Konter hat geschrieben:Als Kunde sehe ich abernicht die Aufgabe, den eh schon happigen Preis noch mit Trinkgeld zu toppen, nur weil der Wirt es nicht für nötig hält, seine Servicekräfte in einerm fairen Rahmen am Gewinn zu beteiligen. Es gibt Wirte, die verdienen halt nicht das 3-fache der Servicekräfte, entlöhnen diese dafür auch so, dass sie einigermassen davon leben können.
Wenn ich am Abend in einer Beiz ein paar Bierli trinken gehe und dafür je nach Lokalität etwa 4-5x so viel zahle wie im Denner, dann ist für mich als Kunde das schon teuer. Wenn dann am Ende des Abends eine Rechnung von vielleicht 38.40 vorliegt, dann wird aufgerundet auf 40.- und gut ist, ausser der Service war sehr gut oder ich bin irgendwie schon so besoffen, dass es auch mal etwas mehr wird.
Wenn das Trinkgeld im Preis inbegriffen ist (und daher auch entsprechend höher), die Bedienung jedoch auf ein Trinkgeld angewiesen ist, um über die Runden zu kommen, dann läuft in der Gastronomie in der Schweiz etwas gehörig schief.
Ich sehe das halt ein wenig anders. Wie du selber schreibst, wenn der Service sehr gut war dann gibt man ein bisschen mehr. Das man nicht jedesmal 10% gibt, ist auch normal. Auch weil es ja passend ist, auf den nächsten 10er aufzurunden, dann man nicht unbedingt noch mehr gibt. Aber auch dann suche ich im Portemonnaie noch ein 2 Fränkler extra. Es geht ja auch darum, dass man genau dieser Servicekraft das Trinkgeld geben möchte und nicht, dass der Wirt entscheidet, wieviel sie bekommt.
Ich habe noch in der Zeit als Barkeeper und Kellner gearbeitet, als man eine Fixlohn von Fr. 600.- hatte und nur eine Umsatzbeteiligung von 13.04% dazu. In guten Monaten kam ein guter Bazen rein, aber in schlechteren Monaten wurde es manchmal recht knapp und da war man sehr froh, dass man noch gutes Trinkgeld bekam. Auch sollte das von jedem Serviceangestellten ein Anreiz sein, je freundlicher und aufmerksamer man ist, desto mehr Trinkgeld bekommt man. Aber leider werden die Angestellten immer wie mehr unfreundlich und sind unaufmerksam, dann ist klar, gibt man keines oder nur wenig Trinkgeld.
Und mit deren Grundeinkommen ist es sehr schwierig und knapp einigermassen gut zu leben. Wenn man erst nach Mitternacht Feierabend hat, möchte man ja auch nicht immer gleich nach Hause und dann bleiben nur noch die teuren Lokale übrig, sprich man gibt auch gezwungener Massen mehr aus als ein normal Arbeitender, der am Feierabend noch was Essen und Trinken geht. Dazu kommt noch, dass man jeden Abend ein Taxi nach Hause nehmen muss um nach Hause zu kommen.
Aber jeder soll machen wie er möchte. Mich nerven nur die Leute die einen Betrag von 23.70 auf Fr. 24.- aufrunden....gibt es auch mehr als genug. Wenn etwas 9.50 kostet, gebe ich meistens auch nur 10.- und nicht mehr. Kommt ja auch immer auf den Betrag an und das konsumierte, sprich der Aufwand vom Kellner. Wenn er nur eimal an Tisch kommen muss, dann gibts weniger und wenn er aber den ganzen Abend immer wieder kommt, dann gibt es automatisch mehr.