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Verfasst: 20.08.2013, 12:41
von cantona
Ja, das mit WK verschieben und spät in die RS kann bei mir dann auch noch zum Problem werden, mal schauen ob ich das einbezahlte Geld wieder zurückerhalte.
Klar waren die Adjutanten nicht alle super. Aber die haben uns nicht sinnlos herumgestresst, sondern die Dinge wirklich beigebracht. Auch bei der Schiesstechnik haben sie Details verfeinert etc. weil die im Gegensatz zu den Obergefreiten halt einfach wirklich schiessen konnten. Wir hatten es oft, dass wir bei einer Übung oder einfach auf dem Feld irgendetwas machten, dann kam ein Adjutant vorbei und fragte uns, wer uns solchen Scheiss beigebracht hatte. Ohne Witz, nur schon bei verschiedenen Formationen erzählten die alle etwas anderes. Zum Teil waren sie halt auch einfach lustig, weil sie wie Fremdenlegionäre aussahen und so wirkten, als würden sie am liebsten jede Nacht draussen schlafen und nichts anderes als marschieren zu machen. Waren vorallem oft Russen, sodass es noch authentischer rüber kam (betr. Fremdenlegion)
Ja in der VBA, aber auch da ist es nicht unbedingt chillig. Wie gesagt, es kommt immer darauf an, wo man ist.
Verfasst: 20.08.2013, 13:06
von schlarpi
Baslerbueb hat geschrieben:Aber die 26 Tage die ein Zivi im Jahr leisten muss ist kein Problem, sind doch immerhin 7 Tage mehr als ein normaler AdA....
Bin diesbezüglich schon zu lange weg vom Fenster, aber wenn diese Zahlen stimmen finde ich das noch einen sehr spannenden Aspekt.
Verfasst: 20.08.2013, 13:15
von Baslerbueb
Na dann will ich mal...
Ich war Feldweibel in der Armee 61, 95 und XI und bis heute, würde ich behaupten, war die Armee 61 das beste Konstrukt, nicht was die Bestandes zahlen anbelangt sondern was die Ausbildung betrifft. Leerläufe kenne ich nur von meinen letzten Diensttagen, wo die Vorgesetzten immer jünger wurden, aber auch da hatte es sicher ein paar gute dabei.
Wenn ich meine Ausbildung bis zum Fw vergleich und die heutige, dann ist es klar das die "arme sieche" überfordert sind.
Für die jüngeren User im Forum.
Der zum Fäldi in der A 61:
17 Wochen RS
15 Wochen UOS
5 Woche Fäldi-Schuel
18 Wochen abverdienen (erster Kontakt mit Rekruten)
Heute:
7 Wochen Grundausbildung
14 Wochen Fw-Lehrgang
7 Wochen Praktikum an einer RS
5-8 Wochen als Hauptfeldweibel der Rest
Wenn der nach 7 Wochen anständig Grüssen kann und Gradkenntnis hat ist das schon viel...
Mit der WEA (Weiterentwicklung der Armee) geht man wieder dorthin zurück das ein Grad auch wieder richtig abverdient werden sollte.
Ich denke das steigert die Qualität der "Chefs" erheblich.
Leerläufe sind meiner Meinung nach auch oft auch die Schuld der Soldaten. Wer mit der Einstellung, Kopf zu Hause lassen, in den Dienst geht ist selber schuld.
Mitdenken würde einiges bringen. Aber den Tip, du kannst den Kopf zu Hause lassen, bekommt man ja an jedem besseren Stammtisch.
Nur ein kleines Beispiel aus meiner Zeit was das Mitdenken anbelangt.
Wir hatten von Montag - Donnerstag Biwak auf ca 1500 Meter.
Ich als Fw, habe nie kontrolliert ob ein AdA alles dabei hatte, mir war es eigentlich Scheissegal, denn es ist jeder alt genung.
Der Wetterbericht hatte regen und kalt vorhergesagt für die Woche.
Und wieviele sind ohne Handschuhe eingerückt am Sonntagabend? Wieviel haben an den Arsch gefrohren in der Woche darauf und wieviele beschwertern sich bei mir das ich das Befehlen hätte sollen...

Meine Antwort: mir egal, ihr seit alle alt genug um zu wissen was es bei dem Wetter an Ausrüstung braucht.
Aber wahrscheinlich genau die rufen dann aus wie ein Wald voller Affen wenn sie am Stammtisch ein Bier zu viel gehabt haben....
Das sich die Armee ändern muss sehe ich auch....
Das die Finanzen besser genutzen werden sollten ist so klar wie ein Bergsee....
Was es aber heisst auf die Wehrpflicht zu verzichten sieht man im Ausland sehr gut und ich möchte nicht die Zustände wie es in einigen Armeen der Fall ist.
Verfasst: 20.08.2013, 13:17
von Baslerbueb
schlarpi hat geschrieben:Bin diesbezüglich schon zu lange weg vom Fenster, aber wenn diese Zahlen stimmen finde ich das noch einen sehr spannenden Aspekt.
Die Stimmen schon.
Ein Zivi ohne RS macht einen grossen Einsatz von mindestens 180 Tagen und der Rest von mindestens 26 Tagen im Jahr...
Es gibt genung Zivi's wo ich persönlich kenne, die jetzt im Geschäft probleme haben weil sie 26 Tage fehlen....

Verfasst: 20.08.2013, 13:34
von cantona
Baslerbueb hat geschrieben:Mit der WEA (Weiterentwicklung der Armee) geht man wieder dorthin zurück das ein Grad auch wieder richtig abverdient werden sollte.
Ich denke das steigert die Qualität der "Chefs" erheblich.
Kannst du kurz zusammenfassen, was diese WEA alles beinhaltet?
Es steht zwar sicher im Internet, aber wenn du dich gut damit auskennst und es kurz zusammenfassen könntest, wäre das praktisch.
Bezüglich FW:
Meiner in der RS war der absolute Albtraum. Den haben sie am Ende auch gekickt, weil er nicht tragbar war.
Nichts organisiert, alles den KP-Soldaten überlassen, ständig nur rumgeflucht und jeden dumm angemacht, ständig leere Drohungen rausgelassen, Soldaten erniedrigt etc.
Der hat im KP einen Rekruten als KP-Chef bestimmt und den danach alles machen lassen. Selbst hat der nichts mehr gemacht.
Wir haben auch mehrmals auf dem Feld kein Essen bekommen, weil die meinten wir kommen in die Kaserne. Oder im Biwak 2 Laib Brot für knapp 70 Leute (inkl. Kader). Keine Ahnung, vielleicht ist das auch dem Fourier sein Job, aber die hatten einfach gar nichts im Griff.
Wenn der Kadi den nicht im Griff gehabt hätte, wären wir wahrscheinlich nie in den Ausgang. So waren die Zimmerkontrollen zum Glück immer sehr kurz und dann weg.
Worauf ich raus will: Solche Sachen demotivieren extrem. Auch wenn du zu Beginn einigermassen motiviert bist (oder zumindest einigermassen positiv eingestellt) aber dann dort nur auf Arschlöcher, die nichts im Griff haben triffst, dann löschts dir einfach ab. Wenn du am Schiessstand 2 Stunden warten musst, weil der MunChef irgendetwas komplett verhängt hat, was willst du dann noch? Irgendwann denken sich einfach alle, dass das alles Idioten sind und nichts können, dementsprechend hast du null Respekt vor ihnen und der Einsatz hält sich logischerweise anschliessend stark in Grenzen.
Verfasst: 20.08.2013, 13:34
von Dave
@all
ich bi selbstverständlich au derfür dass me dä verein abschafft, es bringt nüd, usser e bärg vo gäld wo verbröttlet wird.
und söll jetzt niemert's koh dass mir uns ime kriegfall miehn könne verteidige, d'zyt vom WWI + WWII sin scho lang vorbi, und au dahmals hätte mir mit unserer armee kei chance kah wen's druf a koh wär.
wen's nonemol e krieg in europa gitt den bi ich lieber "neutral" und ha kei armee, als dass mir ns probiere z'verteidige und abegmetztlet werde.
me würd viel besser e freiwillige katastropheschutz ufzieh, wo in katastropheregione uf dr ganze wält ka ygsetzt werde, würd unserem land viel anerkennig bringe.
usserdäm, panzer vergässe, isch nüd neu's, bi uns in dr RS (1981) hä's si e laschtwage vergässe und erscht bim abgäh endi RS gmerggt dass dä nümme ume isch, riesen theater, me het en den gfunde, schön versteggt uf em kasereareal (monte cenerie, damals no artilerie)
Verfasst: 20.08.2013, 13:48
von Baslerbueb
cantona hat geschrieben:Kannst du kurz zusammenfassen, was diese WEA alles beinhaltet?
Es steht zwar sicher im Internet, aber wenn du dich gut damit auskennst und es kurz zusammenfassen könntest, wäre das praktisch.
Öhmmm, so einige Sachen sind klar, einige Sachen sind noch recht offen und ich weiss nicht was schon für die breite Öffentlichkeit bestimmt ist.

In zwei Wochen weiss ich mehr.
Kürzere Dienstzeit...
Es wird darüber Diskutiert das es einem Rekrut frei ist wann er den Dienst (RS-WK) beginnen will.
Sprich, er muss bis zum 26. Altersjahr damit begonnen haben.
Man kehrt zum 2 Jahres-RS-Start zurück...
Man wird wieder einige Einheiten abschaffen usw.
cantona hat geschrieben:
Worauf ich raus will: Solche Sachen demotivieren extrem. Auch wenn du zu Beginn einigermassen motiviert bist (oder zumindest einigermassen positiv eingestellt) aber dann dort nur auf Arschlöcher, die nichts im Griff haben triffst, dann löschts dir einfach ab. Wenn du am Schiessstand 2 Stunden warten musst, weil der MunChef irgendetwas komplett verhängt hat, was willst du dann noch? Irgendwann denken sich einfach alle, dass das alles Idioten sind und nichts können, dementsprechend hast du null Respekt vor ihnen und der Einsatz hält sich logischerweise anschliessend stark in Grenzen.
Das verstehe ich zu 100%. Ich habe immer versucht die Soldaten als erwachsene Menschen zu behandeln und das hat in den meisten Fällen auch sehr gut funktioniert. Wenn aber jemand meinte er müsse ...., dann konnte ich auch ein Arschloch sein, war aber eher selten der Fall.
Verfasst: 20.08.2013, 13:53
von Baslerbueb
Dave hat geschrieben:usserdäm, panzer vergässe, isch nüd neu's, bi uns in dr RS (1981) hä's si e laschtwage vergässe und erscht bim abgäh endi RS gmerggt dass dä nümme ume isch, riesen theater, me het en den gfunde, schön versteggt uf em kasereareal (monte cenerie, damals no artilerie)
Spricht nicht für den Soldat, nicht für die Vorgesetzten, aber ganz klar für den Mt. Ceneri.
War ganz in der nähe tätig....
Verfasst: 20.08.2013, 13:58
von The Moose
Ich bin dafür, dass man die Wehrpflicht abschafft und dafür eine allgemeine Dienstpflicht für Frauen und Männer einführt. Man sollte dann wählen dürfen, ob man zur Armee (1), in eine Art Zivildienst (2) oder in den Zivilschutz (3) gehen möchte. Die Länge des Dienstes müsste für alle gleich lange sein (sagen wir mal 9 Monate) und im Idealfall müsste man dies wohl als Durchdiener machen. Den Zeitpunkt sollte man frei wählen können, damit man es sich bestmöglich einrichten kann und die zivile Ausbildung nicht darunter leidet. Idealer Zeitpunkt wäre dann wohl so ab dem 19. Lebensjahr und man hätte ca. fünf Jahre Zeit dafür. Gewisse Kaderpositionen könnte man durchaus mit Berufssoldaten bzw. -zivilschützer bekleiden.
1) = Hier müsste natürlich deutlich abgespeckt werden. Ich sehe die Zukunft der Armee eher in einer Art Bundespolizei. Da braucht es keine 200'000 Soldaten mehr. Zu den Kernaufgaben würden Sicherheitsaufgaben wie WEF, Botschaftsschutz, bei Bedarf Unterschützung der Grenzwache oder der zivilen Polizei, Luftraumüberwachung und von mir aus auch bewaffnete Auslandeinsätze in Krisengebieten gehören.
2) = Hier könnte man ungefähr das gleiche Modell wie heute anwenden. Die ungerechtfertigte übertriebene Länge des Einsatzes würde allerdings den anderen angepasst. Die Aufgaben wären die klassischen Zivi-Jobs wie in Spitälern oder Altersheimen. Aber auch Dinge wie Alp-Einsätze oder Mitarbeit in Asylzentren, Behindertenheimen oder Museen müssten drinliegen.
3) = Hier würde man den heutigen Zivilschutz und die Genietruppen der Armee verschmelzen. Diese kämen bei Katastrophen (Erdbeben, Unwetter, Flugzeugabstürze etc.) zum Einsatz. Auch andere "klassische" Armeeaufgaben wie das Lauberhornrennen oder Schwingfeste könnte man übernehmen. Auch diese Truppen könnten durchaus im Ausland zum Einsatz kommen.
So kann sich keiner mehr vor seinen "Vaterlandspflichten" drücken und jeder kann eine Aufgabe übernehmen, welche ihm oder auch ihr zusagt.
Verfasst: 20.08.2013, 14:00
von Black Squad
Dave hat geschrieben:@all
ich bi selbstverständlich au derfür dass me dä verein abschafft, es bringt nüd, usser e bärg vo gäld wo verbröttlet wird.
und söll jetzt niemert's koh dass mir uns ime kriegfall miehn könne verteidige, d'zyt vom WWI + WWII sin scho lang vorbi, und au dahmals hätte mir mit unserer armee kei chance kah wen's druf a koh wär.
wen's nonemol e krieg in europa gitt den bi ich lieber "neutral" und ha kei armee, als dass mir ns probiere z'verteidige und abegmetztlet werde.
me würd viel besser e freiwillige katastropheschutz ufzieh, wo in katastropheregione uf dr ganze wält ka ygsetzt werde, würd unserem land viel anerkennig bringe.
usserdäm, panzer vergässe, isch nüd neu's, bi uns in dr RS (1981) hä's si e laschtwage vergässe und erscht bim abgäh endi RS gmerggt dass dä nümme ume isch, riesen theater, me het en den gfunde, schön versteggt uf em kasereareal (monte cenerie, damals no artilerie)
Wer für die Abschaffung der Armee damit argumentiert, dass kein klassischer Zweifrontenkrieg zu erwarten sei, hat mindestens die letzten 20 Jahre verschlafen.
Fehler sind übrigens menschlich und geschehen damit auch in der Armee.
Verfasst: 20.08.2013, 14:23
von Fahneschwänker
All die vielen Einzelerfahrungen führen doch zu den monumentalen Probleme der Wehrpflicht:
- Kosten: CHF 5 Mrd. direkt plus CHF 5 Mrd. Opportunitätskosten
- Ineffiziente Strukturen, da menschliche Ressource "billig"
- Wehrgerechtigkeit existiert nicht
- Frauen und Ausländer sind nicht integriert
- Unmotivierter Haufen
- Zwang ist eines freiheitlichen Staates unwürdig
- Karriere- und Ausbildungshemmer
- Kaum Altersdurchmischung
Ich war bis ca. zum 2. Diensttag motiviert, dann hats 180° gedreht... Wär in einer Freiwilligen Miliz, die effizient gewesen wäre, der motivierte Personen angehört hätten und in der das ganze Autoritäts-Getue nicht ganz so nötig gewesen wäre, vielleicht anders gewesen...
Verfasst: 21.08.2013, 07:27
von Käppelijoch
Baslerbueb hat geschrieben:
Das verstehe ich zu 100%. Ich habe immer versucht die Soldaten als erwachsene Menschen zu behandeln und das hat in den meisten Fällen auch sehr gut funktioniert. Wenn aber jemand meinte er müsse ...., dann konnte ich auch ein Arschloch sein, war aber eher selten der Fall.
Da beginnt es schon! In meiner RS wurde man nur wie unmündige Kleinkinder behandelt, Mitdenken war unerwünscht. Ich war relativ spät in der RS (22) und durfte mir von 19-Jährigen mit "Ficker-Mutz" anhören, dass ich eh ein Nichts bin etc. Der Feldi schrie nur herum und machte auf oberharten Hund. Wenn man umsetzte, was man gelernt hat z.B. In Sachen Fahrzeugtarnung und sich richtig ins Zeug legte, kam es nicht selten vor, dass ein Wachmeister kam und uns zusammenstauchte und wir alles ändern musste und auf den Hinweis, dass es besser ist ein Fahrzeug zwischen Bäumen abzustellen, wo man es nur von einer Seite sähe und dementsprehend tarnen kann, statt alleinsthend auf einem offenen Parkplatz, gab es nur den Hinweis, dass man auch gerne eine Nacht in die Kiste kann, wenn man nicht spure. (Ironie: der Major wollte in der Nacht, dass wir den Wagen sofort umstellen und umtarnen, auf einem offenen Parkplatz geht ja gar nicht, ob wir zu dumm, um mitzudenken seien...).
Oder Vorgesetzte, die offen sagen: Das internationale Kriegsrecht ist bei einem Ernstfall eh Makulatur und in Sachen Frauen werdet ihr im Ernstfall auch nicht zu kurz kommen, ob sie wollen oder nicht.
Ich könnte ewigs weiter machen, was ich da alles erlebt habe. Und so etwas soll eine Stütze einer demokratischen Gesellschaft sein? Mir graust es!
Verfasst: 21.08.2013, 07:57
von Kurtinator
Käppelijoch hat geschrieben:Da beginnt es schon! In meiner RS wurde man nur wie unmündige Kleinkinder behandelt, Mitdenken war unerwünscht. Ich war relativ spät in der RS (22) und durfte mir von 19-Jährigen mit "Ficker-Mutz" anhören, dass ich eh ein Nichts bin etc. Der Feldi schrie nur herum und machte auf oberharten Hund. Wenn man umsetzte, was man gelernt hat z.B. In Sachen Fahrzeugtarnung und sich richtig ins Zeug legte, kam es nicht selten vor, dass ein Wachmeister kam und uns zusammenstauchte und wir alles ändern musste und auf den Hinweis, dass es besser ist ein Fahrzeug zwischen Bäumen abzustellen, wo man es nur von einer Seite sähe und dementsprehend tarnen kann, statt alleinsthend auf einem offenen Parkplatz, gab es nur den Hinweis, dass man auch gerne eine Nacht in die Kiste kann, wenn man nicht spure. (Ironie: der Major wollte in der Nacht, dass wir den Wagen sofort umstellen und umtarnen, auf einem offenen Parkplatz geht ja gar nicht, ob wir zu dumm, um mitzudenken seien...).
Oder Vorgesetzte, die offen sagen: Das internationale Kriegsrecht ist bei einem Ernstfall eh Makulatur und in Sachen Frauen werdet ihr im Ernstfall auch nicht zu kurz kommen, ob sie wollen oder nicht.
Ich könnte ewigs weiter machen, was ich da alles erlebt habe. Und so etwas soll eine Stütze einer demokratischen Gesellschaft sein? Mir graust es!
Solche Leute haben defintiv eins in die Fresse verdient. Sorry für die Ausdrucksweise aber da kommt mir die Galle hoch!

Verfasst: 21.08.2013, 09:04
von Fahneschwänker
Käppelijoch hat geschrieben:...
Aber da lernst du doch Disziplin und Ordnung und wirst zum Mann?

Verfasst: 21.08.2013, 09:20
von händsche
The Moose hat geschrieben:1) = Hier müsste natürlich deutlich abgespeckt werden. Ich sehe die Zukunft der Armee eher in einer Art Bundespolizei. Da braucht es keine 200'000 Soldaten mehr. Zu den Kernaufgaben würden Sicherheitsaufgaben wie WEF, Botschaftsschutz, bei Bedarf Unterschützung der Grenzwache oder der zivilen Polizei, Luftraumüberwachung und von mir aus auch bewaffnete Auslandeinsätze in Krisengebieten gehören.
Und genau hier ist schon das erste Problem. Personen sollen (in deinem Beispiel) inerhalb von 9 Monaten ausgebildet werden und solche aufgaben wie Unterstützung der Grenzwache und Polizei übernehmen. Die Polizeisten (die 2 Jahre ausgebildet werden) sind ja teils schon massivst überfordert, wie ist denn das erst bei jemandem, der nur 4-6 Monate ausgebildet wird?
2/3 ja wieso nicht.
AW: Initiative «Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht»
Verfasst: 21.08.2013, 09:50
von RL88
Wartet bitte noch mit abschaffen, habe noch 36 Ferietage dort

Verfasst: 21.08.2013, 17:50
von Käppelijoch
Fahneschwänker hat geschrieben:Aber da lernst du doch Disziplin und Ordnung und wirst zum Mann?
Ich liebe das Ironie-Smiley
Doch, eines hab ich gelernt: Wiederstand lohnt sich fast immer

Verfasst: 25.08.2013, 10:00
von Käppelijoch
Verfasst: 25.08.2013, 10:31
von cantona
Heschs überhaupt gläse?
Wennde d RS zwüsche Matur und Studiebeginn könntisch ihnedrucke, denn miesstisch kei Zwüschejohr ihlegge und würdisch kei Zit vrduble, wär uf jedefall kei Saich
Verfasst: 25.08.2013, 12:39
von Malinalco
Das Problem existiert in BL ja gar nicht, wo die Matur im Dezember stattfindet. Von dem her ist der Gedankengang gar nicht mal so schlecht, gerade weil unsere Matur im Vergleich mit anderen Ländern ja eh "zu gut" (=länger, mehr Stoff, etc. ) ist. Aber ändern würde sich an der Motivation der Studenten rein gar nix, und wie viel in Prozent der Rekruten machen diese überhaupt aus?
Eine Reform der Schulen zu einem einzigen System in der ganzen Schweiz hätt aber schon was...
Grösster WTF des Artikels "Schliesslich handelt es sich um einen Anlass von nationaler Bedeutung", es geht um das Eidgenössische Schwingfest. Denen zahlt man also alles vom Staat aus, aber dem Fussball, prozentual extrem viel populärer und wichtiger auch für die Integration/Gesellschaftsfrieden, zieht man die Clubs zur Kasse..., z.b. zwingt man kleine Verein bei Cupspielen in das grosse Stadion...
Verfasst: 26.08.2013, 21:05
von Fahneschwänker
Verfasst: 26.08.2013, 21:07
von Käppelijoch
cantona hat geschrieben:Heschs überhaupt gläse?
Wennde d RS zwüsche Matur und Studiebeginn könntisch ihnedrucke, denn miesstisch kei Zwüschejohr ihlegge und würdisch kei Zit vrduble, wär uf jedefall kei Saich
Es geht ums Prinzip: Nicht die Unis haben sich dem Militär anzupassen, sondern das Militär der Ausbildung. Diese Einstellung, die Blattmann hier zu Tage trägt, regt mich auf. Alles hat sich dem Militär unterzuordnen.
Verfasst: 26.08.2013, 21:17
von Malinalco
Wieder enorm sexistisch. Wäre nicht der Umkehrschluss dabei, dass auch alle Frauen ins Militär müssten, denn dann wären sie ja gute Ehefrauen? Hat Ueli das auch seinen Söhnen gesagt? Dass sie am besten Frauen aus dem Militär heiraten? Und impliziert er nicht sowieso: Heiratet müsst ihr, Frauen und Männer. alles andere is nix? Öh, nein danke, ich hätt gern die Wahl, Heiraten ist nicht "sowieso und selbstverständlich" dabei für mich.
Aber haben die Angst, dass Ueli so auf Werbefeldzug (ja, extra das wort gewählt) gegen die Initiative geht?
Und, sollte man den Typen hier (
20-min link) nicht anklagen? Er greift ja Bundesräte an und so?
Verfasst: 26.08.2013, 21:28
von Fahneschwänker
Malinalco hat geschrieben:Aber haben die Angst, dass Ueli so auf Werbefeldzug (ja, extra das wort gewählt) gegen die Initiative geht?
Der macht momentan wirklich nichts anderes - bezahlt von ALLEN Steuerzahlern...
Verfasst: 27.08.2013, 08:35
von darken
Käppelijoch hat geschrieben:Es geht ums Prinzip: Nicht die Unis haben sich dem Militär anzupassen, sondern das Militär der Ausbildung. Diese Einstellung, die Blattmann hier zu Tage trägt, regt mich auf. Alles hat sich dem Militär unterzuordnen.
Um Fair zu bleiben: Unsere Universitäten beginnen nicht gleichzeitig wie im umliegenden Ausland mit den Vorlesungen (1). Die Bologna-Reform hatte ja u.A. auch bezweckt, dass alle Universitäten der teilnehmenden Staaten mit den Vorlesungen zum gleichen Zeitpunkt beginnen. Die Frage ist natürlich, wer die Reform "falsch" umgesetzt hat. Für alle die bspw. einen Trinationalen Master machen, ist es allerdings extrem mühsam.
(1):
Strasbourg (F): 09.09.13,
http://www.unistra.fr/fileadmin/_migrat ... 3-2014.pdf
St. Gallen: (09.09.) / 16.09.13,
http://www.unisg.ch/de/Studium/Doktorat ... dGebuehren
Basel: 16.09.13,
http://www.unibas.ch/index.cfm?F80734B5 ... 0B9EF54BE6
TU München: 14.10.13,
http://www.tum.de/studium/vor-dem-studi ... er-201314/
Freiburg (De): 21.10.13,
http://www.studium.uni-freiburg.de/term ... mine.html/
Verfasst: 05.09.2013, 10:01
von Fahneschwänker
Mythos obligatorische Wehrpflicht
In Basel-Stadt leisten knapp 55% der Schweizer Männer Militärdienst, im Jura 49%. 27% (GSoA) bis 45% (Armeesprecher) dieser leisten alle Diensttage.
Verfasst: 05.09.2013, 11:27
von Lusti
Interessante Stellungnahme von pro und contra Seite hier im Forum. Ich würde auch noch gerne meinen Senf dazu geben:
Käppelijoch hat geschrieben:Da beginnt es schon! ...! .../...
Was du schilderst habe ich selbst so nicht erleben können, jedoch kann ich mir das gut vorstellen. In meiner Ausbindlung zum Oberwachtmeister hat der Schulkommandant folgendes gesagt: "Die Armee wird nicht durch die GSoA abgeschafft, sondern durch das schlechte Armeekader". Und meiner Meinung nach stimmt das voll und ganz. Dieses ganze Befehl und Gegenbefehl-Chaos ist schlussendlich eine Konsequenz aus der schlechten Ausbildung der Kader auf der fachlichen Stufe. Die Aussagen betreffend dem Kriegsvölkerrecht ist einfach nur zum Kotzen und ich verstehe das es dich graust. Hätte es mich, der sich selbst als Militärbefürworter bezeichnet, auch gegraust. Schade dass deine Militärzeit nicht positiver war.
Dave hat geschrieben:ich bi selbstverständlich au derfür dass me dä verein abschafft, es bringt nüd, usser e bärg vo gäld wo verbröttlet wird. .../...
Du vergisst in deiner Argumentation einen wichtigen Punkt. Natürlich kann Katastrophenschutz von gut ausgebildeten Truppen geleistet werden, welche nicht der Armee angehören. Ich bringe aber mal ein anderes Beispiel dass den Sinn der Subsidiarität der Armee besser beschreibt:
Unsere Polizeicorps können bei einer grossen Katastrophe ca. 1-2 Wochen ihre Einsatzbereitschaft aufrecht erhalten. Danach müssen diese durch andere ersetzt werden. Nicht jeder Dienst im Katastrophenschutz ist friedlich, man stelle sich zum Beispiel eine Essensausgabe bei Leuten vor, welche schon 10 Tage am Hungern sind. Eine Abschaffung der Armee muss durch ein Hochfahren der personellen Ressourcen bei den Polizeicorps begleitet werden. Nur, was tun diese Leute den ganzen Tag bis der Tag x kommt? Wie bereits in meine Beitrag erwähnt bin ich grunsätzlich für die Armee, sehe aber deren Probleme ebenso, aber auch deren Nutzen. Bevor nicht ein adäquater Ersatz auf ziviler Ebene geschaffen wurde (auch zur Herstellung und Aufrechterhaltung von Recht & Ordnung) ist die Abschaffung der Armee einfach ein zu grosses Risiko.
Und noch zum Thema Armeekader vs. Zivilkader:
Es stimmt, noch alles was man in der Armee lernen kann, ist auch im Zivilleben nützlich. Jedoch habe ich auch in der Schule Dinge gelernt, die mir heute nichts mehr nützen (das Volumen der Sonne zu berechnen gehört nicht gerade zu meinem daily-business). Ich persönlich habe aber auf allen Stufen in der Armee nützliche Dinge für mich entdeckt. Als Rekrut/Soldat habe ich gelernt, mich unter zu ordnen und auch mal zu "beissen", auch wenn mir nicht gerade danach war. Als Unteroffizier habe ich gelernt, mit Leuten aus den verschiedensten Schichten mit verschiedensten Ansichten (mit einem Rekrut der Mitglied bei der GSoA war, hatte ich wohl die interessantesten Gespräche meiner Dienstzeit) und verschiedensten Herkünften umzugehen. Als Zugführer (im WK, war kein Offizier, habe mir also meinen Sold immer verdient

) habe ich gelernt zu Befehlen und voran zu gehen, Befehle sinnvoll umzusetzen aber auch kreativ Lösungen zu suchen falls dies notwendig war und zu erkennen, wann mein Mittdenken gefordert war und wann nicht.
Ich habe also eine interessante und lehrreiche Dienstzeit verbracht, einerseits hatte ich Glück immer intelligente und offene Vorgesetze anzutreffen, andererseits war auch meine Geisteshaltung immer die, das ich auch im Dienst etwas lernen kann. Das hat mich gut durch mehr als 400 Diensttage gebracht.
Verfasst: 05.09.2013, 12:24
von Malinalco
Lusti hat geschrieben: Nur, was tun diese Leute den ganzen Tag bis der Tag x kommt?
Sie könnten vielleicht mal die 26 Polizeikorps zu einer sinnvollen Zahl runterreformieren. Wär auch mal was.
Und noch zum Thema Armeekader vs. Zivilkader:
Es stimmt, noch alles was man in der Armee lernen kann, ist auch im Zivilleben nützlich. Jedoch habe ich auch in der Schule Dinge gelernt, die mir heute nichts mehr nützen (das Volumen der Sonne zu berechnen gehört nicht gerade zu meinem daily-business). Ich persönlich habe aber auf allen Stufen in der Armee nützliche Dinge für mich entdeckt. Als Rekrut/Soldat habe ich gelernt, mich unter zu ordnen und auch mal zu "beissen", auch wenn mir nicht gerade danach war. Als Unteroffizier habe ich gelernt, mit Leuten aus den verschiedensten Schichten mit verschiedensten Ansichten (mit einem Rekrut der Mitglied bei der GSoA war, hatte ich wohl die interessantesten Gespräche meiner Dienstzeit) und verschiedensten Herkünften umzugehen. Als Zugführer (im WK, war kein Offizier, habe mir also meinen Sold immer verdient

) habe ich gelernt zu Befehlen und voran zu gehen, Befehle sinnvoll umzusetzen aber auch kreativ Lösungen zu suchen falls dies notwendig war und zu erkennen, wann mein Mittdenken gefordert war und wann nicht.
Naja, gewisse Leute würden jetzt argumentieren, dass das Volumen der Sonne zu kennen sinnreicher ist. Wenn du lernen würdest, eine Sandburg in der Sahara zu bauen, kann das auch lehrreich sein. Zu irgendwas nütze ist es dennoch nicht.
Die Frage ist für mich nicht unbedingt, ob man etwas lernt im Militär, sondern ob dies Werte sind, die wir weitergeben wollen? [Und sekundär, ob das ein sinnvolles Argument ist, wenns nur unter 25 % der Bevölkerung betrifft (-50% Frauen, - 25% Ausländer, sehr grobe Rechnung!)]. Wenn man sich den Kampf um die Schulbildung anschaut, ist es doch mehr als fragwürdig, die "Lehren im Militär" unreflektiert (!) zu fördern. Nicht alles ist schlecht, so finde ich es durchaus richtig, dass man junge Leute zwingt, mal bewusst in den Wald zu gehen (aber lohnt sich da der Kosten-Ertrag?). Aber beim Militär zeigen sich doch an vielen Orten noch fragwürdige Einstellungen, siehe das Bild der jungen SVP Waadt oben. Ja, die sind nicht repräsentativ, aber mir gehts mehr um das 'unreflektiert'.
In kurz: Ich will eine tolerante und offene Gesellschaft, nicht eine mit "richtigen" Männern. Sondern halt auch mit Regierungsräten, die ihren Waschtag haben (Muss ich jetzt was in das Phrasenschwein zahlen?)
Verfasst: 05.09.2013, 13:10
von Blade
das problem ist doch dass viele denken die armee wird dadurch abgeschafft nur dem ist nich so
es ist einfach kein zwang mehr und da bin ich voll dafür dass es kein zwang mehr ist
Verfasst: 05.09.2013, 13:35
von Brausebad
Die Armee "abzuschaffen" ist doch völliger Humbug. Was die Armee braucht sind einschneidende Strategieanpassung und neue, zeitgerechte Ziele. Ich habe meinen Militärdienst in der Artillerie absolviert und ich kann mit überzeugung sagen, dass wir keine Artillerie mehr benötigen. Klar leben wir in der am längsten andauernden Friedenszeit im westlichen Europa, und spätestens seit dem Fall des eisernen Vorhangs sind viele Einheiten in unserer Armee nicht mehr berechtigt. Wir brauchen eine kleine Einheit die in erster Linie das Know-How beibehält. Viele von uns blieben zum Glück verschont wenn es in Europa wieder eine "brenzlige" Situation gab. Und trotzdem will ich diesen Schutz nicht missen. Ich sehe es als eine art Versicherung an. Man hat sie, und hofft sie nie gebrauchen zu müssen. Und ja, bezahlen muss man trotzdem. Unser Bestand ist total übertrieben und viel Technik spätestens in den 90er Jahren stehen geblieben. Mein Fahrzeug das ich durch die RS und WK's führte war Baujahr 1968...
Also: Das ganze mal zusammenschrumpfen, ob Berufs- oder Milizmiltaär sollen andere entscheiden die sich damit auskennen.
Ich empfand meine Diensttage übrigens als OK. Auch wenn ich mich, wie erwähnt immer wieder fragte für was wir eine Artillerie benötigen. Es gab gute Tage und es gab beschissene Tage. Wie so oft im Leben...