- nur der Meister spielt CL
- Kunstrasen ist verboten
- es gibt wieder einen UEFA-Pokal und einen Pokal der Pokalsieger
- zurück zur Zweipunkte-Regel
- Der Goalie darf den Rückpass wieder mit der Hand aufnehmen
- Goalie darf Ball maximal 5 Sekunden in der Hand halten
- keine Auswechslungen erlaubt
- Knielange Hosen
- Der Ball ist aus echtem Leder
- in der Kabine darf geraucht werden
- analoge Stadion-Uhren
- im TV werden jeweils nur drei Spiele (à 15 min.) als Zusammenfassung gezeigt
- keine Trikotwerbung mehr

hach war das schön damals...
"Hab`ich `ne Wolldecke im Mund?"

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Rhyyläx
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Beitrag von Rhyyläx »

spiderdan hat geschrieben:da Schrottfade kasch wieder zue mache Admin. Noch zwei Siite isch das Thema erledigt.
Summerloch Thread!
Ist endlich mal ein Fred, wo nicht auf irgendeinem Spieler oder Trainer rumgehackt wird.
"Hab`ich `ne Wolldecke im Mund?"

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Beitrag von spiderdan »

Rhyyläx hat geschrieben:Ist endlich mal ein Fred, wo nicht auf irgendeinem Spieler oder Trainer rumgehackt wird.
nein, aber es ist ein weiterer Romantiker Faden.

Meine These zum Thread Titel:

Anstelle von regionaler Verwurzelung VS globales Business, sage ich, regionale Verwurzelung gepaart mit globalem Business!
10 Schweizer Meister Titel in 14 Jahren und trotzdem spielen immer noch Kinder aus der Region in unserer Mannschaft.
Das finde ich fantastisch.

Das sich im Bereich Catering, Stadion Vermarktung etc Veränderungen ergeben ist da für mich nur ein Nebenschauplatz.

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Marek
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Beitrag von Marek »

spiderdan hat geschrieben:hast wohl recht, ich habe total überreagiert. Der Faden hat in drei Tagen keine 30 Seiten gfüllt........
Nichts für ungut, schön, dass sich ein User überzeugen lässt, erlebt man nicht allzu oft in Foren.

Der FCB hat so an die 30 000 Fans, die ins Joggeli pilgern und dann noch eine schwer schätzbare Anzahl, die, wie ich, nicht ins Stadion können, weil sie weit weg wohnen oder aus anderen Gründen nicht ins Stadion können. Für letztere ist das Forum eine ganz besonders gute Sache.

Das Thema hier finde ich sehr relevant, es zeigt auch die verschiedenen Bedürfnisse der Fans an ihren Club. Diese irgendwie und "irgendwo" (UF :) ) unter einen Hut zu bringen ist die anspruchsvolle Aufgabe von Bernhard Heusler und seinen Leuten. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, ein Unternehmen zu führen (und ein solches ist nun mal der FCB, ob wir wollen oder nicht). Ich denke manchmal, der muss sich denken, da leben wir in der erfolgreichsten Zeit des FCB, aber es gibt immer noch Leute, die unzufrieden sind, ähnlich muss es auch Urs Fischer gehen.

Andererseits ist es halt in einem Forum üblich, Dampf abzulassen, das sollte man dann auch gelassen sehen.

Ich bin sehr geschichtsinteressiert und logischerweise finde ich auch die Geschichte des Fussballs im Allgemeinen wie diejenige des FCB im Besonderen ganz besonders spannend. Gerade diesen Thread sehe ich als fundemental an, weil er zeigen kann, wo sich der FCB befindet und woher er kommt - aus der Nati B. Aber auch aus den goldenen Zeiten des Helmut Benthaus. Nie vergesse ich allerdings den Spruch von Helmut Benthaus aus dem Jahre 1982, als er über seine Anfänge beim FCB sinnierte: Als er 1965 kam sagte er über die damaligen Fans des FCB: Man freute sich über Siege und litt nicht allzu sehr unter Niederlagen. Man war mit dem Mittelmass zufrieden, Fussball war damals noch eine schöne Nebensache. Oder die Aussage des Jahrzehnte langen Geschichtsschreibers des FCB, Jules Düblin, als der FCB 1945 abgestiegen war: "In dieser schicksalsschweren Zeit - in Japan fielen die ersten Atombomben, viele deutsche Städte waren durch die alliierten Bombenteppiche in Trümmerhaufen verwandelt, die nationalsozialistische Kriegsfurie lag in den letzten Zügen, die freie Welt begann wieder aufzuatmen - da war das Los des FC Basel keineswegs erschütternd." (In: Josef Zindel, Emotionen in Rotblau, Opinio Verlag, 2001, S. 154).¨

Heute hat man das Gefühl, man freut sich kaum noch über Siege (weil die Schweizer Konkurrenz zu schwach ist, weil wir gegen Florenz nur deshalb vier Punkte geholt haben, weil sie rote Karten kassierten und die Italiener ohnehin die EL unwichtig finden, und gegen Maccabi sind wir ausgeschieden und gegen ASSE nur mit Glück weitergekommen sind) und sucht das Haar in der Suppe.

Und ja, dann gibt es diese Fans, die finden, es geben zu wenig regionale Spieler, es gebe zuviel Kommerz, zu viele Modefans und was weiss ich noch was alles. Und ich denke gerade in diesem fundamentalen Thread, kann es eigentlich kein anderes Ergebnis geben, als das, dass das, was das FCB Management tut, verdammt gut ist. Es gibt keine Alternative zu dem, als dass man sich den Realitäten des modernen Fussballs anpasst, weil es schlicht keine Alternative gibt.

Züruck zum Amateurfussball mit mehr regionalen Spielern? In gewisser Weise hat man das 1987 versucht. Damals litt der FCB unter wenig Zuschauern. 1984/85 war der Zuschauerschnitt bei 3800 Zuschauern pro Spiel. Die Rückkehr von Helmut Benthaus aus Stuttgart, wo er 1984 Deutscher Meister wurde, hob diesen wieder etwas an. Aber man dachte damals - mit besserer regionale Verwurzelung kommen mehr Zuschauer. Nur: die besten regionalen Spieler spielten bei anderen Klubs. Beat Sutter bei Xamax, Ernie Maissen und Martin Jeitziner bei YB, Grossenbacher bei Servette, Später Adrian Knup bei Luzern. Der FCB war für die besten regionalen Spieler keine Adresse mehr. Mit den jungen regionalen Spielern stieg der FCB in die Nati B ab. Dort begrub man dann das Konzept der regionalen Spieler, holte, wer grad zu haben war, um nicht Pleite zu gehen - das Schicksal das später einen FC Wettingen, einen SC Zug und noch später Lugano, Lausanne, Servette und Xamax einholte.

Der moderne Fussball ist ein knallhartes Geschäft. Auch heute sind die besten regionalen Spieler nicht beim FCB. Aber sie sind jetzt nicht mehr bei Xamax, YB oder Servette, sie sind bei Barcelona (Ivan Rakitic), in England (Xherdan Shaqiri) und in Deutschland (Yann Sommer, Granit Xhaka, Valentin Stocker, Fabian Frei und Schär).

Das zeigt, dass man vieles verdammt richtig gemacht hat.

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Marek
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Beitrag von Marek »

spiderdan hat geschrieben:nein, aber es ist ein weiterer Romantiker Faden.
Romantik ja, wir sind Fussballfans. Zum anderen aber analysiert er das knallharte moderne Business, und dazu schreibe ich gerne mehr. Etwa: da hauen erfolgreiche Trainer ab (Fink, Sousa). Da wird ein zweifacher Meistertrainer (obwohl in Basel geboren und ehemaliger FCB Captain) hinauskomplimentiert (Murat Yakin, in gewisser Weise auch Christian Gross).
Meine These zum Thread Titel:

Anstelle von regionaler Verwurzelung VS globales Business, sage ich, regionale Verwurzelung gepaart mit globalem Business!
10 Schweizer Meister Titel in 14 Jahren und trotzdem spielen immer noch Kinder aus der Region in unserer Mannschaft.
Das finde ich fantastisch.
Einverstanden, das ist das Rezept.

Das sich im Bereich Catering, Stadion Vermarktung etc Veränderungen ergeben ist da für mich nur ein Nebenschauplatz.
Für Dich vielleicht - aber nicht für den, der mit dem Klub mitdenkt und nicht für die Klubleitung. Das ist ein entscheidender Kriegsschauplatz. Der Präsident, der das am besten begriffen hat, war René C. Jäggi. Ein modernes Stadion musste her, um den Fans (jaja, die Modefans) Komfort zu bieten. Um Logen und Lounges zu haben, damit man gewissen Leuten das "Geld aus der Tasche ziehen kann" (Uli Hoeness in der weiter oben verlinkten Brandrede an unzufriedene Fans). Der übrigens eine Gigi Oeri in den Verein brachte.

Ohne all diese verschiedenen Events, die manchem "überladen" vorkommen, kann man nicht die hervorragende Marktposition, die der FCB hat, aufrechterhalten. Denn der FCB Campus, das Kader, die vielen Angestellten, kann man das alles nicht finanzieren. Ohne ein komfortables Stadion kommen halt keine "Modefans", aber die brauchen wir halt auch.

Mit den 1000 Zuschauern, die 1988 an den Match FCB-OB kamen, als der FCB schon als Absteiger feststand, ist das nicht zu finanzieren.

spiderdan
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Beitrag von spiderdan »

Ich wollte mit meiner Aussage zum Thema Catering / Stadion / etc / nicht die Relevanz für den Verein ansprechen, vielmehr geht es da um mich.
Ob es nun auch eine Pizza und anderen Fastfood im Stadion zu fressen gibt, spielt für mich keine Rolle, mich interessiert in erster Linie, was auf dem Rasen passiert.....

und zum Thema Romantik:

Ich bin, wie viele andere hier drinnen auch schon lange mit dem FCB unterwegs.
Mein lieber Papa hat den Helmut noch im Stadion erleben dürfen und auch den Erfolg von damals.
Mitte der 80er Jahre hat er mich dann endlich ins Stadion geschleppt, in Zeiten, wo keiner mit einem Funken Verstand ein Heimspiel des FCB's besuchte.
Dummerweise hat's dem Sohn gut gefallen und so habe ich seit klein auf meine Saisonkarte. Kaum ein Heimspiel verpasst und heute gehe ich mit Frau und zwei Kindern an die Heimspiele meines so heiss geliebten FC Basel.

Trotz all den Erfolgen, in der kürzeren Vergangenheit, freue ich mich auch heute noch über jeden Topf und über jeden Sieg. Spiele, wie das gegen Lugano am Mittwoch, wo Freunde die Nase rümpfen und meines es war langweilig, einseitig und lahm, geniesse ich und bin dankbar, dass wir in letzter Minute die Kurve gekratzt haben (Anfang 90er Jahre) und heute eine Mannschaft wie Lugano nach Strich und Faden dominieren können, ohne an die Grenzen gehen zu müssen.

Für mich war und ist klar, dass sich der FC Basel in all den Jahren verändert hat und auch weiter verändern wird. Prägende Trainer, Spieler, Präsidenten, kommen und gehen. Was bleibt ist die Liebe zum Verein. Auch Niederlagen, Rückschläge, Karriereende von Pipi und Co., Kommerz und Globalisierung, kann meiner Liebe zum Verein nichts anhaben. Sie ist sozusagen Bedingungslos. Natürlich ärgere ich mich auch mal, bin enttäuscht und wütend über Dinge die im Dunstkreis des FC Basel so passieren. Aber am Ende des Tages, bleibt die Freude, daran teilhaben zu dürfen.

Meine Liebe zum Verein lässt mich nicht erblinden, ich habe zu vielen Themen eine kritische Meinung. Aber ich sehe halt in vielen Dinge eher die grosse Chance, als das grosse Problem. Des einen Glück, des anderen Leid ;-) so long

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Taratonga
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Beitrag von Taratonga »

Käppelijoch hat geschrieben:Ich muss für ein FCB-Heimspiel ca. 300km reisen. Ich gehe einer Arbeit nach, bei der ich auch mal am Samstag bis 18.00 arbeiten muss. Ich gebe es zu: Ich bin aus reinem Egoismus für Sonntagsspiele :D
aber schon noch CH?

spiderdan
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Beitrag von spiderdan »

Taratonga hat geschrieben:aber schon noch CH?
das wird knapp......Graubünde??

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Marek
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Beitrag von Marek »

spiderdan hat geschrieben:Ich wollte mit meiner Aussage zum Thema Catering / Stadion / etc / nicht die Relevanz für den Verein ansprechen, vielmehr geht es da um mich.
Ob es nun auch eine Pizza und anderen Fastfood im Stadion zu fressen gibt, spielt für mich keine Rolle, mich interessiert in erster Linie, was auf dem Rasen passiert.....
Naja, ich verstehe Dich, aber wenn ich etwas böse bin kann ich sagen, Du bist wie der Atomkraftgegner, der sagt: ich brauche keine AKW, bei mir kommt der Strom aus der Steckdose. :cool:
Damit das, was auf dem Rasen passiert, interessant ist, braucht es eben dieses ganze Marketingzeugs. Wenn wir das nicht berücksichtigen, landen wir schnell in der Nati B, oder Challenge League, wie man heute sagt (auch eine Konzession an den Kommerz).

Spieler können nicht nur aus der Region stammen. Sie müssen auf dem Weltmarkt eingekauft werden. Was war unser erfolgreichster Transfer? Mir fällt das Scott Chipperfield ein. Für etwa 400 000 Fr. in Australien geholt, ist er der Spieler, der am meisten Titel mit dem FCB geholt hat. Mit Janko haben wir einen weiteren interessanten Spieler aus Australien geholt. Man könnte aber auch Salah oder Elneny nennen. Für nicht ganz so wenig Geld geholt, aber für einen schönen Aufpreis weiterverkauft. Inkoom ist ein weiteres Beispiel. Oder Gonzales und Dragovic.

Das ist globales Business. Wir haben Spieler aus allen Kontinenten eingekauft. Und wir haben sie gut weiterverkauft. Natürlich gibt es weniger gute Beispiele, aber unter dem Strich hat der FCB verdient. Ein Lob an die Transferabteilung ist angebracht, die aber auch viel Geld kostet.

Der FCB Campus kostet viel Geld, aber wir haben mit Shaqiri ein Eigengewächs, das uns viel Geld aber auch Tore und Assists gebracht hat. Und Rakitic. Und bald wohl auch Embolo.

Dass es Fans gibt wie Dich, ist natürlich toll und ist wichtig. Es braucht einfach alles. Die treuen Fans, die Modefans aber auch den Kommerz.

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Beitrag von Käppelijoch »

spiderdan hat geschrieben:das wird knapp......Graubünde??
Es gab mal in der BaZ oder Tageswoche eine Karte mit Punkten, wo die Saisonkartenbesitzer herkommen. Ich war/bin einer der weiter entfernten Punkten innerhalb der CH.
Für mich stand es nie zur Debatte, ob ich meine Saisonkarte abgebe, als ich von dort völlig unerwartet ein tolles Jobangebot bekam. Man muss halt beim Freiplan genug früh mitdenken und für ein Spiel unter der Woche (CL/EL) mindestens einen halben Tag frei eingeben und ist gottenfroh, wenn ein Spiel am Sonntag ist, dann muss man nicht so mit Freiwünschen herumzirkeln. Und ich hab's bisher kein bisschen bereut. Ich werde weiterhin meine Karte beziehen.
Heusler.

Alla sätt är bra utom de dåliga.

"Zürich ist doppelt so gross wie der Wiener Zentralfriedhof - aber nur halb so lustig."

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Beitrag von Marek »

Käppelijoch hat geschrieben:Es gab mal in der BaZ oder Tageswoche eine Karte mit Punkten, wo die Saisonkartenbesitzer herkommen. Ich war/bin einer der weiter entfernten Punkten innerhalb der CH.
Für mich stand es nie zur Debatte, ob ich meine Saisonkarte abgebe, als ich von dort völlig unerwartet ein tolles Jobangebot bekam. Man muss halt beim Freiplan genug früh mitdenken und für ein Spiel unter der Woche (CL/EL) mindestens einen halben Tag frei eingeben und ist gottenfroh, wenn ein Spiel am Sonntag ist, dann muss man nicht so mit Freiwünschen herumzirkeln. Und ich hab's bisher kein bisschen bereut. Ich werde weiterhin meine Karte beziehen.
Hab jetzt gegoogelt und versucht festzustellen, ob es an mir vorbei gegangen ist, dass es eine Ortschaft Dorpat gibt, da im Bündnerland. Aber das liegt in Estland, das wäre noch viel weiter.

Ist es vielleicht Samnaun? http://ch.entfernungberechnen.com/entfe ... nach-basel
Bergell wäre auch möglich http://ch.entfernungberechnen.com/suche ... 2C+Schweiz

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Beitrag von Käppelijoch »

Marek hat geschrieben:Hab jetzt gegoogelt und versucht festzustellen, ob es an mir vorbei gegangen ist, dass es eine Ortschaft Dorpat gibt, da im Bündnerland. Aber das liegt in Estland, das wäre noch viel weiter.

Ist es vielleicht Samnaun? http://ch.entfernungberechnen.com/entfe ... nach-basel
Bergell wäre auch möglich http://ch.entfernungberechnen.com/suche ... 2C+Schweiz
Es wäre wohl einfacher, Du würdest den entsprechenden Tageswoche- oder BaZ-Artikel suchen :D Engadin heisst das Stichwort ;) Dort gibt es ein paar Punkte (Punkt = Abobesitzer).
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