Captain Sky hat geschrieben:Personen und nicht Parteien zu wählen, klingt immer gut, ist auch eine oft gehörte Aussage, ist aber letzlich bei Grossrats- und Nationalratswahlen verkehrt. Da werden ja zuerst die Parteistimmen gezählt und die Sitze auf die Parteien aufgeteilt. Erst dann werden die Sitze innerhalb der Liste verteilt. Wählt man also Kandidatin XY von der Partei Z, weil man diese wirklich gut findet (und deren Partei nicht unbedingt), riskiert man am Ende, dass Kandidat AB gewählt wird (den man vielleicht gar nicht gut findet). Noch schlimmer ist das ganze mit Listenverbindungen (sollte man eh abschaffen).
Und machen wir uns nichts vor: Auf einer Wahlliste sind die meisten einfach Listenfüller.
Mir scheint darum folgendes Vorgehen sinnvoller: Zuerst schauen, welche Parteien am ehesten die eigenen Standpunkte vertreten. Dann schauen, wer innerhalb der Partei (Liste) am besten "passt".
das widerspricht sich doch?
wenn ich eine liste direkt wähle, dann werden diejenigen, die man wählen möchte noch weniger beachtet als wenn man sie auf einer freien liste auflistet (3fach).
und was ich mit "ich wähle keine partei" meine heisst eben: ich kann mich mit keiner partei identifizieren. insofern ist es mir egal, ob da nun sp, glp, cvp oder fdp drin ist - ich bin mit keiner partei auf gleichem kurs. dementsprechend mische ich viel lieber meine liste mit diversen parteien und kandidaten - eben genau so, wie ich mir das wünsche/vorstelle.
und das mit den parteistimmen ist nur solange relevant, wie ich dafür/dagegen bin, dass diese partei auch effektiv eine stimme bekommen soll.
meiner meinung nach werden an diesen grossratswahlen die gleichen tendenzen festzustellen sein, wie bei den letzten NR-wahlen oder letztes wochenende im aargau:
- SP/grüne im minus
- glp im plus
- fdp, cvp, svp schieben sich gegenseitig stimmen hin und her
-> ergo: es ändert sich wenig bis gar nichts. wieso auch? ging ja bisher "ganz ok", bzw. vergleichsweise gut in basel.